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Die Iguazú-Wasserfälle (portugiesisch Cataratas do Iguaçu [kata'ɾatɐs du igwa'su], spanisch Cataratas del Iguazú [kata'ɾatas del iɣwa'su]) sind die Wasserfälle des Flusses Iguaçu/Iguazú an der Grenze zwischen dem brasilianischen Bundesstaat Paraná und der argentinischen Provinz Misiones.

Iguazú-Wasserfälle
Garganta del Diablo von der brasilianischen Seite aus gesehen
Garganta del Diablo von der brasilianischen Seite aus gesehen

Garganta del Diablo von der brasilianischen Seite aus gesehen

Koordinaten 25° 41′ 43″ S, 54° 26′ 12″ W
Iguazú-Wasserfälle (Argentinien)
Iguazú-Wasserfälle (Argentinien)
Ort Paraná, Brasilien/Misiones, Argentinien
Breite 2700 m
Fallender Wasserlauf Iguaçu/Iguazú
Mündungsgewässer Iguaçu/Iguazú
Iguaçu-/Iguazú-Wasserfälle
Iguaçu-/Iguazú-Wasserfälle
Video der Wasserfälle (argentinische Seite)

Beschreibung


Die Iguazú-Wasserfälle bestehen aus 20 größeren sowie 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern. Einige sind bis zu 82 Meter, der Großteil ist 64 Meter hoch. Die Wassermenge an den Fällen schwankt von 1500m³/s bis über 7000m³/s. Durch die Wasserfälle verläuft in Längsrichtung die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien. Da die meisten Fälle in Argentinien liegen, ist der größere Panoramablick von der brasilianischen Seite aus möglich. Die Fälle sind durch mehrere größere und kleinere Inseln voneinander getrennt. Von den 2700 Metern Ausdehnung fließt über ungefähr 900 Meter kein Wasser. Der Hauptwasserfall (bzw. das Hauptwasserfallsystem) wird umgangssprachlich Garganta del Diablo (spanisch) beziehungsweise Garganta do Diabo (portugiesisch) oder „Teufelsschlund“ genannt und ist eine U-förmige, 150 Meter breite und 700 Meter lange Schlucht. Es gibt auf der brasilianischen Seite einen etwa 600 Meter langen Steg zum unteren Ende, ein etwa tausend Meter langer führt von der argentinischen Seite zum oberen Ende. Bei hohem Wasserstand ist die Sicht jedoch durch Gischtbildung eingeschränkt.

Der Iguazú war in der Vergangenheit ein Klarwasserfluss. Durch Erosion, die durch die Entwaldung in Brasilien ausgelöst wird, transportiert er inzwischen insbesondere bei hohem Wasserstand erhebliche Sedimentmengen. Die Folge ist eine auffällige Braunfärbung.

In der Nähe liegen die Städte Foz do Iguaçu im brasilianischen Bundesstaat Paraná und Puerto Iguazú in der argentinischen Provinz Misiones und der Stausee Itaipú.

Die Wasserfälle wurden 2011 in die Liste der Sieben Weltwunder der Natur aufgenommen.[1]


Wortherkunft


Der Name Iguazú hat seinen Ursprung aus den guaranischen Wörtern y für Wasser und guasu für groß. Als erster Europäer entdeckte der spanische Conquistador Álvar Núñez Cabeza de Vaca am 31. Januar 1542[2] die Fälle; einer auf der argentinischen Seite ist nach ihm benannt.


Nationalparks


Die Nationalparks beiderseits der Wasserfälle wurden 1984 (Nationalpark Iguazú, Argentinien) und 1986 (Nationalpark Iguaçu, Brasilien) in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Sie schützen einen der letzten Reste Atlantischen Regenwaldes und stellen aufgrund des Fremdenverkehrs einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Die Nationalparks sind ein wichtiger Rückzugsraum für die Artenvielfalt auf dem Gebiet des Iguaçu. Hier leben allein etwa 800 verschiedene Schmetterlingsarten. Wilderei durch ärmere Bevölkerungsteile ist ein Problem im Nationalpark. Park-Ranger sollen den Bestand sichern. Dennoch scheint der Riesenotter bereits ausgerottet worden zu sein. Besonders begehrt ist die Haut der Kaimane, die daher entsprechend geschützt werden.

1999 wurde der brasilianische Teil des Parks auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt, weil Anwohner eine bei der Einrichtung des Parks geschlossene Straße wieder eröffneten. Die 17,5km lange Straße, die den Park in Nord-Süd-Richtung in zwei Hälften zerteilt, erspart den Anwohnern einen Umweg von 130km. 2001 wurde, nachdem Bundesgerichte die Schließung durchgesetzt hatten, der Nationalpark wieder von der Roten Liste gestrichen. Der politische Streit scheint aber nicht beendet zu sein.[3]

Auf argentinischer Seite fährt der Tren Ecológico de la Selva vom Besucherzentrum des Nationalparks zu verschiedenen Aussichtspunkten der Wasserfälle.


Fauna


Hinter den Wasserfällen leben und brüten die Rußsegler[4] im Fels, der einzigartige Schutz des Wassers bewahrt sie vor allen natürlichen Feinden. Die einzige Gefahr droht der Population bei Hochwasser während der Regenzeit. Im gesamten Nationalpark streifen große Populationen Südamerikanischer Nasenbären umher, plündern auf Nahrungssuche Mülleimer und werden teilweise auch gegenüber Touristen aggressiv und bissig.[5]

Panoramabild der Iguazú-Wasserfälle

Mythos


Der Mythos der Guaraní erklärt die Wasserfälle als Werk des vor Eifersucht rasenden Gottes Mboi oder Boi.[6] Der bösartige und rachsüchtige Gott in Form einer Riesenschlange verlangte jedes Jahr eine Jungfrau. Einmal floh die Auserwählte gemeinsam mit ihrem Geliebten mit dem Kanu flussabwärts. (M)Boi bemerkte dies jedoch und schlug voller Zorn eine Schlucht in das Flussbett. Die Seele des Mädchens blieb in einem Felsen am Fuße des Wasserfalles gefangen und von ihm für immer getrennt, ihr Geliebter verwandelte sich daraufhin in einen Baum am Ufer des Teufelsschlundes, wo er diesen Felsen im Auge behielt.


Abbildungen



Film



Literatur




Commons: Iguazú-Wasserfälle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Iguaçu-Wasserfälle – Reiseführer

Argentinien



Brasilien



Einzelnachweise


  1. Seven wonders of the natural world. 21. September 2011, ISSN 0307-1235 (telegraph.co.uk [abgerufen am 17. März 2019]).
  2. Descoberta das Cataratas do Iguaçu pelo espanhol Álvar Núñez Cabeza de Vaca - 31 de janeiro de 1542. In: Biblioteca Nacional Digital Brasil. 31. Januar 2021, abgerufen am 20. Januar 2022.
  3. Statusbericht 1999 des Welterbekomitees (PDF; 362 kB), S. 7 und Statusbericht 2006 (PDF; 1,4 MB), S. 75f (beide in Englisch)
  4. Reichholf, J. H.: Brut- und Schlafplätze hinter Wasserfällen: Evolutionsbiologische Betrachtung des außergewöhnlichen Verhaltens der brasilianischen Rußsegler Cypseloides senex, in: Ornithologischer Anzeiger. Zeitschrift bayerischer und baden-württembergischer Ornithologen, Band 43, Heft 1, Mai 2004, 49–55.
  5. Nasenbären im Iguazu Nationalpark, urlaubmachen365.de
  6. Mythos von Iguazu in Wisegeek (englisch)

На других языках


- [de] Iguazú-Wasserfälle

[en] Iguazu Falls

Iguazú Falls or Iguaçu Falls (Guarani: Chororõ Yguasu [ɕoɾo'ɾõ ɨɣʷa'su], Spanish: Cataratas del Iguazú [kataˈɾataz ðel iɣwaˈsu]; Portuguese: Cataratas do Iguaçu [kɐtɐˈɾatɐs du iɡwɐˈsu]) are waterfalls of the Iguazu River on the border of the Argentine province of Misiones and the Brazilian state of Paraná. Together, they make up the largest waterfall system in the world.[2] The falls divide the river into the upper and lower Iguazu. The Iguazu River rises near the heart of the city of Curitiba. For most of its course, the river flows through Brazil; however, most of the falls are on the Argentine side. Below its confluence with the San Antonio River, the Iguazu River forms the border between Argentina and Brazil.

[ru] Игуасу (водопады)

Водопа́ды Игуасу́ (исп. Cataratas del Iguazú, порт. Cataratas do Iguaçu) — комплекс из 275 водопадов[1][2] на реке Игуасу, расположенный на границе Бразилии (штат Парана) и Аргентины (провинция Мисьонес). Водопады находятся на границе аргентинского и бразильского национальных парков «Игуасу». Оба парка были включены в список Всемирного наследия ЮНЕСКО (в 1984 и 1986 годах, соответственно)[3].



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