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Der Brehmbach ist ein über 18 km langer Bach im Norden von Baden-Württemberg, der bei Tauberbischofsheim von links und Westen in die untere Tauber mündet.

Brehmbach
Mündung der Brehmbach von links in die untere Tauber (2016)
Mündung der Brehmbach von links in die untere Tauber (2016)

Mündung der Brehmbach von links in die untere Tauber (2016)

Daten
Gewässerkennzahl DE: 24692
Lage Bauland
  • Buch am Ahorn

Tauberland

  • Königheimer Tal
    • Mittleres Taubertal

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Tauber Main Rhein → Nordsee
Quelle etwa 2,7 km westsüdwestlich von Königheim-Brehmen neben der Straße nach Hardheim-Erfeld
49° 33′ 29″ N,  31′ 13″ O
Quellhöhe ca. 366 m ü. NHN[LUBW 1]
Mündung im Süden Tauberbischofsheims in die Tauber
49° 37′ 9″ N,  40′ 5″ O
Mündungshöhe ca. 177 m ü. NHN[LUBW 1]
Höhenunterschied ca. 189 m
Sohlgefälle ca. 10 
Länge 18,4 km[LUBW 2]
Einzugsgebiet 89,894 km²[LUBW 3]

Name


Das Bestimmungswort des Gewässernamens geht auf das althochdeutsche Wort breme zurück, das Brombeere bedeutet.[1] Der Bachname hat – wie das Grundwort Bach selbst und seine vielen anderen Zusammensetzungen – in der Mundart des durchlaufenen taubergründischen Dialektgebiets das weibliche Geschlecht.


Geographie


Blick das Brehmbach-Tal aufwärts von Königheim in Richtung Gissigheim.
Blick das Brehmbach-Tal aufwärts von Königheim in Richtung Gissigheim.

Verlauf


Der Brehmbach entsteht bei einer kleinen Baumgruppe im rechten Graben der sonst baumlosen Straße von Hardheim-Erfeld nach Königheim-Brehmen, von wo er in recht gerader Linie, vom Verkehrsweg begleitet, ostnordöstlich auf Brehmen zuläuft und sich merklich eintieft. Im Ort tritt eine Kreisstraße ins Tal, das nun bis zur Mündung eine Verkehrsachse ist, unterhalb Brehmens nordöstlich läuft und kleine Mäander entwickelt. Ab dem nächsten Taldorf Gissigheim fließt der inzwischen etwa 100 Meter gegen die umgebenden Höhen eingetiefte Bach nach Norden und erreicht so bald den Hauptort Königheim der Gemeinde, wo das Tal abrupt nach Osten abknickt. Unterhalb Königheims fließt der Brehmbach in einer weiten Kurve nach Süden um den Stammberg, auf diesem Abschnitt sind beide hohen Talflanken bewaldet. Dann tritt der Brehmbach dem Südrand Tauberbischofsheims entlang in die Talaue der Tauber ein. Hier geht linksseits ein Mühlkanal zur Rollenmühle ab, der in meist offenem Lauf durch die Altstadt zieht und an deren Brücke mündet. Der Brehmbach dagegen läuft in kürzerem Ostlauf durch dessen Aue zum Fluss und mündet noch oberhalb der Stadt zwischen der Brücke der B 27 und dem Frankenbad von links in die hier nordwärts fließende Tauber.


Einzugsgebiet


Der Brehmbach entwässert sein 90,0 km² großes Einzugsgebiet nordöstlich zur unteren Tauber. Es erstreckt sich von etwas über der Quelle des Hauptlaufs südwestlich von Brehmen über 13 km weit nordöstlich bis zur Mündung. Vor allem durch die großen Unterlaufzuflüsse Haigerbach und Muckbach ist es weit nach Nordwesten und Südosten ausgedehnt, so dass es von der Nordwest- zur Südostecke sogar auf 14 km ausgeweitet ist.

Das Einzugsgebiet liegt, naturräumlich gesehen, mit seinen größeren westlichen und nördlichen Anteilen im Bauland, mit seinen östlichen und südöstlichen im Tauberland. Der Brehmbach selbst entsteht im Unterraum Buch am Ahorn des Baulandes, durchläuft dann im Tauberland den Unterraum Königheimer Tal und Mittleres Taubertal. Über die Einzugsgebiete der Nebenflüsse hat es zudem Teil am Unterraum Wolferstetten-Eiersheimer Höhe ganz im Norden und am Unterraum Nördliches Bauland des Baulandes sowie im Südosten am Unterraum Umpfer-Wachbach-Riedel des Tauberlandes, von dem das schon genannte Königheimer Tal eine Untergliederung ist.[2]

Die nördliche Wasserscheide trennt in ihrem westlichen Teil im Wald Taubenloch vom Einzugsgebiet des Amorsbachs, im mittleren und östlichen von dem des Maisenbachs, beides linke Zuflüsse flussabwärts in die Tauber. Hinter der nordöstlichen bis zur Mündung und dann der östlichen gibt es nur wenig bedeutende Zuflüsse zur hier sehr nahen Tauber, ausgenommen allenfalls ganz im südlichen Abschnitt den Oberlaudaer Bach. Bei Heckfeld knickt die Einzugsgebietsgrenze nach Westen ab, das Gelände jenseits entwässert nun lange über den Schüpfbach und die Umpfer ebenfalls oberhalb in die Tauber. Nahe der Südwestecke des Einzugsgebietes entsteht bei Buch die Erfa, ein direkter Zufluss des Tauber-Vorfluters Main, die dann auf Nordkurs ḿeist nur kleine Zuflüsse von der westlichen Wasserscheide des Brehmbachs her aufnimmt; von einiger Bedeutung ist nur der Hardheimer Bach, der nahe der Nordwestecke des Brehmbach-Einzugsgebietes entspringt.

Dort nahe an der Nordwestspitze liegt auch im Taubenloch der mit 428,4 m ü. NHN[LUBW 4] höchste Punkt des Einzugsgebiets, der zweithöchste im Eichwald bei einem Wasserreservoir südlich über der Quelle des Zuflusses aus dem Feldgewann See erreicht nicht ganz 421 m ü. NHN.[LUBW 4]


Zuflüsse


Liste der direkten Zuflüsse von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Einzugsgebiet[LUBW 5] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

Ursprung des Brehmbachs etwa 2,7 km westsüdwestlich von Königheim-Brehmen als Graben neben der Straße nach Hardheim-Erfeld wenig vor der querlaufenden Reihe von Windrädern auf etwa 366 m ü. NHN. Der Bach fließt anfangs nach Nordosten.

Mündung des Brehmbachs am Sportgelände südlich der Tauberbischofsheimer Altstadt auf etwa 177 m ü. NHN von links und Westen in die Tauber. Er ist 18,4 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 89,9 km².[LUBW 3]


Flusssystem



Eigenes Flusssystem


Flusssystem Tauber


Geologie


Die Grenze zwischen den Naturräumen Bauland und Tauberland folgt im Einzugsgebiet der geologischen Schichtgrenze zwischen Oberem und Mittlerem Muschelkalk, die im Talgrund etwas vor dem Zulauf des Pülfringer Grabens erreicht wird. Schon unterhalb von Gissigheim setzt der Untere Muschelkalk ein, in dem der Brehmbach dann bis zur Mündung verbleibt.

Der Obere Muschelkalk dominiert auf dem etwas welligen Hochland abseits der Taleinschnitte. Am Südrand des Brehmbach-Entwässerungsgebiets überlagert ihn noch eine geschlossene Decke aus Unterkeuper, von dem auch anderswo im Süden kleine Inseln erhalten sind. Gleichförmiger verteilt finden sich aus äolischerer Ablagerung im Geologie stammende Lössderivate in kleinflächigen Lagen.

Der Brehmbach läuft schon nach Gissigheim in einem sich stetig verbreiternden Auensedimentband.[3]


Gewässergüte


Der Brehmbach war mit Stand von 2004 auf seinem ganzen hierfür erfassten Lauf von etwa oberhalb der Einmündung des Pülfringer Bachs bis zur eigenen Mündung mäßig belastet (Güteklasse II).[4]


Geschichte


Am Fronleichnamstag, dem 21. Juni 1984 führte Starkregen zu einer Hochwasserkatastrophe, bei der auch das Rückhaltebecken Gissigheim brach. Königheim war dabei am stärksten betroffen; es entstand ein Schaden in hoher zweistelliger Millionenhöhe.[5]


Brehmbachtalradweg


Der Brehmbachtalradweg verläuft entlang großer Teile des Brehmbachtals von Gissigheim über Königheim und den Bahnhof Dittwar bis Tauberbischofsheim. Am Bahnhof Dittwar besteht ein Anschluss an den Muckbachtalradweg und in Tauberbischofsheim an den Taubertalradweg.

Der in Tauberbischofsheim startende Odenwald-Madonnen-Weg verläuft zu Beginn über den Brehmbachtalradweg bis Königheim, bevor der Radfernweg durch den Odenwald und das Neckartal bis nach Heidelberg und weiter über die Rheinebene nach Speyer führt.


Einzelnachweise



LUBW


Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Brehmbachs
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  2. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  3. Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05.
  4. Höhe nach schwarzer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  5. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  6. Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).

Andere Belege


  1. Königheim. In: Waldemar Lutz, Hansjörg Noe (Hrsg.): Kennzeichen TBB, Heimatkunde für den Main-Tauber-Kreis. Verlag Waldemar Lutz, Lörrach und Ernst Klett Schulbuchverlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-12-258280-5, S. 191.
  2. Horst Mensching, Günter Wagner: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 152 Würzburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 5,3 MB)
  3. Geologie nach: Mapserver des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) (Hinweise)
  4. Biologische Gewässergütekarte 1 : 350.000 der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (PDF; 11,7 MB)
  5. Harald Fingerhut: Welle wälzt sich mit Wucht durch Weinort. Die Fronleichnamsflut am 21. Juni 1984 richtete vor allem in Königheim, aber auch in Kupprichhausen und Dittwar enorme Schäden an.. In: Fränkische Nachrichten. 22. Juli 2016. Online auf www.fnweb.de. Abgerufen am 20. November 2016.

Literatur


Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, als Einzelblatt die Nr. 6323 Tauberbischofsheim West, Nr. 6324 Tauberbischofsheim Ost und Nr. 6423 Ahorn



Commons: Brehmbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Brehmbach

[en] Brehmbach

The Brehmbach is a river in Baden-Württemberg, Germany. It flows into the Tauber in Tauberbischofsheim.



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