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Das Weser- und Weser-Leine-Bergland (Niedersächsische Bergland) ist eine bis zu 527,8 m ü. NHN hohe Mittelgebirgsregion im südlichen Niedersachsen, im nordöstlichen Nordrhein-Westfalen und im nördlichen Hessen. Es ist ein Teil der deutschen Mittelgebirgsschwelle. Beim Bundesamt für Naturschutz wird es unter der laufenden Nummer D36 in der Liste der naturräumlichen Haupteinheitengruppen Deutschlands geführt.

Lage des Niedersächsischen Berglandes
Lage des Niedersächsischen Berglandes

Die neue Haupteinheitengruppe D36 fasst die alten Haupteinheitengruppen 36, 37 und 53 zusammen, von denen jede Teile des Weserberglandes im engeren und erweiterten Sinne beinhaltet. Indes gehen alle drei Teile, trotz ihrer (irreführenden) Namen, weit über das landläufige und in Atlanten ausgewiesene Weserbergland hinaus.

Das Weser-Leine-Bergland (37) umfasst ferner das komplette Leinebergland, während der zwar in Teilen niedersächsische, jedoch erdzeitalterlich deutlich ältere Harz nicht zum Niedersächsischen Bergland gezählt wird und eine eigene Haupteinheitengruppe (D37) hat.


Naturräumliche Gliederung


Im Folgenden werden die Landschaften des Niedersächsischen Berglandes nach Naturräumen geordnet aufgeführt;
Teile des Weserberglandes im engeren Sinne sind mit (W), Teile des Leineberglandes mit (L) gekennzeichnet:[1]


Unteres Weserbergland


Neben dem Osning (= Teutoburger Wald, bis 446,4 m) und dem Wiehengebirge (bis 319,6 m) gehören insbesondere die historischen Landschaften Tecklenburger Land und Osnabrücker Land zu dieser Großlandschaft im (Nord-)Westen des Niedersächsischen Berglandes.

Das Lübbecker Lößland (533) wird von der Autorin der Blätter 83/84 Osnabrück/Bentheim und 85 Minden nicht zum Niedersächsischen Bergland und damit nicht zur Mittelgebirgsschwelle gezählt, ist jedoch von der Ordnungszahl her hier eingeordnet. Es entspricht in seiner Landesnatur eher den weiter östlich an den Nordrand der Mittelgebirgsschwelle anschließenden Niedersächsischen Börden, von denen es allerdings durch das Mittlere Wesertal getrennt ist.[2][3]

Die folgende Aufstellung ist von Nord (West nach Ost) nach Süd (West nach Ost) geordnet; haupteinheitenweise (dreistellige Zahlen) sind, je nach einem Leerzeichen, die zugehörigen naturräumlichen Blätter referenziert:


Oberes Weserbergland


Diese im Niedersächsischen Bergland (in West-Ost-Richtung) zentrale, u. a. das Eggegebirge (bis 464 m) und das Lipper Bergland (bis 495,8 m) umfassende Großlandschaft reicht nach Osten bis zum Tal der Weser zwischen Bad Karlshafen und Porta Westfalica, welches hierzu gezählt wird.

In der folgenden Aufstellung sind haupteinheitenweise (dreistellige Zahlen), je nach einem Leerzeichen, die zugehörigen naturräumlichen Blätter referenziert.

Die Nummerierung der Untereinheiten von 360 und 361 (Warburger Börde und Oberwälder Land) weicht auf Blatt 98 Detmold (1959) erheblich von den Blättern 99 Göttingen (1963), 111 Arolsen (1963) und 112 Kassel (1969) ab. Das Borgentreicher Land, das gemeinhin (siehe etwa Geologische Karte 1:300.000 Hessen)[5] zur Warburger Börde gezählt wird und auch auf der Haupteinheitenkarte zum Handbuch (1960) dorthin gerechnet wurde, war auf Blatt Detmold noch dem Oberwälder Land zugeschrieben worden. Umgekehrt zählte Blatt Detmold das Liebenauer Bergland, das nach Übereinkunft aller späteren Autoren zum Oberwälder Land gerechnet wird, zur Warburger Börde. Die folgende Zuordnung entspricht den späteren Blättern.

Der Autor von Blatt Arolsen, Martin Bürgener, zählt die Warburger Börde nicht zum Oberen Weserbergland (Haupteinheitengruppe 36), sondern zum Westhessischen Berg- und Senkenland (34).[6]


Weser-Leine-Bergland


Diese Großlandschaft enthält im Solling (bis 527,8 m) u. a. den Höhenschwerpunkt des Niedersächsischen Berglandes. Das Weser-Leinebergland wurde in der 5. Lieferung des Handbuchs der naturräumlichen Gliederung Deutschlands noch Leinebergland genannt. Es zerfällt, wie schon in diesem Buch erwähnt, in zwei geomorphologisch sehr unterschiedliche Großlandschaften.

Das Obere Weser-Leine-Bergland mit den Haupteinheiten 370 bis 376 und dem zentralen Leinegraben (372) weist verhältnismäßig flache Aufwölbungen und Einbiegungen auf und das Grundgestein bildet der Buntsandstein, der südlich des namentlichen Weserursprungs auch nur von Fulda und Werra von seiner Fortsetzung im Kaufunger Wald im Hessischen Bergland getrennt wird. Es stellt eine natürliche östliche Fortsetzung des Oberen Weserberglandes (36), das, ähnlich großflächig, vor allem die Schichtstufen des Muschelkalks und des Keupers repräsentiert, dar.

Das Untere Weser-Leine-Bergland mit den Einheiten 377 bis 379 ist durch ein sehr kleinflächiges Relief mit steilen Schichtkämmen aus Jura und Kreide, seltener Muschelkalk, über weitgespannten Keuper-, Jura- und Kreidemulden mit teilweiser Lößauflage geprägt. Prinzipiell wäre das Rinteln-Hamelner Weserland (366) die natürliche südwestliche Randsenke dieser Landschaft.[12][13]

In der folgenden Aufstellung sind haupteinheitenweise (dreistellige Zahlen), je nach einem Leerzeichen, die zugehörigen naturräumlichen Blätter referenziert:


Einzelnachweise und Anmerkungen


  1. Verschiedene Autoren: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten in Einzelblättern 1:200.000 – Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959–1970 → Online-Karten;
    eingeklammerte Blätter haben nur marginalen Anteil.
    • Blatt 83/84: Osnabrück/Bentheim (Sofie Meisel 1961)
    • Blatt 85: Minden (Sofie Meisel 1959)
    • Blatt 86: Hannover (Sofie Meisel 1960)
    • (Blatt 87: Braunschweig (Theodor Müller 1962))
    • Blatt 98: Detmold (Sofie Meisel 1959)
    • Blatt 99: Göttingen (Jürgen Hövermann 1963)
    • (Blatt 100: Halberstadt (J. Spönemann 1970))
    • (Blatt 111: Arolsen (Martin Bürgener 1963))
    • Blatt 112: Kassel (H.-J. Klink 1969)
  2. Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 83/84 Osnabrück/Bentheim. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1961. → Online-Karte (PDF; 6,4 MB)
  3. Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959. → Online-Karte (PDF; 4,5 MB)
  4. Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 98 Detmold. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959. → Online-Karte (PDF; 5,4 MB)
  5. Geologische Karte Hessens (GÜK 300), Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (PDF; 14,1 MB)
  6. Martin Bürgener: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 111 Arolsen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
  7. Jürgen Hövermann: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 99 Göttingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
  8. Hans-Jürgen Klink: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 112 Kassel. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1969. → Online-Karte (PDF; 6,9 MB)
  9. Blatt Detmold nannte den Nordteil beiderseits der Bever (361.02) Beverplatten und den Südteil beiderseits der Diemel um Liebenau (hier 360.3) Liebenauer Bergland; die Nahtstelle zwischen beiden wäre jedoch knapp auf Blatt Göttingen. Die Blätter Arolsen, Göttingen und Kassel fassen beide Landschaften zusammen und nennen sie Beverplatten (Blatt Göttingen – der Name wird auch vom Umweltatlas Hessen benutzt) oder Liebenauer Bergland (Blätter Arolsen und Kassel); der wohl treffendste Name Bever-Diemel-Kalkbergland wird auf den Blättern Arolsen und Kassel in Klammern geführt.
  10. Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 86 Hannover. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
  11. Das Humfelder Talbecken wird in Blatt Detmold, das es nur am Rande berührt, versehentlich als 364.10 geführt.
  12. Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Herausgeber): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
  13. Das Handbuch benutzt die Begriffe „Unteres“ und „Oberes“ nicht, sondern spricht nur von Norden und Süden.
  14. Bezeichnung auf Blatt 112 Kassel (1969)
  15. Bezeichnung auf Blatt 99 Göttingen (1963)
  16. Jürgen Spönemann: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 100 Halberstadt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1970. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  17. In Blatt 99 Göttingen (1963) wurde 374.3 bzw. der auf jenem Blatt liegende Teil als Hellberge ausgewiesen; Blatt 100 Halberstadt (1970) indes legt bereits auf den Ausschnitt des Göttinger Blattes die Trennlinie zwischen Hellbergen (374.30) und Bischofferoder Bergland (374.31).
  18. Name auf Blatt 100 Halberstadt (1970)
  19. Auf Blatt 99 Göttingen (1963) wurde 374.5 bzw. der auf jenem Blatt liegende Teil als Rotenberg ausgewiesen; dieses steht nicht im direkten Widerspruch zu Blatt 100 Halberstadt (1970), der die Grenze vom Rotenberg (374.50) zum Silkeroder Hügelland (374.51) ganz auf Blatt Halberstadt sieht.
  20. Auf die Zeugenberge (aus Muschelkalk) wird ohne diese näher zu bezeichnen im Text verwiesen
  21. Der Eichsfelder Kessel ist auf Blatt 112 Kassel nicht ausgewiesen und eingezeichnet, hätte allerdings auch nur Randbereiche desselben eingenommen, während der Hauptteil auf Blatt 113 Sondershausen gelegen hätte, dessen Nichterscheinen 1969 bereits beschlossen war.
  22. Theodor Müller: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 87 Braunschweig. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,8 MB)

Literatur





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