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Das Witoschagebirge ['vitoʃa] (nach englischer Transkription Vitosha geschrieben, bulgarisch Витоша) erhebt sich vor den Toren Sofias in Bulgarien. Es nimmt eine Fläche von 278 km² ein und wird in vier Hauptabschnitte unterteilt. Mit 2290 Metern ist der Tscherni Wrach (Черни връх – wörtlich: Schwarzer Gipfel) der höchste Gipfel.

Der „Hausberg“ von Sofia: Das Witoscha-Gebirge (Video)
Witoscha
Витоша
Das Witoscha-Gebirge liegt an der südlichen Stadtgrenze zu Sofia.
Das Witoscha-Gebirge liegt an der südlichen Stadtgrenze zu Sofia.

Das Witoscha-Gebirge liegt an der südlichen Stadtgrenze zu Sofia.

Witoscha von Sofia aus gesehen
Witoscha von Sofia aus gesehen

Witoscha von Sofia aus gesehen

Höchster Gipfel Tscherni Wrach (2290 m)
Lage Oblast Sofia, Bulgarien
Koordinaten 42° 34′ N, 23° 17′ O
Gestein Syenit, Monzonit, Porphyr, Kalkstein
Alter des Gesteins Trias, Kreide
Besonderheiten Steinflüsse

Lage und Geologie


Das Gebirge liegt südlich von Sofia. Die Ausläufer reichen bis an den Sofioter Autobahnring, also bis an die Vororte. Die Berg-Silhouette bestimmt das gesamte Stadtbild der Hauptstadt. Das Witoschagebirge ist ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur der Hauptstädter, sondern auch von zahlreichen Wanderern und Touristen.[1] Es bietet eine gute Panoramasicht auf Sofia und eine Fernsicht bis zum 60 km entfernten Rilagebirge. Manchmal reicht der Blick auch bis zum nördlich gelegenen Balkangebirge (ca. 50 km entfernt). Der höchste Gipfel liegt auf einem unbewaldeten kahlen Felsplateau mit den Ausmaßen von rund 2 × 2 km. Der eigentliche Gipfel stellt nur einen relativ kleinen Hügel auf dieser Hochebene dar. Im Nordabschnitt liegen die Slatni Mostowe (Goldene Brücken), Knjashevo, Simeonovo. Im Osten schließt sich das Plana-Gebirge mit den Bergen Resnjovete und Goljam Kupen, dem Naturreservat Bistrischko Branischte und mit dem Wintersportort Aleko an.

Eingang zur Duchlata-Höhle
Eingang zur Duchlata-Höhle

Im Südwestabschnitt gibt es am Fuß der Südwestseite in der Nähe des Dorfes Bosnek (bulgarisch Боснек) einen Eingang zu dem Höhlensystem Duchlata (bulgarisch Духлата). Mit seinen 17.600 Metern Gesamtlänge ist es die längste Höhle in Bulgarien. Das Höhlensystem befindet sich in triassischen Kalksteinen und ist noch nicht vollständig erforscht, es wird vermutet, dass es sich durch den gesamten Berg zieht und auch einen Eingang auf der Nordseite besitzt. Ein solcher ist allerdings noch nicht entdeckt worden. Der Nordwestabschnitt grenzt an das Ljulin-Gebirge.[2]

Von der Südseite wird (an den Quellen des Struma-Flusses) Trinkwasser für die Hauptstadt abgeleitet.

Die Grundform des Witoschagebirges ist domartig gewölbt, mit einem Durchmesser von ca. 15 km, es stellt einen tief abgetragenen Vulkan-Kern aus einer komplexen Abfolge von Plutoniten (Syenit, Monzonit …) und Vulkaniten (Laven und Tuffe andesitischer Zusammensetzung sowie Granit- und Dioritporphyr) dar, die in der Oberkreide die triassischen Sedimente der westlichen Srednogorie-Zone[3] durchstoßen haben. Wirtschaftlich genutzt wurden Vorkommen von Gold und Magnetit.


Geschichte und Namensursprung


Das Gebirge wurde von den ersten Siedlern Skomios, Skopios oder Skombros genannt. Diese Bezeichnung stammt aus dem Griechischen und bedeutet „spitzes, steiles Gebirge“. Erst im 11. Jahrhundert erscheint der Name Vitoscha erstmals in einer Urkunde. Nicht eindeutig geklärt ist die Namensherkunft, eine Version geht von einem altgriechischen Begriff aus, der „zweiteiliges“ bzw. „teilendes“ Gebirge bedeutet. Die zweite, wahrscheinlichere Version legt die Ableitung von einer Person namens Vitosch zugrunde.[1]

Das Gebirge ist Namensgeber für den Vitosha Saddle, einen Bergsattel auf der Livingston-Insel in der Antarktis.

Die meteorologische Station „Tscherni Wrach“
Die meteorologische Station „Tscherni Wrach“

Nationalpark


Der 1934 gegründete Naturpark Witoscha (IUCN-Kategorie V)[4] umfasst ca. 27.079 Hektar und damit 90 Prozent der Gebirgsfläche. Innerhalb des Parks befinden sich die Naturreservate Uschite (die Ohren) und Tschernata Skala (der schwarze Fels), die bis zum Gipfel Tscherni Vrach reichen, von denen eines zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt wurde. Seit 1935 befindet sich auf dem höchsten Gipfel auch eine Wetterstation.

Obwohl der Gebirgszug intensiv als Naherholungsgebiet genutzt wird, beherbergt er mehr als 2700 Tier- und Pflanzenarten, mehr als jedes andere europäische Gebirge. Als Bäume haben sich hier besonders die Fichten angesiedelt, nachdem der früher vorhandene Urwald durch die Menschen vernichtet wurde.

„Steinfluss“
„Steinfluss“

Als Naturwunder gelten die Karstquelle „lebendes Wasser“ (Shivata Voda) und die „Steinflüsse“: langgestreckte Blockhalden aus bis zu 4 Meter großen, rund verwitterten Felsen. Der längste dieser Steinflüsse – Slatni Mostowe (Goldene Brücken) – ist 2 km lang und 50 m breit. Die Naturvielfalt wird durch Hochmoore und Wasserfälle komplettiert.


Tourismus


Der Winter mit Schnee und Eis hält sich hier wesentlich länger als in der Sofioter Ebene, es werden Temperaturdifferenzen von fast 20 Grad Celsius gemessen. Das Witoschagebirge dient deshalb als Wintersportgebiet. Wegen dieser guten Bedingungen kandidierte Sofia mit der Witoscharegion bereits als Austragungsort von Olympischen Winterspielen. Im Sommer wird es zu ausgiebigen Wanderungen, Klettertouren oder auch Down-Hill Bike-Touren genutzt. Gelegentlich nutzen Drachenflieger das Witoschagebirge. Der Abstieg vom Tscherni Wrach bis an die Gebirgsausläufer Richtung Sofia dauert ca. 4 Stunden. Bis ins Stadtzentrum sind es dann noch 3 Stunden Fußweg.

Karte des Witoscha
Karte des Witoscha

Gipfel


Tscherni Wrach im Winter, im Hintergrund ist Rila zu sehen.
Tscherni Wrach im Winter, im Hintergrund ist Rila zu sehen.

Die höchsten Gipfel des Witoschagebirges sind:

Es gibt einige weitere Gipfel, die über 2000 m hoch sind, jedoch keinen Namen haben.

Berghütte Aleko (in der Mitte)
Berghütte Aleko (in der Mitte)

Schutzhütten




Commons: Witoscha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Detaildarstellung zum Vitoscha-Gebirge; abgerufen am 11. Februar 2010
  2. Das Vitoscha-Gebirge auf der Touristen-Informationsseite; abgerufen am 11. Februar 2010
  3. Bulgarian Academy of Sciences: TransmedProj-Transect III Bulgaria (in englischer Sprache)
  4. Vitosha | Protected Planet. In: www.protectedplanet.net. Abgerufen am 16. November 2016.

На других языках


- [de] Witoscha

[en] Vitosha

Vitosha (Bulgarian: Витоша [ˈvitoʃɐ]), the ancient Scomius or Scombrus,[1] is a mountain massif, on the outskirts of Sofia, the capital of Bulgaria. Vitosha is one of the symbols of Sofia and the closest site for hiking, alpinism and skiing. Convenient bus lines and rope ways render the mountain easily accessible. Vitosha has the outlines of an enormous dome. The territory of the mountain includes Vitosha nature park that encompasses the best known and most frequently visited parts. The foothills of Vitosha shelter resort quarters of Sofia; Knyazhevo quarter has mineral springs. Vitosha is the oldest nature park in the Balkans. The mountain emerged as a result of volcanic activity and has been subsequently shaped by the slow folding of the granite rock layers and a series of gradual uplifts of the area. It appears dome shaped at first sight, but the mountain, 19 km long by 17 km wide, actually consists of concentric denudational plateaus rising in tiers one above the other. Vitosha is separated into four main parts whose main ridges gather at a crown known as Cherni Vrah ('Black Peak', Bulgarian: черни връх). This is the highest point of the mountain at 2290 m and is one of 12 peaks of Vitosha over 2000 m in height. It is the highest massif of Srednogorie mountain chain system, together with Sredna gora, Plana (mountain), Lyulin Mountain, Greben (mountain), Viskyar Mountain, etc. They all are a result of the folding of the earth layers through the Mesozoic, causing also magma sheet-like intrusion (or concordant pluton) that has been injected between layers of sedimentary rock. The laccolithic domed form of Vitosha is a typical example.

[es] Vitosha

Vitosha (en cirílico: Витоша) es un macizo montañoso en las afueras de Sofía, la capital de Bulgaria. Vitosha es uno de los símbolos de Sofía y el sitio más cercano para excursiones, alpinismo y esquí. Hay líneas de autobuses y tranvías cómodos y teleféricos, que hacen la montaña fácilmente accesible. Vitosha tiene el perfil de una enorme cúpula. El territorio de la montaña incluye el parque natural Vitosha, que es el primer parque en la Península Balcánica y rodea las partes más conocidas y visitadas. En las faldas de la montaña se encuentran algunos barrios de la ciudad: Simeónovo, Dragalevtsi, Boyana y Knyájevo, donde hay un manantial de agua mineral. Vitosha es la montaña más visitada de Bulgaria.

[fr] Vitocha

Le Vitocha (['vitoʃa], orthographe francisée du bulgare Витоша, translittération internationale Vitoša — on trouve aussi souvent, dans les sources françaises, le singulier « le mont Vitocha » ou encore, suivant l'usage bulgare, « le Vitocha ») est un massif montagneux de l'Ouest de la Bulgarie, qui surplombe la capitale Sofia de son immense dôme d'origine volcanique en la limitant au sud/sud-ouest. Le Vitocha a donné son nom à la principale artère commerciale de Sofia, le boulevard Vitocha (булевард Витоша, bulevard Vitoša). Il est l'un des symboles de la capitale bulgare, ainsi que le site le plus proche pour la randonnée pédestre, l'alpinisme et le ski. Les transports urbains permettent d'atteindre les abords boisés du massif en quarante-cinq minutes environ. Le massif présente une forme presque ovale, d'une longueur nord-sud de 19 kilomètres environ et d'une largeur de 17 kilomètres d'ouest en est. Il s'élève à 2 290 mètres d'altitude : le point culminant, le Černi vrǎh (« Pic noir »), est situé sur une sorte de plateau non boisé, dont les dimensions sont d'environ 2 kilomètres sur 2. Une station météorologique y est installée, ainsi que des équipements radar militaires. Le Vitocha se place ainsi, par son altitude, au quatrième rang des massifs bulgares, après le Rila (2 925 m), le Pirin (2 914 m) et le Grand Balkan (2 376 m).

[it] Vitoša

La Vitoša (in bulgaro cirillico: Витоша) è un massiccio montuoso situato nelle immediate vicinanze di Sofia, la capitale della Bulgaria. Il monte rappresenta uno dei simboli della città di Sofia ed è il luogo più vicino alla capitale per la pratica dell'escursionismo, dell'alpinismo e dello sci. Il centro cittadino è collegato alla montagna con gli impianti di risalita di Simeonovo e Dragalevci, due sobborghi della capitale, e con comode linee d'autobus. Il massiccio ha la forma di un'enorme cupola.

[ru] Витоша

Витоша (болг. Витоша) — горный массив в Болгарии.



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