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Die Versetalsperre, von Anrainern auch kurz Verse genannt, ist ein Stausee im Sauerland zwischen Lüdenscheid und Herscheid (Rheinisches Schiefergebirge). Die Talsperre staut das kleine Flüsschen Verse auf, das bei Meinerzhagen entspringt und bei Werdohl in die Lenne mündet. Bis zum Bau dieser Talsperre trug die wenige Kilometer flussauf liegende heutige Fürwiggetalsperre den Namen Versetalsperre.

Versetalsperre
Die Versetalsperre
Die Versetalsperre
Die Versetalsperre
Lage: Märkischer Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Zuflüsse: Verse
Abfluss: Verse
Größere Städte in der Nähe: Lüdenscheid, Herscheid
Versetalsperre (Nordrhein-Westfalen)
Versetalsperre (Nordrhein-Westfalen)
Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Koordinaten 51° 11′ 33″ N,  41′ 4″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit: 1929–1952
Höhe über Talsohle: 51,8 m
Höhe über Gründungssohle: 62 m
Höhe der Bauwerkskrone: 393,7 m
Bauwerksvolumen: 1 300 000 
Kronenlänge: 320 m
Kronenbreite: 16,6 m
Böschungsneigung luftseitig: 1:1,80 - 1:2,50
Böschungsneigung wasserseitig: 1:2,00 - 1:2,50
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 390,18 m
Wasseroberfläche 1,83 km²
Speicherraum 32,80 Mio. m³
Gesamtstauraum: 33,60 Mio. m³
Einzugsgebiet 24,1 km²
Bemessungshochwasser: 30 m³/s

Beschreibung


Die Versetalsperre zählt, neben Bigge, Möhne, Henne und Sorpe, zu den großen Stauseen des Sauerlandes. Zu ihrem Bau 1929 bis 1952 wurden während der Zeit des Nationalsozialismus Häftlinge des Arbeitserziehungslagers Hunswinkel eingesetzt. Die Bauarbeiten wurden mehrmals unterbrochen.

Die Talsperre, Eigentümer ist der Ruhrverband, wird zur Trinkwasserversorgung, zur Niedrigwassererhöhung der Ruhr und zur Stromerzeugung genutzt. Das Wasserkraftwerk, mit einer installierten Leistung von 400 kW, erzeugt pro Jahr ca. 1,2 Mio. kWh Strom (Strombedarf von ca. 350 Haushalten).

Das Absperrbauwerk besteht aus einem Erddamm mit Betonkern, ähnlich dem Damm der Sorpetalsperre, da beide Talsperren zeitgleich geplant wurden. An der Wasserseite hat er eine Steinschüttung.

Die beiden Grundablassleitungen verfügen über je drei Verschlussorgane, am Anfang, in der Mitte und am Ende jeder Leitung. Ein Hochwasserüberlauf befindet sich, in Fließrichtung gesehen, an der linken Seite des Dammes. Überlaufendes Wasser wird mittels einer Schussrinne aus Beton zum Unterwasser hin abgeführt.

Vor dem Bau der hier genannten Talsperre wurde der Name 'Versetalsperre' für eine andere Talsperre verwendet, nämlich für die heutige Fürwiggetalsperre, die ein paar Kilometer oberhalb in Meinerzhagen die Flüsschen Verse und Fürwigge aufstaut.

Mahnmal für die Gefangenen des „Arbeitserziehungslagers“ Hunswinkel
Mahnmal für die Gefangenen des „Arbeitserziehungslagers“ Hunswinkel

Bau


Die Versetalsperre wurden von 1929 bis 1952 von der Fa. Hochtief unter Einsatz des Reichsarbeitsdienstes und später von Gefangenen aus dem Arbeitserziehungslager (AEL) Hunswinkel erbaut. In der Zeit der Existenz wurden in das AEL etwa 5000 Arbeiter aus der Sowjetunion, Deutschland, Polen, Belgien, Frankreich, Italien, Jugoslawien und den Niederlanden eingeliefert. Mindestens 550 Gefangene wurden durch Hunger, Schwerstarbeit, Prügel und Erschießen getötet.

Der Bau erforderte die Umsiedlung von 91 Bewohnern aus 9 Siedlungen, wobei die dabei überflutenden Dörfer bis heute erhalten sind und bei niedrigem Wasserstand z. T. sogar sichtbar sind (daher auch der Name Klamer Brücke → Abgeleitet vom Dorf Klame)


Siehe auch



Literatur




Commons: Versetalsperre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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