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Der Coropuna, auch Nevado Coropuna, ist mit 6377 m[1] der höchste Vulkan Perus und der fünfthöchste Gipfel dieses Landes. Der stark vergletscherte Berg ist Teil der Vulkankette im Süden Perus. Er liegt rund 150 km nordwestlich der Stadt Arequipa und 110 km von der Pazifikküste entfernt.

Nevado Coropuna

Blick auf Vulkan Coropuna

Höhe 6377 m
Lage Arequipa (Peru Peru)
Gebirge Cordillera Ampato, Anden
Dominanz 442,91 km Ancohuma
Schartenhöhe 2208 m (4197 m)
Koordinaten 15° 31′ 13″ S, 72° 39′ 26″ W
Coropuna (Peru)
Coropuna (Peru)
Typ Schlafender Schichtvulkan
Gestein Andesit, Dazit
Alter des Gesteins Pliozän und Quartär
Erstbesteigung 1911 durch Annie Peck oder Hiram Bingham (unklar)
pd3
pd5

Geologie


Der Coropuna ist ein Schichtvulkan, dessen Entstehung etwa ein bis drei Millionen Jahre zurückliegt, also im Pliozän erfolgt ist. Nachweislich war der Vulkan noch im Holozän mehrmals aktiv. Es existieren jedoch keinerlei Aufzeichnungen einer Eruption in historischer Zeit. Geologen haben holozäne Lavaströme identifiziert, welche bis 8,5 km weit geflossen sind. Auch gibt es Ablagerungen von Asche und Lapilli im Umkreis von 7 km um den Berg. Der Coropuna wird zu den schlafenden Vulkanen gezählt. Die momentane Aktivität beschränkt sich auf wenige Thermalquellen in der Umgebung des Vulkans, deren Wassertemperatur zwischen 20 °C und 51 °C beträgt. Geologen zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Ausbruch in den nächsten Jahren fast bei Null.

Die Basis des mächtigen Vulkans hat einen Durchmesser von etwa 20 km und befindet sich auf einer Höhe von 4200 m. Der Gipfelbereich ist durch mindestens sechs eisbedeckte Kuppen gekennzeichnet.[2] Wechselnde Schneehöhen führen dabei zu unterschiedlichen Höhenschätzungen, verschiedene Quellen geben eine maximale Gipfelhöhe von 6426[3] bis 6450 m[4] an.


Vergletscherung


Die Schneegrenze liegt heute zwischen 5300 m und 5600 m. Die Gletscherschmelze hat sich – wie überall in den Anden – in den letzten 50 Jahren beschleunigt. Wurde die Eisfläche im Jahre 1955 noch mit 122,7 km² angegeben, so maß man im Jahre 2003 nur noch 56,7 km², was einer Verringerung um 54 % entspricht. Im Jahr 2018 wurde sie auf 44,1 km² geschätzt. Die Eiskappe des Coropuna verlor zwischen 1980 und 2014 jährlich etwa 0,41 km² Fläche. Lange galt die ebenfalls in Peru gelegene Quelccaya-Eiskappe als die größte tropische Eisfläche, sie schmolz aber deutlich rascher als die Gletscher des Coropuna, die seit Beginn der 2010er Jahre nun die größte tropische Gletscherfläche bilden.[5]

Die Eismasse am Coropuna bildet den größten Wasserspeicher in der Region Arequipa. Das Schmelzwasser versorgt rund 50.000 Bewohner der Provinzen Condesuyos und Castilla. Geht der Abschmelzprozess im gleichen Tempo weiter, so könnte der Coropuna bis 2120 eisfrei sein.[5] Frühere Befürchtungen gingen von einem noch schnelleren Schmelzen aus, so dass schon 2050 den Bewohnern der Umgebung das Trink- und Bewässerungswasser fehlen würde.[6][5]


Heiliger Berg


Der Coropuna ist, wie viele weitere Berge in Peru, aus der Sicht der indigenen Bevölkerung ein heiliger Berg, der von einem Apu bewohnt wird. Ein Apu ist eine Berggottheit, die bereits zur Inkazeit intensiv verehrt wurde und der man Opfer brachte, damit das Klima oder die Menge der Regenfälle den Wünschen der Bewohner entsprach. Die Inkas stiegen zu diesem Zweck bis zu den Gipfeln vieler heiliger Berge im Süden Perus hinauf, um dem Apu möglichst nahe zu sein und ihm Opfer zu bringen.


Touristisches


Die Besteigung des Coropuna ist technisch zwar nicht sehr anspruchsvoll, doch die Abgeschiedenheit des Vulkans, die große Höhe und die bisweilen extrem tiefen Temperaturen können sehr hohe körperliche Anforderungen an jeden Bergsteiger stellen. Der Aufstieg wird meistens von der Laguna Pallarcocha aus unternommen, die am südwestlichen Fuß des Gletschers liegt.


Siehe auch




Commons: Coropuna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Global Volcanism Program | Coropuna. Abgerufen am 2. Mai 2021 (englisch).
  2. Segundo Juárez Núñez, Germán Valenzuela Ortiz: Reconocimiento geológico perliminar del volcán nevado Coropuna. 2008 (Übersicht über die Geologie des Coropuna, spanisch). @1@2Vorlage:Toter Link/www.ingemmet.gob.pe (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  3. Néstor Campos: Equilibrium Line Altitude Fluctuation on the South West Slope of Nevado Coropuna Since The Last Glacial Maximum (Cordillera Ampato, Perú). In: Pirineos. Band 170, Nr. 0, 30. Dezember 2015, ISSN 1988-4281, S. e015, doi:10.3989/Pirineos.2015.170008 (csic.es [abgerufen am 2. Mai 2021]).
  4. Gordon R.M. Bromley, Brenda L. Hall, Kurt M. Rademaker, Claire E. Todd, Adina E. Racovteanu: Late Pleistocene snowline fluctuations at Nevado Coropuna (15°S), southern Peruvian Andes: LATE PLEISTOCENE SNOWLINE FLUCTUATIONS. In: Journal of Quaternary Science. Band 26, Nr. 3, März 2011, S. 305–317, doi:10.1002/jqs.1455 (wiley.com [abgerufen am 2. Mai 2021]).
  5. William H. Kochtitzky, Benjamin R. Edwards, Ellyn M. Enderlin, Jersy Marino, Nelida Marinque: Improved estimates of glacier change rates at Nevado Coropuna Ice Cap, Peru. In: Journal of Glaciology. April 2018, doi:10.1017/jog.2018.2.
  6. Juan Carlos Soto: El Coropuna. Otro gigante que agoniza. In: La República. 4. Januar 2008, abgerufen am 15. Oktober 2019.

На других языках


- [de] Coropuna

[en] Coropuna

Coropuna is a dormant compound volcano located in the Andes mountains of southeast-central Peru. The upper reaches of Coropuna consist of several perennially snowbound conical summits, lending it the name Nevado Coropuna in Spanish. The complex extends over an area of 240 square kilometres (93 sq mi) and its highest summit reaches an altitude of 6,377 metres (20,922 ft) above sea level. This makes the Coropuna complex the third-highest of Peru. Its thick ice cap is the most extensive in Earth's tropical zone, with several outlet glaciers stretching out to lower altitudes. Below an elevation of 5,000 metres (16,000 ft), there are various vegetation belts which include trees, peat bogs, grasses and also agricultural areas and pastures.

[es] Coropuna

El Coropuna es un complejo estratovolcánico de aproximadamente 1000 km² de la cordillera Ampato de los Andes, al sur de Perú, localizado en el distrito de Viraco, provincia de Castilla y en el distrito de Salamanca (Condesuyos), provincia de Condesuyos del departamento de Arequipa. Con una altitud de 6425 m s. n. m., es el volcán más alto de Perú y la tercera mayor elevación del país, después del Huascarán de 6768 m s. n. m. y el Yerupajá de 6634 m s. n. m..

[fr] Nevado Coropuna

Le Nevado Coropuna est un stratovolcan du Pérou. Il se trouve dans la province de Condesuyos, au sein de la région d'Arequipa, dans le Sud du pays, et fait partie de la zone volcanique centrale des Andes. Il culmine à 6 377 mètres et est couronné par une calotte glaciaire qui descend jusqu'à 5 200 mètres d'altitude.

[it] Coropuna

Il Nevado Coropuna, con un'altezza di 6.377 m (alcune mappe riportano 6.425 m), è il più grande ed alto vulcano del Perù ed è situato a circa 150 km a nord-ovest di Arequipa, esattamente nella provincia di Castilla nel distretto di Viraco.

[ru] Коропуна

Коропу́на — это самый высокий вулкан Перу и, как традиционно считалось, третья по высоте (6 425 м) вершина этой страны. Он расположен в 150 км на северо-запад от города Арекипа и в 110 км от побережья Тихого океана.



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