Der 1125km lange Hilmend (persischهلمندHelmand, auch Hirmand genannt; هیرمندHīrmand) ist der längste Fluss Afghanistans.[5] In der Antike hieß der Fluss bei Arrian Etymandros, bei Polybios Erymanthus und im Avesta Haetumat.[6]
Hirmand ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum Verwaltungsbezirk siehe Hirmand (Verwaltungsbezirk).
Seine Quelle liegt westlich von Kabul im Koh-e Baba. Von dort fließt er in Richtung Südwesten. Von links fließt ihm in der Provinz Uruzgan der Tīrī Rūd zu. 50km flussabwärts wird er durch die 1952 erbaute Kajakai-Talsperre in der afghanischen Provinz Helmand zu einem 107km² großen See gestaut. Ungefähr 40km südwestlich beim Zufluss des Musa Qala liegt der Ort Sangin. Bei Gereschk verlässt er das Gebirge und wird vom afghanischen Hauptverkehrsweg, der so genannten ring road überquert. Gleich südlich der Provinzhauptstadt Laschkar Gah mündet der Arghandāb von links in den Hilmend. Es sind noch etwa 400km bis zur iranischen Grenze. Als Fremdlingsfluss fließt er durch die Wüste, rechts die Dascht-e-Margo- und links die Rigestan-Wüste, in das über 50.000km² große Sistanbecken, das sich von der afghanischen Provinz Nimrus bis in die iranische Provinz Sistan und Belutschistan ausdehnt. Dort gabelt er sich auf und endet unter anderem in den Endsee Hamun-e Helmand.
Bewässerung
Der Abfluss des Hilmend ist durchschnittlich 78m³/s. Er schwankt aber sehr stark: 2000m³/s bei Hochwasser und 56m³/s bei Dürre.[1] Etwa 70% des Ackerlands flussabwärts von der Kajakai-Talsperre werden über zahlreiche Kanäle aus den 1960er Jahren bewässert.[7] Dafür werden etwa zwei Drittel des Wassers vom Hilmend verbraucht.[8]
Der Abfluss an der iranischen Grenze ist ein über 100 Jahre dauernder Konflikt zwischen Iran und Afghanistan, der auch durch die 1973 vertraglich festgelegte Abflussmenge von 26m³/s nicht gelöst wurde.[9][8] So lag dort der durchschnittliche Abfluss (in m³/s) 1991 bei 70, fiel 1993 auf unter 17, stieg 1997 wieder auf knapp 70 und war 2001 bei nur noch 1,5.[10] Der Iran beschwerte sich am 20. September 2001 schriftlich beim Generalsekretär der Vereinten Nationen. Nach einer Untersuchung im Juli 2000 an der Kajakai-Talsperre und an der flussaufwärts liegenden hydrometrischen Station im Bezirk Dihrawud der Provinz Uruzgan soll die Talsperre geschlossen gewesen sein.[11] Die Vereinten Nationen initiierten 2006 ein gemeinsames GEF-Projekt.[12][13]
Mystik
Einige Thesen vertreten die Ansicht, dass es sich beim Hilmend um den mythischen Fluss Sarasvati aus den vedischen Schriften handele.
Hydrometrie
Mittlerer monatlicher Abfluss des Helmand am Pegel Char Burjak (in m³/s, 80km oberhalb der Staatsgrenze, 445km unterhalb der Kajakai-Talsperre, gemessen von 1948 bis 1979)[4]
UNESCO – Kajakai (Mementodes Originals vom 3. März 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/webworld.unesco.org
UNESCO – Darwesan (Mementodes Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/webworld.unesco.org
Während Helmand und Hirmand für den Fluss gelten, heißt die Provinz Hilmand bzw. Helmand ohne [r].
Martijn Theodoor Houtsma u.a. (Hrsg.): E.J. Brill's first encyclopaedia of Islam. 1913–1936, Band 2, S. 298
Regional Rural Economic Regeneration Strategies (RRERS) 31. Oktober 2006: Helmand Province (Mementodes Originals vom 21. September 2007 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mrrd.gov.af (PDF; 76kB)
UNEP Afghanistan: Post-Conflict and Disaster Management Branch (Mementodes Originals vom 11. Oktober 2007 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/postconflict.unep.ch
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