Der Schreckensee ist ein Stillgewässer im Gebiet der baden-württembergischen Gemeinde Wolpertswende im Landkreis Ravensburg in Deutschland.
Schreckensee | |
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Geographische Lage | Deutschland Baden-Württemberg Landkreis Ravensburg |
Zuflüsse | aus Buchsee, Vorsee und kleinem Schreckensee |
Abfluss | über Hühler Ach zur Schussen |
Orte am Ufer | Wolpertswende |
Ufernaher Ort | Ravensburg |
Daten | |
Koordinaten | 47° 53′ 21″ N, 9° 33′ 52″ O47.8891666666679.5644444444444568 |
Höhe über Meeresspiegel | 568 m ü. NHN |
Fläche | 30,2 ha |
Volumen | 2.138.000 m³ |
Maximale Tiefe | 12,2 m |
Mittlere Tiefe | 7,1 m |
Einzugsgebiet | 6,15 km² |
Besonderheiten |
Naturschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet |
Der erstmals im Jahre 1090 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Weingarten erwähnte See liegt zwischen Blitzenreute und Altshausen sowie den Weilern Schreckensee und Vorsee an der Bundesstraße 32 auf einer Höhe von 568 m ü. NHN, in dem nach ihm benannten Naturschutzgebiet „Schreckensee“ (FFH-Gebiet) und ist in Besitz des Landes Baden-Württemberg.
Die Größe des Seebeckens beträgt heute noch 30,2 Hektar (zum Vergleich 1937: 40,4 Hektar), die Länge und Breite etwa je 700 Meter. Seine maximale Tiefe liegt bei 12,2 Meter. Mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von 7,1 Metern ergibt sich Seevolumen von 2.138.000 Kubikmetern. Das Einzugsgebiet des Schreckensees umfasst etwa 615 Hektar; davon sind 45 Prozent Wälder und 34 Prozent für die Landwirtschaft genutzte Flächen. Die Uferlänge beträgt rund 2.600 Meter.
Wie die in der Nähe liegenden Buch- und Vorsee entstand der Schreckensee gegen Ende der letzten Eiszeit vor circa 16.000 Jahren als Schmelzwassersee.
1989 | 1994 | 1998 | 1999 | 2004 | ||
Gesamt PO4-Phosphor | (µg/l) | 61 | 38 | 53 | 58 | 47 |
anorg. Gesamt-Stickstoff | (mg/l) | 0,85 | 0,72 | 0,58 | ||
Chlorophyll a | (µg/l) | 6,3 | 9,9 | 20 | ||
Chlorophyll a-Spitze | (µg/l) | 14 | 16 | 28 | ||
Sichttiefe | (m) | 2,2 | 2,0 | |||
Jahresdurchschnittswerte |
Buchsee | Kleiner Schreckensee | Vorsee | ||
o-PO4-Phosphor | (µg/l) | 9 | 9 | 24 |
Gesamt PO4-Phosphor | (µg/l) | 70 | 67 | 95 |
anorg. Gesamt-Stickstoff | (mg/l) | 1,48 | 2,77 | 1,10 |
Nitrat-Stickstoff | (mg/l) | 1,21 | 2,51 | 0,70 |
Jahresdurchschnittswerte 2004 |
Mit Hilfe des Aktionsprogramms zur Sanierung Oberschwäbischer Seen wurde die Planung von Extensivierungsmaßnahmen durch- und seit 1993 umgesetzt.
Im See wachsen die Weiße Seerose (Nymphaea alba), die als typische Vertreterin der Schwimmblattpflanzen gilt, und die Gelbe Teichrose (Nuphar lutea). Als Lebensraum bevorzugen die in Deutschland geschützten Pflanzen stehende oder träge fließende Gewässer, die einen humosen Schlammboden aufweisen. Auch das Ährige Tausendblatt (Myriophyllum spicatum), es wächst recht häufig in Tauchblattgesellschaften eutropher, aber nicht belasteter, eher kalkhaltiger, stehender Gewässer mit schlickigem Untergrund, ist zu finden. Des Weiteren leben Blaualgen im Schreckensee.
Bis 1991 waren u. a. Aal, Barsch, Hecht, Karpfen, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Ukelei, Wels und Zander im See vorhanden. Aus der schützenswerten Tierwelt sind folgende Vogel-Spezies (Auswahl) zu nennen: Bekassine, Blässralle, Haubentaucher, Lachmöwe (Larus ridibundus), Rohrammer, Teichrohrsänger, Zwergdommel und Zwergschnepfe.
Auf der Halbinsel im Schreckensee wurde 1921 von Heinrich Forschner, einem Biberacher Zahnarzt und Amateurprähistoriker, eine vorgeschichtliche Moorsiedlung (steinzeitliche Pfahlbauten) entdeckt. In der Folgezeit geriet die genaue Lage der Siedlung in Vergessenheit, erst bei Grabungen durch das Landesdenkmalamt 1979 und 1983/84 wurden deren Reste ergraben und Gegenstände der so genannten Pfyn-Altheimer Gruppe gefunden, die ein räumliches Bindeglied zwischen der Pfyner Kultur (Schweiz/Bodensee) und der Altheimer Kultur an der Iller darstellt. Die Fundstelle ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“.
Bodenseekreis: Andelshofer Weiher | Appenweiler Weiher | Degersee | Deisendorfer Weiher | Jägerweiher | Kreuzweiher | Langensee | Muttelsee | Neuweiher | Obermühleweiher | Raderacher Weiher | Schleinsee | Siechenweiher | Unterweiher | Wielandsee
Landkreis Biberach: Ayweiher | Badesee | Badeweiher | Fuchsweiher | Lindenweiher | Niklassee | Olzreuter See | Reichenbacher Weiher | Schelme | Schlossmühleweiher | Schlossweiher | Schwaigfurter Weiher | Spitzweiher | Zeller See
Landkreis Ravensburg: Altshauser Weiher | Badsee | Bibersee | Biesenweiher | Blausee | Brunner Weiher | Buchsee | Deibersweiher | Ebenweiler Weiher | Egelsee | Elfenweiher | Ellerazhofer Weiher | Flappachweiher | Girasweiher | Großer Ursee | Großweiher | Guggenhauser Weiher | Häcklerweiher | Hammerweiher | Haslacher Weiher | Hengelesweiher | Herzogenweiher | Holzmühleweiher (Kißlegg) | Holzmühleweiher (Vogt) | Karsee | Kleiner Ursee | Königseggsee | Krählohweiher | Lanzenreuter Weiher | Lengenweiler See | Mahlweiher (Amtzell) | Mahlweiher (Aulendorf) | Mahlweiher (Bergatreute) | Metelisweiher | Mittelsee | Mühleweiher | Neuravensburger Weiher | Oberer Schlossweiher | Oberer Staudacher Weiher | Obersee | Rösslerweiher | Roterweiher | Schießstattweiher | Schlingsee | Schlosssee | Schlossweiher | Schorrweiher | Schreckensee | Schwarzensee | Siggenhauser Weiher | Steeger See | Stadtsee | Stadtweiher | Unterer Staudacher Weiher | Vallereyer Weiher | Vorsee | Wannenberger Weiher | Wuhrmühleweiher
Landkreis Sigmaringen: Illmensee | Klosterweiher | Lausheimer Weiher | Ruschweiler See | Steidlesee | Volzer See | Wagenhauser Weiher | Zellerweiher
Aus dem Programm ausgeschiedene Seen und Weiher: Argensee (2015) | Grundweiher (2010) | Hasenweiher (2010) | Hinterweiher (< 2010) | Langwuhrweiher (2010) | Laubbacher Mühleweiher (2015) | Lautersee (< 2010) | Metzisweiler Weiher (2010) | Oberer Weiher (2010) | Premer Weiher (2010) | Reuteweiher (2010) | Rohrsee (2010) | Roter Weiher (2015) | Scheibensee (< 2010) | Stockweiher (2010) | Zellersee (< 2010)