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Der Rätikon (gebräuchlich auch das Rätikon, in alter Literatur Rhätikon geschrieben) ist eine Gebirgsgruppe am westlichen Rand der Ostalpen (AVE 25). Infolge dieser mittleren Lage zwischen West- und Ostalpen gehört er nach der in Italien, Frankreich und teilweise der Schweiz verbreiteten Partizione delle Alpi zu den Zentralalpen. Anteil haben die Länder Liechtenstein (vollständig), Österreich (Bundesland Vorarlberg) und die Schweiz (Kanton Graubünden).

Rätikon
Lage des Rätikons (rot) im Bereich dreier Länder
Lage des Rätikons (rot) im Bereich dreier Länder

Lage des Rätikons (rot) im Bereich dreier Länder

Rätikon mit Drusenfluh, Drei Türme, Drusentor und Sulzfluh
Rätikon mit Drusenfluh, Drei Türme, Drusentor und Sulzfluh

Rätikon mit Drusenfluh, Drei Türme, Drusentor und Sulzfluh

Höchster Gipfel Schesaplana (2964 m ü. M.)
Lage Liechtenstein,
Österreich (Vorarlberg),
Schweiz (Graubünden)
Teil der Ostalpen (Zweiteilung) bzw. Zentralalpen (Dreiteilung)
geol. Nördliche Kalkalpen
Einteilung nach AVE: 25
SOIUSA: 15.VIII
SAC: E.7
Partizione: 11c
Koordinaten, (CH) 47° 3′ N,  42′ O (772344 / 213920)
Gestein Kalkgestein

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Der Zuordnung des Rätikons zu den zentralen Ostalpen liegen allein geographisch-geologische Traditionen zugrunde; große Teile bestehen aus Sedimentgesteinen (Kalksteinen). Aus geologischer Sicht ist der Nordwesträtikon den Nördlichen Kalkalpen und der Südwesträtikon dem Bündner Schiefersystem der Westalpen zuzuordnen.


Benachbarte Gebirgsgruppen


Der Rätikon grenzt an die folgenden anderen Gebirgsgruppen der Alpen:

Verwall, Silvretta und Plessuralpen sind wie der Rätikon Gebirgsgruppen der Zentralalpen in den Ostalpen.

Glarner Alpen und Appenzeller Alpen sind Gebirgsgruppen der Westalpen (nach Zweiteilung der Alpen).


Umgrenzung


Das Schlappiner Joch verbindet den Rätikon mit der Silvretta. Sonst ist der Rätikon nur von Tälern umgeben.

Es besteht keine international anerkannte Einteilung der Alpen in Untergruppen. Die hier beschriebene Umgrenzung des Rätikon ist aber allgemein gebräuchlich.

Blick auf der Südterrasse des Walserkamms (Bregenzerwaldgebirge) über den Walgau in Richtung Süden auf die gesamte österreichische Nordflanke des Rätikon; ganz links der Ansatz des Lechquellengebirges, das Westende der Verwallgruppe und Fernsicht über das Montafon in die zentrale Silvretta; ganz rechts Blick hinaus über das Rheintal in die Appenzeller Alpen

Untergruppen


Drei Türme, rechts der Große Turm
Drei Türme, rechts der Große Turm

Der Alpenvereinsführer Rätikon teilt die Gebirgsgruppe in die folgenden Untergruppen auf:

  • Drei-Schwestern-Kette
  • Naafkopf-Falknis-Kette
  • Galina-Gruppe[1]
  • Fundelkopf-Gruppe
  • Schesaplana-Gruppe mit Zalimkamm
  • Girenspitz-Sassauna-Grat
  • Zimba-Gruppe mit Vandanser-Wand
  • Kirchlispitzen-Gruppe
  • Golmer und Zerneuer Grat
  • Drusenfluh-Gruppe
  • Sulzfluh-Gruppe
  • Schafberg-Gruppe und Kreuz
  • Gweil-Sarotla-Kamm
  • Madrisa-Gruppe

Gipfel


Der Naafkopf, das Dreiländereck im Rätikon
Der Naafkopf, das Dreiländereck im Rätikon
Eine Föhnwalze schiebt sich über die Schafköpfe und den Brandner Gletscher
Eine Föhnwalze schiebt sich über die Schafköpfe und den Brandner Gletscher

Im Rätikon gibt es knapp 300 benannte und mit Höhenkote versehene Gipfel.

Die zehn höchsten Gipfel des Rätikon:

Weitere bekanntere Gipfel, geordnet nach der Höhe:


Schutzgebiete



Schweiz/Graubünden


Gemäß Artikel 5 des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz führt die Schweiz ein Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN).

Im Rätikon gibt es derzeit eine dieser BLN-Landschaften:

Nr. 1914, Bezeichnung: Plasseggen-Schijenflue, Jahr der Aufnahme in das Inventar: 1996, Größe: 529 ha

Im Richtplan des Kantons Graubünden (2011) ist fast der gesamte Gebirgszug des Rätikon als Landschaftsschutzgebiet bezeichnet (Objekt 07.LS.03R Saaser Calanda - Jägglischhorn - Gargällerchöpf; Objekt 07.LS.04R Rätikon - Falknis - Vilan - Chlus). Dazu sind zahlreiche kleinere Naturschutzgebiete (Aue < 20 ha, Hochmoore, Flachmoore) sowie eine Kulturlandschaft mit besonderer Bewirtschaftung (Stelserberg) ausgeschieden.


Österreich/Vorarlberg


Naturschutzgebiet Gamperdonatal, B AT3415000 Natura 2000 Gebiet Alpenmannstreu Gamperdonatal

Tourismus



Hütten


Im Vorarlberger Teil des Rätikon befinden sich die folgenden Hütten des Deutschen und des Österreichischen Alpenvereins sowie der Naturfreunde Österreich:

Im Besitz der illwerke vkw befinden sich dort:

Im Liechtensteiner Teil des Rätikon befinden sich die folgenden Hütten des Liechtensteiner Alpenvereins:

Im Bündner Teil des Rätikon befinden sich die folgenden Hütten des Schweizer Alpen-Clubs und weitere Berghäuser:

Die SAC-Hütten sind in der Regel von Anfang Juli bis Mitte September geöffnet, die Berghäuser auch im Winter.


Bergbahnen


Im Montafon/Vorarlberg:

In Graubünden:

In Liechtenstein:


Fern-/Weitwanderwege


Die Via Alpina, ein grenzüberschreitender Weitwanderweg mit fünf Teilwegen durch die ganzen Alpen, verläuft auch durch den Rätikon.

Der Rote Weg der Via Alpina verläuft mit sieben Etappen wie folgt durch den Rätikon:

Der Grüne Weg der Via Alpina verläuft mit seiner ersten Etappe im Rätikon:

Die Rätikon Tour (Rätikontour) ist eine neuntägige Höhenumrundung des Rätikongebirges durch alle drei Anrainerstaaten. Sie verläuft auf der nördlichen Seite teilweise entlang des Rätikon-Höhenweges (Rätikontour Nord), auf der Südseite entlang der Via Alpina (Via Alpina Retica). Die Wanderzeiten für die einzelnen Tagesabschnitte betragen zwischen drei und höchstens sieben Stunden. Die täglichen Anstiege betragen höchstens 650 m. Die Weitwanderung kann normalerweise von Anfang Juli bis Mitte Oktober begangen werden. Einzig in schneereichen Jahren mit kaltem Frühsommer kann sich der Saisonstart infolge verspäteter Schneeschmelze verzögern.

Der Fernwanderweg Prättigauer Höhenweg führt von Klosters nach Landquart weniger dem Haupttal des Prättigau, sondern vielmehr der Südflanke der Rätikon-Kette entlang.[2]


Klettersteige


Seit 2005 wurden im Rätikon fünf Klettersteige mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden eröffnet:

Dazu kommen zahlreiche Übungsklettersteige und Klettergärten im Montafon und im Prättigau.


Literatur




Commons: Rätikon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Rätikon – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. In der amtlichen Schweizer Karte als Galinagrat bezeichnet (maps.admin.ch).
  2. Schweizer Wanderung Klosters-Landquart, Graubünden (Memento des Originals vom 13. September 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.graubuenden.ch

На других языках


- [de] Rätikon

[en] Rätikon

The Rätikon is a mountain range of the Central Eastern Alps, located at the border between Vorarlberg, Liechtenstein and Graubünden. It is the geological border between the Eastern and Western Alps and stretches from the Montafon as far as the Rhine. In the south, the Prättigau is its limit, and in the north, it is the Walgau. In the east, it borders the Silvretta groups. The Rätikon mountain range derives its name from Raetia, a province of the Roman Empire, named after the Rhaetian (Raeti or Rhaeti) people.

[es] Macizo de Rätikon

El macizo del Reticón o Rätikon es una cordillera de los Alpes orientales centrales ubicada en la frontera entre Vorarlberg, Liechtenstein y los Grisones. Es la frontera geológica entre los Alpes occidentales y los orientales y se extiende desde el Montafon tan lejos como el Rin. En el sur, su límite es el Prättigau y en el norte el Walgau. En el este, limita con los grupos Silvretta.

[fr] Rätikon

Le Rätikon est un massif des Alpes orientales centrales. Il s'élève entre l'Autriche (Vorarlberg), le Liechtenstein et la Suisse (canton des Grisons), sur la rive droite du Rhin.

[it] Catena del Reticone

La Catena del Reticone[1] (detta anche semplicemente Reticone in tedesco Rätikon) è una sottosezione[2] delle Alpi Retiche occidentali che interessa l'Austria (Länder del Vorarlberg), la Svizzera (canton Grigioni) ed il Liechtenstein.

[ru] Ретикон

Ретикон или Хребет Альпштейн[2] (нем. Rätikon) — горный хребет в Восточных Альпах, расположенный на территории австрийской провинции Форарльберг, швейцарского кантона Граубюнден и Лихтенштейна. Геологическая граница между Западными и Восточными Альпами. Простирается от Валгау на севере до Преттигау на юге, от Монтафона на западе до Рейна на востоке.



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