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Der Doubs [du] (deutsch antiquiert die Dub[4]) ist ein französisch-schweizerischer Fluss im Osten Frankreichs und im Nord-Westen der Schweiz. Er ist linker und größter Nebenfluss der Saône. In der Antike führte der Doubs, der im Gebiet der Sequaner lag, den Namen Dubis und wurde u. a. von Julius Caesar[5] und Strabon[6] erwähnt.

Doubs
Der Flussverlauf des Doubs
Der Flussverlauf des Doubs

Der Flussverlauf des Doubs

Daten
Gewässerkennzahl FR: U2--0200, CH: 135
Lage Frankreich, Schweiz
Flusssystem Rhône
Abfluss über Saône Rhône Mittelmeer
Quelle bei Mouthe (Frankreich)
46° 42′ 18″ N,  12′ 33″ O
Quellhöhe ca. 943 m[1]
Mündung bei Verdun-sur-le-Doubs in die Saône
46° 54′ 5″ N,  1′ 25″ O
Mündungshöhe ca. 173 m[2]
Höhenunterschied ca. 770 m
Sohlgefälle ca. 1,7 
Länge ca. 453 km[3]
Einzugsgebiet ca. 7710 km²
Abfluss NNQ
MQ
HHQ (1990)
21 m³/s
176 m³/s
1400 m³/s
Linke Nebenflüsse Drugeon, Dessoubre, Clauge, Loue, Orain, Guyotte
Rechte Nebenflüsse Allan, Sablonne
Durchflossene Stauseen Lac des Brenets, Lac de Moron, Lac de Biaufond, Barrage de Vaufrey
Großstädte Besançon
Mittelstädte Montbéliard, Dole
Kleinstädte Pontarlier
Schiffbar abschnittsweise
Der Doubs zwischen Laissey und Deluz, kurz vor Besançon.
Der Doubs zwischen Laissey und Deluz, kurz vor Besançon.

Der Doubs zwischen Laissey und Deluz, kurz vor Besançon.


Name


Der Name des Flusses ist keltischen Ursprungs und bedeutet „schwarz“.[7]

Caesar erwähnt den Doubs in seinen Commentarii de bello Gallico, wo er ihn Dubis nennt. Deshalb wurde der Name manchmal auf das lateinische dubius: ungewiss, zweifelhaft zurückgeführt. Diese Erklärung gilt heute aber als falsch.


Geographie



Source du Doubs


Die Source du Doubs (deutsch Quelle des Doubs) ist eine mächtige Karstquelle in einem stark verkarsteten Bereich des Juragebirges. Sie liegt bei Mouthe, im Regionalen Naturpark Haut-Jura, auf einer Höhe von 937 m am Fuß der bewaldeten, bis zu 1419 m hohen Bergkette des Mont Risoux, auf der die Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz verläuft. Der Doubs entspringt einer Höhle im Felsen aus einem kleinen, etwa fünf Meter tiefen Quelltopf. Die Quelle schüttet durchschnittlich 1740 Liter pro Sekunde[8] und ist der Ausgang eines komplexen Höhlensystems mit mehreren Siphons. Die Schüttung kann sehr stark variieren. Am Felsen über der Quelle kann man mehrere Gesteinsschichten unterscheiden. Unterhalb der Quelle stürzt der Fluss über einen kleinen Wasserfall hinab. Etwa zwei Kilometer unterhalb der Source du Doubs mündet der ungefähr neun Kilometer lange Cébriot in den Doubs.



Flussbeschreibung


Der Doubs wendet sich nach seiner Quelle zunächst nordöstlich durch Pontarlier, durchfließt in seinem Lauf den Grenz-Stausee Lac de Moron in Richtung Delémont, wobei er ab Les Brenets die Grenze zur Schweiz bildet. Er stürzt über den Saut du Doubs, einen 27 m hohen Wasserfall, herab und fließt dann auf einem kurzen Stück von etwa 29 km ganz auf Schweizer Hoheitsgebiet. Dieser Flussabschnitt wird Clos du Doubs genannt. Nach Saint-Ursanne ändert der Fluss seine Richtung wieder in Richtung Westen und verlässt das Schweizer Terrain bei Ocourt und La Motte auf der Schweizer Seite und Brémoncourt auf der französischen Seite.

Eine Besonderheit bildet der Grenzverlauf des Doubs entlang der Französisch-Schweizerischen Landesgrenze. Anders als bei Flüssen sonst allgemein üblich, verläuft die Grenze nicht in der Flussmitte, sondern der Doubs gehört dort ganz zu Frankreich. Dies ergab sich aufgrund von Verträgen zwischen dem Fürstbischof von Basel und dem König von Frankreich.[9]

Die Geschwindigkeit der Strömung des Doubs ist nicht beständig, an manchen Stellen fließt er ruhig mit nur 5 km/h, an anderen erreicht er Spitzengeschwindigkeiten bis zu 12 km/h. Die Flussbreite ist auch sehr unterschiedlich von 6 bis 30 Metern (Durchschnitt) und bis zu 200 Metern Breite an einigen Stellen. Die Umgebung ist weitgehend menschenleer und wegen der umliegenden Wälder und Juraberge schwer zugänglich.

Ab Saint-Ursanne westlich fließend tritt der Doubs wieder in Frankreich ein und fließt unterhalb von Saint-Hippolyte, wo er links den Dessoubre aufnimmt, durch ein Quertal der Montagnes du Lomont nach Norden bis Audincourt. Hier nimmt er gleich darauf rechts die Allaine auf, wendet sich dann in seinem Unterlauf nach Südwesten und strebt über Baume-les-Dames, Besançon und Dole, wo er links die Loue aufnimmt, der Saône zu, in die er in 170 m Höhe in Verdun-sur-le-Doubs etwa 16 Kilometer nordöstlich von Chalon-sur-Saône mündet.

Ab Goumois (neben dem französischen Ort gibt es auf Schweizer Seite eine gleichnamige Gemeinde), dem Weiler Clairbief auf der französischen Grenze oder ab Soubey werden für die Strecke in Richtung Saint-Ursanne Kajaks angeboten. Die Strecke zwei Kilometer nach Soubey kann je nach Wasserstand wegen der herausragenden Steine und der starken Strömung in der Klus sehr gefährlich sein. Auf einer Länge von ca. zwei Kilometern ist die Schwierigkeit gemäß Wildwasserschwierigkeitsskala III.

Der Doubs ist rund 453 Kilometer lang, wobei Quelle und Mündung nur etwa 90 Kilometer voneinander entfernt liegen. Er entwässert ein Gebiet von ungefähr 7710 km². Er hat Merkmale eines Karstflusses wie z. B. eine sehr unregelmäßige Wasserführung (zwischen 21 m³/s bei Niedrigwasser und 1430 m³/s beim Hochwasser im Februar 1990). Teile des Wassers des Doubs versickern bei Pontarlier und kommen in der Karstquelle der Loue bei Ouhans wieder zum Vorschein. Dieses Phänomen wurde entdeckt, als 1901 eine Absinth-Destillerie in Pontarlier in Brand geriet und größere Mengen Absinth in den Fluss strömten. Einige Tage später roch das Wasser der Loue stark nach Anis. Spätere Färbungsversuche bestätigten diese Beobachtung.

Im Doubs kommt die seltene Fischart Rhone-Streber (Zingel asper) vor.


Nebenflüsse


Die Zuflüsse des Doubs sind (flussabwärts):

Linke Zuflüsse:

  • Cébriot, 8 km
  • Taverne, 10 km
  • Ruisseau du Saut, 6 km
  • Drugeon, 39 km
  • Ruisseau de la Tanche, 4 km
  • Bief de Fuesse, 4 km
  • Raie de Charbonney, 3 km
  • Bief de Tevey, 1 km
  • Dessoubre, 33 km
  • Barbèche, 14 km
  • Ranceuse, 8 km
  • Ruisseau du Monnot, 1 km
  • Ruisseau des Noyes, 3 km
  • Cusancin, 13 km
  • Cascade du Rougnon
  • Ruisseau de Arcier
  • Ruisseau des Mercureaux, 5 km
  • Ruisseau du Moulin Caillet, 4 km
  • Ruisseau de l’Étang, 2 km
  • Morte, 11 km
  • Bief de la Fontaine, 2 km
  • Clauge, 35 km
  • Loue, 122 km
  • Orain, 39 km
  • Charetelle, 9 km
  • Guyotte, 41 km

rechte Zuflüsse:

  • Bief Rouge, 7 km
  • Bief Blanc, 3 km
  • Abfluss der Source Bleue
  • Ruisseau de Fontaine Ronde, 6 km
  • Ruisseau des Lavaux, 12 km
  • Théverot, 9 km
  • Malcombe, 3 km
  • Rançonnière, 10 km
  • La Ronde, Schweiz
  • Combe Chavat (Schweiz)
  • Ruisseau de la Motte (Schweiz)
  • Cude, 2 km
  • Roide, 4 km
  • Gland, 14 km
  • Allaine, 58 km
  • Lougres, 4 km
  • Ruisseau de la Abbaye, 4 km
  • Ruisseau de Soye, 6 km
  • Abfluss der Source Bleue
  • Ruisseau des Longeaux, 5 km
  • Ruisseau de Trébignon, 2 km
  • Grabusse, 9 km
  • Arne, 15 km
  • Vèze, 8 km
  • Sablonne, 27 km
  • Sablonné, 8 km

Schifffahrt


Zwischen Montbéliard und Dole ist der Doubs teilweise kanalisiert und bildet ein Teilstück des Rhein-Rhône-Kanals. Auch in seinem Mündungsabschnitt zwischen Navilly und Verdun-sur-le-Doubs kann der Fluss mit Schiffen befahren werden.


Siehe auch




Commons: Doubs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Quellhöhe gemäß geoportail.gouv.fr
  2. Mündungshöhe gemäß geoportail.gouv.fr
  3. Doubs bei SANDRE (französisch)
  4. Christian Wurstisen, Bassler Chronick, 1580, S. 10f.
  5. Caesar, De bello Gallico 1, 38.
  6. Strabon, Geographika 4, 186; 4, 189; 4, 192.
  7. https://en.wiktionary.org/wiki/dubh
  8. hydro.eaufrance.fr (Station: U2002010 Le Doubs à Mouthe, Option: Synthèse) (Memento des Originals vom 19. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hydro.eaufrance.fr.
  9. Tages-Anzeiger vom 15. März 2016, Seite 23.

На других языках


- [de] Doubs

[en] Doubs (river)

The Doubs (French: [du] (listen); Arpitan: Dubs; German: Dub) is a 453-kilometre (281 mi) river in far eastern France which strays into western Switzerland. It is a left-bank tributary of the Saône.[1] It rises near Mouthe in the western Jura mountains, at 946 metres (3,104 ft) and its mouth is at Verdun-sur-le-Doubs, a village and commune in Saône-et-Loire at about 175 m (574 ft) above sea level. It is the tenth-longest river in France.

[es] Río Doubs

El río Doubs (en francoprovenzal y en español áurico, Dubs) es un río de Francia y Suiza, un afluente del río Saona por la izquierda. Nace en Mouthe (departamento de Doubs), a 937 m sobre el nivel del mar, atraviesa el lago de Saint-Point, y forma la frontera franco-suiza durante decenas de kilómetros, antes de entrar en el cantón suizo del Jura, definiendo el llamado Clos du Doubs. En este punto cambia de dirección de SW-NE a ENE-WSW, regresando a Francia, para volver a girar, esta vez al S-N hasta llegar a la aglomeración de Montbéliard (no llega a la ciudad propiamente dicha). Allí toma curso NE-SW, pasando por Besançon —donde bordea la ciudad antigua— y Dole, para unirse al Saona en Verdun-sur-le-Doubs (Saona y Loira).

[it] Doubs (fiume)

Il Doubs /du/ è un fiume lungo 453 km che scorre tra la Svizzera occidentale e la Francia orientale, tributario sinistro della Saona. La sua sorgente si trova presso Mouthe, nel Giura occidentale. Dapprima il fiume scorre verso nord-est, all'incirca lungo la frontiera franco-svizzera (che il fiume delimita per circa 40 km). Vicino a Montbéliard il corso d'acqua inizia a scorrere verso sud-ovest, fino alla confluenza con la Saona a Verdun-sur-le-Doubs.

[ru] Ду (приток Соны)

Ду (фр. Doubs) — река во Франции (Бургундия — Франш-Конте) и Швейцарии (Невшатель и Юра). Длина 453 км. Площадь водосборного бассейна — 7710 км².



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