Die Listertalsperre ist ein Stausee im Kreis Olpe und im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen (Deutschland).
Listertalsperre | |||||||||
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Koordinaten | 51° 5′ 38″ N, 7° 50′ 15″ O51.0938888888897.8375 | ||||||||
Daten zum Bauwerk | |||||||||
Bauzeit: | 1909–1912 | ||||||||
Höhe des Absperrbauwerks: | 42 m | ||||||||
Kronenlänge: | 264 m | ||||||||
Kronenbreite: | 7,25 m | ||||||||
Basisbreite: | 31,5 m | ||||||||
Daten zum Stausee | |||||||||
Höhenlage (bei Stauziel) | 319,52 m ü. NN | ||||||||
Wasseroberfläche | 1,68 km² | ||||||||
Stauseelänge | 4,5 km | ||||||||
Stauseebreite | 400 m | ||||||||
Speicherraum | 21,60 Mio. m³ |
Die Listertalsperre liegt im südlichen Sauerland zwischen den Städten Attendorn, Drolshagen und Meinerzhagen. Neben zahlreichen namenlosen, kleineren Zuflüssen wird der See von den drei großen Zuläufen Lister, Beche und Herpeler Bach gespeist, wobei die Lister Namensgeber der Talsperre ist.
Die Listertalsperre wurde vom 13. September 1909 bis 2. Oktober 1912 erbaut. Die nach dem Intze-Prinzip gebaute Talsperre staut den Fluss Lister bei Hunswinkel auf. Der britische Luftangriff auf die Staumauer im Rahmen der Operation Chastise in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 war nicht erfolgreich.
Heute ist die Listertalsperre ein Seitenarm der 1965 gebauten Biggetalsperre. Sie hat einen Stauinhalt von 21,6 Mio. Kubikmetern bei einer maximalen Wassertiefe von 33,90 Metern. Im Listerkraftwerk werden jährlich etwa 1,5 Mio. kWh Strom[1] mittels einer Kaplanturbine erzeugt. Die Listertalsperre ist 4500 Meter lang und bis zu 400 Meter breit, was eine Wasserfläche von 169 Hektar ergibt. Der Fischbestand ist sehr unterschiedlich und reicht von Aalen bis Zandern. Häufigste Fische sind neben den Weißfischen die Hechte und Maränen. Aber auch Forellen sind vertreten. In letzter Zeit ist auch der Karpfenbestand gewachsen.
Neben Stromerzeugung und Niedrigwasseraufhöhung der Ruhr dient der Stausee der Freizeitgestaltung. Ein Wander- und Radweg führt von der Staumauer nach Kalberschnacke. Schwimmen sowie Wassersport (seit 2010 auch Tauchen) sind erlaubt. Rund um die Listertalsperre sind zahlreiche Campingplätze und Ferienwohnungen vorhanden.
Von Mitte 2007 bis Anfang 2009 wurde die Staumauer grundlegend saniert. Es galt unter anderem Risse und Fugen im Mauerwerk auszubessern, Fahrbahn und Geländer zu erneuern sowie die Gewölbebögen der Hochwasserentlastung instand zu setzen. Für die Dauer der Arbeiten waren Mauerkrone, Parkplatz an der Staumauer und Toilettenanlage für Besucher gesperrt. Durch die Sanierungsarbeiten insbesondere an Geländer und Gewölbebögen hat sich das Erscheinungsbild der Staumauer nachhaltig verändert.[2]
Das Naturschutzgebiet Listertalsperre ist ein 4,44 ha großes Naturschutzgebiet (NSG) am Einlauf der Lister in die Talsperre. Das NSG wurde 2001 vom Kreistag des Märkischen Kreises mit dem Landschaftsplan Nr. 6 Meinerzhagen ausgewiesen. Das NSG wurde zur Erhaltung und Sicherung des Einmündungsbereiches der Lister in die Talsperre als wertvoller Wasservogelbrutplatz sowie der vegetationskundlich bedeutsamen Röhricht- und Schwimmblattzone ausgewiesen. Auf der Wasserfläche fluten größere Bestände des Wasser-Knöterichs. Der Einmündungsbereich der Talsperre ist als wichtiger Brut- und Rastplatz für Wasservögel eingestuft. Regelmäßig brüten im Schutzgebiet Haubentaucher, Blesshuhn und Stockente. Das NSG gilt als bedeutendes Refugial- und Trittsteinbiotop insbesondere für Wasservögel. Es gibt eine Population der stark gefährdeten Teichmuschel. Im NSG-Bereich ist während der Vogelbrutzeit vom 1. April bis zum 30. Juni das Angeln verboten.
Der Biggesee und der Listersee mit Uferbereichen gehören seit 2013 zum Landschaftsschutzgebiet Biggesee / Listersee mit 738 ha Flächengröße.[3]
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