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Foula ist eine abseits gelegene Insel der schottischen Shetlands; die Wikinger nannten sie Fugley („Vogelinsel“).

Foula
The Noup auf Foula
The Noup auf Foula
The Noup auf Foula
Gewässer Atlantischer Ozean
Inselgruppe Shetlandinseln
Geographische Lage 60° 8′ 20″ N,  4′ 19″ W
Lage von Foula
Lage von Foula
Länge 5,6 km
Breite 4 km
Fläche 12,65 km²
Höchste Erhebung The Sneug
418 m
Einwohner 38 (2011)
3 Einw./km²
Hauptort Ham
Ordnance-Survey-Karte (1961)
Ordnance-Survey-Karte (1961)
Ordnance-Survey-Karte (1961)

Die kahle, am weitesten westlich gelegene Shetlandinsel gehört seit der Wende zum 20. Jahrhundert der Familie Holbourn.

Die 12,65 km² große Insel ist dauerhaft bewohnt und hatte bei Zensuserhebung 2011 eine Bevölkerung von 38 Personen.[1] Foula nimmt für sich in Anspruch, die abgelegenste aller bewohnten Britischen Inseln zu sein,[2] allerdings liegt die ebenfalls zu den Shetlands gehörende und bewohnte Fair Isle im Süden der Inselgruppe deutlich abgelegener.

Die Insel ist bekannt für ihre Kliffs auf der Westseite, die bis zu 370 Meter hoch sind, und die Vielzahl ihrer Vögel, darunter die Küstenseeschwalbe und der Sterntaucher. Der Film Edge of the World (1937) von Michael Powell nutzte Foula als Drehort.

Simon Martin, der fünf Jahre auf Foula verbrachte, beschreibt die Insel so: „Foula, oder Ultima Thule, wie es während der Zeit der Römer bekannt war, reicht aus dem Wasser heraus, und die fünf Gipfel Noup, Hamnafield, Sneug, Kame und Soberlie stehen steif und charakteristisch empor. Die Klippen gelten mit denen von St. Kilda als die höchsten in Großbritannien. Sie türmen sich rund 400 Meter über den Meeresspiegel auf.“

Die Oberfläche der Insel besteht zu großen Teilen aus einem Torfmoor über dem Fels. Auf der Insel sind eine große Zahl vor- und frühgeschichtlicher Strukturen vorhanden, die allgemeinerer Art sind, aber auch die typische Situation der windgepeitschten Insel widerspiegeln. Sie werden mit altnordischen Begriffen belegt:


Archäologische Funde


Ein Archäologenteam aus Bath entdecke 2007 einen alten Steinkreis „Da Heights“ an diesem entlegensten Ort Großbritanniens. Er ist ähnlich aufgebaut wie andere Kreise der späten Jungstein- oder frühen Bronzezeit. Das Datum des Ringes, der unter einer 60 cm hohen Torfschicht verborgen war, ist noch unklar. Das Team hat Torfproben für die weitere Analyse genommen in der Hoffnung, dass die Pollen Hinweise auf das Datum liefern. Die Ausrichtung des Steinringes zur Wintersonnenwende ist von großer Bedeutung, da im Winter nur ein paar Stunden Tageslicht herrscht. Das Wissen, dass die Tage länger und wärmer werden, war daher sehr wichtig. Der Kreis auf Foula ist neben Hjaltadans auf Fetlar der nördlichste in Schottland.

In der Nähe steht der Menhir „The Brethren“.

Foula ist für Sprachwissenschaftler von Interesse, die hier neue Vokabeln des alten Norn entdeckten. Der Theologe George Low, der im Jahre 1774 Shetland besuchte, verglich die Dialekte von Foula und Orkney miteinander und sammelte Material zur Sprachgeschichte der Insel. Seine Ballade vom Orkney-Earl und der norwegischen Prinzessin ist mit 35 Versen das längste Gedicht im alten Norn. Norn starb vermutlich im späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert als Sprache aus, nachdem ein Großteil der Inselbewohner im 18. Jahrhundert durch die Pocken dahingerafft worden war und die Insel durch Englisch sprechende Shetländer neu besiedelt wurden.[2] Bis heute ist das schottische Englisch, besonders die Dialekte auf den Shetlands und auf Orkney, stark vom Norn beeinflusst. Norn war, wie Isländisch und Färöisch, eine westskandinavische Sprache (Inselskandinavisch). Das Färöisch kommt dem Norn am nächsten.


Zeitrechnung


Foula behielt den julianischen Kalender auch noch bei, nachdem das Vereinigte Königreich 1752 den gregorianischen Kalender übernommen hatte.[2] Das Jahr 1800 erschien demnach als Schaltjahr, wohingegen das Jahr 1900 als Schaltjahr unberücksichtigt blieb. Im Ergebnis ist Foula damit heute dem julianischen Kalender einen Tag voraus, dem gregorianischen Kalender zwölf Tage nachlaufend. Christmas Day fällt somit auf den 6. Januar (gregorianisch), Neujahr auf den 13. Januar (gregorianisch). Wer die Insel zu den fraglichen Tagen besuchen oder verlassen möchte, informiere sich doppelt genau: Die Feiertage werden – in Shetland allseits respektiert – doppelt gefeiert und dementsprechend ruht der Fähr- und Flugverkehr.


Infrastruktur


Die Insel hat noch immer keine elektrische Versorgung. Dreimal wöchentlich fährt die Personenfähre von Walls bzw. Scalloway, und mehrmals die Woche fliegt Directflight von Tingwall aus den Flugplatz Foula an.


Einzelnachweise


  1. Zensusdaten 2011
  2. Jamie Lafferty: Foula: Britain's most remote inhabited island. 9. Dezember 2021, abgerufen am 10. Dezember 2021 (englisch).

Literatur




Commons: Foula – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Foula

[en] Foula

Foula (/ˈfuːlə/; Scots: also Foola; Norn: Fuglø), located in the Shetland archipelago of Scotland, is one of the United Kingdom’s most remote permanently inhabited islands.[9] Owned since the turn of the 20th century by the Holbourn family, the island was the location for the film The Edge of the World (1937). The liner RMS Oceanic was wrecked on the nearby Shaalds of Foula in 1914.

[fr] Foula

L'île de Foula est située dans l'archipel des Shetland (Écosse) à une quarantaine de kilomètres au sud-ouest des autres îles. C'est une île-rocher, de forme à peu près ovoïde, de quatre kilomètres sur cinq, avec des falaises escarpées — 365 mètres pour la plus haute — et une lande riante mais stérile et tout à fait inculte du fait que sa terre est en fait de la tourbe noire et visqueuse. Cinq collines abruptes à l’ouest côtoient une plaine presque sans reliefs à l’est, consistant en un mélange de marécages, de tourbières et de landes.

[it] Foula

Foula (in antico norreno Fuglaey, "isola degli uccelli", in norvegese Fugløy, "isola degli uccelli", in gaelico scozzese Fughlaigh) nelle isole Shetland in Scozia, è una delle isole permanentemente abitate più remote del Regno Unito. Posseduta sin dall'inizio del XX secolo dalla famiglia Holbourn, l'isola fu il set del film Ai confini del mondo. La nave RMS Oceanic naufragò sulla vicina Shaalds of Foula.

[ru] Фула (остров)

Фу́ла (англ. Foula) — остров в архипелаге Шетландских островов, Шотландия.



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