Dieser Artikel beschreibt den linken Zufluss der Elbe in Dresden. Zum gleichnamigen rechten Zufluss der Elbe in Coswig in Sachsen siehe Lockwitzbach (Coswig).
Beim Eintritt des Lockwitzbachs in den Dresdner Stadtteil Lockwitz überspannt die 2002 bis 2005 erbaute, 64Meter hohe Lockwitztalbrücke das Lockwitztal auf mehr als 700Metern.
Name
Lockwitzbach als Wort ist an Lockwitz angelehnt und verweist auf sich selbst: Lockwitz wurde als „Lucawicz“ erstmals erwähnt. „Luca“ (vgl. tschech.louka für Wiese oder Wiesengrund[3]) bedeutet in etwa Wiesenbach, Lockwitz daher „Dorf am Wiesenbach“ („Wicz“ bedeutet Dorf).
Im oberen Wasserlauf wird er gelegentlich Grimmsches Wasser genannt. Dieser Name nimmt auf den Ort Reinhardtsgrimma Bezug und der Bach behält ihn bis zur Einmündung des Hirschbachs südöstlich des Wilischs.
Er entspringt in einem bei 560mü.NN liegenden Quellgebiet oberhalb von Oberfrauendorf mit dem Gewässernamen Grimmsches Wasser.
Auf dem 20 km langen Weg Richtung Norden durchbricht der Bach zweimal niedrigere Höhenzüge. Dies sind:
der Wilischgrund, Durchbruchstal durch die Karsdorfer Störung oberhalb von Lungkwitz
der Lockwitzgrund, ein Engtalabschnitt am Südrand der Elbtalsenke unterhalb von Burgstädtel. Hier verlässt er den Bereich des Kreischaer Beckens, schneidet metamorphe Gesteine des von Südost nach Nordwest auslaufenden Elbtalschiefergebirges an und hat am südlichen Ortsausgang von Lockwitz im Bereich der ehemaligen Saftkelterei Emil Donath Kontakt mit dem kambrischen Granodiorit von Dohna (etwa 535 Millionen Jahre alt).[4][5]
Zwischen diesen befindet sich eine Senke in der Kreischa liegt, das Kreischaer Becken. Es handelt sich um einen Teil der Döhlener Senke mit Gesteinen aus dem Rotliegend.
In Dresden wird der Bach südlich von Großzschachwitz von einem alten Elbarm aufgenommen, dem er bis an die Gemarkungsgrenze Laubegast folgt. Hier durchbricht er mit einer fast rechtwinkligen Biegung seines Verlaufs am ehemaligen Sägewerk eine Quartär-Aufschüttung genau an der Grenze zwischen Elbschottern und pleistozänen Sanden. Nach wenigen Metern fließt er zwischen den Dresdner Stadtteilen Laubegast und Kleinzschachwitz in die Elbe.[6]
Im Hochwassersfall speist der Lockwitzbach den Niedersedlitzer Flutgraben, der mit dem westlicheren Geberbach bei Tolkewitz in die Elbe mündet.
Alte Flussverläufe
Zur Zeit des Altpleistozäns und der frühen Elster-Kaltzeit (1,8 bis etwa 0,38 mya) bildete der Lockwitzbach zusammen mit der Bahre, Seidewitz, Müglitz, Roten und Wilden Weißeritz, Triebisch sowie der Freiberger Mulde den Vereinigten Osterzgebirgsfluss, dessen Spuren als Relikte von Mischschottern bei Diera und Naundörfel noch erhalten sind. Seine Elbmündung lag bei Althirschstein.
Alte Schotterterrassen bei Kleinluga belegen, dass der Lockwitzbach zeitweilig auch in östlicher Richtung abgedrängt worden war. In der eiszeitlichen Periode schüttete er einen mächtigen Schwemmfächer aus Geröllen im Elbtal auf. Die Sande in seinem Mündungsbereich werden heute als rechtselbische Einspülungen (Sander) der Schmelzwässer während der Saale-Eiszeit angesehen.[7]
Ehemalige Mühlen
Hauswaldmühle in Kreischa Gebäudekomplex der Hummelmühle, Blick aus östlicher Richtung auf das Lockwitztal
Viele Mühlen existieren nicht mehr, einige sind umgebaut und dienen anderen Zwecken.[8]
Der Standort der Hirschbachmühle wurde vermutlich bereits im frühen 16. Jahrhundert als solcher genutzt. Im Jahre 1651 wurde eine Sägemühle errichtet. Zwischenzeitlich befand sich die Mühle im Besitz von August dem Starken (1670–1733), der sie für 16000 Meißnische Gulden erworben hatte. Seit dem 19. Jahrhundert dient die Mühle als Gasthof. Spätere Betreiber warben damit, dass einst Robert und Clara Schumann sowie in jüngerer Zeit der berühmte Tenor Peter Schreier zu seinem Gästen zählten.[9]
Teufelsmühle (Mahlmühle des Hausdorfer Ritterguts)
Im Stadtgebiet von Dresden bildet der Lockwitzbach für zahlreiche Stadtteile im Südosten ein potentielles Hochwasserrisiko. Im Rahmen des Hochwasserschutzes in Dresden gibt es Forderungen zum Bau eines weiteren Rückhaltebeckens zwischen Kreischa und Dresden.[10]
Zwischen Tharandter Wald, Freital und dem Lockwitztal (= Werte unserer Heimat. Band21). 1.Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1973.
Kathrin Lehmann: Die Lockwitz – Ein Wasser auf dem Weg zur Elbe. In: Petra Binder (Hrsg.): Landkalenderbuch für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge 2009. Schütze-Engler-Weber Verlags GbR, Dresden 2008, S. 119–123, ISBN 978-3-936203-11-0.
W. Pälchen, H. Walter (Hrsg.): Geologie von Sachsen. Schweizerbart, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-510-65239-6.
Karel Kumprecht: Neubertovy slovníky „Unikum“, Nový Česko-Německý Slovník Unikum. Praze (Nakladatel A. Neubert Knihkupec) 1937, S. 209
H. Credner, R. Beck, F. Kossmat, K. Pietzsch: Geologische Spezialkarte des Königreichs Sachsen, Nr. 82 Blatt Kreischa. Königl. Finanzministerium (Hrsg.), Dresden 1890, II. Aufl. 1912
Walter Pälchen: Geologie Sachsen. 2008, S. 31
G. Klemm, F. Etzold: Geologische Spezialkarte des Königreichs Sachsen, Sektion Pillnitz-Weißig, Blatt Nr. 67. Königl. Finanz-Ministerium (Hrsg.), Dresden 1888, 2. Aufl. 1908
Walter Pälchen: Geologie Sachsen. 2008, S. 434–435, 447
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