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Der Silvretta-Stausee liegt in den österreichischen Alpen im Bundesland Vorarlberg in der Silvretta-Gruppe.

Silvretta-Stausee
Silvretta-Stausee von der Bielerspitze
(Blick nach Süden)
Geographische Lage Vorarlberg, Österreich
Zuflüsse Ill, Klostertaler Bach, Bieltalbach
Abfluss Ill, Stollen zu den Obervermuntwerken
Daten
Koordinaten 46° 54′ 27″ N, 10° 5′ 35″ O
Silvretta-Stausee (Vorarlberg)
Silvretta-Stausee (Vorarlberg)
Höhe über Meeresspiegel 2030 m ü. A.
Fläche 1,31 km²
Länge 2,47 km
Breite 690 m
Volumen 38.600.000 
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Lage


Der 1,31 km² große Stausee (Oberfläche bei Stauziel) liegt knapp unterhalb der Bielerhöhe (2037 m ü. A.) auf einer Seehöhe von 2030 m in einer Senke der Silvretta, dem ehemaligen Ochsenboden. Über den östlichen Staudamm verläuft die Landesgrenze zwischen Tirol und Vorarlberg. Das Klostertal und das Ochsental liegen südlich, die Lobspitzen westlich (höchste Lobspitze ist die Hintere Lobspitze, 2873 m) und die Vermuntalpe westlich des Sees. Die Ill entspringt dem nahe gelegenen Ochsentalgletscher und dem Vermuntgletscher, durchfließt das Ochsental und ergießt sich in den Stausee. Der das Klostertal durchfließende Bach mündet ebenfalls in den See. Weiters wird das Wasser des Tiroler Bieltalbaches im Bieltal gefasst und unter dem Massiv des den Stausee östlich begrenzenden Hohen Rads hindurch in den Silvretta-Stausee geleitet.


Geschichte


Der Silvretta-Stausee ist der höchstgelegene Stausee der illwerke vkw AG. Im Jahr 1938 wurde mit dem Bau der drei Absperrbauwerke begonnen. Der erste Teilstau erfolgte 1943, der erste Vollstau 1951. Beim Bau in der NS-Zeit waren viele Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter eingesetzt. Oberhalb des Stausees steht eine kleine Kapelle (Barbarakapelle) mit Gedenktafeln für die beim Bau Verunglückten.[1]

Von 2009 bis 2012 fanden umfangreiche Erhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen an den über 60 Jahre alten Staumauern statt. Diese umfassten im Wesentlichen die Montage von Dichtfolien an der Wasserseite und die Erneuerung der Mauerkronen. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 30 Millionen Euro.

Das Ziel war die langfristige Erhaltung der Funktionstüchtigkeit der Staumauern. Die Maßnahmen umfassten weiterhin die Erneuerung der Abdichtung im Gründungsbereich durch Mauer- und Untergrundinjektionen, die Erhaltungsmaßnahmen an der Luftseite der Staumauer, sowie die Erneuerung der stahlwasserbaulichen Absperrorgane und Einlaufrechen der Triebwasserführung und der Grundablässe, als das Wasser im Frühjahr 2011 vollständig abgelassen war.


Technische Daten



Absperrbauwerke


Zwei Staumauern und ein Staudamm begrenzen den See:

Hauptmauer
Im Nordwesten steht die Hauptmauer mit Hochwasserentlastung, Grundablass und Umlaufstollen. Die Gewichtsstaumauer mit einer maximalen Höhe von 80 m und einer Kronenlänge von 432 m hat 407.000 m³ Betoninhalt.

Kraftwerksgruppe Obere Ill-Lünersee
Schematische Darstellung

Überleitung vom Brandner Gletscher 2480 m ü. A.
Ill-Ursprung (Ochsentaler Gletscher) 2460 m
Zuflüsse
Silvretta-Stausee 2030 m
Abfluss zu Ill | Lünersee 1970 m
Zuflüsse
Pumpwerk Kleinvermunt 1670 m
Bachüberleitung Fasulbach und Rosanna
Stausee Kops 1809 m
Obervermuntwerk I 1743 m
Überleitung Kops-Vermunt mit Zuflüssen
Zuflüsse
Vermuntsee 1743 m
Sperrkammer Salonien 1690 m
Obervermuntwerk II 1655 m
Zuflüsse Rells-, Vilifau- und Zaluandabach
Speicherbecken Rells 1456 m
Rellswerk 1430 m
Kopswerk II  |  Kopswerk I  |  Vermuntwerk 1025 m
Ausgleichsbecken Partenen 1025 m
Freispiegelstollen Partenen-Latschau
Rifawerk 1005 m
Ausgleichsbecken Rifa 1007 m
Zuflüsse Garnera-, Vermilbach, Suggadin
Lünerseewerk 992 m
Staubecken Latschau 992 m
Latschauwerk 985 m
Rodundwerk I  |  Rodundwerk II 645 m
Zufluss von Ill
Rodundbecken I bis III 645 m
Abfluss zur Ill
Zufluss Alvier
Zufluss Meng
Walgauwerk 492 m
Ausgleichsbecken Walgau 492 m
Abfluss zur Ill
Seitenmauer
Ebenfalls im Nordwesten, südlich der Hauptmauer, steht die kleinere Seitenmauer mit einer zusätzlichen Hochwasserentlastung. Die Gewichtsstaumauer hat eine maximale Höhe von 31 m, eine Kronenlänge von 140 m und 18.400 m³ Betoninhalt.
Bielerdamm
Im Nordosten, auf einer mächtigen Grundmoräne des Vermuntgletschers, liegt der 25 m hohe Bielerdamm, ein Erddamm mit einem Inhalt von 342.000 m³. Die größte Breite am Fuß beträgt 121 m, die Kronenlänge 733 m. Die Dichtung erfolgt durch einen Betonkern mit 18.400 m³ Inhalt. Wasserseitig wird der Damm durch 33.000 m³ Steinwurf geschützt.

Tourismus



Sommer


Im Sommerhalbjahr ist der Silvretta-Stausee über die mautpflichtige Silvretta-Hochalpenstraße zu erreichen. Zudem bestehen Busverbindungen aus Richtung Paznauntal (Juni bis September) und aus Richtung Montafon (Juni bis Oktober) zum Stausee. Etwa von Mitte Juni bis Mitte Oktober ist das am Nordende der Hauptstaumauer gelegene, von der Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH betriebene Großrestaurant „Silvrettasee“ tagsüber geöffnet.

Direkt oberhalb der Passhöhe stehen außerdem der Berggasthof „Piz Buin“ und das Hotel „Silvrettahaus“.


Winter


Im Winter sind der Silvretta-Stausee und das Ski- und Tourengebiet Bielerhöhe von Partenen über die Vermuntbahn, einer Seilbahn, von deren Bergstation es mit Kleinbussen durch den Trominier-Tunnel weitergeht, zu erreichen.


Bilder




Commons: Silvretta-Stausee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Silvrettasee, illwerkevkw.at
  2. Silvrettasee. Abgerufen am 11. August 2022 (österreichisches Deutsch).
  3. Silvretta Hochalpenstraße / Silvretta Bielerhöhe (Memento vom 6. Juli 2012 im Internet Archive)
  4. Bootsbetriebs Silvretta
  5. Sportfischereiverein Illwerke. 31. Mai 2019, abgerufen am 7. Juni 2019.

На других языках


- [de] Silvretta-Stausee

[en] Silvretta Reservoir

The Silvretta Reservoir is a reservoir in Austria. It is located approximately 2,000 metres (6,600 ft) above sea level and covers an area of 1.3 square kilometres (0.50 sq mi).[1] It, along with the Vermunt Reservoir, feeds the Obervermuntwerk II pumped-storage power plant.[2][3]



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