geo.wikisort.org - Stillgewässer

Search / Calendar

Der Davosersee, veraltet auch Davoser See geschrieben, befindet sich im Kanton Graubünden wenig nördlich des bekannten Wintersportortes Davos in der Schweiz. Er markiert das nordöstliche Ende der Landschaft Davos, eines vom Landwasser durchflossenen Hochtals, das sich nach Südwesten bis zur Zügenschlucht erstreckt. Nördlich des Sees führt der niedrige Wolfgangpass nach Klosters im Prättigau hinüber. Er ist namensgebend für das unmittelbar über ihm liegende Seehorn.

Davosersee
Der Davosersee, im Hintergrund der Wolfgangpass
Geographische Lage Graubünden, Schweiz
Zuflüsse Flüelabach (Teilzuleitung), Totalpbach, diverse Bergbäche
Abfluss Druckstollen nach Klosters, Landwasser (Überlauf)
Ufernaher Ort Davos
Daten
Koordinaten 784305 / 188234
Davosersee (Kanton Graubünden)
Davosersee (Kanton Graubünden)
Höhe über Meeresspiegel 1559 m ü. M.
Fläche 59 ha
Volumen 15.600.000 
Umfang 3,77 km
Maximale Tiefe 54 m

Besonderheiten

Naturstausee

Vorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-FLÄCHEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-VOLUMENVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-UMFANGVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-MAX-TIEFE

Der See ist im Sommer aufgrund thermischer Winde ein sehr windsicherer Segel- und Surfsee. Die Wassertemperatur erreicht maximal 20 °C.


Entstehung


Entstanden ist der See durch einen Bergsturz von der Totalp im Parsenngebiet, der die bis dahin in Richtung Prättigau abgeflossenen Gewässer des heutigen oberen Landwasser-Gebietes staute. Das Wasser überströmte und zerschnitt jedoch nicht wie etwa bei der Ruinaulta anschliessend die Bergsturzmasse, sondern konnte auf der wenig niedrigeren entgegengesetzten Seite des Tales abfliessen und frisst sich seither weiter in die Felsen der Zügenschlucht.[1] Der Davosersee ist der Rest dieses Sees, der einmal das gesamte gefällearme heutige Hochtal umfasste und später im Wesentlichen durch die Geschiebefracht von Flüelabach und Dischmabach zugeschüttet wurde. Andererseits erhöhte der wachsende Schwemmfächer des Flüelabaches allmählich die Höhenlage des Seeabflusses zum Landwasser hin, was der laufenden Verringerung der Seefläche durch Sedimentation entgegenwirkte.[1]

Der Davosersee erhält sein Wasser nicht nur aus den zuströmenden Bächen wie dem Totalpbach, sondern auch über Grundwasserzutritte aus dem Schwemmfächer des Flüelabaches. Der einstige natürliche Abfluss, das Seewasser, galt als Beginn des Landwassers, trotz geringerer Wasserführung gegenüber dem Flüelabach. Durch wasserbauliche Massnahmen für die Energiegewinnung ist diese Situation heute stark verändert.


Nutzung


Badeanstalt am im Winter fast abgelassenen Davosersee.
Badeanstalt am im Winter fast abgelassenen Davosersee.
Davosersee im Frühling
Davosersee im Frühling

Von alters her trug der See zur Vergleichmässigung des Abflusses bei, was in den abflussarmen Wintermonaten wichtig sein konnte.[1] Bis in die 1920er Jahre hinein wurde der Davosersee ganzjährig touristisch und wirtschaftlich genutzt. Im Winter wurde er mit Pferdeschlitten befahren und auch lange zur Gewinnung von Eis genutzt, das im Winter mit der Eisenbahn in den Rest der Schweiz transportiert wurde.

Seit der Inbetriebnahme des Druckstollens zum Kraftwerk Klosters im Jahre 1922 wird der See für die Gewinnung von Elektrizität genutzt. Um einen gleichmässigen Betrieb zu sichern, wird in abflussschwachen Wintermonaten ein Teil des Flüelabachs unterirdisch in den See abgeleitet. Dennoch fliesst für die Stromerzeugung mehr Wasser nach Klosters ab, als die umliegenden Bäche einspeisen, so dass in der kalten Jahreszeit das Seebecken weitgehend trocken fällt und nicht mehr anderweitig genutzt werden kann.

Eine Initiative von Lokalpolitikern, die den Wasserspiegel auch über den Winter auf natürlicher Höhe belassen wollte, wurde wegen der damit verbundenen Einbussen bei der Stromerzeugung vom Davoser Stimmvolk abgelehnt.

Das Wasser wird auch in drei Speicherseen hochgepumpt, welche Wasser für die Beschneiung von Skigebieten bereitstellen.[2]

Sicht vom Ostufer, 180°-Panoramabild
Sicht vom Ostufer, 180°-Panoramabild

Einzelnachweise


  1. R. Keller: Niederschlag, Abfluss und Verdunstung im Schweizer Hochgebirge. Zum Lebenswerk von Otto Lütschg-Lötscher in: Erdkunde IV, 1950, S. 54–67, darin Kapitel 3: Die Wasserwirtschaft im Hochgebirge am Beispiel des Hochtales von Davos
  2. Dominik Meier, Jürg Brandenberger: Geld für Beschneiungsanlagen - «Staatsschnee» soll Skigebiete retten. In: srf.ch. 27. November 2019, abgerufen am 27. November 2019.


Commons: Davosersee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Davosersee

[en] Lake Davos

Lake Davos (German: Davosersee) is a small natural lake at Davos, Switzerland. Its surface area is 0.59 km² and the maximum depth is 54 m. Fed by sources of the Rhine, Flüelabach and Totalpbach, among other mountain creeks, the lake is used as a hydropower reservoir; its water no longer flows to the river Landwasser but is channeled into the river Landquart at Klosters.

[fr] Lac de Davos

Le lac de Davos (Davosersee, ou Davoser See) est un lac naturel, situé en Suisse dans les Grisons au nord-est de la vallée du Landwasser qu'il ferme.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии