Die Fränkische Rezat in Mittelfranken ist mit einem Einzugsgebiet von 456km² und 77,3km[2] Länge der bedeutendere Quellfluss der Rednitz. Sie vereinigt sich von links und Westen kommend mit der Schwäbischen Rezat zur Rednitz, dem Hauptquellfluss der Regnitz. Diese ist wiederum an ihrer Mündung in den Main merklich wasserreicher als der aufnehmende Fluss, weshalb der hydrologische Hauptstrang des Main-Systems mit der Fränkischen Rezat beginnt.
Die voraltdeutsche Ausgangsform ist Radantia. Es liegt eine Ableitung mit dem Suffix -antia von dem keltischen Substantiv rodo vor. Das Verbalsubstantiv rodo entspricht dem indogermanischen Verb rede, das „graben“ bedeutet. Radantia bezeichnet demnach ein Gewässer, das sich an vielen Stellen in die Landschaft gräbt. Der adjektivische Zusatz Fränkische bezieht sich auf das in Franken gelegene Quellgebiet der Rezat.[4]
Geographie
Rezatquelle
Die Fränkische Rezat entspringt auf der Frankenhöhe rund 1,5km südöstlich der Bergkuppe des Petersbergs (504mü.NN) und etwa 2,3km (je Luftlinie) nordwestlich von Oberdachstetten auf 452m Höhe. Direkt durch ihr Quellgebiet und später auch entlang des Flusses verläuft ein Abschnitt der Eisenbahnstrecke von Würzburg nach Treuchtlingen. Ein kleiner Quellteich, der Rezatbrunnen oder Rezenbrunnen, ist als Rezatquelle beschildert.
Trotz ihrer Laufrichtung zur Donau hin entwässert die Fränkische Rezat heute ins rheinische System, weil sie unterhalb von Spalt vom Main her angezapft wurde. Die weniger als 10km westlich von ihr entspringende und etwa parallel nach Südosten verlaufende Altmühl dagegen hat diese alte danubische Entwässerungsrichtung ganz beibehalten, weshalb heute die große Europäische Hauptwasserscheide die Einzugsgebiete der beiden Nachbarflüsse trennt.
In Georgensgmünd vereinigt sich die Fränkische Rezat auf 342m Höhe mit der Schwäbischen Rezat zur Rednitz, sie hat also ein Gesamtgefälle von 110 Metern.
Die Rednitz wiederum fließt in Fürth mit der Pegnitz zur Regnitz zusammen, die bei Bamberg in den Main mündet.
Einzugsgebiet und Zuflüsse
Das Einzugsgebiet der Fränkischen Rezat ist 456,0km²[2] groß. Zu ihren Zuflüssen gehören:
Der Fluss und die Aue sind teilweise als FFH-Gebiet „Gewässerverbund Schwäbische und Fränkische Rezat“ ausgewiesen. In der Aue liegen magere Flachland-Mähwiesen (Wiesen-Fuchsschwanz, Großer Wiesenknopf) und Auenwälder mit Schwarz-Erlen und der Gemeinen Esche (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae). Es gibt dort große und zusammenhängende Populationen der Grünen Keiljungfer in qualitativ hochwertigen und eng vernetzten Habitaten.[10]
Am Oberlauf kommen vor allem Bach- und Regenbogenforellen, Aitel und Hasel, sowie Zährten und Bachsaiblinge vor und am Unterlauf Karpfen, Schleien, Aale, Hechte, Zander und Welse.[11]
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Retzat. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753101, Sp.480–481 (Digitalisat).
Werner A. Widmann: Fränkische + Schwäbische Rezat: Flusstäler in Franken, ISBN 3-922175-28-7
Reiner Heller: Mühlen an der Fränkischen Rezat... von Oberdachstetten bis Georgensgmünd. Lichtenau 2013
Wolf-Armin von Reitzenstein:Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S.187 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Der Hartgraben ist bis zum Zusammenfluss mit dieser länger als die Fränkische Rezat
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