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Die Biskaya ([bɪsˈkaːja] ), auch Golf von Biskaya genannt (französisch Golfe de Gascogne,[1] baskisch Bizkaiko Golkoa,[2] spanisch Golfo de Vizcaya,[3] galicisch Golfo de Biscaia,[4] lateinisch Sinus Cantabricus[5]), ist eine Bucht des Atlantischen Ozeans, die sich von Galicien bis zur Bretagne entlang der Nordküste Spaniens und der Westküste Frankreichs erstreckt.[6] Dieses Seegebiet ist für schlechtes Wetter, starke Stürme und extremen Seegang bekannt.[7] Die Biskaya reicht durch den tiefen Einschnitt des Ozeans bis über den Kontinentalschelf hinaus. Sie wird als Randmeer des Atlantischen Ozeans aufgefasst.

Biskaya
Golfe de Gascogne
Typischer Küstenabschnitt in Spanien
Typischer Küstenabschnitt in Spanien

Typischer Küstenabschnitt in Spanien

Gewässer Nordatlantik
Landmasse Westeuropa
Geographische Lage 45° N,  W
Karte von Biskaya
Karte von Biskaya
Breite511,1 km
Tiefe593,7 km
Fläche223.000 km²
Größte Wassertiefe4735 m
Mittlere Wassertiefe1744 m
InselnÎle de Groix, Île Dumet, Belle-Île, Île d’Yeu, Île de Ré, Île d’Oléron, Île aux Oiseaux, Isla de Mouro
ZuflüssePenerf, Vilaine, Loire, Falleron, Vie, Auzance, Lay, Sèvre Niortaise, Charente, Seudre, Gironde, Eyre, Courant de Mimizan, Adour, Nivelle, Bidasoa, Urumea, Oria, Urola, Nervión, Aboño, Alvares Nalón, Deba, Saja, Pas, Miera, Sella, Navia, Eo, Río Masma, Río Landro
Karte der Biskaya von Guillaume Brouscon (1548)
Karte der Biskaya von Guillaume Brouscon (1548)

Karte der Biskaya von Guillaume Brouscon (1548)


Bezeichnungen


Die südliche, vor der spanischen Küste bis zum Fluss Adour (Frankreich) gelegene Biskaya wird auf Spanisch und Galicisch in der Regel als Mar Cantábrico (Kantabrische See, lat. Mare Cantabricum) bezeichnet;[7] daneben wird die Bezeichnung Golfo de Vizcaya (bzw. Golfo de Biscaia) verwendet, um die gesamte Biskaya zu bezeichnen.[3] Auch im Französischen ist die Bezeichnung Kantabrische See (Mer Cantabrique) für die Südhälfte der Biskaya geläufig,[8] und im Baskischen ist Kantauri Itsasoa üblich.[9]

Ein Teil der spanischen Biskayaküste ist unter der touristischen Bezeichnung Costa Verde (‚Grüne Küste‘) bekannt.[10] In der Region herrscht ein gemäßigtes Seeklima mit hohem Niederschlag, wodurch die Landschaft grüner als in anderen Teilen Spaniens ist.

Mercator-Karte von Europa aus dem Jahr 1589 mit dem Aquitanicus oceanus
Mercator-Karte von Europa aus dem Jahr 1589 mit dem Aquitanicus oceanus

Auf der Mercator-Karte von Europa aus dem Jahr 1589 ist die Biscaya als Aquitanicus oceanus bezeichnet, während Cantabricus oceanus westlich der spanischen Westküste bei Kap Finisterre eingezeichnet ist. Letzteres widerspricht einer synonymen Verwendung beider Bezeichnungen.[11]


Geografie


f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap


Meer


Als wasserseitige Grenze zwischen Biskaya und dem übrigen Atlantik gilt die Luftlinie (geodätischer Großkreis) vom spanischen Cabo Ortegal (44° N,  W) oder vom einige Kilometer weiter östlich liegenden Estaca de Bares, (44° N,  W), das als westliche Begrenzung des Kantabrischen Meeres genannt wird, zum bretonischen Pointe Penmarc’h (48° N,  W). Die von dieser Linie und der Küste umschlossene Fläche ist ca. 223.000 km² groß, die größte Wassertiefe beträgt 4735 m im Sables d’Olonne Canyon (46° N,  W), nördlich des Zentrums und 155 Kilometer südwestlich der Île d’Yeu. Bei einer mittleren Tiefe von 1774 Metern berechnet sich ein Wasservolumen von 395.600 km³. Die Hauptrichtung von Wind und Meeresströmung wird vom Eintreffen des Golfstroms an der europäischen Festlandsküste bewirkt und führt vom Pointe Penmarc’h an der bretonischen Südküste aus in einer im Uhrzeigersinn drehenden Strömung bis zum Cabo Ortegal. Die dabei auftretenden Verwirbelungen zwischen dieser Strömung und der Küste gelten in der Seefahrt durchaus als gefährlich, zumindest für kleine und mittlere Wasserfahrzeuge.


Küste


An der meist felsigen, aber – vor allem in Asturien – von reizvollen Sandbuchten mit vorgelagerten Felsinseln durchsetzten spanischen Biskayaküste liegen von West nach Ost die vier autonomen Regionen Galicien, Asturien, Kantabrien und die Autonome Gemeinschaft Baskenland, der spanische Teil des Baskenlands.[12] Die Nordküste von Galicien hat durch die Rías Altas einen fjordähnlichen Charakter. Das wirtschaftliche Zentrum von Asturien ist die Hafenstadt Gijón. Auch die Hauptstadt von Kantabrien, Santander, liegt an der Biskaya und ist touristisch geprägt. Im Baskenland liegt die Provinz Bizkaia, nach der die Meeresbucht benannt ist. Der Hafen des Küstenorts San Sebastian ist einer der größten des Landes.

Der französische Teil der Küste gehört zu den drei Regionen Nouvelle-Aquitaine (mit den Küstenorten Biarritz, Bordeaux, Rochefort und La Rochelle), Pays de la Loire (mit den Küstenorten Nantes und Saint-Nazaire) und Bretagne (mit dem Ort Lorient).

An der Küste der Bretagne trifft die Biscaya am Pointe de Penmarch, der auch die südliche Begrenzung der Baie d’Audierne darstellt, auf die Keltische See.


Kultur



Einzelnachweise


  1. Centre de Recherche sur les Mammifères Marins de La Rochelle (CRMM). Observatoire Régional de l’Environnement Poitou-Charentes, abgerufen am 8. September 2012 (französisch).
  2. José Ignacio Hualde, Jon Ortiz De Urbina: A Grammar of Basque. Walter de Gruyter, 2003.
  3. Golfo de Vizcaya y costas ibéricas atlánticas. (Nicht mehr online verfügbar.) Europäische Kommission, archiviert vom Original am 19. Dezember 2012; abgerufen am 8. September 2012 (spanisch).
  4. O Golfo da Biscaia e a Costa Ibérica. (Nicht mehr online verfügbar.) Europäische Kommission, archiviert vom Original am 19. Dezember 2012; abgerufen am 8. September 2012 (portugiesisch).
  5. Sinus Cantabricus: OS (Oceans). geographic.org, abgerufen am 8. September 2012 (englisch).
  6. Bay of Biscay. Britannica Online Encyclopaedia, abgerufen am 8. September 2012 (englisch).
  7. Bay of Biscay. Encyclopedia of Earth, abgerufen am 8. September 2012 (englisch).
  8. Golfe de Gascogne. sea-seek.com, abgerufen am 8. September 2012 (französisch).
  9. Plan territorial sectorial de protección y ordenación del litoral de la comunidad autónoma del país vasco. (PDF; 1,4 MB) Abgerufen am 8. September 2012 (baskisch, unbekannte Sprache, spanisch).
  10. Die Costa Verde, Natur am Meer. spain.info, abgerufen am 8. September 2012.
  11. Johann Georg Theodor Graesse, Friedrich Benedict: Orbis latinus, Lexikon lateinischer geographischer Namen des Mittelalters und der Neuzeit, Großausgabe. Bd.: 1, A – D. Bearb. und hrsg. von Helmut Plechl u. a. Braunschweig, 1972, S. 126.
  12. Das Grüne Spanien. spain.info, abgerufen am 8. September 2012.


Commons: Biskaya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Biskaya

[en] Bay of Biscay

The Bay of Biscay (/ˈbɪskeɪ, -ki/), known in Spain as the Gulf of Biscay (Spanish: Golfo de Vizcaya, Basque: Bizkaiko Golkoa), and in France and some border regions as the Gulf of Gascony (French: Golfe de Gascogne, Occitan: Golf de Gasconha, Breton: Pleg-mor Gwaskogn), is a gulf of the northeast Atlantic Ocean located south of the Celtic Sea. It lies along the western coast of France from Point Penmarc'h to the Spanish border, and the northern coast of Spain west to Cape Ortegal. The south area of the Bay of Biscay that washes over the northern coast of Spain is known locally as the Cantabrian Sea.

[ru] Бискайский залив

Биска́йский зали́в (исп. golfo de Vizcaya, фр. golfe de Gascogne, баск. Bizkaiko Golkoa, астур. Golfu de Bizkaia, галис. golfo de Biscaia, окс. golf de Gasconha, брет. Pleg-mor Gwaskogn) — часть Атлантического океана, расположенная к северу от Пиренейского полуострова, омывает берега Испании и Франции и простирается от Галисии до Бретани[1].



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