Die Kommandeurinseln (russischКомандорские острова/Komandorskije ostrowa, daher auch als Komandorski-Inseln bekannt) sind eine zu Russland gehörige Inselgruppe zwischen Nordamerika und Asien am Südrand des Beringmeers im Nordpazifik.
Kommandeurinseln
NASA-Bild der Kommandeurinseln NASA-Bild der Kommandeurinseln
Lage der Inselgruppe östlich der Kamtschatka-Halbinsel. Die große Insel im Westen ist die Beringinsel, die kleine Insel östlich davon ist Medny Lage der Inselgruppe östlich der Kamtschatka-Halbinsel. Die große Insel im Westen ist die Beringinsel, die kleine Insel östlich davon ist Medny
Detailkarte mit Kommandeurinseln
Geographie
Die Inselgruppe im Fernen Osten Russlands östlich der Halbinsel Kamtschatka stellt geologisch den westlichsten Teil des Aleuten-Kommandeur-Inselbogens dar. Die Entfernung zur nächstgelegenen Aleuteninsel Attu beträgt allerdings 335Kilometer in Richtung Osten. Aleuten und Kommandeurinseln bilden die natürliche Abgrenzung des Beringmeers zum offenen Pazifik.
Die Landfläche aller Kommandeurinseln zusammen beträgt 1848km². Die beiden Hauptinseln Beringinsel (1660km²) und Medny (186km²) machen davon 99,9% aus.
Verwaltungstechnisch bilden die Kommandeurinseln den Rajon Aleutski(Aleuten-Rajon) der russischen Region Kamtschatka. Verwaltungszentrum ist Nikolskoje auf der Beringinsel.
Landschaftsbild
Die recht gebirgige Inselgruppe, die nur eine spärliche Vegetation aufweist, ist vulkanischen Ursprungs und gehört zum nördlichen Teil des Pazifischen Feuerrings. Die Vulkane auf den Inseln sind jedoch nicht aktiv. Der einzige nachgewiesene Vulkanausbruch der letzten 10.000 Jahre im Umfeld der Inseln ereignete sich am Vulkan Piip etwa 5050v.Chr. auf dem Meeresgrund rund 50 Kilometer nordöstlich der Beringinsel.[1]
Im Norden fällt das Gelände der Inselgruppe recht steil in das bis zu 4096m tiefe Seebecken des Beringmeers ab, im Süden schließt sich der langgestreckte und bis zu 7822m tiefe Aleutengraben im eigentlichen Pazifischen Ozean an. Dieser Graben ist ein Teil der Subduktionszone, in der sich die Pazifische Platte langsam unter die Nordamerikanische Platte schiebt. Diese Subduktion ist die Ursache für häufig auftretende Erdbeben als auch für den Vulkanismus der Inseln.
Geschichte
Sowjetische Briefmarke von 1966 zur Erinnerung an die Entdeckung der Kommandeurinseln 1741
Die Kommandeurinseln wurden 1741 von Vitus Bering im Zuge der Zweiten Kamtschatkaexpedition mit den zwei Schiffen St. Paul und St. Peter entdeckt. Auf dem Rückweg von Alaska nach Kamtschatka geriet die St. Peter in einen schweren Sturm und strandete an der Küste der Awatscha-Insel, die später zu seinen Ehren in Beringinsel umbenannt wurde. Aufgrund immer schlechter werdenden Wetters war Bering mit seiner Mannschaft gezwungen, auf dieser Insel zu überwintern. Am 19. Dezember 1741 starb Vitus Bering dort vermutlich an Entkräftung und Kälte. 18 weitere Besatzungsmitglieder überlebten diese Überwinterung ebenfalls nicht.[2]
Auf den ursprünglich unbewohnten Inseln wurden um 1825 durch die Russisch-Amerikanische Kompagnie aleutische Einwanderer zur Pelztierjagd angesiedelt.[3] Die Siedler kamen vorrangig von den Aleuten-Inseln Attu und Atka. Nach und nach folgten auch russische Einwanderer. Die Bevölkerung heute allerdings umfasst höchstens ca. 1000 Einwohner.
Ca. 160km südlich der Inselgruppe fand am 27. März 1943 ein als Seeschlacht bei den Komandorski-Inseln bezeichnetes Gefecht zwischen japanischen und amerikanischen Marinestreitkräften statt.
Tourismus
Am 23. April 1993 erklärte die Regierung der Russischen Föderation alle Kommandeurinseln sowie das umliegende Aquatorium zum Naturreservat mit einer Gesamtfläche von 3.648.679 Hektar (davon sind 95% Wasserfläche). Es ist als Biosphärenreservat eingestuft.
Von Zeit zu Zeit laufen Kreuzfahrtschiffe die Inseln an.
Frost, O. W. (Orcutt William):Bering: the Russian discovery of America. Yale University Press, New Haven 2003, ISBN 0-300-10059-0, S.7237 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Terence Armstrong: Russian Settlement in the North (= Scott Polar Research Institute. Special Publication. 3). Reissue. Cambridge University Press, Cambridge 2010, ISBN 978-0-521-14810-8, S. 178.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии