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Die Karnischen Alpen sind eine Gebirgsgruppe der Südlichen Kalkalpen. Sie liegen auf der Grenze zwischen Österreich (Osttirol, Kärnten) und Italien (Südtirol, Belluno, Friaul).

Karnische Alpen
Höchster Gipfel Hohe Warte (ital. Monte Coglians) (2780 m ü. A.)
Lage Osttirol, Kärnten, Österreich und
Südtirol, Belluno, Friaul, Italien
Teil der Südliche Kalkalpen
Karnische Alpen (Alpen)
Karnische Alpen (Alpen)
Koordinaten 46° 30′ N, 13° 0′ O
f1
p1

Landschaftliche Beschaffenheit und Gliederung



Gliederung nach AVE


Die Karnischen Alpen gliedern sich in zwei markante Abteilungen:

Historisches Konzept des 19. Jahrhunderts


Der Begriff wurde im 19. Jahrhundert[1] für eine Dreiteilung der Ostalpen in Norische Alpen, Karnische Alpen (A. Carnicae) und Julische (A. Juliae) oder Krainer-Alpen verwendet. Dabei erstrecken sich diese drei Gruppen über folgende Gebirgsgruppen, wie sie die AVE gibt:


Karnischer Hauptkamm


Blick vom Monte Arvenis nach Norden auf den Hauptkamm mit Hoher Warte und Kellerspitzen
Blick vom Monte Arvenis nach Norden auf den Hauptkamm mit Hoher Warte und Kellerspitzen

Der Karnische Hauptkamm bildet einen stark ausgeprägten von Ost nach West verlaufenden Kamm von über 100 km Länge zwischen den Einzugsgebieten von Drau, Gail und Tagliamento und ist ein beliebtes Wandergebiet.

Der Kamm beginnt im Westen mit dem markanten Helm (2433 m) im Skigebiet von Sexten, erreicht mit Pfannspitze (2678 m), Großer Kinigat (2689 m) und Hochweißstein (Monte Peralba, 2694 m) mehrmals knapp 2.700 Meter und in der Hohen Warte als höchstem Gipfel 2780 m.

Der östliche, niedrigere Teil des Gebirgszuges wird von zwei wichtigen Pässen gequert: Plöckenpass und Nassfeldpass.

Die Karnischen Alpen umfassen mit dem Eiskar – eingebettet im Kellerwandmassiv – den südlichsten Gletscher Österreichs.


Geschichte


„Carnia“ war eine Region des Imperium Romanum, der Name entstand vermutlich in Anlehnung an einen älteren keltischen Namen. Das „Karantanien“ der Karolingerzeit wurde von Bayern ebenso wie von Slawen (Slowenen) besiedelt.

Während des Ersten Weltkrieges verlief die Front zwischen Italien und Österreich längs der Karnischen Alpen. Die Spuren dieses Gebirgskrieges sind heute noch zahlreich. In Kötschach-Mauthen gibt es dazu ein mehrfach ausgezeichnetes Museum mit Freilichtanlagen im Plöckenpass-Gebiet (etwa am Kleinen Pal) und das um 1970 von Walther Schaumann (1923–2004) ins Leben gerufene Projekt der Friedenswege.

In einem 3 Jahren dauernden Projekt bis zum Jahre 2021 wird ein Kriegsmuseum entstehen am Karnischen Kamm bei Kartitsch.[2][3]


Geologie


Ausschnitt des Oberen Stuckensees im Leitnertal
Ausschnitt des Oberen Stuckensees im Leitnertal

Für die Geologie sind die massigen, etwa 1.300 m mächtigen Korallenriffe der Kellerwand- und Hohe-Warte-Region in kürzester räumlicher Distanz zu Tiefseekalken rund um den Wolayersee weltweit einzigartig: Diese paläozoischen Kalkmassive sind mit mehr als 400 Millionen Jahren (aus dem Karbon, Devon und Silur) um ein Vielfaches älter als die eigentlichen mesozoischen Alpen selbst und sind in äquatornahen Gebieten entstanden, die im Devon noch an der nördlichen Küste Afrikas im flachen und warmen Meer lagen. Die Wanderroute „Geo-Trail“ verbindet einige an Fossilienvorkommen reiche Bergwege und ist der längste geologische Wanderweg Europas. Am Nordrand des Gebirges, im begleitenden Gailtal, verläuft die Periadriatische Naht, die geologische Grenze zwischen den Kontinentalplatten von Afrika und Europa. Sie zieht vom Tessin über das Pustertal bis zu den Karawanken.

Die Karnischen Alpen gehören zu den 100 wichtigsten geologischen Regionen der Erde. Nirgendwo in Europa sind die Entwicklungsräume des tiefen Meeres, der Kontinentalränder und der Rifflagunen des Erdaltertums so nahe zusammengerückt, dass man sie auf einen Blick in direkter Nachbarschaft im Gelände erleben kann (Rauchkofel-Hohe-Warte-Kellerwand-Cellon). Die Erhaltung der Fossilien ist trotz der mehrfachen Gebirgsfaltung bemerkenswert. Aus der ganzen Welt kommen regelmäßig Geologen, um sich dieses Phänomen vor Ort anzusehen.

Die Karnischen Alpen waren namengebend für das Karnium, einen Zeitabschnitt der Obertrias.


Wandern


Der Karnische Höhenweg (Weg Nr. 403) durchquert den Gebirgszug von West nach Ost. In dessen Verlauf befinden sich mehrere Schutzhütten.

Rifugio Pier Fortunato Calvi
Rifugio Pier Fortunato Calvi
Wolayerseehütte über dem Wolayersee
Wolayerseehütte über dem Wolayersee

Von West nach Ost:


Bilder



Literatur




Commons: Karnische Alpen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Alpen. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 1. Altenburg 1857, S. 349–351 (zeno.org).
  2. Freilichtmuseum am Karnischen Kamm. In: tirol.orf.at. 18. August 2018, abgerufen am 13. November 2018.
  3. Karnischer Kamm wird Kriegsmuseum. In: tt.com. 21. Juni 2018, abgerufen am 5. März 2020.

На других языках


- [de] Karnische Alpen

[en] Carnic Alps

The Carnic Alps (Italian: Alpi Carniche; German: Karnische Alpen; Slovene: Karnijske Alpe; Friulian: Alps Cjargnelis) are a range of the Southern Limestone Alps in Austria and northeastern Italy. They are within Austrian East Tyrol and Carinthia, and Italian Friuli (Province of Udine) and marginally in Veneto.

[es] Alpes cárnicos

Los Alpes cárnicos (en italiano: Alpi Carniche) son una subsección[1] de los Alpes cárnicos y del Gail, en los límites del Tirol Oriental, Carintia y el Friul, entre Austria e Italia. Se extienden de este a oeste unos 100 km, entre los ríos Drava, Gail y Tagliamento. Ocupan el noreste del Friul-Venecia Julia y la parte meridional de Carintia (Austria)y se encuentran entre las Dolomitas y los Alpes julianos.

[fr] Alpes carniques

Les Alpes carniques (en allemand : Karnischer Hauptkamm, en italien : Catena carnica principale) sont un massif des Préalpes orientales méridionales. Elles s'élèvent le long de la frontière entre l'Autriche (Tyrol de l'est et land de Carinthie) et l'Italie (province autonome de Bolzano, Vénétie et Frioul-Vénétie Julienne).

[it] Alpi Carniche

Le Alpi Carniche[1] sono una sottosezione alpina, la meno elevata tra tutte le sottosezioni, appartenente alle Alpi Sud-orientali (Alpi Carniche e della Gail), comprendenti la Catena Carnica Principale e le Alpi di Tolmezzo (Carnia), situate tra le Dolomiti a ovest (Prealpi Carniche a sud-ovest) e le Alpi Giulie ad est, occupando in Italia il nord-ovest del Friuli-Venezia Giulia e parte del Veneto, e in Austria la parte meridionale della Carinzia ed una piccola parte del Tirolo.

[ru] Карнийские Альпы

Карнийские Альпы (нем. Karnische Alpen, итал. Alpi Carniche) — горный хребет в Южных Известняковых Альпах на границе между Австрией и Италией. Располагаются на территории Восточного Тироля, Каринтии и Фриули (провинция Удине). Разделяются Гайльской долиной на собственно Карнийские Альпы и Гайльтальские Альпы.



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