geo.wikisort.org - Fluss

Search / Calendar

Die Kleine Ohe, auch Grafenauer Ohe genannt, ist ein auf dem Hauptstrang etwa 27 km langer Fluss im Bayerischen Wald, der sich nahe bei Eberhardsreuth mit der von rechts kommenden Großen Ohe zur dort teils auch Schönberger Ohe genannten Ilz zusammenfließt.

Oberlauf der Kleinen Ohe
Oberlauf der Kleinen Ohe
Kleine Ohe
Grafenauer See
Grafenauer See

Grafenauer See

Daten
Gewässerkennzahl DE: 1786
Lage Oberpfälzisch-Bayerischer Wald
  • Hinterer Bayerischer Wald
  • Passauer Abteiland und Neuburger Wald

Bayern

Flusssystem Donau
Abfluss über Ilz Donau Schwarzes Meer
Ursprung Abfluss des Triftteiches Martinsklause nordnordöstlich von Neuschönau-Waldhäuser
48° 56′ 15″ N, 13° 28′ 27″ O
Quellhöhe 976 m ü. NHN[BA 1] Martinsklause
Zusammenfluss von links mit der Großen Ohe zur Ilz bei Eberhardsreuth
48° 48′ 57″ N, 13° 22′ 10″ O
Mündungshöhe ca. 430 m ü. NHN[BA 2]
Höhenunterschied ca. 546 m
Sohlgefälle ca. 20 
Länge 26,8 km[GV 1] mit Filzbach
Einzugsgebiet 105,33 km²[GV 2]
Abfluss am Pegel Grafenau[1] MNQ
MQ
MHQ
HHQ (2002)
619 l/s
1,92 m³/s
19,1 m³/s
50,6 m³/s
Durchflossene Stauseen Grafenauer See

Geographie



Verlauf


Die Kleine Ohe entsteht aus dem Zusammenfluss ihrer am West- und Südhang des Lusen (1373 m ü. NHN[BA 3]) entspringenden Quellbäche in den Hochlagen des Bayerischen Waldes. Der längste Strang beginnt mit dem südwestlich des Lusengipfels auf etwa 1104 m ü. NHN[BA 2] entspringenden Filzbach, der nach zwei Kilometern westlichen, dann nordwestlichen Laufs sich mit den anderen Quellbächen nordöstlich der Gemeindeexklave Waldhäuser von Neuschönau im Triftsee Martinsklause auf 976 m ü. NHN[BA 1] zur Kleinen Ohe vereint.

Diese fließt ihre ersten knapp zwei Kilometer westlich bis zur Fredenbrücke, wo ihr vom Plattenhausenriegel im Norden her der Schreyerbach zumündet. Dort knickt sie auf ihren nun langen Mittellauf nach Süden. Auf wenig über 670 m ü. NHN verlässt sie dabei das geschlossene Waldgebiet und ist kurz Grenzbach zwischen der Gemeinde Sankt Oswald-Riedlhütte im Westen und der Gemeinde Neuschönau im Osten. An der Grenze von dieser zum Stadtgebiet von Grafenau entlang wird sie dann von zuletzt Osten her vom Sägwasser verstärkt, ihrem größten Nebenfluss.

Danach fließt sie in westlichen bis südlichen Richtungen durch dessen Stadtgebiet auf Grafenau zu, das mit seinen älteren Teilen am rechten Ufer liegt. Nach der Bebauungsgrenze knickt sie an der zugehörigen Dimpflmühle nach Süden ab. Nach über fünf Kilometern weiteren südlichen Laufs fließt sie bei der Ettlmühle der Stadt und unter dem Kirchdorf Eberhardsreuth auf dem Gegenhang auf etwa 630 m ü. NHN mit deren größerem Oberlauf Große Ohe, die wenig zuvor noch die Mitternacher Ohe aufgenommen hat, zur anfangs auch Schönberger Ohe genannten Ilz zusammen.

Seit 1976 wird die Kleine Ohe in Grafenau zum Grafenauer See angestaut.


Einzugsgebiet


Die Kleine Ohe hat ein 105,3 km² großes Einzugsgebiet, das naturräumlich gesehen im Oberpfälzisch-Bayerischen Wald liegt mit den höheren, nördlichen Anteilen im Unterraum Hinterer Bayerischer Wald, mit den mündungsnaheren im Unterraum Passauer Abteiland und Neuburger Wald.[2] Im Norden liegt deshalb auch die prominenteste Wasserscheide, welcher ungefähr die deutsch-tschechische Grenze folgt, nämlich zur Vydra, die jenseits ihr Wasser letztlich über Moldau und Elbe in die Nordsee führt; diese Einzugsgebietsgrenze its deshalb Teil der Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer.

An der Ostseite grenzt lange das Einzugsgebiet des Reschbachs an, des rechten Oberlaufs der Wolfsteiner Ohe, die von der Südostseite her zwei kürzere Bäche aufnimmt und ebenfalls in die Ilz entwässert. Südlich der Einzugsgebietsgrenze konkurrieren der Biberbach und weiter aufwärts der noch kürzere Reitbachgraben zur Itz. Jenseits der westlichen Wasserscheide liegt überall Einzugsgebiet des rechten Ilz-Oberlaufs Große Ohe.

Die größten Höhen werden am Nordrand auf der Kammhöhe des Bayerischen Waldes erreicht. Von West nach Ost sind die größten Erhebungen: der Plattenhausenriegel mit 1372 m ü. NHN, der Lusen mit 1373 m ü. NHN und der Hohe Filzberg mit 1279 m ü. NHN.[BA 3]


Zuflüsse und Seen


Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Teils mit Gewässerlänge[GV 1], Seefläche[BA 4], Einzugsgebiet[GV 2] und Höhen.[BA 2] Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt. Auswahl.

Ursprung der Kleinen Ohe auf 976 m ü. NHN[BA 1] am Auslauf der etwa 0,5 ha großen Martinsklause etwa 1,4 km nordöstlich der Gemeindeexklave Waldhäuser von Neuschönau.

Zusammenfluss der Kleinen Ohe von links und zuletzt Norden mit der Großen Ohe auf etwa 430 m ü. NHN bei der Efflmühle von Grafenau und unter dem Kirchdorf Eberhardsreuth von Markt Schönberg auf dem Gegenhang zur zunächst auch Schönberger Ohe genannten Ilz. Die Kleine Ohe ist zusammen mit dem Quellbach Filzbach 26,8 km lang und hat ein 105,3 km² großes Einzugsgebiet.


Geschichte


1558 bemühte sich die Stadt Grafenau um das Triftrecht auf der Kleinen Ohe. So wurde der Fluss seit Mitte des 16. Jahrhunderts bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg für die Holztrift genutzt. Auf diesem Weg wurden die Bürger mit Brenn- und Bauholz aus den nördlich gelegenen Wäldern um den Lusen versorgt. Am 28. Januar 1581 wurde der Stadt Grafenau das Renn- und Triftgeld auf der Kleinen Ohe durch Herzog Wilhelm erlassen.[3] In den folgenden Jahrhunderten kam es wegen der Holztrift immer wieder zu Streitigkeiten zwischen der Stadt Grafenau und dem Kloster St. Oswald, die erst durch die Säkularisation der ehemaligen Propstei im Jahr 1803 beendet wurden.


Pegel


Bei Flusskilometer 6,00 befindet sich eine Pegelmessstelle[4] des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf für den NID Bayern.


Einzelnachweise



BayernAtlas („BA“)


Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet der Kleinen Ohe
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)

  1. Höhe nach blauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte.
  2. Höhe abgefragt (mit Rechtsklick) auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte.
  3. Höhe nach schwarzer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte.
  4. Seefläche abgemessen auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte.
  5. Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte.
  6. Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte.

Gewässerverzeichnis Bayern („GV“)


  1. Länge nach: Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Isar bis Inn, Seite 171 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB) (und Folgeseiten bis 177)
  2. Einzugsgebiet nach: Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Isar bis Inn, Seite 171 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB) (und Folgeseiten bis 177)

Sonstige


  1. Pegel Grafenau nach: Hochwassernachrichtendienst des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (Hinweise)
  2. Willi Czajka, Udo Bodemüller: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 175 Passau. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1971. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  3. HM, Bärnstein, GL Nr. 1 Scharwerksbuch 1576 u. 1598 Fol. 82–84.
  4. Pegelmessstelle Kleine Ohe@1@2Vorlage:Toter Link/www.nid.bayern.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Datenquelle: NID - Bayerisches Landesamt für Umwelt



На других языках


- [de] Kleine Ohe (Ilz)

[en] Kleine Ohe (Ilz)

Kleine Ohe is a river of Bavaria, Germany. It is a headwater of the Ilz in Eberhardsreuth.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии