Der Davosersee, veraltet auch Davoser See geschrieben, befindet sich im Kanton Graubünden wenig nördlich des bekannten Wintersportortes Davos in der Schweiz. Er markiert das nordöstliche Ende der Landschaft Davos, eines vom Landwasser durchflossenen Hochtals, das sich nach Südwesten bis zur Zügenschlucht erstreckt. Nördlich des Sees führt der niedrige Wolfgangpass nach Klosters im Prättigau hinüber. Er ist namensgebend für das unmittelbar über ihm liegende Seehorn.
Davosersee | ||
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Der Davosersee, im Hintergrund der Wolfgangpass | ||
Geographische Lage | Graubünden, Schweiz | |
Zuflüsse | Flüelabach (Teilzuleitung), Totalpbach, diverse Bergbäche | |
Abfluss | Druckstollen nach Klosters, Landwasser (Überlauf) | |
Ufernaher Ort | Davos | |
Daten | ||
Koordinaten | 784305 / 18823446.8197222222229.85416666666671559 | |
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Höhe über Meeresspiegel | 1559 m ü. M. | |
Fläche | 59 ha | |
Volumen | 15.600.000 m³ | |
Umfang | 3,77 km | |
Maximale Tiefe | 54 m | |
Besonderheiten |
Naturstausee |
Der See ist im Sommer aufgrund thermischer Winde ein sehr windsicherer Segel- und Surfsee. Die Wassertemperatur erreicht maximal 20 °C.
Entstanden ist der See durch einen Bergsturz von der Totalp im Parsenngebiet, der die bis dahin in Richtung Prättigau abgeflossenen Gewässer des heutigen oberen Landwasser-Gebietes staute. Das Wasser überströmte und zerschnitt jedoch nicht wie etwa bei der Ruinaulta anschliessend die Bergsturzmasse, sondern konnte auf der wenig niedrigeren entgegengesetzten Seite des Tales abfliessen und frisst sich seither weiter in die Felsen der Zügenschlucht.[1] Der Davosersee ist der Rest dieses Sees, der einmal das gesamte gefällearme heutige Hochtal umfasste und später im Wesentlichen durch die Geschiebefracht von Flüelabach und Dischmabach zugeschüttet wurde. Andererseits erhöhte der wachsende Schwemmfächer des Flüelabaches allmählich die Höhenlage des Seeabflusses zum Landwasser hin, was der laufenden Verringerung der Seefläche durch Sedimentation entgegenwirkte.[1]
Der Davosersee erhält sein Wasser nicht nur aus den zuströmenden Bächen wie dem Totalpbach, sondern auch über Grundwasserzutritte aus dem Schwemmfächer des Flüelabaches. Der einstige natürliche Abfluss, das Seewasser, galt als Beginn des Landwassers, trotz geringerer Wasserführung gegenüber dem Flüelabach. Durch wasserbauliche Massnahmen für die Energiegewinnung ist diese Situation heute stark verändert.
Von alters her trug der See zur Vergleichmässigung des Abflusses bei, was in den abflussarmen Wintermonaten wichtig sein konnte.[1] Bis in die 1920er Jahre hinein wurde der Davosersee ganzjährig touristisch und wirtschaftlich genutzt. Im Winter wurde er mit Pferdeschlitten befahren und auch lange zur Gewinnung von Eis genutzt, das im Winter mit der Eisenbahn in den Rest der Schweiz transportiert wurde.
Seit der Inbetriebnahme des Druckstollens zum Kraftwerk Klosters im Jahre 1922 wird der See für die Gewinnung von Elektrizität genutzt. Um einen gleichmässigen Betrieb zu sichern, wird in abflussschwachen Wintermonaten ein Teil des Flüelabachs unterirdisch in den See abgeleitet. Dennoch fliesst für die Stromerzeugung mehr Wasser nach Klosters ab, als die umliegenden Bäche einspeisen, so dass in der kalten Jahreszeit das Seebecken weitgehend trocken fällt und nicht mehr anderweitig genutzt werden kann.
Eine Initiative von Lokalpolitikern, die den Wasserspiegel auch über den Winter auf natürlicher Höhe belassen wollte, wurde wegen der damit verbundenen Einbussen bei der Stromerzeugung vom Davoser Stimmvolk abgelehnt.
Das Wasser wird auch in drei Speicherseen hochgepumpt, welche Wasser für die Beschneiung von Skigebieten bereitstellen.[2]
Schweizer Speicherseen mit einem Inhalt von über 10 Millionen m³:
Albignasee |
Arnensee |
Lac de Barberine |
Lago Bianco |
Lac Brenet |
Lago dei Cavagnöö |
Lac de Cleuson |
Lai da Curnera |
Davosersee |
Lac des Dix |
Lac d’Emosson |
Engstlensee |
Gelmersee |
Gigerwaldsee |
Göscheneralpsee |
Greyerzersee |
Griessee |
Grimselsee |
Lac de l’Hongrin |
Klingnauer Stausee |
Klöntalersee |
Lago di Lei |
Limmerensee |
Lago di Livigno |
Lago di Lucendro |
Lungerersee |
Lago di Luzzone |
Lai da Marmorera |
Mattmarksee |
Lac de Mauvoisin |
Lac de Moiry |
Lac de Montsalvens |
Lac de Moron |
Muttsee |
Lai da Nalps |
Lago del Narèt |
Oberaarsee |
Lac de Pérolles |
Lago di Poschiavo |
Räterichsbodensee |
Lago Ritóm |
Lac de Salanfe |
Lago del Sambuco |
Schiffenensee |
Sihlsee |
Lai da Sontga Maria |
Sufnersee |
Lac des Toules |
Lago Tremorgio |
Lac de Tseuzier |
Lac du Vieux Emosson |
Lago di Vogorno |
Wägitalersee |
Wohlensee |
Zervreilasee