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Der Schwarzenlachenbach, am Ort oft einfach Schwarze Lache genannt, ist ein gut 5 km langer Bach im Nordosten Baden-Württembergs, der bei Sulzdorf-Anhausen von links in die Bühler mündet. Er ist ein feinmaterialreicher, karbonatischer Mittelgebirgsbach des Keupers.

Schwarzenlachenbach
Wasserfall des Schwarzenlachenbachs an seiner Mündung bei Anhausen
Wasserfall des Schwarzenlachenbachs an seiner Mündung bei Anhausen

Wasserfall des Schwarzenlachenbachs an seiner Mündung bei Anhausen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2386674
Lage Schwäbisch-Fränkische Waldberge

Hohenloher und Haller Ebene

  • Haller Ebene[1]

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Bühler Kocher Neckar Rhein Nordsee
Quellen im östlichen Einkornwald
49° 5′ 34″ N,  48′ 16″ O
Quellhöhe ca. 450 m ü. NHN[2] Brühlbach (Hauptast)

 Namensstrang über 425 m ü. NHN[2] Schwarzenlachenbach

 höchste etwa 465 m ü. NHN[2] Neubergbach
Mündung bei Anhausen von links und Westen in die Bühler
49° 6′ 14″ N,  51′ 57″ O
Mündungshöhe 317 m ü. NHN[3]
Höhenunterschied ca. 133 m
Sohlgefälle ca. 25 
Länge 5,3 km[4] Hauptstrang (OL Brühlbach)

4,8 km[5] Namensstrang
Einzugsgebiet 9,823 km²[6]
Abfluss[7]
AEo: 9,823 km²
an der Mündung
MQ
Mq
111 l/s
11,3 l/(s km²)
Mittelstädte Schwäbisch Hall

Geographie



Quellbäche


Die oberen Quellbäche des Schwarzenlachenbaches entstehen in Höhen von 425–465 m ü. NHN an den lehmigen Hängen einer Einbuchtung der Haller Ebene in die Limpurger Berge südwestlich von Schwäbisch Hall-Sulzdorf, im Sommer oft sehr viel tiefer am Hang. Einige beginnen nicht weiter als 500 m vom Lauf der oberen Fischach entfernt, die jenseits in Richtung Südosten auf die obere Bühler zufließt. Die Talhänge dieser Konkurrentin von der Wasserscheide herab sind meist deutlich flacher als die diesseitigen zum Schwarzenlachenbach. Seine Quellbäche haben die am westlichen Zweig der Limpurger Berge gegen den Kocher zu noch erhaltene Hochebene hier deshalb schon in eine Kette von Einzelbergen zerteilt: Bauernschnäue mit Dachswald, Rauher Berg, Neuberg und Hehlberg.

Der längste Quellast Brühlbach entspringt etwas nördlich-unterhalb des Bergsattels zwischen Dachswald im Westen und Rauhem Berg im Osten und zieht zunächst in nordöstlicher Richtung auf Sulzdorf zu. Nach Austritt aus dem Hangwald in die flache Flurbucht fließt er zwischen gehölzbestandenen Ufern in einer kleinen Mulde und fließt mit dem linken Schwarzenlachenbach zusammen, dessen Namen dann auch der vereinte Bach trägt. Dieser unterquert dann nahe den Häusern des Wohnplatzes Schwarze Lache die L 1060 und nimmt gleich danach von rechts den Neubergbach auf, der selbst kurz vorher noch vom Hehlbergbach gespeist wurde.


Verlauf


In einer von Bebauung freigehaltenen Wiesenmulde durchquert der Schwarzenlachenbach, von Erlen und Pappeln begleitet, das Sulzdorfer Industriegebiet, fließt in einem Rohr in Bahnhofsnähe durch den Damm der Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn und dann zwischen Siedlungsteilen Sulzdorfs dessen Ortsmitte zu, wobei seine Talmulde sich schon merklich stärker eintieft. Hier läuft er bald recht flach und breit etwas rechts oberhalb des Muldentiefsten; wenige Schritte, ehe er in dieser Richtung die alte Sulzdorfer Dorfmühle erreichen würde, heute Sitz des lokalen Heimatvereins, wo ein oberschlächtiges hölzernes Mühlrad den Zweck der einstigen Anstauung anschaulich macht, wird er heute über eine Fischtreppe wieder in die Talmuldenmitte zur linksseitigen Einmündung des Rohrwiesenbaches umgelenkt. Von nun an bis zu seiner Mündung fließt er beständig in östlicher Richtung.

Inzwischen zwar schon etwas steiler, aber noch nicht sehr tief eingeschnitten, unterquert der Schwarzenlachenbach unterhalb der Dorfmühle den hohen Damm der nach diesem benannten Straße, der die Ortsmitte oben auf dem linken Hang mit den Dorfteilen auf dem rechten verbindet; gute 100 m weiter talabwärts führt dann die viel tiefere alte Verbindungsstraße über ihn hinweg, die auf beiden Seiten recht unbequeme Steigen erforderte. Etwas danach sind im Bachbett die ersten noch niedrigen Bankabrisse erkennbar. Über dem Steinbruchweg, der den immer tiefer eingegrabenen Bach begleitet und bald den Ort verlässt, zeigen sich bankige Felskanten alter kleiner Muschelkalkbrüche und das Tal füllt sich mit Wald. Wenig später fließt von rechts der Erlenbach zu, in seinem Mündungsdreieck liegt die Kläranlage des Dorfes, rechts von ihr steht eine schüttere, mit Stahlnetzen gesicherte Kalksteinwand. Nach einem kurzen Bogen des Bachs nach Norden mündet von links, aus der Gegend von Matheshörlebach kommend, der Rotbach, danach weitet sich das Tal für eine schmale Aue, zumeist unbewaldet und als Weideland genutzt. Der Bach hält sich hier meist an den rechten Hangfuß unter einem auf dieser Seite sehr steilen und stellenweise Felsbänke zeigenden Hang. So erreicht er den kleinen Mühlenweiler Anhausen, wo ihn eine alte Steinbrücke überspannt, die den Kirchplatz und eine heutige Feldwegsteige im Süden mit den Häusern der Ansiedlung verbindet. Unterhalb der Stützmauern des von zwei Grotten unterhöhlten Kirchplatzes, der im aufwärtigen Mündungswinkel steht, fällt der Bach über einen tosenden, mannshohen Wasserfall aufs Niveau der Bühler hinab, die ihn hier nach seinem Lauf von etwa 5,3 km Länge von links aufnimmt.


Einzugsgebiet


Der Schwarzlachenbach entwässert 9,8 km². Sein Einzugsgebiet grenzt im Norden an das des Otterbachs, im Nordosten konkurrieren ganz kurze Zuflüsse zur Bühler, im Südosten der durch Sulzdorf-Dörrenzimmern ziehende Bühlerzufluss Hirtenbach, im Süden die obere Fischach, im Westen der durch Schwäbisch Hall-Hessental zum Kocher fließende Waschbach.


Zuflüsse und Stillgewässer


Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen, jeweils von der Quelle bis zur Mündung. Längen und Seeflächen wo dort erhältlich nach den Oberflächengewässerkarten des LUBW, sonst auf amtlicher Karte[8] abgemessen.

Quellen der Oberläufe im östlichen Einkornwald, des Hauptastes Brühlbach etwas nördlich-unterhalb des Sattels zwischen Dachswald im Westen und dem Rauhen Berg im Osten auf etwa 430 m ü. NHN

Mündung des Schwarzenlachenbachs von links bei Sulzdorf-Anhausen von links und Westen in die Bühler. Der Bach hat hier auf dem Hauptstrang eine Länge von 5,3 km und ein Einzugsgebiet von 9,8 km².


Geologie


Die Quelläste des Baches an den Hängen der Limpurger Berge liegen im Mittelkeuper, in der flachen Flurbucht erreicht er den Unterkeuper, etwa in der Ortsmitte Sulzdorfs dann den Oberen Muschelkalk, in dem er fortan verbleibt.[13]

Der Rautwiesenbach entsteht in einer oberflächlich zuflusslosen Mulde, die selbst im Sommer recht kräftig Wasser liefert und etwa an der Grenze Mittelkeuper/Unterkeuper liegt.

Im Mündungsdreieck des Rotbachs liegen zwei alte Steinbrüche im Oberen Muschelkalk übereinander. Die Felswand des oberen erreicht fast den für den Übergang von Muschelkalk zum Unterkeuper typischen Hangknick, in seiner Grube steht der nur von Hangwasser gespeiste, dunkelblaue Küstnersgumpen, auf dem Wasserlinsen schwimmen.

Am unteren Bach und seinen Zuflüssen treten häufig Kalktuff-Bildungen auf. Der Erlenbach etwa mündet über ein je nach Wasserführung bis über 30 m breites Delta, dessen Äste über ein flächiges Sinterpolster laufen und dann teilweise senkrecht in den Schwarzlachenbach abrinnen. Der zunächst flacher heranfließende Rotbach holt auf seinen letzten 200 m (Luftlinie) bis zur Einmündung seinen Eintiefungsrückstand auf, indem er über bis zu drei Meter hohe, rundbucklige Stürze läuft, an denen sich Kalktuff anlagert. Auch am Fels, über dem der Anhäuser Kirchplatz angelegt ist, zeigen sich solche Bildungen. Aus diesem löchrigen Material geschnittene Werksteine sind in Mauern alter Gebäude von Sulzdorf ebenso zu sehen wie an der Brücke über den Bach zum Anhausener Kirchplatz kurz vor der Mündung.


Geschichte


Der kleine Weiler Anhausen, ein Mühlenort im Bühlertal, war Ausgangspunkt der Besiedlung Sulzdorfs; hier stand auf dem heutigen Kirchplatz die Urkirche der Gegend.


Umwelt


Am Nordosthang der Limpurger Berge und teilweise im Unteren Tal steht Wald, in einem schmalen Streifen am Hangfuss und in den übrigen Talmulden liegt meist Grünland. Auf der Hochebene dominiert sonst die ackerbauliche Nutzung.

Um Sulzdorf siedelt in einem Streifen von Süd bis West zwischen der L 1060 und der Bahnstrecke Crailsheim–Heilbronn Industrie, meist jenseits der Bahnlinie liegen die Wohngebiete Sulzdorfs.


Sehenswürdigkeiten und Bauwerke



Siehe auch



Karte



Einzelnachweise


  1. Wolf-Dieter Sick: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o. d. Tauber. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  2. Höhenlinienbild auf: Topografische Karte 1:25.000
  3. Texteintrag in Schwarz auf: Topografische Karte 1:25.000 . Kein symbolisches Höhendreieck erkennbar wie bei Flusshöhenangaben ober- und unterhalb in der Bühler, jedoch ist auch dort in Schwarz beschriftet.
  4. Datensatzeintrag Länge des Layers Gewässernetz (AWGN) von: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  5. Datensatzeinträge Länge und Positionierung des Layers Gewässernetz (AWGN) von: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  6. Datensatzeintrag des Layers Basiseinzugsgebiet (AWGN) von: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  7. Modellierte Werte nach Abfluss-BW Gewässerknoten MQ/MNQ
  8. Topografische Karte 1:25.000 . Kartenblattnummern siehe unter Literatur.
  9. Layer Gewässernetz (AWGN) von: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  10. Beschriftung an Mündung in Schwarz mit Höhendreieck auf: Topografische Karte 1:25.000
  11. Beschriftung an Mündung in Schwarz mit Höhendreieck auf: Topografische Karte 1:25.000
  12. Name nach: Werner Martin Dienel: Fahren – Schauen Wandern, Wettin-Verlag, Kirchberg/Jagst 1974, ISBN 3-87933-340-8, S. 24.
  13. Layer Geologische Übersichtskarte 1:300.000 auf: Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)



На других языках


- [de] Schwarzenlachenbach

[en] Schwarzenlachenbach

Schwarzenlachenbach is a small river of Baden-Württemberg, Germany. It flows into the Bühler near Vellberg.



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