Der Degersee ist ein kleiner Badesee wenige Kilometer nördlich des baden-württembergischen Bodensee-Ufers. Er ist teilweise von Wald umgeben, im Sommer relativ warm, friert im Winter oft komplett zu und verfügt über zwei Strandbäder. Außer zum Badebetrieb wird der See als Angelgewässer genutzt.
Degersee | |
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Blick vom Südufer auf den Degersee | |
Geographische Lage | Deutschland, BW / Bodenseekreis und BY / Landkreis Lindau (Bodensee) |
Abfluss | über Nonnenbach in den Bodensee (Rhein) |
Orte am Ufer | Tettnanger Ortsteile Busenhaus und Degersee |
Ufernaher Ort | Tettnang und Lindau |
Daten | |
Koordinaten | 47° 36′ 45″ N, 9° 39′ 0″ O47.61259.65478.2 |
Höhe über Meeresspiegel | 478,2 m |
Fläche | 30,2 ha |
Volumen | 1.828.000 m³ |
Maximale Tiefe | 11,3 m |
Mittlere Tiefe | 6,1 m |
Einzugsgebiet | 1,36 km² |
Besonderheiten |
FFH-Gebiet |
Blick vom Südostufer auf den Degersee |
Der Degersee gehört größtenteils zum Gebiet der Stadt Tettnang im Bodenseekreis. Ein kleiner Bereich im Südosten gehört zur bayerischen Stadt Lindau. Der See liegt im hügeligen, vielfach von Obstanbau geprägten Hinterland des Bodensees auf einer Höhe von 478,2 m ü. NHN. Die Größe des Sees beträgt 30 Hektar, seine Uferlänge etwa 2730 Meter. Mit einer durchschnittlichen Tiefe von rund sechs Metern und einer maximalen Tiefe von elf Metern ergibt sich ein Seevolumen von rund 1,828 Millionen Kubikmetern.
Wie die in der Nähe liegenden Schlein-, Wieland- und Muttelsee entstand der Degersee gegen Ende der letzten Eiszeit als Schmelzwassersee. Die oberirdischen Zuflüsse sind unbedeutend, der Wasseraustausch erfolgt im Wesentlichen durch einen intensiven Grundwasserstrom. Über den Weiher bei Hörbolzmühle und den Nonnenbach entwässert der Degersee in den Bodensee und ist somit Teil des Flusssystems Rhein.
Der Degersee liegt in einem Landschaftsschutzgebiet, die umliegenden Agrarflächen (90 Prozent Grünland, 7 % Sonderkulturen, 3 % Ackerland) werden vor allem für Viehhaltung genutzt, was, verbunden mit der Hanglage der Nutzflächen, zu einem beträchtlichen Nährstoffeintrag führt. Extensivierungsmaßnahmen, die beim Schleinsee bereits Wirkung zeigen, sollen auch den Eutrophierungsgrad des Degersees senken. Beide Seen sind dazu Teil des Aktionsprogramms zur Sanierung oberschwäbischer Seen.
Jahr | 1986 | 1994 | 1995 | 1997 | 2007 |
Gesamt PO4-Phosphor (µg/l) | 34 | 28 | 20 | 43 | 45 |
Chlorophyll a (µg/l) | 13 | 5,1 | 7,4 | ||
Chlorophyll a-Spitze (µg/l) | 29 | 13 | 13 | ||
anorg. Gesamt-Stickstoff (mg/l) | 0,71 | 0,63 | 0,72 | 0,64 | 0,58 |
Sichttiefe (m) | 2,2 | 3,0 | 2,8 | 1,8 |
Jahr | 1994 | 1995 | 2007 |
o-PO4-Phosphor (µg/l) | 98 | 171 | 114 |
Gesamt PO4-Phosphor (µg/l) | 179 | 477 | 245 |
Nitrat-Stickstoff (mg/l) | 5,25 | 7,02 | 5,22 |
anorganischer Gesamt-Stickstoff (mg/l) | 5,60 | 7,38 | 5,38 |
Wasserführung (l/s) | 2,9 | 12,6 | 37,0 |
Im Schutzgebiet des Degersees kommen unter anderem die Weiße Seerose (Nymphaea alba), die als typische Vertreterin der Schwimmblattpflanzen gilt, die Gelbe Teichrose (Nuphar lutea) und die Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), auch Gelbe Schwertlilie genannt, vor.
Der Degersee ist mit Zander, Hecht, Wels, Aal und Karpfen besetzt; außerdem kommen noch Rotauge, Brachsen, Flussbarsch, Schleie, Karausche und Ukelei im See vor.
Im Uferbereich können zahlreiche Libellen- und Vogelarten beobachtet werden.
Archäologische Erkundungen haben im Degersee ein komplettes Dorf für 150–200 Menschen nachgewiesen, welches nun etwa drei Meter tief unter dem Seeboden liegt. Es wurden zahlreiche Artefakte gefunden, darunter aus hartem Stein geschliffene Äxte und ein sechs Meter langer Einbaum. Zahlreiche Feuersteingeräte aus der Gardasee-Region zeigen Handelsverbindungen nach Oberitalien. Ein Zufallsfund im Jahr 2002 brachte Archäologen auf die Spur des Dorfes.[1][2]
Bodenseekreis: Andelshofer Weiher | Appenweiler Weiher | Degersee | Deisendorfer Weiher | Jägerweiher | Kreuzweiher | Langensee | Muttelsee | Neuweiher | Obermühleweiher | Raderacher Weiher | Schleinsee | Siechenweiher | Unterweiher | Wielandsee
Landkreis Biberach: Ayweiher | Badesee | Badeweiher | Fuchsweiher | Lindenweiher | Niklassee | Olzreuter See | Reichenbacher Weiher | Schelme | Schlossmühleweiher | Schlossweiher | Schwaigfurter Weiher | Spitzweiher | Zeller See
Landkreis Ravensburg: Altshauser Weiher | Badsee | Bibersee | Biesenweiher | Blausee | Brunner Weiher | Buchsee | Deibersweiher | Ebenweiler Weiher | Egelsee | Elfenweiher | Ellerazhofer Weiher | Flappachweiher | Girasweiher | Großer Ursee | Großweiher | Guggenhauser Weiher | Häcklerweiher | Hammerweiher | Haslacher Weiher | Hengelesweiher | Herzogenweiher | Holzmühleweiher (Kißlegg) | Holzmühleweiher (Vogt) | Karsee | Kleiner Ursee | Königseggsee | Krählohweiher | Lanzenreuter Weiher | Lengenweiler See | Mahlweiher (Amtzell) | Mahlweiher (Aulendorf) | Mahlweiher (Bergatreute) | Metelisweiher | Mittelsee | Mühleweiher | Neuravensburger Weiher | Oberer Schlossweiher | Oberer Staudacher Weiher | Obersee | Rösslerweiher | Roterweiher | Schießstattweiher | Schlingsee | Schlosssee | Schlossweiher | Schorrweiher | Schreckensee | Schwarzensee | Siggenhauser Weiher | Steeger See | Stadtsee | Stadtweiher | Unterer Staudacher Weiher | Vallereyer Weiher | Vorsee | Wannenberger Weiher | Wuhrmühleweiher
Landkreis Sigmaringen: Illmensee | Klosterweiher | Lausheimer Weiher | Ruschweiler See | Steidlesee | Volzer See | Wagenhauser Weiher | Zellerweiher
Aus dem Programm ausgeschiedene Seen und Weiher: Argensee (2015) | Grundweiher (2010) | Hasenweiher (2010) | Hinterweiher (< 2010) | Langwuhrweiher (2010) | Laubbacher Mühleweiher (2015) | Lautersee (< 2010) | Metzisweiler Weiher (2010) | Oberer Weiher (2010) | Premer Weiher (2010) | Reuteweiher (2010) | Rohrsee (2010) | Roter Weiher (2015) | Scheibensee (< 2010) | Stockweiher (2010) | Zellersee (< 2010)