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Der Süntel ist ein gut 440 m ü. NHN[1] hoher Mittelgebirgsstock im Calenberger Bergland (Teil des Weserberglandes) in Niedersachsen südwestlich von Hannover, nördlich von Hameln und westlich von Bad Münder.

Süntel
Höchster Gipfel Hohe Egge (440 m ü. NHN)
Lage Niedersachsen
Koordinaten 52° 12′ N,  21′ O
Besonderheiten Ausgeprägteste Schichtstufe des Niedersächsischen Berglandes
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Süntel von der L423 aus gesehen
Süntel von der L423 aus gesehen
Langenfelder Wasserfall (mit 15 m Höhe der höchste natürliche Wasserfall Niedersachsens)
Langenfelder Wasserfall (mit 15 m Höhe der höchste natürliche Wasserfall Niedersachsens)

Geographie


Der Süntel ist einer der typischen kompakten Bergstöcke des Weserberglandes, die diesem Landschaftsraum neben schmalen Schichtkämmen sein Gepräge geben. In einer Entfernung von rund 15 Kilometern nördlich der Stadt Hameln erstreckt sich der Süntel von Nordwesten nach Südosten über etwa 12 km als östliche Fortsetzung des Wesergebirges und ist umgeben vom Auetal im Norden, dem Deister-Süntel-Tal im Nordosten und dem oberen Wesertal im Südwesten. Die höchste Erhebung liegt im Südosten mit dem sanft ansteigenden Doppelgipfel der Hohen Egge. Im mittleren Teil stellt der Süntel eine von gewundenen, nach Südwesten gerichteten Tälern stark zerlappte Schichtstufe dar, eine im Leine- und Weserbergland eher seltene Gebirgsform (neben Osterwald, südlichem Deister und den Sieben Bergen). Hier prägen lange, senkrechte, und am Hohenstein bis zu 60 m hohe Wandfluchten das Landschaftsbild, sowie zahlreiche Besonderheiten wie Wasserfälle, Hangrutschungen, schluchtartige Kerben, Zerrspalten und Höhlen. Am Pass von Rohden geht der Süntel nach Westen in die schmale Gipfelkette des Wesergebirges über.

Der Süntel gehört zum Naturpark Weserbergland Schaumburg-Hameln. Der Hohenstein mit seiner engeren Umgebung ist ein Naturschutzgebiet, für das oberhalb der höchsten Klippen ein Betretungsverbot besteht.

In älterer Zeit galt die Bezeichnung Süntel auch offiziell für ein größeres Gebiet, das vom Wiehengebirge über das Wesergebirge zum Süntel reicht[2]. Auch aus geomorphologischer Sicht ist es nicht abwegig, diese Teile als Einheit zu behandeln.


Geologie



Allgemeines


Der südöstliche Teil des Süntels mit der Hohen Egge besteht vorwiegend aus Wealdensandsteinen der unteren Kreidezeit mit geringen Steinkohle-Einlagerungen. Der nordwestliche Bereich mit dem Hohenstein und seiner 350 m langen und 50 bis 60 m hohen Felssteilwand besteht aus Kalkstein des oberen Jura, dem Korallenoolith. Die unteren Hänge bestehen aus wenig standfesten Heersumer Schichten, die verbreitet überdeckt sind von Schottern des Inlandeises der Saale-Eiszeit.[3]


Besonderheiten


Geologische Besonderheiten des Süntels sind:


Geschichte



Sagen


Wie auch viele andere Waldgebiete gibt es für den Süntel zahlreiche Sagen. Eine der bekanntesten ist die Sage vom Baxmann, nach der sich der Bösewicht immer noch an der Baxmannquelle in der Nähe der Baxmann-Baude aufhält, wohin er verbannt wurde, um die Quelle mit einem Fingerhut auszuschöpfen.


Flora und Fauna


Süntelbuche bei Hülsede
Süntelbuche bei Hülsede

Der Süntel ist ein Buchenmischwald, in dem es neben der dominierenden Buche noch viele andere Baumarten gibt, wie Eiche, Fichten, Hainbuche und Douglasie sowie seltene wie Eibe und Elsbeere. Eine botanische Rarität stellen die Süntelbuchen dar, von denen es im Süntel (Dachtelfeld und Bleeksgrund) noch knapp ein Dutzend älterer Exemplare gibt. Der letzte große Süntelbuchenwald auf der Westeregge wurde 1843 fast vollständig gerodet. Darüber hinaus findet man noch zahlreiche selten gewordene Blumenarten wie Schlüsselblume, Märzenbecher, Hufeisenklee, Hirschzungenfarn, Streifenfarn, Frauenschuh und Geflecktes Knabenkraut etc.

Neben Reh- und Schwarzwild gibt es im Süntel auch Muffelwild. Selten zeigen sich Schleiereule, Turmfalke, Schwarzspecht und Edelmarder. Am Südhang wird gelegentlich der Schwarzstorch gesichtet.


Wirtschaft und Tourismus


Neben der Forstwirtschaft und dem Tourismus nimmt im Süntel der Gesteinsabbau eine wichtige Stellung ein.

Der Süntelsandstein wurde für viele bekannte Bauten der Umgebung verwendet, wie z. B. beim Rattenfängerhaus in Hameln, Schloss Barntrup, Schloss Schwöbber und Schloss Hämelschenburg. Der Kalkstein aus Steinbrüchen bei Pötzen, Segelhorst, Langenfeld und Hamelspringe wird für den Straßenbau genutzt.

Die Stadt Münder hat von 1809 an etwa ein halbes Jahrhundert lang Kohlebergbau im Süntel betrieben.

Im Süntel gibt es sowohl Wanderwege mit Ausblicken in die Täler als auch lange gerade, etwas eintönige Wirtschaftswege ohne Beschilderung. Der Hohensteinfelsen dient Kletterern und Alpinisten als Trainingsgelände.

In Hülsede ist ein Skilift am Kehen Brink.


Berge und Täler



Berge


Berge und Erhebungen des Süntels sind – mit Höhe in Metern über Normalhöhennull (NHN):


Täler


Zu den Tälern des Süntels gehören:


Ortschaften


Gemeinden und Städte am Süntel sind:


Gaststätten


Pappmühle bei Zersen (1983)
Pappmühle bei Zersen (1983)

Zu den Waldgaststätten im und am Süntel gehören:


Literatur




Commons: Süntel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. „(...) Weser und Wiehengebirge wurden damals [im Jahre 991] noch Süntel genannt“. Vgl. Rüthing, Heinrich: Die Anfänge des religiösen Lebens auf dem Wittekindsberg nach den schriftlichen Quellen, S. 45 hier.
  3. Geologische Karte Niedersachsen, Blatt 2018 Kathrinhagen

На других языках


- [de] Süntel

[en] Süntel

The Süntel (help·info) is a massif in the German Central Uplands that is up to 437.5 m above sea level (NN).[1] It forms part of the Weser Uplands in Lower Saxony southwest of Hanover and north of Hamelin.

[fr] Süntel

Le Süntel est un massif montagneux allemand de la Basse-Saxe, faisant partie du Weserbergland.



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