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Oland (dänisch Øland, nordfriesisch Ualöön) ist eine Hallig im nordfriesischen Wattenmeer in der Nordsee. Oland gehört zur Gemeinde Langeneß und damit zur Verwaltungsgemeinschaft Amt Pellworm. Bis 1941 war Oland eine selbstständige Gemeinde.

Oland
Luftaufnahme von Oland (2012)
Luftaufnahme von Oland (2012)
Luftaufnahme von Oland (2012)
Gewässer Deutsche Bucht, Nordsee
Inselgruppe Nordfriesische Inseln
Geographische Lage 54° 40′ 39″ N,  42′ 14″ O
Oland (Schleswig-Holstein)
Oland (Schleswig-Holstein)
Länge 2,9 km
Breite 980 m
Fläche 2,01 km²
Höchste Erhebung (Warft)
3 m
Einwohner 21
10 Einw./km²
Hauptort Oland(warft)
Die Inseln und Halligen im Nordfriesischen Wattenmeer
Die Inseln und Halligen im Nordfriesischen Wattenmeer
Die Inseln und Halligen im Nordfriesischen Wattenmeer
links Oland, dahinter Langeneß; rechts Dagebüll, Föhr und Amrum
links Oland, dahinter Langeneß; rechts Dagebüll, Föhr und Amrum

Geographie


Oland im Jahr 1895
Oland im Jahr 1895

Oland ist 2,9 Kilometer lang und 500 bis 980 Meter breit. Die Fläche beträgt 2,01 km². Rund 20 Einwohner wohnen in 17 Häusern auf einer einzigen Warft, der Olandwarft.[1] Oland hat eine Schule, eine Kirche, ein Gasthaus, ein Gemeindehaus mit Bücherei und den Leuchtturm Oland – dieses Leuchtfeuer ist das einzige reetgedeckte Leuchtfeuer Deutschlands. Im Zentrum der Hallig befindet sich ein historischer Fething (Viehtränke).


Geschichte


Das Gebiet der heutigen Hallig gehörte im Mittelalter zu den friesisch besiedelten Uthlanden. Oland wurde schon in König Waldemars Erdbuch als Insel geführt. Verwaltungstechnisch gehörte es zum alten Nordstrand. Mit der Zweiten Marcellusflut (Grote Mandrenke) 1362 wurde Oland zur Hallig, das Kirchspiel blieb bestehen. 1634 zerstörte die Burchardiflut die Verbindung zur südwestlich gelegenen Hallig Langeneß. Auch die Weihnachtsflut 1717 und die Februarflut 1825 verliefen verheerend. Im Jahr 1717 stand das Wasser zwei Fuß höher als 1634. Alle Häuser wurden mehr oder weniger beschädigt und auch die Mühle wurde zerstört. 1825 gingen von den 36 Wohnungen 33 unter. 1850 gab es nur noch zwei Warften: Warft und Pipe; Pipe wurde um 1862 zerstört.[2]

1860 wurde Oland durch einen Damm zum ersten Mal mit dem Festland verbunden, doch das Bauwerk wurde durch Sturmfluten in den darauffolgenden Wintern wiederholt zerstört. Erst der von 1925 bis 1927 gebaute Lorendamm nach Dagebüll hat bis heute Bestand.

Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gehörte die Hallig zum dänischen Herzogtum Schleswig, anschließend kam es zur neuen preußischen Provinz Schleswig-Holstein. 1941 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Oland mit den beiden Gemeinden Nordmarsch (frühere Hallig Nordmarsch) und Langeneß (frühere Halligen Langeneß und Butwehl) zur neuen Gemeinde Langeneß zusammengelegt.

Auf Grund des Dammbaus konnten im Osten der Hallig (der dem Festland zugewandten Seite) Landzuwächse erzielt werden, die den bis zur Befestigung der Westseite der Hallig durch Sturmfluten ständig stattfindenden Landverlust wieder ausglichen.


Verkehr


Oland wird im Sommer unregelmäßig von der Rungholt von Schlüttsiel aus angefahren. Tagestouristen können die Hallig damit erkunden. Eine weitere Möglichkeit sind Wattwanderungen von Dagebüll sowie Ausflugsfahrten mit der Eilun von Amrum aus.

Der Lorendamm Richtung Dagebüll wurde 2006 bis 2009 vom Amt für Ländliche Räume (LKN) saniert und stark verbreitert. Er ist mit einem Lorengleis versehen, das weiter zur Hallig Langeneß führt. Auf dem Weg befinden sich Ausweichstellen, um entgegenkommenden Loren das Rücksetzen zu ersparen.


Kirche


Lutherischer Beichtgottesdienst auf Oland, Gemälde von Jacob Alberts 1891
Lutherischer Beichtgottesdienst auf Oland, Gemälde von Jacob Alberts 1891

Die heutige Halligkirche von Oland ist eine Saalkirche aus dem Jahre 1824, die unter anderem den schweren Sturmfluten 1825 und 1962 trotzte. Der Kirchenraum ist sehr klein. Der Taufstein stammt aus romanischer Zeit. Die Figur, die das Kruzifix schmückt, hat ein ähnliches Alter. Das Kreuz selber wurde später erneuert. Der Altar ist klein und stammt aus neuerer Zeit. Über ihm ist die Kanzel angebracht.


Natur


An der Küste Olands, vor allem im nördlichen und westlichen Teil, liegen große Salzwiesenflächen, die ein Brutgebiet für Möwen und Limikolen sind. Eine potenzielle Gefahr für diese Vögel stellen Füchse dar, die über den Damm nach Oland gelangen könnten. Ein ironisches Verbotsschild auf der Festlandseite des Damms weist darauf hin.


Darstellung in Museen, Kunst und Literatur


Vorfahren des Philosophen und Pädagogen Friedrich Paulsen (1846–1908) stammten von Oland. In seinen Erinnerungen Aus meinem Leben beschreibt er eindrucksvoll die Sturmflut von 1825. Der 1928 erschienene Hallig-Roman Godber Godbersen von Elfriede Rotermund spielt teilweise auf Oland. Mehrere Gemälde der Hallig schuf Jacob Alberts (1860–1941), darunter eines seiner Hauptwerke, Beichte auf der Hallig Oland (1891), das sich im Bestand des Nordfriesischen Museums. Nissenhaus Husum in Husum befindet.


Galerie



Literatur




Commons: Hallig Oland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Hallig Oland langeness.de, abgerufen am 26. Juli 2019
  2. Dirk Meier, Hans Joachim Kühn, Guus J. Borger: Der Küstenatlas. Boyens, Heide 2013, ISBN 978-3-8042-1381-4, S. 172.

На других языках


- [de] Oland

[en] Oland (Frisian island)

Oland (Danish: Øland, North Frisian: Ualöönist) is a small hallig which is connected by a narrow gauge railway to the mainland and to hallig Langeneß. In 2019, the population was estimated, unofficially, to be 16 people.[1]

[fr] Oland

Oland est l'une des dix îles allemandes des Halligen située dans la mer des Wadden. Constituant avec l'île de Langeneß, la commune de Langeneß, cette île de 96 hectares, abrite l'une des 17 collines artificielles, les Warften, se trouvant le territoire communal. La population est de 30 habitants. Des deux îles, Oland est la plus proche du continent qui se trouve à moins de 2 kilomètres.

[ru] Оланд

Оланд (нем. Oland, с.-фриз. Ualöön, дат. Øland) — один из группы островов Халлиген в составе Северо-Фризских островов в Ваттовом море на западном побережье Северной Фрисландии, земля Шлезвиг-Гольштейн на севере Германии. Административно относится к коммуне Лангенес и, следовательно, к управлению Пелльворм. До 1941 года Оланд был самостоятельной коммуной.



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