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Die Wipper ist ein gut 88 km, mit längstem Quellbach Ritterbach 96 km langer, linker und westlicher sowie der längste Zufluss der Unstrut im Norden Thüringens, Deutschland. Des Weiteren ist sie der zweitlängste, vollständig in Thüringen verlaufende Fluss sowie der längste, dessen Einzugsgebiet nur in Thüringen liegt. Die Wipper einschließlich der Altarme der Gemarkungen Kannawurf und Kindelbrück gehören nach dem Thüringer Wassergesetz vom Abzweig Flutgraben in Worbis bis zur Mündung in die Unstrut zu den Gewässern erster Ordnung.

Wipper
Das Einzugsgebiet der Wipper
Das Einzugsgebiet der Wipper

Das Einzugsgebiet der Wipper

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5646
Lage Thüringen, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Unstrut Saale Elbe → Nordsee
Quelle in Worbis im Eichsfeld
51° 25′ 17″ N, 10° 21′ 36″ O
Quellhöhe 333 m ü. NN
Mündung Unstrut bei Sachsenburg
51° 17′ 21″ N, 11° 9′ 58″ O

Länge 88 km[1](einschließlich Ritterbach als längstem Quellfluss ca. 96 km)
Einzugsgebiet 646,5 km²[2]
Abfluss am Pegel Hachelbich[3]
AEo: 524 km²
Lage: 29,4 km oberhalb der Mündung
NNQ (19.11.2008)
MNQ 1962–2015
MQ 1962–2015
Mq 1962–2015
MHQ 1962–2015
HHQ (20.04.1983)
100 l/s
902 l/s
3,17 m³/s
6 l/(s km²)
29,7 m³/s
81,2 m³/s
Linke Nebenflüsse u. a. Rhin, Friede, Bode
Rechte Nebenflüsse u. a. Ohne, Aue, Bebra, Wirbelbach
Mittelstädte Sondershausen
Kleinstädte Worbis, Kindelbrück

Die Wipper führt durch den ehemaligen Kalibergbau in dem Gebiet noch immer Salz mit sich; sie wird im gesamten Flussverlauf als „mäßig belastet“ (Gewässergüteklasse II) klassifiziert.[4] Diese Salzfracht wird über salzhaltige Haldenabwässer und durch das Laugenstapelbecken Wipperdorf gesteuert eingebracht.[5]


Geographie



Quellgebiet


Die Wipperquelle in der Braustraße in Worbis
Die Wipperquelle in der Braustraße in Worbis

Die Wipper entspringt im Landkreis Eichsfeld am Fuße des Ohmgebirges aus mehreren Quellen im Innenstadtbereich von Worbis. Eine der Hauptquellen befindet sich in der Braustraße unter der Stadtturnhalle und wurde eingefasst. Ein zweiter, längerer Quellast fließt als Flutgraben von Kirchohmfeld herab, nimmt im Stadtgebiet den Ritterbach aus Richtung Kaltohmfeld auf, bevor er kurz hinter dem Quellgebiet in die Wipper mündet.

Etwa einen Kilometer westlich der Wipperquellen befinden sich die Hahlequellen, welche zum Flusssystem der Weser gehören. Beide Quellgebiete an der Elbe-Weser-Wasserscheide gehören zur geologischen Struktur des Worbiser Grabens der Ohmgebirgs-Grabenzone.


Verlauf


Ab Worbis fließt die Wipper in überwiegend östliche Richtung. Bei Sollstedt verlässt der Fluss das Eichsfeld durch die Eichsfelder Pforte zum Landkreis Nordhausen. Das Tal der Wipper wird dann südlich vom Bergrücken der Hainleite flankiert. Bedeutendste Stadt am Lauf der Wipper ist Sondershausen, die Kreisstadt des Kyffhäuserkreises. Ab Göllingen, wo die Kleine Wipper abzweigt, wendet sie sich nach Südosten und durchschneidet bei Seega am Wipperdurchbruch die Hainleite. Die Wipper mündet bei Sachsenburg an der Thüringer Pforte in die Unstrut.


Nebenflüsse


Folgende Flüsse, meist Bäche, fließen der Wipper zu (in Klammern Zuflussseite und, falls bekannt, Länge und Einzugsgebiet; Bäche mit weniger als 10 km² in Kleinschrift):[2][6]


Namensherkunft


Elfriede Ulbricht sah hier eine Herkunft aus dem mittelniederdeutschen, holländischen bzw. mittelenglischen Wippen. Demnach ist der Flussname in Deutschland 15-mal belegt, auch in Abwandlungen wie Wipfer. Das Grundwort war ursprünglich aha (eine Variante des -au). Dieses wurde im späten 10. Jahrhundert der Schwächung auf -a und im frühen 11. Jahrhundert auf -e unterworfen und verschwand danach völlig bei der Wipper. Bei anderen Flüssen dieses Namens erhielt sich das -a oder -e. Der Name würde sich also aus drehen, drehende, schwingende Bewegung und Wasser (im Sinne von Fließgewässer) zusammensetzen.[7]

Eine sehr ähnliche Bedeutung nahmen Felix Solmsen und Ernst Fraenkel an, sahen die Wurzel des Namens aber mit noch älterem, indogermanischen Ursprung und übersetzen den Flussnamen als die Hüpfende.[8]

Eine ganz andere Erklärung geht von einer Benennung des Flusses nach dem Heiligen Wigbert (lat. Wipertus oder Wippertus) aus, der in dieser Gegend missioniert hat. Dem Heiligen Wigbert wurde auch das Kloster Göllingen, das direkt am unteren Flusslauf gelegen ist, geweiht.

Von der Wipper leiten sich einige Namen entlang des Flusses ab, zum Beispiel die Verwaltungsgemeinschaft Eichsfeld-Wipperaue, das Wippertal, der Ort Wipperdorf und der Wipperdurchbruch.


Wirtschaft und Tourismus



Sehenswürdigkeiten



Wasserwandern


Bei hohem Wasserstand (in der Regel von November bis April) kann die Wipper ab der Bodemündung in Bleicherode Ost mit Paddelbooten befahren werden. Jedoch gibt es viele Flachwasserbereiche und Wehre, an denen umgetragen werden muss. Die Wehre sind allesamt gefährlich und nicht befahrbar. Es gibt keine Schleusen. Besonders häufig wird der Abschnitt vom Wehr Göllingen bis nach Kindelbrück befahren, da er durch den landschaftlich reizvollen Wipperdurchbruch führt und es dort keine Wehre gibt. An der Wippermündung in Sachsenburg kann die Wasserwanderung auf der Unstrut fortgesetzt werden. Diese hat bereits eine gute Infrastruktur für Boote, wie Einstiegsstellen und Schleusen.


Bildergalerie


Die Bilder sind Flussabwärts geordnet.



Commons: Wipper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Flusslängen in Thüringen – Landesanstalt für Umwelt und Geologie.
  2. Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen (Verzeichnis und Karte). Jena 1998. 26S.
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil I 2015. (PDF) Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, 2019, S. 179, abgerufen am 7. März 2021 (Auf: lhw.sachsen-anhalt.de, 9,49 MB).
  4. http://www.tlug-jena.de/uw_raum/umweltregional/thueringen/maps/gewaesserguete_06.pdf
  5. Frank Voß: Integrierte Modellierung von Durchflussdynamik und salinarer Stofftransportprozesse unter Berücksichtigung anthropogener Steuerungen am Beispiel der Unstrut. 2006
  6. Karte der Fließgewässer Thüringens ab 10 km² Einzugsgebiet (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,23 MB)
  7. Elfriede Ulbricht: Das Flussgebiet der thüringischen Saale. 1. Auflage. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1957.
  8. Felix Solmsen. Hrsg. u. bearb. von Ernst Fraenkel: Indogermanische Eigennamen als Spiegel der Kulturgeschichte. 1. Auflage. Carl Winter, Heidelberg 1922.

На других языках


- [de] Wipper (Unstrut)

[en] Wipper (Unstrut)

The Wipper is a river in Thuringia, Germany, left tributary of the Unstrut. It originates in the Eichsfeld area, northwestern Thuringia, near Leinefelde-Worbis. The total length of the Wipper is 95 km. The Wipper joins the Unstrut near Heldrungen. Towns along the Wipper include Bleicherode and Sondershausen.

[it] Wipper (Unstrut)

La Wipper è un fiume tedesco lungo 91,5 km che nasce dalle alture denominate Ohmgebirge, nel territorio comunale di Worbis, nello Eichenfeld, attraversa il Land della Turingia e sfocia nella Unstrut a Sachsenburg (frazione di Oldisleben).



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