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Yassıada (griechisch Πλάτη Plati) ist eine der Prinzeninseln im Marmarameer. Die Insel hat eine Fläche von fünf Hektar und ist seit 1995 unbewohnt. Yassıada ist durch die Yassıada-Prozesse bekannt geworden. Seit 2013 heißt die Insel auch "Demokrasi ve Özgürlükler Adası" (Insel der Demokratie und Freiheiten).[1]

Yassıada
Blick auf Yassıada
Blick auf Yassıada
Blick auf Yassıada
Gewässer Marmarameer
Inselgruppe Prinzeninseln
Geographische Lage 40° 51′ 52″ N, 28° 59′ 36″ O
Yassıada (Türkei)
Yassıada (Türkei)
Länge 740 m
Breite 185 m
Fläche 5 ha
Höchste Erhebung 46 m
Einwohner unbewohnt
Verfallene Gebäude auf Yassıada
Verfallene Gebäude auf Yassıada
Verfallene Gebäude auf Yassıada

Geschichte


Yassıada wurde von den Byzantinern als Verbannungsort für bekannte Personen benutzt. So wurde im 4. Jahrhundert als erster der armenische Patriarch Narses I. erst nach Yassıada verbannt und später dann auf Büyükada inhaftiert. Ab dem 9. Jahrhundert verbannten die Byzantiner politische Gefangene nach Yassıada, darunter Theophylaktos Rhangabe und Konstantin Dalassenos. Die Überreste von vier Gefängniszellen aus dieser Zeit sind noch erhalten. Kaiser Theophilos ließ auf der Insel ein Kloster errichteten. 860 baute der Patriarch Ignatios I. mitten auf Yassıada eine Kirche. Während des Vierten Kreuzzuges 1204 eroberten die Lateiner die Insel. Nach dem Untergang des byzantinischen Reiches gehörte die Insel zum Osmanischen Reich.

1857 kaufte der britische Botschafter Henry Bulwer, Bruder des Autors Edward Bulwer-Lytton die Insel und baute sich dort ein Anwesen und ein kleines burgähnliches Gebäude, um ungestört zu leben. Die winzige Burg und der dazugehörige Kai stehen heute noch. Henry Bulwer versorgte sein kleines Reich bis zu einem gewissen Grad durch eine eigenständige Landwirtschaft autark. Später verkaufte er die Insel an den Khediven Ismail Pascha, in dessen Besitz die Einrichtungen verfielen.

Mit der Gründung der Republik Türkei 1923 wurde die Insel türkisch und 1947 der Marine übergeben, die dort mehrere Lehreinrichtungen baute. Nach dem Militärputsch im Jahr 1960 wurde auf Yassıada ein Ausnahmegericht eingerichtet. Angeklagt war die Regierung der Demokrat Parti unter Ministerpräsident Adnan Menderes. Die Prozesse wurden als Yassıada-Prozesse bekannt. Am Ende wurden 15 Politiker zum Tode verurteilt und drei von ihnen – inklusive Adnan Menderes – auf der Gefängnisinsel İmralı hingerichtet. Danach wurde die Insel wieder der Marine überlassen, die bis 1978 hier ihre Mitglieder ausbildete.

Im Jahre 1993 ging Yassıada in den Besitz der Fakultät der Wasserwirtschaft der İstanbul Üniversitesi über. Wegen der widrigen Windbedingungen auf der Insel, welche die Lehre erschwerten, wurde die Fakultät 1995 verlegt. Seitdem ist die Insel unbewohnt. Heute ist sie ein beliebter Ort für Sport- und Amateurtaucher.

Im Juli 2011 wurde bekannt, dass Yassıada zu einer Art Museumsinsel umgebaut werden soll.[2] Im Zuge dessen wurde 2013 der Name der Insel geändert und die Insel zu Bebauung freigegeben. Es sollten Museen und Hotels entstehen, deren Bau 2015 begann.



Commons: Yassıada – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Meldung im Amtsblatt Resmî Gazete vom 14. Dezember 2013
  2. Yassiada to Become Museum Island. ibb.gov.tr, 27. Juli 2011

На других языках


- [de] Yassıada

[en] Yassıada

Yassıada (Turkish: Flat Island), officially renamed Democracy and Freedom Island (Turkish: Demokrasi ve Özğürlükler Adası) in 2013,[1] is one of the Princes' Islands in the Sea of Marmara, to the southeast of Istanbul. In Byzantine times, it was known as Plati (Greek: Πλάτη).

[es] Yassıada

Yassıada (en griego, Πλάτη) es una de las nueve islas que conforman las Islas Príncipe del mar de Mármara, cerca de Estambul, Turquía. Yassıada es un barrio oficial del distrito de Adalar de la provincia de Estambul. Tiene una superficie de 0,05 km².

[fr] Yassıada

Yassıada (en grec Plati) est l'une des plus petites îles de l'archipel des Îles des Princes, l'un des 39 districts d'Istanbul. Elle a été utilisée par les Byzantins pour l'envoi des personnalités en exil. Une de ces personnes était le Patriarche arménien (catholicos) Narsès qui a d'abord été envoyé sur cette île avant d'être emprisonné à Büyükada au IVe siècle apr. J.-C. Au XIe siècle apr. J.-C. les Byzantins utilisaient l'île pour les prisonniers politiques. Les restes des quatre cellules de la prison souterraine de cette période sont encore visibles. Les Byzantins ont également construit un monastère et une église sur l'île. Yassıada (Plati) a été capturée par les Croisés latins au cours de la quatrième croisade en 1204.

[it] Yassıada

Yassıada (in greco: Πλάτη, traslitterato: Plati), ribattezzata nel 2013 Demokrasi ve Özgürlük Adası (turco: Isola della libertà e della democrazia), è una delle nove isole che costituiscono le Isole dei Principi nel Mar di Marmara. L'isola ha una superficie di 0,05 km² e amministrativamente fa parte del distretto di Adalar ("delle isole") della provincia di Istanbul.

[ru] Яссыада

Яссыада (тур. Yassıada), также известная как Остров демократии и свободы (тур. Demokrasi ve Özgürlükler Adası)[1], — один из Принцевых островов в Мраморном море, к юго-востоку от Стамбула. В переводе с турецкого «Яссыада» означает «плоский остров»). В 2013 года он был официально переименован в «Остров демократии и свободы» в память о военном перевороте 1960 года, первом в истории Турецкой Республики[2]. В прошлом Яссыада называлась Плати (Πλάτη). Остров, площадь которого составляет 0,183 км², официально является районом в ильче Адалар (что по-турецки означает «Острова») провинции Стамбул (Турция).



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