Der Piz Tschierva ([ˌpitsˈtʃiə̯rvɐ]?/i, Oberengadinisch für ‚Hirschkuh‘[2][3] zu lateinischcervus[4]) ist ein Berg südlich von Pontresina im Kanton Graubünden in der Schweiz mit einer Höhe von 3545mü.M. Der pyramidenförmige Gipfel zählt zu den leicht zu besteigenden Gipfel des Berninagebietes und hat eine traumhafte Aussicht auf die grossen Ziele in der Umgebung wie Piz Morteratsch, Piz Roseg, Piz Scerscen oder den Biancograt zum Piz Bernina.[5]
Der Piz Tschierva liegt im zentralen Teil der Berninagruppe, einer Untergruppe der zentralen Ostalpen. Er befindet sich in der Val Roseg und liegt vollständig auf dem Gemeindegebiet von Samedan. Der Gipfel wird von zwei Gletschern umgeben, in der Nordflanke vom Vadret da Misaun und im Südosten vom Vadrettin da Tschierva, einem ehemaligen Seitenarm des Tschiervagletschers.
Talort ist Pontresina, häufige Ausgangspunkte ist das Hotel Roseg (1999m) im Val Roseg oder die Tschiervahütte (2584m) im Süden des Gipfels. Alternativ ist eine Besteigung auch von der Bovalhütte (2494m) aus möglich.
Zu den Nachbargipfeln des Piz Tschierva gehören im Nordosten der Piz Mandra (3090m), Piz Misaun (3249m) und der Piz Boval (3352m), im Südosten der Piz Morteratsch (3751m) und der Piz Prievlus (3529m) sowie der Piz Corvatsch (3451m) im Westen.
Der am weitesten entfernte sichtbare Punkt (45°15′35,7″N, 7°3′50,1″O45.259937.063933528) vom Piz Tschierva ist die Pointe Sud du Grand Fond (3528m) in den Grajischen Alpen im Tal von Maurienne in der Savoie. Er befindet sich in westsüdwestlicher Richtung und ist 253,5km entfernt.[6].
Routen zum Gipfel
Sommerrouten
Über den Ostgrat
Ausgangspunkt:
Tschiervahütte (2583m)
Hotel Roseg (1999m)
Pontresina (1773m)
Via: Fuorcla Tschierva (3546m)
Von der Tschiervahütte zum Vadrettin da Tschierva, dann nach Norden zur Fuorcla Tschierva
Vom Hotel Roseg ist der Anstieg ziemlich mühsam und wird kaum begangen
Von Pontresina via Lejin da Misaun (2687m), P.2843, Vadrettin da Misaun, Vadret da Misaun und Fuorcla Tschierva
Schwierigkeit: L ab Fuorcla Tschierva
L von der Tschiervahütte
WS- vom Hotel Roseg
WS- von Pontresina
Zeitaufwand: ½ Stunde von der Fuorcla Tschierva
2¾ Stunden von der Tschiervahütte
4–4½ Stunden vom Hotel Roseg
5½–6½ Stunden von Pontresina
Erstbegeher: Johann Wilhelm Coaz und Gehilfen, 18. August 1850
Über den Südgrat
Ausgangspunkt: Tschiervahütte (2583m)
Via: P.3119, Südgrat
Schwierigkeit: L
Zeitaufwand: 3–3½ Stunden
Erstbegeher: Louis Reynier mit Christian Klucker, 13. August 1903
Über die Südwestflanke
Leicht über Schnee und Schutt, nicht empfehlenswert
Über den Nordwestgrat
Ausgangspunkt: Hotel Roseg (1999m)
Via: Pfadspuren in Richtung Vadret da Misaun, Nordwestgrat
Schwierigkeit: WS
Zeitaufwand: 4½–5 Stunden
Erstbegeher: Walter Leaf mit Hans Grass, 13. Juli 1880
Über die Nordflanke
Nicht empfehlenswert
Schwierigkeit: ZS+
Erstbegeher: Mrs. Roberts-Thomson mit Christian Klucker und Christian Zippert, 7. Juli 1904
Winterrouten
Von der Tschiervahütte
Ausgangspunkt: Tschiervahütte (2583m)
Via: Vadrettin da Tschierva, Fuorcla Tschierva (3334m)
Expositionen: SW, E
Schwierigkeit: WS+
Zeitaufwand: 3 Stunden
Bemerkung: Von Pontresina (1773m) bis zur Tschiervahütte in 4 Stunden, Schwierigkeit WS
Von der Bovalhütte
Die Fuorcla Misaun kann nur bei einwandfreien Verhältnissen überschritten werden (35–40° auf 100 Hm)
Die Berninagruppe, vom Munt Pers aus fotografiert (für Annotationen der einzelnen Berge aufs Bild klicken).
Piz Misaun, Piz Boval, Piz Tschierva und Piz Morteratsch (von links), im Vordergrund der Vadret da Misaun, fotografiert von der Mittelstation Murtèl im Skigebiet Corvatsch-Furtschellas.
Literatur
Pierino Giuliani:Alpine Touren, Bündner Alpen. Bernina-Massiv und Valposchiavo. 6. Auflage. BandV. Verlag des SAC, 2007, ISBN 3-85902-212-1, S.207.
Vital Eggenberger:Skitouren Graubünden Süd. Verlag des SAC, 2010, ISBN 978-3-85902-301-7, S.435.
Landeskarte der Schweiz, Blatt 1277 Piz Bernina, 1:25'000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2015.
Die vier schönsten Engadiner Berge. In: Engadiner Post. 8. März 2008, S. 11 (online)
Charles Knapp, Maurice Borel, Victor Attinger, Heinrich Brunner, Société neuchâteloise de géographie (Hrsg.): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 6: Tavetsch Val – Zybachsplatte, Supplement – letzte Ergaenzungen – Anhang. Verlag Gebrüder Attinger, Neuenburg 1910, S. 201, Stichwort Piz Tschierva (Scan der Lexikon-Seite).
Johannes Kramer: Etymologisches Wörterbuch des Dolomitenladinischen. Band II (C). Buske Verlag, Hamburg 1989, ISBN 3-87118-992-8, S. 89 (online)
Andrea Schorta:Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S.144.
Piz Tschierva auf dem SAC-Tourenportal. Abgerufen am 27. November 2021.
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