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Der Oberalppass (rätoromanisch Cuolm d'Ursera?/i oder Alpsu?/i) verbindet die Ortschaften Sedrun in der Surselva im Kanton Graubünden mit Andermatt im Urserental im Kanton Uri in der Schweiz.

Oberalppass
Oberalppass, Bündner Seite
Oberalppass, Bündner Seite

Oberalppass, Bündner Seite

Himmelsrichtung Ost West
Passhöhe 2044 m ü. M.
Kanton Graubünden Uri
Wasserscheide Vorderrhein Oberalpreuss
Talorte Sedrun Andermatt
Ausbau Passstrasse / Eisenbahn
Erbaut 1862–1863
Wintersperre November – Mai
Besonderheiten Autoverlad im Winter
Profil
Denzel-Skala SG 2 SG 2
Ø-Steigung 4,4 % (914 m / 20,9 km) 5,6 % (597 m / 10,7 km)
Karte
Oberalppass (Schweiz)
Oberalppass (Schweiz)
Koordinaten 694337 / 168239
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Lage


Skizze der Region um den Oberalppass
Skizze der Region um den Oberalppass

Die Passhöhe liegt auf 2044 m ü. M. im Gemeindegebiet von Tujetsch. Unmittelbar westlich der Passhöhe liegt der leicht angestaute Oberalpsee.[1] Südwestlich erhebt sich der Pazolastock (2739 m ü. M.), im Osten der Calmut (2310 m ü. M.), nördlich von diesem der Piz Tiarms (2917 m ü. M.), westlich von diesem der Schneehüenerstock (2772 m ü. M.), der militärisch genutzt und durch eine Gondelbahn erschlossen wird, sowie der Brunnenstock (2887 m ü. M.).

Zwischen Calmut und Piz Tiarms liegt der Pass Tiarms (2148 m ü. M.), der über Milez ebenfalls nach Rueras führt und vor dem Bau der Fahrstrasse über Tschamut als weniger lawinengefährdete Route zwischen Tujetsch und dem Oberalppass benutzt wurde.[2] Zwischen Piz Tiarms und Schneehüenerstock liegt die Fellilücke (2476 m ü. M.), über die Gurtnellen erreichbar ist.

Drei Kilometer südlich des Passes liegt der Lai da Tuma (Tomasee, 2345 m). Er gilt als Quelle des Rheins (Vorderrhein, Rein Anteriur). Der Abfluss aus dem See heisst Rein da Tuma. Aus diesem und einigen anderen Zuflüssen wird nach den ersten zwei Talstufen noch vor Tschamut der Vorderrhein.[3]


Erschliessung


Als Verbindung zum Urserntal und darüber hinaus nach Norden, Westen und Süden war der Oberalppass schon im Mittelalter eine wichtige Verbindung, so besass das Kloster Disentis wichtige Hoheitsrechte und Güter in Ursern.[2]

1862/63 wurde die Route über Tschamut zur Fahrstrasse ausgebaut.[4] Die Hauptstrasse 19, die über die Passhöhe führt, wird im Winter geschlossen. Die Öffnungszeiten des Passes variieren je nach Schneelage ab Mitte April bis maximal Anfang Dezember. Eine limitierte Anzahl Fahrzeuge kann im Winter mittels Autoverlad zwischen Andermatt und Sedrun transportiert werden.[5]

Ab 1911 wurde die Furka-Oberalp-Bahn gebaut, welche kriegsbedingt den Betrieb erst 1926 aufnehmen konnte. Die Strecke wurde 1942 elektrifiziert und verkehrt seither ganzjährig,[2] seit 2003 als Matterhorn-Gotthard-Bahn. Die Bahn überquert den Pass in einem knapp 900 Meter langen Tunnel und mehreren Galerien. Damit ist sie neben der Berninabahn die einzige Bahnstrecke der Schweiz, die auf einer solchen Höhe ohne längeren Tunnel auskommt.


Tourismus


Über den Oberalppass und entlang des jungen Vorderrheins in der Surselva führt der Fernwanderweg Senda Sursilvana bis ans Ende der Rheinschlucht bei Tamins, dem Zusammenfluss von Vorderrhein und Hinterrhein.

Im Winter herrscht ab der Passhöhe Betrieb mit Alpinskifahrern, Schneeschuhläufern und Tourenskifahrern. Ein Skilift führt via den Calmut ins Skigebiet von Sedrun, eine Gondelbahn unter den Gipfel des Schneehüenerstocks. Diese 10er-Gondelbahn ist das Herzstück der Skigebietsverbindung von Sedrun nach Andermatt und wurde im Dezember 2018 eröffnet.[6]

Seit dem Oktober 2010 steht auf der Passhöhe der Leuchtturm Rheinquelle, ein verkleinerter Nachbau des 14 Meter hohen Turms, der 70 Jahre lang in Hoek van Holland an der Rheinmündung stand. Es handelt sich um eine touristische Werbeaktion, die im Auftrag von Sedrun Disentis Tourismus und Schweiz Tourismus entwickelt wurde. Die Aktion soll entlang des Rheins für die Ferienregion werben.[7] Hinzukommen soll eines Tages auch der alte Rheinfrachter „Rheinquelle“, der von Basel aus auf dem Landweg transportiert werden, zuvor aber von Rotterdam kommend an möglichst vielen Orten entlang des Flusses als Botschafter des Rheins dienen soll.[8] Die Umsetzung dieser Idee scheiterte bislang (Stand 2014) an der Finanzierung und Logistik.[9]


Literatur




Commons: Oberalppass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oberalppass – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Oberalpsee auf ETHorama.
  2. Jürg Simonett: Oberalppass. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. April 2010, abgerufen am 27. Juni 2022.
  3. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1232 Oberalppass, 1:25000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2005.
  4. Charles Knapp, Maurice Borel, Victor Attinger, Heinrich Brunner, Société neuchâteloise de géographie (Hrsg.): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 3: Krailigen – Plentsch. Verlag Gebrüder Attinger, Neuenburg 1905, S. 618 f., Stichwort Oberalppass  (Scan der Lexikon-Seite).
  5. Statistische Öffnungszeiten des Passes über die letzten Jahre.
  6. Damian Bumann: Die neue Skigebietsverbindung Andermatt – Sedrun ist eröffnet. In: Vereinigung Technisches Kader Schweizer Seilbahnen (Hrsg.): Magazin VTK Seilbahntechnik. Nr. 169. Moosleerau März 2019 (vtk-uct.ch [PDF; abgerufen am 2. Mai 2022]).
  7. Südostschweiz.
  8. medi cine medienproduktions gmbh: Rheinquelle (Memento des Originals vom 31. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rhein-der-film.de
  9. Der-Leuchtturm auf sonntagszeitung.ch/read/sz_13_07_2014/kultur.



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