Der Neuenburgersee, französisch Lac de Neuchâtel, ist mit einer Fläche von 217,9 km² der grösste See, der vollständig in der Schweiz liegt. Er liegt in den Schweizer Kantonen Neuenburg, Freiburg, Waadt und Bern.
Neuenburgersee Lac de Neuchâtel | ||
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Neuenburgersee bei Vaumarcus | ||
Geographische Lage | Westschweiz, GEWISS-Nr.: 3755 | |
Zuflüsse | La Thielle, La Mentue, L’Areuse, Canal de la Broye | |
Abfluss | Zihlkanal | |
Orte am Ufer | Yverdon-les-Bains, Neuenburg, Estavayer | |
Daten | ||
Koordinaten | 555829 / 19510346.9055555555566.8588888888889429.28 | |
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Höhe über Meeresspiegel | 429,28 m ü. M.(1983–2012)[1] | |
Fläche | 217,9 km²[2] | |
Länge | 38,3 km | |
Breite | 8,2 km | |
Volumen | 14,17 km³ [2] | |
Umfang | 119,556 km[2] | |
Maximale Tiefe | 153 m[2] | |
Einzugsgebiet | 2670 km² | |
Besonderheiten |
grösster Binnensee der Schweiz |
Die Hauptzuflüsse sind die Areuse, die Zihl (Thielle) und der Broyekanal (Canal de la Broye) aus dem Murtensee (Lac de Morat). Der Abfluss (Zihlkanal/Canal de la Thielle) mündet in den Bielersee (Lac de Bienne). Zusammen mit dem Murtensee dient der See als Ausgleichsbecken für die in den Bielersee mündende Aare. Wenn der Bielersee aufgestaut wird, fliessen der Broyekanal und der Zihlkanal deshalb rückwärts.
Der Neuenburgersee ist 38,3 km lang und maximal 8,2 km breit, sein Wasserinhalt beträgt rund 14 km³ und die maximale Tiefe 152 m. Das Einzugsgebiet ist 2670 km² gross. Der Wasserstand lag im langjährigen Mittel (seit 1983) mit 429,28 m ü. M. nur 2 cm unter dem des Murtensees (429,30 m ü. M.) und 3 cm über dem des Bielersees (429,25 m ü. M.)
An seinem nördlichen Ufer liegt die namengebende Stadt Neuchâtel (Neuenburg), am westlichen Ende die Städtchen Yverdon-les-Bains und Grandson. Am Südufer liegt der mittelalterliche Ort Estavayer-le-Lac sowie die Sumpf- und Röhrichtlandschaft Grande Cariçaie, am Nordostufer das Naturschutzgebiet Fanel. Rund um den See wird ganz überwiegend Französisch gesprochen. Nur am dünn besiedelten Ostende (Grosses Moos) liegen, mit Zentren abseits des Sees, die deutschsprachigen Orte Gampelen und Ins.
Auf dem Grund des Sees wurden 2015 kreisrunde Krater, sog. Pockmarks, von bis zu 160 m Durchmesser und 30 m Tiefe entdeckt, die vermutlich durch Wasser, das in dem verkarsteten Gebiet aus unterirdischen Wasserläufen aufsteigt, entstanden sind.[3]
Ab 2018 hat sich die invasive Quagga-Muschel massiv ausgebreitet.[4]
Als erstes Dampfschiff befuhr 1826 die »Union« den Neuenburgersee; über die Zihl verkehrte es auch auf dem Bielersee. Die «Union» fiel allerdings schon in der Nacht vom 26. zum 27. Juni 1827 einer Feuersbrunst zum Opfer.
Nachdem es eine Zeit lang mehrere konkurrierende Gesellschaften gab, wurde 1872 die Société de navigation sur les lacs de Neuchâtel et Morat (LMN) gegründet, die noch heute zusammen mit der Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft auf den drei Seen die öffentliche Schifffahrt betreibt.
Touristisch attraktiv ist die Region des Neuenburgersees insbesondere wegen der Weinberge am Jura-Südfuss. Angepflanzt werden Gutedel und Spätburgunder, und der Œil de Perdrix, ein Roséwein, entsteht hier. Wanderwege und Radwanderwege führen durch die Weinberge und die kleinen Winzerdörfer oder direkt am Seeufer entlang.
Der Neuenburgersee ist reich an Resten prähistorischer Pfahlbauten. Diese wurden ca. 1850 entdeckt und sind heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen.
Sehenswürdigkeiten (Auswahl):
Auch Wassersport wie Windsurfen und Kitesurfen ist touristisch relevant für den Neuenburgersee, da die Bise, ein Wind in der Schweiz aus nordöstlichen und östlichen Richtungen, am See verstärkt auftritt.[7]
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