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Der Aconcagua (mit komplettem Namen: Cerro Aconcagua) ist ein 6961 m hoher Berg in den Anden in Argentinien.[1] Er ist der höchste Berg außerhalb Asiens, und zugleich ist er nach dem Mount Everest der Berg mit der weitesten Dominanz von 16.536 Kilometern und weist die zweitgrößte Schartenhöhe auf.

Cerro Aconcagua

Der Cerro Aconcagua im November 2004

Höhe 6961 m
Lage Mendoza, Argentinien
Gebirge Anden
Dominanz 16.536 km Tirich Mir
Schartenhöhe 6961 m
Koordinaten 32° 39′ 12″ S, 70° 0′ 42″ W
Aconcagua (Mendoza)
Aconcagua (Mendoza)
Erstbesteigung 1897 Matthias Zurbriggen
Besonderheiten Höchster Berg Amerikas & höchster Berg außerhalb von Asien
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Topografie


Der Aconcagua befindet sich in der argentinischen Provinz Mendoza nahe der chilenischen Grenze. Er besitzt fünf Hanggletscher und bis zu zehn Kilometer lange Gletscher. Ein Nebengipfel (6928 m) liegt südlich des Hauptgipfels. Der Berg ist kein Vulkan; er ist jedoch – ebenso wie der Mount Everest – aufgrund der häufig zu beobachtenden Wolkenfahnen an seinem Gipfel lange für einen solchen gehalten worden.


Name


Die Bedeutung des Namens Aconcagua ist unklar. Es wird vermutet, dass er sich von Mapudungun Aconca-Hue oder Ackon Cahuak aus Quechua ableitet, was in etwa „steinerner Wächter“ bedeutet. Eine andere Deutung geht von der Sprache Aymara aus, in der der Name „Schneeberg“ bedeuten würde. In Chile war er lange Zeit als El volcano („der Vulkan“) bekannt.


Besteigungsgeschichte


Südgipfel des Aconcagua
Südgipfel des Aconcagua

Erste Erkundungen des Gebietes wurden 1817 von dem Unabhängigkeitskämpfer José de San Martín durchgeführt, als er über die Pässe am Aconcagua von Argentinien nach Chile eindrang. Robert FitzRoy vermaß den Berg 1834 vom Meer aus und errechnete eine Höhe von 23.200 Fuß, womit der Aconcagua als höchster Berg der Anden feststand. Bis dahin hatte der Chimborazo als höchster Berg des Kontinents gegolten.

Die erste erwähnte Expedition wurde von November 1882 bis März 1883 von dem Deutschen Paul Güßfeldt durchgeführt. Er konnte nachweisen, dass der Aconcagua kein Vulkan ist, und die Höhe relativ genau bestimmen. Seine Besteigungsversuche von Norden aus musste er jedoch mehrmals wegen Schlechtwetters abbrechen. Seine größte erreichte Höhe betrug 6560 m. Die nach einem erfolglosen Versuch des deutschen Turnvereins von Santiago de Chile dritte Expedition wurde im Dezember 1896 von dem Briten Edward FitzGerald angeführt, wobei der Weg von Süden gewählt wurde. Der Expeditionsleiter, der Bergführer Matthias Zurbriggen aus Saas Fee, erreichte am 14. Januar 1897 als erster den Gipfel. Wegen Übelkeit von FitzGerald mussten unterhalb des Gipfels die Bergführer Nicola Lanti aus Macugnaga, Josef Lochmatter, Josef Pollinger und Alois Pollinger junior aus St. Niklaus die Expeditionsteilnehmer wieder ins Basislager zurückführen. Am 13. Februar führten Nicola Lanti und Stuart Vines die Zweitbesteigung durch.[2] Der erste Argentinier auf dem Gipfel war am 8. März 1934 der Soldat Nicolás Plantamura, die erste Frau die Französin Adriana Banca am 7. März 1940. 1946 wurden entlang des Normalwegs über den Nordwestgrat mehrere Biwakschachteln bis in eine Höhe von 6400 m errichtet; sie sind heute jedoch großteils verfallen. Der südliche Nebengipfel des Berges wurde erst 1947 durch eine deutsche Gruppe (Thomas Kopp, Lothar Herold) bestiegen.[3]

Zu den Opfern unter den Bergsteigern zählt der Geologe Walther Schiller (1944).


Anstiege


Blick von Süden nahe dem Grenzpass Cristo Redentor auf den Aconcagua
Blick von Süden nahe dem Grenzpass Cristo Redentor auf den Aconcagua
Ansicht des Aconcagua während eines Landeanflugs auf Santiago de Chile im Südsommer 2021/22
Ansicht des Aconcagua während eines Landeanflugs auf Santiago de Chile im Südsommer 2021/22
Verfallene Biwakschachtel Independencia auf 6400 m Höhe
Verfallene Biwakschachtel Independencia auf 6400 m Höhe

Der Berg gilt unter Bergsteigern als von der Nordseite relativ leicht zu ersteigender Berg. Die normale Route vom Basislager „Plaza de Mulas“ aus ist ohne Verwendung von Klettertechniken zu bewältigen. Durch die extreme Höhe birgt die Besteigung dennoch erhebliche Gefahren. Da der atmosphärische Druck am Gipfel nur etwa 40 % des Drucks auf Meereshöhe beträgt, ist eine lange Akklimatisation unabdingbar. Meist werden drei Hochlager eingerichtet. Die Verwendung von Sauerstoffflaschen ist in diesen Höhen nicht üblich.

Die am zweithäufigsten benutzte und nächstschwerere „falsche Polenroute“ führt vom Basislager „Plaza Argentina“ zum Beginn des nordöstlichen Glaciar de los Polacos („polnischer Gletscher“). Der Gletscher wird in seinem unteren flachen und spaltenfreien Teil überschritten, und nach Querung eines ca. 25 bis 30 Grad steilen Hangs bei ca. 6400 m wird der vom Basislager „Plaza de Mulas“ kommende „Normalweg“ erreicht. Die sonnenabgewandte Südseite des Aconcagua ist deutlich schwerer, die Südwand Pared Sur gilt als die schwierigste Aufstiegsroute.

Die beste Zeit zum Ersteigen des Gipfels ist von November bis März. Am Fuß des Berges befinden sich zwei gut ausgerüstete Basislager, in denen während der Saison permanent Nationalpark-Führer stationiert sind. Vor der Besteigung muss in der Verwaltung des Aconcagua-Parks in Mendoza persönlich eine Erlaubnis gekauft werden.


Mythologische Bedeutung


Für die Inka war der Aconcagua ein heiliger Berg. So wie auch an anderen Bergen (z. B. Ampato) wurden hier Kultstätten errichtet und Opfer, auch Menschenopfer, dargebracht. Die 1985 in einer Höhe von 5167 m entdeckten Anlagen gehören zu den höchsten der Erde und sind die am schwierigsten erreichbaren aller Inka-Opferstätten. Hier wurden innerhalb von Steinmauern die auf Gras, Stoff und Federn gebetteten Überreste eines Kindes gefunden. Die Kleidung spricht dafür, dass es sich um ein Mitglied der obersten Gesellschaftsschicht handelte. Figuren und Kokablätter waren weitere aufgefundene Opfergaben.


Siehe auch



Literatur




Commons: Aconcagua – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Aconcagua – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Se dio a conocer la nueva altura oficial del Cerro Aconcagua: 6.960,8 metros. Instituto Geográfico Nacional, 2011, abgerufen am 20. Juli 2020 (spanisch).
  2. Christian Imboden: Berge: Beruf, Berufung, Schicksal. Rotten Verlag, Visp, 2013, ISBN 3-907624-48-3, S. 25, 72, 98 f., 126 f., 157.
  3. Besteigungsgeschichte, Anekdoten, Rekorde. In: aconcaguaexpeditions.com. Abgerufen am 20. Juli 2020.

На других языках


- [de] Aconcagua

[en] Aconcagua

Aconcagua (Spanish pronunciation: [akoŋˈkaɣwa]) is a mountain in the Principal Cordillera[3] of the Andes mountain range, in Mendoza Province, Argentina. It is the highest mountain in the Americas, the highest outside Asia,[4] and the highest in the Southern Hemisphere[1] with a summit elevation of 6,961 metres (22,838 ft). It lies 112 kilometres (70 miles) northwest of the provincial capital, the city of Mendoza, about five kilometres (three miles) from San Juan Province, and 15 km (9 mi) from Argentina's border with neighbouring Chile.[5] The mountain is one of the Seven Summits of the seven continents.

[es] Aconcagua

El Aconcagua es una montaña ubicada en el departamento Las Heras, en la provincia de Mendoza, en el oeste de la República Argentina. Integra la Cordillera Principal, la cual es un componente de la cordillera de los Andes. Con una altitud de 6960,8 m s. n. m. (metros sobre el nivel del mar),[1] es el pico más eminente de los hemisferios meridional y occidental, el más alto de la Tierra después del sistema de los Himalayas (Asia) y, por tanto, la cima más elevada en América.

[fr] Aconcagua

L'Aconcagua est un sommet d'Argentine situé à treize kilomètres de la frontière chilienne et s'élevant à 6 962 mètres d'altitude. Surnommé le « colosse de l'Amérique », il constitue le point culminant de la cordillère des Andes, du continent, de l'hémisphère austral et la plus haute montagne en dehors de l'Asie. Il domine un vaste parc provincial protégeant des espèces animales typiques de la cordillère, en particulier le condor des Andes et le guanaco, ainsi qu'une végétation rare et fragile. En effet, le climat est aride et la couverture neigeuse ténue, malgré l'existence de quelques glaciers modestes.

[it] Aconcagua

L'Aconcagua (spagnolo [akɔŋˈkaɣwa];[1]) è una montagna dell'Argentina. Si trova sulla Cordigliera delle Ande della quale, con i suoi 6962 m s.l.m. di altezza, è la massima cima, oltre a essere il rilievo più alto dell'emisfero australe e delle Americhe, caratteristica quest'ultima che gli permette di figurare nell'elenco delle vette più alte di ogni continente, il cosiddetto Seven Summits.

[ru] Аконкагуа

Аконка́гуа (исп. Aconcagua) — высочайшая вершина в Андах, расположена на территории аргентинской провинции Мендоса в 15 км от границы с Чили. Её высота составляет 6960,8 м над уровнем моря[2]. Высочайшая вершина в мире за пределами Азии, также она является высочайшей вершиной Аргентины, Южной Америки, западного и южного полушарий. Аконкагуа входит в список «Семь вершин», её неофициальное название «Колосс Америки» (исп. Coloso de América).



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