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Die Berninagruppe oder meist nur die Bernina ist eine Gebirgsgruppe in den zentralen Ostalpen. Ihr höchster Gipfel, der 4049 m ü. M. hohe Piz Bernina, ist der einzige Viertausender der Ostalpen.

Berninagruppe
Berninagruppe von Nordosten mit Piz Palü, Bellavista, Piz Zupò, Crast'Agüzza, Piz Bernina und Piz Morteratsch
Berninagruppe von Nordosten mit Piz Palü, Bellavista, Piz Zupò, Crast'Agüzza, Piz Bernina und Piz Morteratsch

Berninagruppe von Nordosten mit Piz Palü, Bellavista, Piz Zupò, Crast'Agüzza, Piz Bernina und Piz Morteratsch

Höchster Gipfel Piz Bernina (4049 m ü. M.)
Lage Engadin, Graubünden, Schweiz / Veltlin, Provinz Sondrio, Italien
Einteilung nach AVE: Östlicher Teil von 66
SOIUSA: 15.III
Koordinaten, (CH) 46° 23′ N,  55′ O (790026 / 139939)
dep2
p5

Lage und Begrenzung


Die Bernina erstreckt sich südlich des Oberengadins vom Murettopass im Westen zum Berninapass im Osten. Ihr Hauptkamm ist Teil des Alpenhauptkamms und Wasserscheide zwischen Inn und Donau im Norden sowie Adda und Po im Süden. Im westlichen und zentralen Abschnitt verläuft über ihn die Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Sein östlicher Teil ist auch auf der Südseite schweizerisch (Puschlav). Die Südlichen Bergeller Berge und die Gruppe des Monte Disgrazia zählen nicht zur Bernina im eigentlichen Sinne. Im Interesse einer gewissen geografischen Vereinheitlichung werden jedoch alle drei Berggruppen bisweilen zusammengefasst, so auch in der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen unter dem Namen Bernina-Alpen.

Die Schutzhütten des Gesamtgebietes sind dort aufgeführt.


Name


Die Herkunft des Namens ist bis heute ungeklärt. Barnyna war ein Flurname, der 1429 erwähnt ist, ebenso Pernina (1538 erwähnt). Die Bedeutung des Namens ist nicht bekannt. Ein Personenname Bernin, als Bernini in Oberitalien verbreitet, war vermutlich Namensgeber der Siedlung Bernina Suot und der angrenzenden Alp im Val Minor.[1]


Aufbau


Die Bernina besteht im Wesentlichen aus drei T-förmig angeordneten Bergketten mit Gipfeln von durchweg über 3900 m Höhe. Das Mittelstück des "T" bildet der Piz Bernina selbst, zusammen mit niedrigeren, nördlich angrenzenden Gipfeln wie dem Piz Morteratsch und dem Piz Boval. Den Querbalken des "T" bilden nach Osten hin vor allem Bellavista und Piz Palü, nach Westen hin vor allem der Piz Roseg. Östlich des Piz Bernina zieht das Val Morteratsch nach Norden, westlich – parallel dazu – das Val Roseg. Jenseits dieses zentralen Teils der Bernina sind die Gipfel mit rund 3'300 – 3500 m durchweg niedriger. Dies gilt zunächst für die sogenannte Sellagruppe im Talschluss des Val Roseg, aber auch für die sich noch weiter westlich anschliessenden Gipfel im Talschluss des Fextals und des Fedoztals. Auf der Südseite bricht die Bernina ohne klare geografische Struktur in mehreren Absätzen und nur schwach gegliedert durch die schluchtartigen Täler von Scerscen und Fellaria gegen das Valmalenco, einem Seitental des Veltlins, ab.


Geologie


Die Bernina ist Teil einer unterostalpinen Decke, also einer Scholle aus kristallinem Gestein, die aus südlicheren Bereichen aufgeschoben wurde. Nordwestlich von ihr und an ihrem Südrand ist das tiefer liegende, vom Ostalpin überschobene Penninikum sichtbar. Westlich schliessen sich ihr die Bergeller Alpen an, die aus Granit bestehen, der ins Penninikum intrudiert ist. Die Bernina bildet somit geologisch betrachtet das westliche Ende der Ostalpen. Weiter westlich finden die geologischen Strukturen der Bernina erst in der Dent-Blanche-Decke der zentralen Walliser Alpen eine Art von Fortsetzung.


Gletscher


Gletscherschwund 2013 gegenüber 2019 (unten).
Gletscherschwund 2013 gegenüber 2019 (unten).

Wie nahezu alle Alpengletscher sind auch die Gletscher der Berninagruppe im Rahmen der globalen Erwärmung von umfassendem Schwund betroffen. Alle Gletscher der Gruppe haben in den letzten Jahrzehnten, insbesondere seit etwa 1990, deutlich an Länge und Masse verloren. So verkürzte sich bspw. der Morteratschgletscher zwischen 1900 und 2017 um etwa 2500 Meter.[2] Aus den grössten Firnbecken des Gebietes fliessen im Val Morteratsch die Zungen von Morteratsch- und Persgletscher ab, deren Zungen sich noch bis 2015 unterhalb der Isla Pers vereinigten. Das Val Roseg wird im oberen Teil von Tschierva- und Roseggletscher ausgefüllt. Beide Täler entwässern nordseitig über den Flaz in den Inn. Im Osten liegt der Palügletscher, im Süden die Gletscher von Scerscen und Fellaria.


Panoramen zum Gletscherschwund


Von der Diavolezza im Mai 2013 aufgenommen, zum Vergleich dazu die Dicke des Persgletschers unterhalb der Isola Persa im Jahr 2019 im unteren Bild:
Mai 2019: 25 bis 50 Meter Höhenschwund vom Persgletscher sichtbar im Vergleich zu 2013.

Bedeutende Berge über 3500 m



Galerie




Commons: Berninagruppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Martin Bundi: Piz Bernina. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. Juli 2010, abgerufen am 6. Juni 2019.
  2. Die Gletscherinitiative will die CO2-Reduktion in der Verfassung verankern – den Klimastreikenden geht das zu langsam. Neue Zürcher Zeitung, 31. Januar 2019, abgerufen am 31. Januar 2019 (Schweizer Hochdeutsch).

На других языках


- [de] Berninagruppe

[en] Bernina Range

The Bernina Range is a mountain range in the Alps of eastern Switzerland and northern Italy. It is considered to be part of the Rhaetian Alps within the Central Eastern Alps. It is one of the highest ranges of the Alps, covered with many glaciers. Piz Bernina (4,049 m (13,284 ft)), its highest peak, is the most easterly four-thousand-metre peak in the Alps. The peak in the range which sees the most ascents is Piz Palü.

[es] Macizo de la Bernina

El macizo de la Bernina es una sierra de los Alpes de Suiza oriental y el norte de Italia. Se considera que forma parte de los Alpes centrales del este. Es una de las sierras más altas de los Alpes, cubierta por numerosos glaciares. El Piz Bernina (4.049 m), su pico más alto, es el más oriental de los cuatromiles de los Alpes. El pico en la sierra que más se asciende es el Piz Palü.

[fr] Chaîne de la Bernina

La chaîne de la Bernina est un massif des Alpes orientales centrales et des Alpes rhétiques. Il s'élève entre l'Italie (Lombardie) et la Suisse (canton des Grisons).

[it] Massiccio del Bernina

Il massiccio del Bernina è un massiccio montuoso delle Alpi Retiche occidentali (Alpi del Bernina), situato al confine tra Lombardia (provincia di Sondrio) e Svizzera (Canton Grigioni). Culminante a 4050 m s.l.m. col pizzo Bernina, il quattromila più orientale delle Alpi, è uno dei principali e più alti massicci montuosi delle Alpi, il più elevato delle intere Alpi Retiche davanti al gruppo Ortles-Cevedale. La vetta principale è per circa 200 metri in territorio svizzero; la Punta Perrucchetti alta 4020 m e seconda vetta del Gruppo, è invece la cima più alta della Lombardia, conosciuta pure come la 'vetta italiana' del Bernina. Oltre a queste due cime di oltre 4000 metri, il Gruppo conta ben 6 vette sopra i 3900 metri tra cui il Pizzo Zupò che con i suoi 3996 metri sfiora di pochissimo i 4000. È attraversato dalla Ferrovia del Bernina che collega Tirano a Sankt Moritz, ed è stato dipinto dall'importante pittore lombardo Emilio Longoni. È sede di numerosi ghiacciai molto estesi sia sul versante svizzero che su quello lombardo.

[ru] Бернина (горный массив)

Бернина (нем. Berninagruppe, итал. Bernina) — горный массив в восточной Швейцарии и северной Италии между верховьями рек Инн и Адда, часть Центральных Восточных Альп[2].



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