Nach dem Fluss ist der mittelalterliche Elsenzgau benannt.
Geographie
Verlauf
Die Elsenz entspringt wenig westlich des Ortsrandes von Elsenz im beginnenden Seewald in der Straßengabel zwischen Seestraße und Seewaldstraße auf etwa 237mü.NHN. Sie mündet nach einem zumeist nördlichen Lauf von gut 53km durch den Kraichgau und den Kleinen Odenwald auf 111,7mü.NHN in Neckargemünd etwa 50m oberhalb der Neckarbrücke nach Kleingemünd von links in den Neckar.
Der Fluss zeigt nach den ersten 4km seines südöstlich orientierten obersten Laufes eine fast lineare Gefällekurve. Nach den ersten 30km folgt er ab Sinsheim dicht seiner westlichen Wasserscheide. Ab Mauer läuft er im unteren Teil einer ehemaligen Neckarschlinge. Ab Bammental führt der Fluss häufig Hochwasser. Auf den untersten etwa 700m ab dem untersten Wehr bis zur Mündung ist die Elsenz mit kleineren Wasserfahrzeugen befahrbar.
Einzugsgebiet
Der Einzugsbereich der Elsenz umfasst etwas über 540km² und hat ungefähr die Form eines nach Süden gerichteten Keils anfangs recht konstanter Breite von etwa 22km und mit etwa 36km Länge. Der nordwestliche Eckpunkt des Zuflussbereiches liegt bei Heidelberg (Gipfel des Königstuhls), der nordöstliche zwischen Neunkirchen und Lindach bei Eberbach, die Keilspitze wenig südlich von Mühlbach bei Eppingen. Es umfasst, naturräumlich gesehen, im Süden und in der Mitte Anteile an Unterräumen des Kraichgaus, im Norden an solchen des Kleinen Odenwaldes.[1] Dort liegen mit dem 567,8mü.NHN[LUBW 5] hohen Königstuhlgipfel an der Nordwestecke und der 449,2mü.NHN[LUBW 5] erreichenden Kuppe des Neurods bei Schönbrunn an der Spitze eines Nordsporns der Wasserscheide neckarnah seine höchsten Punkte, während die Gesamtwasserscheide im südlichen Bereich überall unter 350mü.NHN[LUBW 1] bleibt.
Nördlich grenzen die Einzugsgebiete von Neckar und des beim gleichnamigen Ort in den Neckar mündenden kleinen Neckarzuflusses Pleutersbach an, im Norden ist der Neckar deshalb oft nicht einmal zwei Kilometer von der Wasserscheide entfernt. Auch in ihrem nordöstlichen Bereich ist der hier teilweise noch nähere Neckar Hauptkonkurrent, ehe weiter nach Süden zu nacheinander die Einzugsgebiete der linken Neckarzuflüsse Mühlbach, Lein und– nun schon im Süden– Zaber angrenzen. Im Südwesten und Westen folgen im Uhrzeigersinn die Einzugsgebiete von Kraichbach und Leimbach, beides Zuflüsse zum Oberrhein, ehe im Nordwesten die Wasserscheide wieder zum Neckar hin verläuft.
Zuflüsse
→ Hauptartikel: Liste der Zuflüsse der Elsenz
Auswahl der Zuflüsse mit einer Länge von 3,0km oder mehr, vom Ursprung zur Mündung. Längen nach älteren Datensätzen der LUBW. Namen bevorzugt nach der TK25:
Ursprung der Elsenz wenig westlich des Ortsrandes von Eppingen-Elsenz im beginnenden Seewald
Himmelreichbach, von rechts bei Eppingen-Raußmühle, 6,2km und 6,4km²
Hilsbach, von links in Eppingen, 10,3km (mit Oberlauf Vollmersgrundbach) und 26,3km²
Staudbach, von rechts vor Eppingen–Richen, 5,3km und 13,9km²
Schmalbach, von rechts vor Eppingen–Richen, 5,0km und ca. 3,0km²
Berwanger Bach, von rechts in Richen, 10,2km (mit Oberlauf Feldgraben) und 22,0km²
Roteklingengraben, von links nach Richen, 3,5km und ca. 2,9km²
Sulzgraben oder Sulzbachgraben, von links in Ittlingen, 5,1km und 6,9km²
Bockschafter Bach, von rechts beim Hammberger Hof von Ittlingen, 3,8km und ca. 3,1km²
(Bach aus der Binsenklinge), von rechts vor Sinsheim-Reihen, 5,0km (mit Oberlauf Feldgraben) und 5,6km²
Reihenbach, von links in Reihen, 3,1km und ca. 3,0km²
Insenbach, von rechts am Südrand von Sinsheim-Steinsfurt, 9,3km und 21,3km²
Goldbach, von rechts in Steinsfurt, 5,6km und 11,0km²
Rohrbach, von rechts in Sinsheim-Rohrbach, 3,1km und ca. 3,7km²
Weidbach, von rechts in Sinsheim, 4,6km (mit Oberlauf Lochwiesengraben) und ca. 5,6km²
Ilvesbach, von links in Sinsheim, 6,8km und 14,1km²
Erlenbach, von links vor Sinsheim-Hoffenheim, 5,7km (mit Oberlauf Wittlichgraben) und 11,2km²
Baumbuschgraben, von rechts in Hoffenheim, 4,9km und 6,4km²
Schwarzbach, von rechts am Südrand von Meckesheim, 27,6km und 200,9km²; größter Zufluss und an der Mündung wasserreicher als die Elsenz dort selbst
Lobbach oder Maienbach, von rechts in Meckesheim, 14,9km und 26,9km²
Rohrbächel, von links in Meckesheim, 3,1km und ca. 3,2km²
Weihwiesenbach, von links in Bammental, 4,2km und 5,7km²
Biddersbach, von rechts nach Bammental, 9,8km und 17,5km² und 11,5km²
Hilsbach, von links, teilt die Kriegsmühle in einen Bammentaler und einen Neckargemünder Anteil, 5,0km und 6,5km²
Mündung der Elsenz in Neckargemünd von links in den Neckar.
Im Mittel- und Unterlauf ist das Elsenztal unter dem Namen Unteres und Mittleres Elsenztal als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Das Schutzgebiet beginnt unterhalb von Ittlingen und erstreckt sich bis zur Mündung in den Neckar. Es wurde am 17. September 1997 durch Verordnung des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis mit der Schutzgebietsnummer 2.26.042 gebildet und hat eine Größe von rund 4340 Hektar.
Schutzzweck ist die Erhaltung der landschaftlichen und ökologischen Einheit des Elsenztales als in das Umland eingeschnittene Flusslandschaft, bestehend aus einer Abfolge von Engtalstrecken und Talweitungen, mit Flussaue, Talflanken, Seitentälern und einzelnen, optisch markant in die Flusslandschaft hineinwirkenden Erhebungen; Klingen, Hohlwege, Steilhänge, Böschungen und Terrassen. Es handelt sich um ein Fließgewässersystem aus Flüssen, Bächen und Gräben mit Kraut- und Gehölzsäumen, Ackerfluren, durchsetzt mit Feldgehölzen, Hecken, Gebüschen, Bäumen und Baumreihen, einzelnen großflächigen Wiesenarealen und Obstbaumbeständen, Laubmischwälder auf Kuppen und Steilhängen. Das Landschaftsschutzgebiet ist ökologisch notwendiger Ergänzungsraum für die Naturschutzgebiete und flächenhafte Naturdenkmale und ihrer Tierwelt.
Tierwelt
In den 2010er-Jahren breitete sich der Biber an der Elsenz aus und trug durch den Bau von Staudämmen dazu bei, dass sich wieder Frösche und Eisvögel ansiedelten.[4]
Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
Höhe nach Stauhöhe des Neckars (übereinstimmende blaue Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte unterhalb des nächsthöheren und oberhalb des nächsttieferen Neckarwehrs).
Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05.
Höhe nach schwarzer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
Andere Belege
Josef Schmithüsen: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt161 Karlsruhe. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952. →Online-Karte (PDF; 5,1MB)
Hochwasservorhersagezentrale, Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (Übernommen am 23.11.2020. Der MNQ- und der MQ-Wert sind modelliert, Stand 01.03.2016, der für den HQ-Wert eingesetzte HQ100-Wert ist ebenfalls modelliert, Stand 05.12.2013.)
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