Der Murtensee (veraltet Murtenersee, historisch Üchtsee)[3], französisch Lac de Morat, ist mit einer Fläche von 22,8 km² der kleinste der drei grossen Schweizer Jurarandseen, nach dem Neuenburgersee und dem Bielersee.
Murtensee | ||
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Der Murtensee von Nordosten aus der Luft gesehen | ||
Geographische Lage | Seeland GEWISS-Nr.: 3754 | |
Zuflüsse | Broye | |
Abfluss | Broye-Kanal | |
Inseln | La Grande Île | |
Orte am Ufer | Murten | |
Daten | ||
Koordinaten | 573091 / 19796446.9322222222227.0852777777778429.30 | |
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Höhe über Meeresspiegel | 429,3 m ü. M.(1983–2014)[1] | |
Fläche | 23 km²[2] | |
Länge | 8,2 km | |
Breite | 2,8 km | |
Volumen | 600.000.000 m³ [2] | |
Umfang | 23,611 km[2] | |
Maximale Tiefe | 46 m[2] | |
Mittlere Tiefe | 24 m | |
Einzugsgebiet | 693 km² | |
Besonderheiten |
Wassererneuerungszeit: 1,6 Jahre | |
BFS-Nr.: 9294 | ||
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Der Murtensee liegt in den Kantonen Freiburg und Waadt. An seinem südlichen Ufer liegt die namengebende Stadt Murten. 40 Meter vom Nordufer entfernt, nahe Guévaux, liegt die Insel La Grande Île mit einer Fläche von 0,1 ha.
Hauptzufluss ist die Broye, die 63 % des Einzugsgebietes entwässert. Abfluss ist der Broyekanal, der in den Neuenburgersee führt. Im langjährigen Mittel (seit 1983) lag der Wasserstand mit 429,30 m ü. M. nur 2 cm über dem des Neuenburger Sees. Zusammen mit dem Neuenburgersee dient der Murtensee als Ausgleichsbecken für die in den Bielersee mündende Aare. Wenn Hochwasser der Aare den Bielersee ansteigen lässt, kommt der Abfluss zum Stillstand und fliesst zeitweise sogar rückwärts.
Der See ist 8,2 km lang und maximal 2,8 km breit. Seine maximale Tiefe beträgt 45 m, sein Inhalt rund 0,55 km³. Das Einzugsgebiet ist 693 km² gross. Die theoretische Aufenthaltszeit des Wassers im See (Füllzeit) beträgt 1,6 Jahre.
1872 wurde die Société de navigation sur les lacs de Neuchâtel et Morat (LMN) gegründet, die noch heute zusammen mit der Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft auf den drei Seen die öffentliche Schifffahrt betreibt.
Über den Phosphorkreislauf gelangt nach wie vor zu viel Phosphor in den Murtensee. Ein Teil davon kommt über das gereinigte Abwasser aus 31 Kläranlagen. 60 Prozent kommt aus diffusen Einträgen, hauptsächlich im Zusammenhang mit der Landwirtschaft.[4]
Ab 2018 hat sich die invasive Quagga-Muschel massiv ausgebreitet.[5]
Der Murtensee bietet verschiedene Freizeit- und Wassersportmöglichkeiten; unter anderem gibt es eine Segelschule, eine Surfschule und zwei Wakeboardschulen.
Am östlichen Ufer des Sees befinden sich drei kleinere Aussichtsplattformen.
Während der Expo.02 schwamm auf dem Murtensee, 200 m vom Hafen in Murten entfernt, ein rostiger, begehbarer Monolith des Architekten Jean Nouvel von 34 Metern Seitenlänge, in dessen Innerem zwei Panoramabilder zu sehen waren (vgl. Bild). Nach der Landesausstellung wurde er wieder demontiert.
Schweizer Seen mit einer Fläche von über 1 km² (ohne künstliche Speicherseen):
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