Die Erf, so ihr Name am Unterlauf in Bayern, zuvor am Ober- und Mittellauf in Baden-Württemberg meist Erfa genannt, ist ein gut 40 Kilometer langer linksseitiger und südöstlicher Nebenfluss des Mains in Baden-Württemberg und Bayern (Deutschland).
Die Erf (vorne links) mündet in den Main (von rechts nach hinten)
Die Erf (vorne links) mündet in den Main (von rechts nach hinten)
Name
Der Name des Flusses leitet sich vom althochdeutschen „erpf“ für braun ab und kommt wohl von der Gewässerfarbe, vor allem beim alljährlichen Hochwasser, wenn das ansonsten recht beschauliche Gewässer zu einem reißenden Fluss werden kann.
Geographie
Verlauf
Der Fluss entspringt bei Buch am Ahorn im Main-Tauber-Kreis, einem Ortsteil der im Bauland gelegenen Gemeinde Ahorn. Seine Quelle liegt auf ungefähr 391mü.NHN und etwa 1,3km nordöstlich von Buch am Ahorn am Südrand des zum großen Waldgebietes Ahornwald gehörenden Waldgewanns Machlanden. Von hier aus quert er zunächst die Bücher Rodungsinsel mit dem Dorf selbst in dessen Mitte in Richtung Südwesten, um im jenseitigen Waldgewann Buschwind eine Kurve nach Nordnordwesten zu beginnen und durch das wieder offene Obere Tal an deren Ende Gerichtstetten zu erreichen.
Von hier an zieht er in sehr beständiger Richtung durch die zugehörigen Dörfer Erfeld und Bretzingen in freier Flur, vor allem links auf den Randhügeln aber oft von Wald begleitet, nach Hardheim selbst, wo er für eine kurze Strecke nach Nordwesten fließt. Ab der Wohlfahrtsmühle strebt er in inzwischen tief eingeschnittenem, engem und unbewohntem Tal in alter nordnordwestlicher Richtung weiter, zwischen den bewaldeten Hängen Wolfsgrube rechts und Kappelberg links. Dann läuft ihm am Hofgut Breitenau (zu Hardheim) vom rechts durchs Katzental der Katzenbach zu und er wendet sich nach Nordwesten.
Gleich danach überquert er die Landesgrenze nach Bayern und erreicht daraufhin das unterfränkische Taldorf Eichenbühl-Riedern. Hinter dem kleineren Pfohlbach dahinter schließt sich wieder eine längere unbesiedelte Talstrecke an bis Eichenbühl selbst, nach dessen Durchqueren der Kohlbach von rechts zuläuft, die Erf sich nach Westen kehrt und ihr Tal sich zum Trichter ausweitet. In dessen Mitte liegt Bürgstadt, durch das die Erf dann von links auf etwa 125mü.NHN in den Main mündet, keine zwei Kilometer vor dessen Südspitze bei Miltenberg.
Einzugsgebiet
Einzugsgebiet der Erf
Das 246,91km² große Einzugsgebiet der Erf liegt in den Naturräumen Bauland, Sandstein-Odenwald und Sandstein-Spessart. Von ihm liegen gut zwei Drittel um den Ober- und Mittellauf im nördlichen Baden-Württemberg, wo der Fluss meist Erfa genannt wird, das restliche knappe Drittel im bayerischen Unterfranken.[4] Sie entwässert es über den Main und den Rhein zur Nordsee.
Das Einzugsgebiet grenzt
im Nordosten an die Einzugsgebiete der beiden Mainzuflüsse Haagbach und Wildbach
im Osten an das des Schönertsbachs, der über die Tauber zum Main entwässert
im Südosten an das des Tauberzuflusses Brehmbach, an das des Umpferzuflusses Schüpfbach und an das der Umpfer selbst, die ebenfalls in die Tauber mündet
im Süden an das der Rinna, die über die Kirnau, die Seckach und die Jagst in den Neckar entwässert
im Südwesten an das der Seckach selbst
im Westen an das des Marsbachs, der über den Billbach und die Mud in den Main entwässert
und im Nordwesten an das des Mudzuflusses Weilbach.
Während am Oberlauf der Erf offenes Ackerland vorherrscht, fließt die Erf ab Hardheim durch ein enges, bewaldetes und dünn besiedeltes Tal. Auf den letzten Kilometern, zwischen Eichenbühl und Bürgstadt, liegen am rechten Hang des Erftals die Weingärten der Weinlage Centgrafenberg.
Zuflüsse
Liste der Zuflüsse von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Einzugsgebiet[LUBW 4] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Heckfelder Graben, von links in Ahorn-Buch am Ahorn, 1,2km.
Stiegeles Graben, von rechts in Buch, 1,1km.
(Bach durch die Enzenklinge), von rechts zwischen Buch und seiner Kläranlage, 0,8km.
Messbach, von links vom Nordrand des Waldgewanns Messbach, 1,0km.
Buschwindegraben', von links im Waldgewann Buschwind, 1,2km.
Arnbach, von rechts zwischen zwei Feldwegbrücken, 1,2km.
Kernbach, von rechts gegenüber einem großen Einzelstall in der Flur, 2,5km und 2,5km².
Saugraben, von rechts am Ortsanfang von Hardheim-Gerichtstetten, 1,0km.
Kuffenbrunnengraben, von links längs der Altheimer Straße in Gerichtstetten, 2,2km.
Durstiger Graben, von rechts am Ortsende von Gerichtstetten, 1,5km.
(Hangzufluss aus einer Mulde zwischen Frosch- und Gützberg), von rechts vor und gegenüber dem Hof Am Hundsrück, ca. 0,4km.
(Bach durch die Waldsklinge), von links, 3,5km und 4,1km².
(Klingenzufluss vom Zigeunerstock), von rechts vor einer Feldbrücke, 1,1km.
(Klingenzufluss vom nördlichen Scherich), von rechts in Hardheim-Erfeld, ca. 0,4km.
Steigengraben, von links an der Straßenbrücke der L514 in Erfeld, 2,4km.
Ringeldergraben, von rechts am nördlichen Ortsende von Erfeld, 1,3km.
(Bach durchs Renntal), von links bei Hardheim-Erfelder Mühle, 2,2km.
Altheimer Grundgraben, von links durchs Waldstetter Tal in einen linken Seitengraben der Erf vor Hardheim-Bretzingen, 7,7km und 15,7km².[LUBW 5]
Hohlwiesengraben, von rechts nach Bretzingen, 3,3km und mit dem längeren im einzugsgebietsreicheren Oberlauf aus dem Grund 5,1km sowie 9,3km².[LUBW 5]
(Auengraben aus der Bauernau), von links am Südrand von Hardheim, 0,6km.
Hardheimer Bach, von rechts in Hardheim an der Erfbrücke der B27, 6,0km und 21,4km².[LUBW 5]
Mühlgraben, am Ober- und Mittellauf Urgraben, von links in Hardheim neben der Langen Gasse, 5,1km.
Rößlebach, von rechts am Nordwestrand von Hardheim, 0,9km.
Waldsbach, am Ober- und Mittellauf Lochbach, von links bei Hardheim-Wohlfahrtsmühle, 5,1km und 10,3km².
(Klingenbach), von links von Hardheim-Dornberg herunter, 1,0km.
(Bach durch die Einsiedlerklinge), von links aus Rütschdorf an der Tierkörperbeseitigungsanlage, 1,4km
Katzenbach aus dem Katzental, von rechts bei Hardheim-Breitenau, 6,8km mit dem linken Oberlauf Erlenbach und 12,5km².
(Bach durch die Schattenklinge), von rechts den Bergwald herunter, 1,8km.
(Bach durch die Eselsklinge), von rechts, 1,2km. Ursprung im Wacholderrain.
(Bach durch die Brunnenklinge), von links zuletzt auf der Landesgrenze, ca. 1,3km.[BA 2] Unbeständig.
(Mühlkanal der Eichenbühler Gaimühle)[LUBW 6], von rechts, 0,9km.
Otterbach, von rechts in Eichenbühl-Riedern, 5,5km und 20,9km².[LUBW 5]
Wildbach, von links unmittelbar nach Riedern, 2,0km.
(Mühlbach der Michelsmühle), von links unmittelbar vor dem folgenden, ca. 0,5km.[BA 2]
Kaltenbach, von links auf etwa 176mü.NHN[BA 1] bei Pfohlbach links des Baches, 8,6km. und 38,5km².[LUBW 5]
(Mühlkanal zur Ottenmühle), von rechts, ca. 0,5km.[BA 2]
(Bach durch die Schollklinge) von Neunkirchen-Umpfenbach herab, von rechts kurz nach der Ottenmühle, 3,3km und 2,2km².
(Bach durch die Berndielklinge), von links an der Öffnung des Taltrichters zum Dorf Eichenbühl selbst, ca. 1,5km.[BA 2]
(Bach durch die Dürreklinge), von rechts wenig vor der Eichenbühler Siedlungsgrenze, ca. 0,6km.[BA 2]
(Bach aus der Turmklinge), von rechts am südöstlichen Ortsrand Eichenbühls, ca. 1,0km.[BA 2]
Kohlbach, von rechts auf 148mü.NHN[BA 3] gegenüber der linksseitigen Kläranlage von Eichenbühl, 7,5km und 13,3km².
Schippach, von links gleich nach Eichenbühl, 5,5km und 9,4km².
Stephleinsgraben, von links in Bürgstadt, ca. 3,1km.[BA 2]
Flusssystem Erf
Liste der Fließgewässer im Flusssystem Erf
Fauna
In der Erf kommen Äsche, Bachforelle, Bachschmerle, Elritze, Hasel, Mühlkoppe und Rotauge vor.[5]
Siehe auch
Liste der Nebenflüsse des Mains
Weblinks
Commons: Erf– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Höhe abgefragt auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte (Rechtsklick).
Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte.
Höhe nach blauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte.
Andere Belege
Otto Klausing: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt151 Darmstadt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. →Online-Karte (PDF; 4,3MB)
Horst Mensching, Günter Wagner: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt152 Würzburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. →Online-Karte (PDF; 5,3MB)
Fischereiverband Unterfranken: Unsere Gewässer (Mementodes Originals vom 25. September 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fischereiverband-unterfranken.de
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