Abaiang (früher Charlotte Island), auch Apaiang oder Apia, ist ein Korallenatoll der Gilbertinseln, das im westlichen zentralen Pazifischen Ozean nahe am Äquator liegt und zu Kiribati gehört.
Abaing gehört zu den nördlichen Gilbertinseln, oberhalb des Äquators
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Geographie
Abaiang besteht aus 11 Inseln der nördlichen Gilbertinseln mit einer Landfläche von zusammengenommen 17,48km².[2] Die zentrale Lagune, mit Hauptdurchfahrt zum offenen Meer im Westen, hat hingegen eine Fläche von etwa 74,2km². Die Gesamtfläche des Atolls einschließlich Korallenriff beträgt rund 302km².[3]
Neben der Hauptinsel Teiro und den übrigen bewohnten Inseln Nuotaea und Ribono gibt es noch die kleinen, unbewohnten Inseln Eke, Iaia, Iku, Manra, Nanikirata, Ouba, Taete und Teirio.[4] Ouba und Teirio haben kleine Hotelanlagen, sind aber ansonsten unbewohnt.
Geschichte
Entdeckt wurde das Atoll 1788 von Kapitän Thomas Gilbert, der es Matthew’s Island nach dem Besitzer seines Schiffes Charlotte benannte. Die Lagune nannte er Charlotte Bay und die Hauptinsel Point Charlotte. Später war das Atoll als Charlotte Island bekannt.[5]
Der erste bedeutende Missionar, der Abaiang aufsuchte, war der Amerikaner Hiram Bingham; dieser erreichte im November 1857 auf dem Missionsschiff Morning Star[6] zusammen mit seiner Frau Clara sowie dem hawaiianischen Hilfsmissionar Kanoa und dessen Frau das Atoll, worauf die protestantische Missionierung der Gilbertinseln begann.[7]
Während des Zweiten Weltkrieges besetzten die Japaner das Atoll vom Dezember 1941 bis November 1943. Nach der Schlacht um die Gilbertinseln nutzten es die Amerikaner als Stützpunkt für ihren Angriff auf die Marshallinseln.[5]
Bevölkerung
Nach der Volkszählung von 2010 leben auf Abaiang 5502 Menschen, genau so viele wie 2005. Einzelne Dörfer dagegen verzeichneten Zu- und Abnahmen. Mit Ausnahme der auf den gleichnamigen Inseln Nuotaea und Ribono gelegenen Dörfer liegen alle übrigen 16 Dörfer auf der Hauptinsel Teiro am Ostrand des Atolls (nicht zu verwechseln mit der kleinen Insel Teirio).
Durch die Nähe zur kiribatischen Hauptstadt South Tarawa wird Abaiang häufig auch als Touristenziel von Schnellbooten über die Häfen in Betio und Bairiki angelaufen.
Literatur
Thomas Gilbert: Voyage from New South Wales to Canton in the year 1788. With views of the islands discovered. Israel u.a., Amsterdam 1968. Nachdruck der Ausgabe: London 1789. (Bibliotheca Australiana. 44, Thomas Gilbert).
Thomas Gilbert: Gilbert's Tagebuch seiner Reise von Neu-Süd-Wales nach Canton. In: Arthur Philipp's neueste Reise nach der Botany-Bay, Port-Jackson und der Norfolks-Insel in den Jahren 1787 und 1788 ... als e. Forts. d. Cookischen Reisen um die Welt. Weigel und Schneider, Leipzig 1791.
Sandra Rennie: Missionaries and War Lords: A Study of Cultural Interaction on Abaiang and Tarawa. In: Oceania, Band 60, 1989, Nr. 2, S. 125–138. (JSTOR40331148). Abgerufen am 12. Januar 2014 (englisch).
Report of the 1978 Census of population and housing. Republic of Kiribati 1980, Vol. 1, S. 4–5 (Zeitpunkt Unabhängigkeit)
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