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Der Waschbach ist ein auf dem Hauptstrang 3,9 km langer Bach in der Gemarkung der Stadt Schwäbisch Hall im Landkreis Schwäbisch Hall im nordöstlichen Baden-Württemberg, der im Stadtteil Steinbach von rechts und Osten in den mittleren Kocher mündet.

Waschbach
Hauptstrang-Oberlauf Pflaumenbach
Blick auf das unterste Waschbachtal in Steinbach und die Comburg auf ihrem Umlaufberg gegenüber. Der Bach fließt entlang der Straße in der Talrinne von rechts nach links, teilweise verdolt, ab der Dorfkirche bis zur Mündung an der Brücke am linken Bildrand wieder offen.
Blick auf das unterste Waschbachtal in Steinbach und die Comburg auf ihrem Umlaufberg gegenüber. Der Bach fließt entlang der Straße in der Talrinne von rechts nach links, teilweise verdolt, ab der Dorfkirche bis zur Mündung an der Brücke am linken Bildrand wieder offen.

Blick auf das unterste Waschbachtal in Steinbach und die Comburg auf ihrem Umlaufberg gegenüber. Der Bach fließt entlang der Straße in der Talrinne von rechts nach links, teilweise verdolt, ab der Dorfkirche bis zur Mündung an der Brücke am linken Bildrand wieder offen.

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2386562, DE: 238656
Lage Hohenloher und Haller Ebene
  • Haller Ebene

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Kocher Neckar Rhein Nordsee
Quelle des Pflaumenbachs südlich des Hessentaler Industriegebietes Ost
49° 6′ 26″ N,  47′ 24″ O
Quellhöhe Oberlauf Pflaumbach (Hauptstrang):
ca. 385 m ü. NHN[LUBW 1] 

Oberlauf Waschbach:

ca. 368 m ü. NHN[LUBW 1]
Mündung neben der Kocherbrücke in Steinbach von rechts und Osten in den mittleren Kocher
49° 6′ 4″ N,  44′ 50″ O
Mündungshöhe ca. 277 m ü. NHN[LUBW 1]
Höhenunterschied ca. 108 m
Sohlgefälle ca. 28 
Länge 3,9 km[LUBW 2] Hauptstrang

3 km[LUBW 2] Namensstrang
Einzugsgebiet 8,384 km²[LUBW 3]
Gemeinden nur EZG-Anteil: Michelbach an der Bilz

Geographie



Verlauf



Waschbach

Der Waschbach selbst entsteht auf etwa 368 m ü. NHN zwischen dem neueren Wohnviertel Grundwiesen des Stadtteils Hessental und der Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn und läuft beständig südwestlich. Er nimmt direkt (Wacholderbach, Greutbach) oder indirekt einige Zuläufe vom Keuperstufenrand über der Hessentaler Halde zu seiner Linken auf und tritt dann nach dem Kreisel zwischen der Ortsmitte von Hessental und dessen Bahnhof in ein steileres Kerbsohlental ein, in welches ihn die Straße von Hessental nach Steinbach begleitet. Gegen dessen Ende zu erreicht ihn an einem alten Muschelkalkbruch von rechts in spitzem Winkel sein längerer Oberlauf Pflaumenbach. Weiter von der Straße begleitet fließt er in eine ehemalige rechte Talschlinge des Kochers ein, die in breiter Mulde um den Umlaufberg der Comburg zieht. Dem aufwärtigen Teil der Schlinge entgegenlaufend, betritt er nach zwei kleinen Klingenzuläufen vom linken Hang her den Ortskern von Steinbach. Bald danach mündet er bei der alten Dorfkirche neben der Flussbrücke von rechts und zuletzt Südosten auf etwa 277 m ü. NHN in den mittleren Kocher.


Pflaumenbach

Der längere rechte Pflaumenbach beginnt auf etwa 385 m ü. NHN als zunächst sehr gerader Graben in einer Mulde zwischen Feldern etwas südlich der Bühlertalstraße gegenüber dem Schwäbisch Hall-Hessentaler Industriegebiet Ost und zieht zunächst in sehr flachem Lauf westlich auf den alten Ortskern des Stadtteils Hessental zu. Diesen passiert er dann an dessen Südrand; ebenfalls zum Stadtteil gehörige Neubaugebiete wurden mit einigem Abstand südlicher errichtet, so dass der Bach hier vergleichsweise unbeeinflusst meist nur weniger als hundert Meter von der Hauptdurchgangsstraße (L 1056) entfernt läuft. Auf diesem Abschnitt erreicht ihn von Norden durchs Dorf verdolt, aber in deutlich erkennbarer Mulde, der Vogelgraben. Bald danach mündet wiederum von rechts und verdolt durch den Ort der Seeleswiesenbach, dessen Lauf im besiedelten Bereich kaum zu erkennen ist. Der Pflaumenbach unterquert gegen Ende des Ortes die L 1056 und läuft dann in seiner bald bewaldeten Klinge noch rund einen Kilometer südwestlich bis zur Unterquerung der Straße nach Steinbach, neben der er sich auf etwa 320 m ü. NHN mit dem merklich kürzeren linken Waschbach-Oberlauf vereint.


Einzugsgebiet


Der Waschbach entwässert ein Einzugsgebiet von 8,4 km² Größe nach Westen in den mittleren Kocher. Der größte Teil von ihm liegt, naturräumlich gesehen, im Unterraum Haller Ebene der Hohenloher und Haller Ebene. Darin laufen zur Gänze Waschbach wie Pflaumenbach. Der Südrand des Einzugsgebietes vom Hang der Hessentaler Halde bis hinauf zur Hochfläche um die Einkorn gehört dagegen zum Unterraum Limpurger Berge der Hohenloher und Haller Ebene. Dort entspringen der Zufluss Greutbach und seine linken Zuläufe.[1]

Seine nordwestliche Wasserscheide zieht von der Mündung an nach einem anfänglichen Auf und Ab über die Comburg den Prallhang der alten Kocherschlinge hoch auf die westliche Haller Ebene und weiter bis aufs Gelände des Flugplatzes nördlich von Hessental. Auf der Außenseite fließt auf diesem Anschnitt ein namenloser kurzer Bach in die abwärtige Kocherschlinge, später konkurriert der ebenfalls von rechts in den Kocher laufende Haller Badersklingenbach. Mehr noch als diese ist auch die folgende nordöstliche Wasserscheide gegen den ersten der linken Bühler-Zuflüsse Otterbach auf Höhen von meist knapp unter 400 m ü. NHN im Terrain meist wenig prominent.

In einem nach Osten ausholenden Bogen klettert die Einzugsgebietsgrenze dann durch den schon bewaldeten Hasenbühl auf den Trauf der Limpurger Berge, der sich auf Höhen um 500 m ü. NHN hält und am höchsten Punkt des gesamten Waschbach-Einzugsgebietes in der Bauernschnäue einmal 512,3 m ü. NHN erreicht. Außen liegt hier nacheinander kurz das Einzugsgebiet des Sulzdorfer Schwarzenlachenbachs an, dann lange das der bedeutenderen Fischach. Vom Nordwestsporn Einkorn (ca. 510 m ü. NHN) der Limpurger Berge steigt die Scheide, die hierbei vom Entwässerungsgebiet des wieder unmittelbar zum Kocher laufenden Remsbachs trennt, schnell ab, erst wieder ungefähr aufs Höhenniveau der Haller Ebene um Gschlachtenbretzingen (dort um 380 m ü. NHN), dann in kurzem Nordostlauf vor dem aufwärtigen Kochertaleinschnitt schließlich eine zweite Stufe zur Mündung hinunter.


Zuflüsse und Seen


Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Seefläche[LUBW 4], Einzugsgebiet[LUBW 5] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

Ursprung des Waschbachs-Namensoberlaufes auf etwa 368 m ü. NHN in einem Graben neben der Straße Im Vogelrain am Südrand der Schwäbisch Hall-Hessentaler Grundwiesensiedlung.

Mündung des Waschbachs von rechts und zuallerletzt Südosten auf rund 277 m ü. NHN[LUBW 10] in Schwäbisch Hall-Steinbach neben der Kocherbrücke in den mittleren Kocher. Der Waschbach ist auf seinem Unterlauf ab dem Zufluss des Pflaumenbachs 1,3 km[LUBW 2], auf seinem Gesamtnamenslauf 3,0 km[LUBW 2] und auf seinem Hauptstrang mit dem Pflaumenbach als Oberlauf 3,9 km lang. Er hat ein 8,4 km²[LUBW 3] großes Einzugsgebiet.


Ortschaften


Orte am Lauf mit ihren Zugehörigkeiten. Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.

Im südwestlichen Einzugsgebiet liegt außerdem noch der Wohnplatz Burgbretzingen und teilweise das Dorf Gschlachtenbretzingen der Gemeinde Michelbach an der Bilz.


Geologie


Die zwei Oberläufe des Waschbachs beginnen im Übergangsbereich zwischen Lettenkeuper (Erfurt-Formation) und dem darüber liegenden Gipskeuper (Grabfeld-Formation). Nach anfangs sehr flachem Lauf erreichen sie am Ortsende zur Klinge (längerer rechter Oberlauf) bzw. nach dem Zulauf des Greutbachs (linker Oberlauf) den Oberen Muschelkalk, worin sie dann steile Klingen ausbilden, in denen die Bäche über kleine Felsbänke herabstürzen, wofern nicht, wie zuweilen im Sommer, das Bett ganz trocken liegt. Erst im Dorf Steinbach tritt der vereinte Bach in den Mittleren Muschelkalk ein, in dem er auch bald mündet.

Oben an der Kante des südöstlich anschließenden Keuperberglandes zwischen der Bauernschnäue und dem Einkorn liegt im Einzugsbereich eben noch Kieselsandstein (Hassberge-Formation), unterhalb dessen in einem schmalen Streifen am Hang Untere Bunte Mergel (Steigerwald-Formation) ausstreichen, darunter im Südwesten meist sehr schmal und nur im Osten etwas breiter Schilfsandstein (Stuttgart-Formation). Darunter wiederum liegen breite, am Fuß flach auslaufende Lehmhänge im Oberen Gipskeuper, in denen etliche fast immer trockene Rinnen den oberen Hang zerschneiden und dem unteren ein welliges Gepräge geben. Wenig über dem Namens-Oberlauf führt die Trasse der Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn teilweise über Grundgipsschichten, die früher etwas südlich der Wasserscheide gegen Michelbach-Gschlachtenbretzingen zu auch abgebaut wurden. Am Nordrand des Einzugsgebiets, der schon zur Haller Ebene rechnet, liegen um das Stadtviertel Solpark und westlich davon auf dem Unterkeuper Lösslehmschichten.

Am alten Steinbruch beim Zufluss des großen rechten Zuflusses Pflaumenbach ist Oberer Muschelkalk und Lettenkeuper aufgeschlossen. Vom Schwäbisch Haller Keckenburgmuseum kommend, führt ein Geologischer Lehrpfad durchs Kochertal und das untere Waschbachtal hierher und dann weiter hinauf bis zum Einkorn; an einigen Stationen werden Landschaft und anstehende Gesteine erläutert.[4]

Der Waschbach mündet durch die alte Steinbacher Kochertalschlinge, die der Fluss selbst inzwischen verlassen hat und auf deren ovalem Umlaufberg rechts über dem Waschbach die Comburg thront. Wo er am Fuße des Ödenbühlsteigles in diese eintritt, stürzt er über einen über drei Meter hohen Wasserfall herab, der rundbuckelig stark übersintert ist. Die Steinbacher Ortskirche St. Johann Baptist steht nahe der Mündung auf einer Kalksinterterrasse; das Material ist zum Teil auch im Gemäuer zu erkennen.[5]


Schutzgebiete


Die Talbereiche westlich der Hessentaler Siedlungsgrenze liegen, den Siedlungsbereich Steinbachs ausgenommen, im Landschaftsschutzgebiet Talhänge um Schwäbisch Hall, der Nordwestabfall der Limpurger Berge meist bis an die Bahnlinie im Landschaftsschutzgebiet Nordteil der Limpurger Berge mit Abhängen und Geländeteilen zwischen Hessental und Sulzdorf. Ein Teil des Schonwaldes Einkorn reicht als schmaler Streifen vom Trauf der Berge herab ins Einzugsgebiet. Der kleine Michelfelder Gebietsanteil um Rauhenbretzingen und Burgbretzingen gehört dem Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald an.[LUBW 11]


Sehenswürdigkeiten und Bauwerke



Siehe auch



Einzelnachweise



LUBW


Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Waschbachs
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  2. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  3. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  4. Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer.
  5. Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  6. Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  7. Schreibfehler Pflaumembach der Layer Gewässernetz (AWGN) und Gewässername statt richtig Pflaumenbach korrigiert nach einem Lagekartenausschnitt Hessentals (PDF, 229 kB) auf der Website der Stadt Schwäbisch Hall.
  8. Seefläche abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  9. Da das Gewann am Ursprung Seelesäckerbach heißt, ist der auf den Layern Gewässernetz (AWGN) und Gewässername angegebene Name Selesäckerbach wohl einem Schreibfehler geschuldet.
  10. Höhe nach schwarzer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  11. Schutzgebiete nach den einschlägigen Layern, Natur teilweise nach dem Layer Biotop.

Andere Belege


  1. Wolf-Dieter Sick: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o. d. Tauber. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  2. Name „Kutschenbach“ erschlossen nach dem des Kutschenbachweges, der durch seine Klinge ansteigt.
  3. Baubericht vom 5. Mai 2017 auf ihrwegbereiter.de.
  4. Geologie nach der Geologischen Karte des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald 1:50.000, herausgegeben vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Freiburg i. Br. 2001.
  5. Versinterung des Wasserfalls und Sinterbausteine der Kirche nach eigener Beobachtung um das Jahr 2010.

Literatur







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