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Die Lone ist ein Fluss auf der Schwäbischen Alb im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis und im Landkreis Heidenheim, der nach einem etwas nach Süden ausholenden, mäandrierenden Ostlauf von 38 km Länge südöstlich des Stadtteils Hürben von Giengen an der Brenz von rechts in die Hürbe mündet.

Lone
Die Lone unweit der Vogelherdhöhle ⊙48.55888333333310.194077777778480
Die Lone unweit der Vogelherdhöhle

Die Lone unweit der Vogelherdhöhle

Daten
Gewässerkennzahl DE: 117242
Lage Schwäbische Alb
  • Albuch und Härtsfeld
  • Lonetal-Flächenalb

Baden-Württemberg

Flusssystem Donau
Abfluss über Hürbe Brenz Donau Schwarzes Meer
Quelle Karstquelle Lonetopf in Urspring
48° 32′ 54″ N,  53′ 34″ O
Quellhöhe ca. 564 m ü. NHN[LUBW 1]
Quellschüttung MNQ
MQ
MHQ
4 l/s
220 l/s
1,84 m³/s
Mündung bei Hürben in die Hürbe
48° 34′ 53″ N, 10° 12′ 57″ O
Mündungshöhe 451,7 m ü. NHN[LUBW 2]
Höhenunterschied ca. 112,3 m
Sohlgefälle ca. 3 
Länge 37,8 km[LUBW 3]
Einzugsgebiet 316,573 km²[LUBW 4]
Mündung der Lone (von rechts unten) in die Hürbe (von links nach rechts)
Mündung der Lone (von rechts unten) in die Hürbe (von links nach rechts)

Mündung der Lone (von rechts unten) in die Hürbe (von links nach rechts)


Geografie



Lonetopf


Lonetopf in Urspring
Lonetopf in Urspring

Die Lone entspringt auf etwa 562 m ü. NHN einem Quelltopf in Urspring, einem Teilort der Gemeinde Lonsee. Der Quelltopf ist 6 m tief und hat einen Durchmesser von 10 m. Diese Karstquelle schüttet durchschnittlich 220 Liter pro Sekunde (min. 4 l/s max. 1840 l/s). Ihr Einzugsgebiet reicht bis in das acht Kilometer westlich gelegene Gebiet von Nellingen. Das an die Oberfläche drückende, bläulich schimmernde Lonewasser erscheint wohl sauber, ist aber wie die meisten Karstquellen der Schwäbischen Alb stark mit Nitrat, Keimen und anderen Einträgen aus der Landwirtschaft belastet. Einige von Fischern eingesetzte Forellen tummeln sich darin. Die etwa 100 m entfernte Haldensteinhöhle weist Anzeichen eines Vorläufers der Lonequelle auf.

Der Quelltopf der Lone ist unter der Schutzgebietsnummer 842-50750044 als flächenhaftes Naturdenkmal geschützt.


Verlauf


Von Urspring aus fließt die Lone in südöstlicher Richtung durch die Orte Lonsee, Westerstetten und Breitingen. Kurz nach Bernstadt schwenkt sie nach Nordosten und mündet nach fast 38 km zwischen Hürben und Burgberg, beides Stadtteile von Giengen an der Brenz, in die erst etwa 2 km lange Hürbe.

Die Lone ist heute ein kleines Gewässer in einem sehr breiten Tal. Auf großen Teilen der Strecke von Westerstetten bis Niederstotzingen (ca. 1,5 km vor der Mündung in die Hürbe) liegt sie zeitweise sogar trocken, weil ihr Wasser völlig im Karst versickert. Hier bleibt oberirdisch nur ihr auffälliges und albtypisches Trockental sichtbar.[3] Das dort versickernde Wasser tritt zum Großteil in den Quellen der Nau im etwa 5 km südöstlich des Lone-Mittellaufes liegenden Langenau wieder zutage.


Zuflüsse, Seen und zulaufende Trockentäler


Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 3], Seefläche[LUBW 5] und Einzugsgebiet[LUBW 6] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Teilweise mit den für die Albhochfläche typischen Trockentälern. Da alle Teileinzugsgebiete auf der verkarsteten Schwäbischen Alb liegen, ist mit stark abweichenden Einzugsgebieten im unterirdischen Kluftsystem zu rechnen. Dementsprechend sind auch die angegebenen Gewässerlängen der zur Austrocknung neigenden Zuflüsse eher als Maximum aufzufassen.

Ursprung der Lone auf etwa 564 m ü. NHN ist der Lonetopf im Teilort Urspring der Gemeinde Lonsee.

Mündung der Lone von rechts und zuletzt Westen auf 451,7 m ü. NHN[LUBW 2] südöstlich des Stadtteils Hürben von Giengen an der Brenz unter dem Sporn der Ruine Kaltenburg in die Hürbe. Die Lone ist 37,8 km lang und hat ein oberirdisches Einzugsgebiet von 316,6 km²[LUBW 4], während die Hürbe selbst bis dorthin erst 2,0 km lang ist und erst ein 4,0 km²[LUBW 6] großes Einzugsgebiets akkumuliert hat.


Geschichte


Die Ur-Lone war im Tertiär ein bedeutender Fluss mit zwei Hauptsträngen, der Tübinger Lone und der Cannstatter Lone. Der Einzugsbereich der letzteren reichte bis in die Gegend von Heilbronn. Die Cannstatter Lone floss ungefähr dem Lauf des heutigen Neckartals unterhalb Plochingens entgegen, von dort weiter nach Osten, dem Filstal und der Steige bei Geislingen folgend, bis zum heutigen Lonebett auf der Schwäbischen Alb. Dieser Richtung folgte die Ur-Lone einst weiter bis nach Oberschwaben und mündete dort in die Tethys, die Vorgängerin des Mittelmeeres. Erst die Hebung von Alpen und Schwäbischer Alb sowie das Absinken des Oberrheingrabens führten bei Plochingen zur Anzapfung der Ur-Lone durch den rheinischen Neckar und gaben so diesem und seinem Nebenfluss Fils ihre heutigen auffällig abwinkelnden Verläufe, während sich der Quellpunkt der Lone flussabwärts, zur Albhochfläche hin, verlagerte.

Einige urzeitliche Funde belegen eine frühe Besiedlung im Lonetal.


Sehenswürdigkeiten und Bauwerke


In der reizvollen Landschaft des Lonetals liegen einige weltberühmte Höhlen: Die Vogelherdhöhle und der Hohlenstein-Stadel sind Fundorte von ca. 40.000 Jahre alten Zeugnissen menschlichen Schaffens. Die Tierfiguren aus dem Vogelherd und der geheimnisvolle Löwenmensch aus dem Hohlenstein gehören zu den ältesten figürlichen Kunstwerken der Menschheit. Auch die Bocksteinhöhle und das Fohlenhaus sind beliebte Ausflugsziele. Seit 1999 gibt es wieder Biber im Lonetal, die von der Donau über die Brenz und die Hürbe eingewandert sind. Biberburgen, Dämme und die Nagespuren der Tiere können an mehreren Stellen beobachtet werden.

Attraktiv ist das Lonetal auch für die vielen Radwanderer, die entlang den Ufern des mäandrierenden Flüsschens, das im unteren Lauf meist vom Sommer bis zur Schneeschmelze trocken fällt, ein gut ausgebautes Wegenetz vorfinden.


Einzelnachweise



LUBW


Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet der Lone
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  2. Höhe nach schwarzer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  3. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  4. Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  5. Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer.
  6. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  7. Seefläche abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  8. Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.

Andere Belege


  1. Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 171 Göppingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1961. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  2. Hans Graul: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 179 Ulm. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952. → Online-Karte (PDF; 4,8 MB)
  3. Otto Franz Geyer, Manfred P. Gwinner: Geologie von Baden-Württemberg. 3. Auflage. Schweizerbart, Stuttgart 1986, ISBN 3-510-65126-X, S. 328.
  4. Name aus dem der passierenden Straße erschlossen.

Literatur




Commons: Lone (Fluss) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Karte von Lauf und Einzugsgebiet der Lone auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)


На других языках


- [de] Lone

[en] Lone (river)

The Lone is a river in Baden-Württemberg, Germany. It flows into the Hürbe river, a tributary of the Brenz, which in turn discharges into the Danube.



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