Die Kander ist ein Fluss im Berner Oberland. Sie ist rund 47 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 1094 km². Mit einer mittleren Wasserführung von fast 43 m³/s ist sie der drittgrösste linke Nebenfluss der Aare. Der Name Kander geht auf vorrömisch *kando- «weiss, hell, klar» zurück.
Kander | ||
![]() Verlauf der Kander | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 430 | |
Lage | Berner Oberland
Schweiz
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Aare → Rhein → Nordsee | |
Quelle | Kanderfirn 46° 27′ 53″ N, 7° 45′ 50″ O46.464787.763862110 | |
Quellhöhe | ca. 2110 m ü. M.[1] | |
Mündung | Thunersee46.71757.64388558 46° 43′ 3″ N, 7° 38′ 38″ O46.71757.64388558 | |
Mündungshöhe | 558 m ü. M.[1] | |
Höhenunterschied | ca. 1552 m | |
Sohlgefälle | ca. 25 ‰ | |
Länge | 61 km[1] | |
Einzugsgebiet | 1.094,19 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Hondrich[3] AEo: 491 km² Lage: 8 km oberhalb der Mündung |
NNQ (2009) MNQ 1981–2016 MQ 1981–2016 Mq 1981–2016 MHQ 1981–2016 HHQ (2005) |
3,33 m³/s 16,2 m³/s 20,5 m³/s 41,8 l/(s km²) 25,5 m³/s 273 m³/s |
Abfluss[4] AEo: 1094 km² an der Mündung |
MQ Mq |
42,6 m³/s 38,9 l/(s km²) |
Linke Nebenflüsse | Alpbach, Engstlige, Simme, z. T. Glütschbach | |
Rechte Nebenflüsse | Öschibach, Chiene, Suld | |
![]() Die Kander am Eingang zum Gasterntal |
Kanton Bern Quelle und Mündung der Kander |
Die Quelle der Kander wird vom Kanderfirn im Blüemlisalp-Gebiet gespeist. In ihrem Oberlauf fliesst sie durch das Gasterntal. Der Abschnitt zwischen Kandersteg und Frutigen wird Kandertal im engeren Sinne genannt. Unterhalb von Frutigen, nachdem sich die Kander mit der Engstlige vereinigt hat, heisst das Tal Frutigtal. Bei Wimmis fliesst die nahezu gleich grosse Simme in die Kander. Ihr heutiger letzter kurzer Abschnitt ist künstlich. Sie wurde bei der Kanderkorrektion 1714 durch einen Einschnitt im Strättlighügel in den Thunersee abgeleitet. Zuvor floss die Kander unterhalb von Thun in die Aare. Dort befindet sich heute zum Teil der Glütschbach und die Thunerallmend.
Das 1.094,19 km² grosse Einzugsgebiet der Kander liegt im Berner Oberland und wird durch sie über die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es besteht zu 26,9 % aus bestockter Fläche, zu 41,2 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 2,7 % aus Siedlungsfläche und zu 29,3 % aus unproduktiven Flächen.
Die Flächenverteilung
Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1690,3 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 563 m ü. M. und die maximale Höhe bei 3676 m ü. M.[5]
Das Rafting auf der Kander ist wegen der vielen Schwellen lebensgefährlich; der Fluss ist auf der einschlägigen Gefahrenkarte als unbefahrbar gekennzeichnet. Im Juni 2008 kenterten zwei Schlauchboote der Schweizer Armee beim Versuch, die Kander hinunterzufahren, wobei fünf Armeeangehörige getötet wurden.[7] Im Bereich der Schwellen ist auch das Schwimmen lebensgefährlich. Im August 2018 verunglückte ein Mann tödlich.[8]
Flüsse mit einer Gesamtlänge über 30 km:
Aare |
Albula |
Allaine |
Alter Rhein |
Arbogne |
Areuse |
Arve |
Birs |
Brenno |
Broye |
Calancasca |
Doubs |
Drance de Bagnes |
Dünnern |
Emme |
Engelberger Aa |
Ergolz |
Glâne |
Glatt |
Glenner (Glogn) |
Hinterrhein |
Inn (En) |
Julia (Gelgia) |
Kander |
Kleine Emme |
Landquart |
Landwasser |
Langete |
Limmat |
Linth |
Lorze |
Maggia |
Mentue |
Moësa |
Muota |
Murg |
Necker |
Orbe |
Petite Glâne |
Plessur |
Rabiusa |
Reuss |
Rhein |
Rhone |
Saane |
Schüss (Suze) |
Seez |
Sense |
Sihl |
Simme |
Sitter |
Sorne |
Suhre |
Talent |
Tamina |
Tessin (Ticino) |
Thur |
Töss |
Venoge |
Verzasca |
Vispa |
Vorderrhein |
Wigger |
Wyna