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Die Waldach ist ein fast 25 km langer Fluss im westlichen Baden-Württemberg im Übergangsbereich zwischen Nordschwarzwald und dem Gäu, der in der Stadt Nagold im Landkreis Calw von rechts und Süden in den Fluss Nagold mündet.

Waldach
Mündung der Waldach (von links) in die Nagold (von unterm großen Stegbogen nach rechts)
Mündung der Waldach (von links) in die Nagold (von unterm großen Stegbogen nach rechts)

Mündung der Waldach (von links) in die Nagold (von unterm großen Stegbogen nach rechts)

Daten
Gewässerkennzahl DE: 238444
Lage Nordschwarzwald
  • Östliche Schwarzwald-Randplatten

Obere Gäue

  • Nagold-Heckengäu

Baden-Württemberg

  • Landkreis Freudenstadt
    • Gde. Waldachtal
    • Gde. Pfalzgrafenweiler
  • Landkreis Calw
    • Stadt Haiterbach
    • Stadt Nagold
Flusssystem Rhein
Abfluss über Nagold Enz Neckar Rhein → Nordsee
Quelle als Schneckenbächle im Schneckenlöchle etwa 1,5 km südsüdwestlich der Dorfmitte von Waldachtal-Tumlingen
48° 27′ 47″ N,  34′ 8″ O
Quellhöhe ca. 635 m ü. NHN[1]
Mündung in Nagold von rechts und Süden in die Nagold
48° 33′ 4″ N,  43′ 17″ O
Mündungshöhe etwas unter 400 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 235 m
Sohlgefälle ca. 9,5 
Länge 24,7 km[2]
Einzugsgebiet 157,1 km²[3]

Geographie



Verlauf


Die Waldach ist ein kleiner Fluss am Ostrand des Nordschwarzwaldes dem Oberen Gäu zu, der ein von den Gewässerzügen der oberen Nagold im Norden, des oberen Neckars im Südosten und von dessen Zufluss Glatt eingerahmtes Landschaftsdreieck in insgesamt nordöstlicher Richtung auf einem ungefähren Bogen nach Nordwesten zur Nagold hin entwässert.

Die Waldach entsteht auf dem Gebiet der nach ihr benannten Gemeinde Waldachtal aus einigen kleinen Bächen. An der mündungsfernsten Quelle etwa 1,5 km südsüdwestlich der Mitte des Dorfes Tumlingen der Gemeinde und auf etwa 635 m ü. NHN entspringt das Schneckenbächle, der offizielle Oberlauf[4], dicht vor einem Waldstreifen, in dem die Grenze zur südwestlichen Nachbargemeinde Schopfloch verläuft. Der anfänglich nordöstliche Lauf in flacher, gerader Flurmulde schwenkt schon vor der Dorfgrenze auf Nordnordwestkurs, in und kurz nach Tumlingen nimmt der Bach zwei größere linke Zuflüsse auf, den Weiherbach und den Heppersbach, die noch jenseits der Grenze auf Schopflocher Gebiet entspringen. Hier tritt er auch aus dem durch Muschelkalk im Untergrund charakterisierten Naturraum der Oberen Gäue in den nordöstlichen Schwarzwald ein, den der Buntsandstein auszeichnet.

Die Waldach durchläuft dann in sich schlängelndem Tal das Dorf Lützenhardt, den Weiler Vesperweiler, das Dorf Cresbach und die Weiler Ober- und Unterwaldach der Gemeinde, hier nun schon auf Nordostkurs in einem gegen die bewaldeten und mit Rodungsinseln durchsetzten Randhöhen rund 80 Meter eingetieften Tal, über dem kurz vor dem letzten Weiler die Burgruine Rüdenberg auf einem linken Mündungssporn steht. Danach tritt er aufs Gemeindegebiet von Pfalzgrafenweiler über, dessen zentraler namengebender Ort links auf der Höhe liegt, und unter Waldhängen füllt sich nach der Ruine Vörbach, auf einem weiteren linken Mündungssporn gelegen, auch der enger werdende Talgrund mit Wald, in dem nun keine bedeutende Straße mehr läuft. Auf den nächsten viereinhalb Kilometern des Nordostlaufes, über den ein links über dem Tal auf dem Gelände der Ruine Mantelberg liegender Aussichtsturm Ausblick gewährt, ist die folgende Bösinger Mühle von Pfalzgrafenweiler der einzige Siedlungsplatz im Tal, in dem bald die Gemeindegrenze zur Stadt Haiterbach eintritt, deren Hauptort an einem späteren rechten Zulauf liegt. Kurz vor deren Ortsteil Beihingen weitet sich die Talaue merklich und öffnet sich, die Waldach wechselt hier ganz aufs Gebiet der Stadt über.

Im Ortsbereich des folgenden Stadtteils Oberschwandorf kehrt sich der Fluss auf kurzer Strecke nach Südsüdosten, hier erreicht sein Talgrund sogar eine Breite von 300 Metern und er verlässt nun wieder den Schwarzwald und wendet sich zurück ins Obere Gäu. Kamen die Zuflüsse bisher meist von links und erreichten allenfalls etwas über drei Kilometer Länge, so fließen nun auf dem knappen letzten Drittel des Laufes die zwei bedeutendsten Zuflüsse von rechts aus dem Inneren des Waldach-Bogens zu. Der erste ist der fast fünf Kilometer lange Heiterbach – teils auch wie die Stadt an seinem Ufer selbst Haiterbach geschrieben – unmittelbar vor dem Stadtteil Unterschwandorf und seinem Schloss. Nach diesem Ort quert die Waldach die Kommunalgrenze zur Stadt Nagold und erreicht gleich deren Dorf Iselshausen. Dort mündet ihr bedeutendster, über vierzehn Kilometer langer Zufluss Steinach von rechts und zuletzt Süden, der ungefähr auf der Sehne des Waldachbogens durch die Gäulandschaft vor dem Schwarzwaldrand läuft.

Die Waldach kehrt sich hier abrupt auf Nordkurs und mündet dann keine zweieinhalb Kilometer weiter in der Stadt Nagold gegenüber dem Schlossberg mit der Ruine Hohennagold auf etwas unter 400 m ü. NHN von rechts in die Nagold, die hier am Zulauf ganz wie die Waldach an dem der Steinach nach Norden abknickt.


Einzugsgebiet


Die Waldach hat ein Einzugsgebiet von 157 km² Größe. Es liegt, naturräumlich gesehen, zum größeren Teil im Unterraum Östliche Schwarzwald-Randplatten des Nordschwarzwaldes. Zwischen Ober- und Unterschwandorf wechselt der kleine Fluss in den mündungsnahen Unterraum Nagold-Heckengäu der Oberen Gäue, der das gesamte Teileinzugsgebiet des großen rechten Zufluss Steinach am Unterlauf gehört, der alleine ein Drittel beiträgt.[5][6]

Jenseits der nordwestlichen Wasserscheide laufen erst Zinsbach, weiter im Nordosten dann Bäumbach zur oberen Nagold. Im Norden konkurriert die Nagold selbst, teils über kleinere Zuflüsse. Im äußersten Nordosten entwässern jenseits die Oberläufe der Kochhart über diese ostwärts zum Neckar-Zufluss Ammer. Alle noch folgenden Konkurrenten erreichen ebenfalls den oberen Neckar von rechts, es sind dies nacheinander rechts des großen rechten Waldach-Zuflusses Steinbach von Osten bis Süden vor allem der Seltenbach, der Eutinger Talbach und der Dießener Bach, zu dessen Mündung in den Neckar der Steinbach selbst kaum mehr als vier Kilometer entfernt ist. Im Südwesten und Westen des Einzugsgebietes schließlich läuft die lange Glatt hier südsüdostwärts gen Neckar.


Zuflüsse


Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlängen in der Regel nach LUBW-FG10 (Datensatzeinträge), Einzugsgebiete entsprechend nach LUBW-GEZG, Seeflächen nach LUBW-SG10, Höhenangaben nach dem Höhenlinienbild auf dem Geodatenviewer. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

Ursprung der Waldach ist die Quelle des Schneckenbächle im Schneckenlöchle etwa 1,5 km südsüdwestlich des Dorfs Tumlingen der Gemeinde Waldachtal vor dem von Schopfloch trennenden Wald auf etwa 635 m ü. NHN.

Weiher im Markental, aus dem der kurze rechte Quellast abfließt.
Weiher im Markental, aus dem der kurze rechte Quellast abfließt.

Mündung der Waldach von rechts am Ende des Nagoldknies in der Stadt Nagold gegenüber dem Schlossberg mit der Ruine Hohennagold auf unter 400 m ü. NHN. Der Bach ist hier 24,681 km[2] lang und hat ein Einzugsgebiet von 157,139 km²[3] hinter sich, zu dem der größte und rechte Zufluss Steinach am Unterlauf alleine 53,633 km² beiträgt.


Ortschaften


Ortschaften am Lauf mit ihren Zugehörigkeiten. (Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.):

Im Einzugsgebiet liegen noch weitere Orte und Siedlungsplätze der oben schon angeführten Gemeinden und Städte, außerdem noch Teile der Gemeindegebiete von Schopfloch, Dornstetten (beide Landkreis Freudenstadt), Egenhausen, Altensteig, Rohrdorf (alle drei Landkreis Calw), Mötzingen (Landkreis Böblingen) und vor allem im Süden um die Steinach Horb am Neckar (wieder Landkreis Freudenstadt).


Geologie


Der Lauf der Waldach beginnt im südlichen Gemeindegebiet von Waldachtal am Nordwestrand der Gäuplatte links des Oberen Neckars. Er entspringt an der Grenze von Oberem und Mittlerem Muschelkalk (Oberlauf Schneckenbächle) und durchläuft in schneller Folge den Mittleren und Unteren Muschelkalk, um noch in Tumlingen den Oberen Buntsandstein (Röt-Formation) zu erreichen; der erste etwas längere Zulauf des Weiherbachs liegt schon zur Gänze in dieser Schicht. Ungefähr am Zulauf des Heppersbach setzt dann der Mittlere Buntsandstein ein.

Bis zum Lichtenbach vor Beihingen zieht er auf Nordostlauf in einem Talgrund im Mittleren Buntsandstein, während die umgebenden Höhen im Oberen Buntsandstein liegen und rechtsseits oft dicht an der oberen Hangkante schon der Muschelkalk einsetzt. Ab Beihingen dann läuft der Bach wieder im Oberen Buntsandstein bis nach seiner Ostsüdostkehre in Oberschwandorf, wo er umgeben von Höhen bis in den Oberen Muschelkalk wieder in den Unteren Muschelkalk zurückkehrt, in dem er dann bis zur Mündung verbleibt.

Seine linken Zuflüsse bis zur Ostsüdostkehre in Oberschwandorf durchlaufen alle den Buntsandstein, die rechten haben hier teilweise Quellen im Unteren Muschelkalk. Der Heiterbach wie sein größer Unterlauf-Zufluss Steinbach verlaufen zur Gänze in dieser Schicht.[12]


Landschaft und Natur


Die zwei Naturräume, an denen das Einzugsgebiet Anteil hat – Schwarzwald-Randplatten nordwestlich ungefähr einer Linie von (Waldachtal-)Tumlingen nach Haiterbach-Oberschwandorf, Obere Gäue südöstlich davon beidseits der Steinach – spiegeln sich deutlich in der Landnutzung wider. Während nordwestlich der Linie neben einem großen Anteil von Wald die offene Flur vor allem von Grünland eingenommen wird, gibt es südöstlich von ihr deutlich weniger an Wald und einen dominierenden Anteil von Ackerland auf den freien Flächen. Am südwestlichen Übergang im Geviert der Orte Tumlingen, Salzstetten, Altheim und Grünmettstetten jedoch dominiert auch hier auf den großen waldfreien Flächen das Grünland.[13]

Der große Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord nimmt östlich über die Naturraumgrenze hinaus den größeren Teil des Einzugsgebietes ein; nur etwa 60 km² des Einzugsgebietes im Nordosten um Nagold und Haiterbach gehören diesem Schutzgebiet nicht an.

Ein Naturschutzgebiet im Tal beginnt in Gestalt des Naturschutzgebietes Waldach- und Haiterbachtal, das sich schmal in der Aue der Waldach langzieht, erst in der Flur und unterhalb von Oberschwandorf, der überwiegende Anteil so geschützter Flächen liegt jedoch in den Nebentälern, vor allem um Haiterbach und östlich von Waldachtal-Salzstetten („Salzstettener Horn“) um den Brühlbach, ferner am Ziegelberg östlich von Iselshausen und Teufels Hirnschale um das Nagolder Kreiskrankenhaus auf dem linken Mündungssporn der Waldach. Fast der gesamte unbesiedelte Anteil des Tals der Waldach wie der Steinach sind Landschaftsschutzgebiete, dazu der Umkreis des Salzstetter Horns und kleinere andere Flächen. Wo das Einzugsgebiet den Oberen Gäuen angehört, liegen in dichter Konzentration Steinriegel und die für den Westteil Heckengäu dieser Landschaft namengebenden Heckenbiotope.[14]


Siehe auch



Einzelnachweise


  1. Nach dem Höhenlinienbild auf dem Geodatenviewer.
  2. Nach LUBW-FG10 (Datensatzeintrag).
  3. Summe der Teileinzugsgebiete nach LUBW-GEZG (Datensatzeinträge).
  4. Nach LUBW-FG10.
  5. Friedrich Huttenlocher, Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 170 Stuttgart. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1949, überarbeitet 1967. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
  6. Friedrich Huttenlocher: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 178 Sigmaringen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  7. Name nach der Hintergrundkarte der LUBW-FG10. Der Datenbankeintrag nennt ihn Dürnenbach.
  8. Texteintrag in Schwarz auf dem Geodatenviewer.
  9. Abgemessen auf LUBW-FG10.
  10. Texteintrag in Blau auf dem Geodatenviewer.
  11. Name nach Karte Heiterbach, nach Datenbankeintrag zu LUBW-FG10 heiße der Bach Haiterbach.
  12. Geologie nach LGRB-GÜK300.
  13. Landnutzung nach LUBW-LS2000.
  14. Schutzgebiete nach LUBW-SCHUTZ.

Literatur





На других языках


- [de] Waldach

[en] Waldach

The Waldach is a river of Baden-Württemberg, southwestern Germany. It is a right tributary of the river Nagold in the town Nagold.



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