Der Bramwald liegt in Südniedersachsen im Nordwesten des Naturparks Münden etwa 20km (Luftlinie) westlich von Göttingen und 5km nördlich der Kernstadt von Hann. Münden. Er liegt östlich des oberen Südabschnitts der Oberweser, an deren westlichem Ufer sich der weitläufige Reinhardswald in Nordhessen befindet. Nach Norden leitet die Landschaft zum Solling über, wobei die Schwülme die beiden Gebiete voneinander trennt. Jeweils etwas entfernt im Osten erhebt sich der Dransfelder Stadtwald und im Süden der Kaufunger Wald.
Der langgestreckte Bramwald liegt im Bereich vom Staatsforst des Forstamtes Münden.[2] Sein höchster Berg ist der Totenberg (408,1m), der abseits im Norden des Waldgebiets liegt und als Naturschutzgebiet (siehe unten) ausgewiesen ist.
Naturräumliche Zuordnung
Der Bramwald bildet in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Weser-Leine-Bergland (Nr.37) und in der Haupteinheit Solling, Bramwald und Reinhardswald (370) die Untereinheit Bramwald (370.5), die sich in die Naturräume Hemelner Bramwald (370.50), Schedetal (370.51) und Mündener Bramwald (370.52) aufteilt. Nach Norden leitet die Landschaft durch das Tal der Nieme zum Kuppigen Solling (370.1) über. Nach Osten fällt sie in die Schedener Rötsenke (371.11), nach Süden in die Mündener Fulda-Werra-Talung (370.6) und nach Westen in das Weserdurchbruchstal (370.3) ab.[3][4]
Berge
Schutzhütte im Bramwald am Waldweg Lange Bahn
Zu den Bergen und Erhebungen des Bramwaldes gehören ohne solche des Kiffings− sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN)[1] und mit vor Ort befindlichen geographischen Objekten:
Im Norden des Bramwaldes liegt das Naturschutzgebiet Totenberg (CDDA-Nr.165935; 1989 ausgewiesen; 4,37km² groß) und, fast flächengleich, das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Totenberg (FFH-Nr.4423-305; 4,32km²). Auf dem Bramwald liegen Teile Landschaftsschutzgebiets Weserbergland-Kaufunger Wald (CDDA-Nr.325317; 1989; 285,018km²).[1]
Sturmschäden durch Orkan Kyrill
Geschichte
Über Besitzrechte verfügten im Mittelalter dort die Klöster Bursfelde, Lippoldsberg und besonders Hilwartshausen. Vogteirechte besaßen zeitweise SigebodoII. von Scharzfeld, LudolfII. von Dassel und die Grafen von Ziegenberg. Noch in der Ära Heinrichs des Löwen gewann zunächst das Erzstift Mainz Einfluss. 1224 wurde der Wald mit „silve que Bramwaldt dicitur“ urkundlich erwähnt.[5]
Der Mainzer Bischof GerhardI. war 1256 gemeinsam mit Graf KonradIII. von Everstein auf einem Feldzug durch die bei Göttingen gelegene Gegend. Der Feldzug sollte dem Entsatz der Asseburg dienen.[6] Der welfische Herzog AlbrechtI. nahm beide gefangen und tötete dann den Grafen grausam. Den Bischof ließ er 1257 frei gegen zwei Dinge: Erstens kassierte AlbrechtI. 5000 Mark, über die die Bischof verfügte, weil ihm Richard von Cornwall 8000 Mark gab, damit ihm dieser bei der Doppelwahl von 1256/57 seine Stimme gab.[7] Zweitens musste der Bischof die Burg Gieselwerder an AlbrechtI. abtreten. Wenig später befand sich auch der Bramwald im Besitz der Welfen.
Zu den Sehenswürdigkeiten, Natur- und Kulturdenkmälern sowie Schutzhütten des Bramwaldes gehören oder gehörten:
Ruine Bramburg (⊙51.51859.6045; zwischen Hemeln und Glashütte)
Hinüberbuche (⊙51.4676388888899.6572777777778; ostsüdöstlich von Vaake-Süd), gefällt[8]
Hedwigseiche (⊙51.4512222222229.661; nördlich von Volkmarshausen)
mehrere Hügelgräber (z.B. östlich von Vaake)
Hünenburg Hemeln (⊙51.5139444444449.6065277777778; nahe der Bramburg, zwischen Hemeln und Glashütte)
Köhler-Liesel-Hütte (⊙51.5164444444449.6511666666667; südlich vom Totenberg, nordwestlich vom Sandberg)
Märchenbuche (⊙51.5206666666679.6055277777778; zwischen Hemeln und Glashütte)
Quarzitblöcke nahe Hemeln (⊙51.4941666666679.6425; östlich von Hemeln, am Weser-Zufluss Steinecksgraben)
Quarzitblöcke am Voßküppel (⊙51.4944722222229.6699722222222; nordwestlich von Bühren)
Schwedenschanze (⊙51.4505555555569.6503611111111; nordwestlich von Volkmarshausen)
Totenberghäuschen (⊙51.5325277777789.6527777777778; auf der Totenberg-Nordflanke)
Wilhelm-Magerkurt-Eiche (⊙51.4972222222229.6365277777778; östlich von Hemeln)
Kulturlandschaftsraum
Der Kulturlandschaftsraum Solling, Bram- und Kaufunger Wald umfasst ein 960 km² großes Gebiet. Diese Zuordnung zu den Kulturlandschaften in Niedersachsen hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) 2018 getroffen. Ein besonderer, rechtlich verbindlicher Schutzstatus ist mit der Klassifizierung nicht verbunden.[9]
Verkehr und Wandern
Wegweiser im Bramwald
Durch den Bramwald führen wenige schmale Straßen, so zum Beispiel ein Abschnitt der Landesstraße560, die Hemeln und Reinhardshagen im Westen mit Niemetal-Ellershausen im Osten verbindet und auf der ein Stück der Frau-Holle-Route der Deutschen Märchenstraße durch das Waldgebiet verläuft. In West-Ost-Richtung durchzieht ihn ein Abschnitt des Wanderwegs Frau-Holle-Pfad und in Nord-Süd-Richtung ein solcher des Upland-Weserberglandwegs.
Übersichtskarte Niedersächsisches Forstamt Münden (Mementodes Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landesforsten.de (PDF; 5,6MB), abgerufen am 1.April 2011, auf landesforsten.de
Jürgen Hövermann: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt99 Göttingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. →Online-Karte (PDF; 4,1MB)
Hans-Jürgen Klink: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt112 Kassel. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1969. →Online-Karte (PDF; 6,9MB)
Wolfgang-Dietrich Nück: Zur Geschichte des Bramwaldes im hohen und späten Mittelalter, in: Göttinger Jahrbuch 2011, S.23–40
Hinüberbuche: vergleiche Fotos vom Oktober 2010… und …Juni 2014, in den Wikimedia Commons
Christian Wiegang: K37 Solling, Bram- und Kaufunger Wald in: Kulturlandschaftsräume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen. Landesweite Erfassung, Darstellung und Bewertung, Hannover, 2019, S. 284–287
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