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Die Durance (okzitanisch/provenzalisch Durença bzw. Durènço), von lateinischen Schriftstellern meist Druentia benannt, ist ein Fluss in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur im Südosten Frankreichs. Sie entsteht durch Zusammenfluss mehrerer Quellbäche in einem Talkessel des Mont Chenaillet (2650 m), im Gemeindegebiet von Montgenèvre, in der Nähe der italienischen Grenze. Die Durance entwässert generell Richtung Südwest und mündet nach rund 323 km[2] südwestlich von Avignon als linker Nebenfluss in die Rhône. Ihr Oberlauf bildet die Grenze zwischen den Cottischen Alpen im Osten und den Dauphiné-Alpen im Westen.

Durance
Die Durance bei Sisteron
Die Durance bei Sisteron

Die Durance bei Sisteron

Daten
Gewässerkennzahl FR: X---0000
Lage Frankreich, Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Flusssystem Rhône
Abfluss über Rhône → Mittelmeer
Quelle im Gemeindegebiet von Montgenèvre
44° 53′ 37″ N,  43′ 17″ O
Quellhöhe ca. 2325 m[1]
Mündung knapp südlich von Avignon in die Rhône
43° 55′ 22″ N,  44′ 37″ O
Mündungshöhe ca. 20 m[1]
Höhenunterschied ca. 2305 m
Sohlgefälle ca. 7,1 
Länge ca. 323 km[2]
Einzugsgebiet ca. 14.342 km²[2]
Linke Nebenflüsse siehe nebenstehende Tabelle
Rechte Nebenflüsse siehe nebenstehende Tabelle
Durchflossene Stauseen Lac de Serre-Ponçon
Großstädte Avignon
Mittelstädte Manosque, Cavaillon
Kleinstädte Briançon, Embrun, Sisteron, Château-Arnoux-Saint-Auban, Pertuis, Mallemort, Châteaurenard
Quellgebiet der Durance am Sommet des Anges
Quellgebiet der Durance am Sommet des Anges
Brücke Pont d’Asfeld über die Durance bei Briançon
Brücke Pont d’Asfeld über die Durance bei Briançon

Hydrologie


Im Oberlauf wird die Durance seit dem Jahr 1961 zum Lac de Serre-Ponçon gestaut, dem damals größten künstlichen See Frankreichs.[Anm. 1] Wegen ihrer ungleichmäßigen Wasserführung mit teils verheerenden Hochwässern galt sie bis zur Inbetriebnahme der Stauseen als eine der „Geißeln der Provence“. Auch unterhalb des Stausees ist sie noch mehrfach aufgestaut, das Wasser wird durch nicht befahrbare Kanäle, zum Beispiel den Canal de Carpentras, zur Energiegewinnung und Bewässerung der zahlreichen Obstplantagen abgeleitet. Besonders markant ist ein Kanal der Électricité de France (EDF), der unterhalb des Lac de Serre-Ponçon vom Fluss abzweigt, diesen in wechselndem Abstand von Kraftwerk zu Kraftwerk begleitet und erst bei Mallemort, etwa 30 km vor seiner Mündung, nach Süden abzweigt und in den Étang de Berre mündet. Der etwa 80 km lange Canal de Marseille ist die wichtigste Trinkwasserquelle der Stadt Marseille.


Durchquerte Départements



Nebenflüsse


Linke Nebenflüsse:

Rechte Nebenflüsse:


Brücken


Hautes-Alpes:

Alpes-de-Haute-Provence:

Staudammbrücke von L’Escale
Staudammbrücke von L’Escale

Zwischen Vaucluse und Bouches-du-Rhône:

Eisenbahnviadukt bei Cavaillon
Eisenbahnviadukt bei Cavaillon

Wassersport


Die Durance ist oberhalb des Stausees ein sehr beliebtes Ziel für Wildwassersportler (Rafting, Wildwasserpaddeln) geworden, da die Wasserführung praktisch ganzjährig ausreicht. Wegen der relativ moderaten Schwierigkeiten wird der Abschnitt zwischen L’Argentière-la-Bessée und Embrun bevorzugt. Als einziges ernstzunehmendes Hindernis ist dort die Rabioux zu überwinden. Stromaufwärts befindet sich bei St. Clement eine künstliche Wildwasseranlage im Flussbett der Durance mit moderater Schwierigkeit. Bei L’Argentière-la-Bessée wurde zudem ein anspruchsvoller Parcours für Kanuslalom mit Trainingszentrum in den Fluss eingebaut. Weiter oberhalb durchbricht die Durance eine Schlucht im hohen Bereich der Wildwasserschwierigkeitsskala. Ein oberhalb dieser Schlucht liegender Abschnitt im unteren Schwierigkeitsgrad, welcher bei Briançon beginnt und am Wehr in Prelles endet, wird ebenfalls häufig befahren. Oberhalb von Briançon hat die Durance einen hohen bis extrem schweren Schwierigkeitsgrad, dessen schwerstes und bekanntestes Stück die Malafosse-Passage ist. Die abschließende kleine Schlucht in Briançon wird trotz des mittleren Schwierigkeitsgrades eher selten befahren.

Neben der Durance werden gerne die in diesem Bereich einmündenden Nebenflüsse Ubaye, Guil, Gyronde, Guisane und Clarée sehr häufig befahren. Diese sind Wildbäche mit teilweise extremen Schwierigkeitsgraden der Wildwasserschwierigkeitsskala. Kurz vor der Einmündung in den Stausee in Embrun gab es eine beliebte Trainings- und Wettkampfstelle (La Clapiere) für Freestyle bzw. Playboating, welche zwar nicht den hohen Schwierigkeitsgrad der Rabioux hatte, aber trotzdem gut angenommen wurde.


Naturlandschaft


Die Durance durchquert eine Fülle von Naturlandschaften, auch wenn der Talboden selbst meist durch größere Städte, Verkehrsbauten und Industrieansiedlungen geprägt ist. Der Fluss verläuft im Oberlauf zwischen dem Nationalpark Écrins und dem Regionalen Naturpark Queyras. Im Unterlauf bildet er streckenweise den Grenzverlauf zum Regionalen Naturpark Verdon, zum Regionalen Naturpark Luberon und zum Regionalen Naturpark Alpilles.


Anmerkungen


  1. Seit 1974 ist der Lac du Der-Chantecoq der größte Stausee in Frankreich.

Siehe auch




Commons: Durance – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. geoportail.gouv.fr (1:16.000)
  2. Die Angaben zur Flusslänge beruhen auf den Informationen über die Durance bei SANDRE (französisch), abgerufen am 17. Juni 2011, gerundet auf volle Kilometer.

На других языках


- [de] Durance

[en] Durance

The Durance (French pronunciation: ​[dyʁɑ̃s]; Durença in the Occitan classical norm or Durènço in the Mistralian norm) is a major river in Southeastern France. A left tributary of the Rhône, it is 323.2 km (200.8 mi) long.[1] Its drainage basin is 14,472 km2 (5,588 sq mi).[2]

[es] Río Durance

El río Durance o Duranza (en occitano Durença) es un río de Francia, afluente del Ródano por la izquierda. Nace en los Alpes a unos 1800 m sobre el nivel del mar, cerca del Mont Chenaillet, en el departamento de Altos Alpes. Desemboca en el Ródano junto a Aviñón, tras un curso de 305 km y una cuenca de 14 225 km².

[it] Durance (fiume)

La Durance (in italiano Druenza, ora in disuso; in latino Druentia) è un fiume lungo 323,5 km[1] del sud-est della Francia. La sua fonte è situata sul monte Chenaillet (a 2.634 metri sul livello del mare), nel dipartimento delle Alte Alpi, vicino alla frontiera italiana; si getta nel Rodano, alcuni chilometri a sud di Avignone, nel dipartimento della Vaucluse.

[ru] Дюранс

Дюра́нс (фр. Durance, лат. Druentia) — река на юго-востоке Франции. Дюранс берёт своё начало в Верхних Альпах вблизи горы Шенайе на границе с Италией и впадает в Рону в нескольких километрах к югу от Авиньона в департаменте Воклюз. Помимо Верхних Альп и Воклюза, Дюранс протекает также по департаменту Альпы Верхнего Прованса. Основные города, стоящие на Дюрансе, — это Бриансон, Амбрён, Систерон, Маноск, Кавайон. Наиболее значительные притоки — Юбей, Блеон, Вердон, Калавон, Жаброн и Гиль. Длина реки — 323,8 км[1] Средний расход воды — 100 м³/с.[источник не указан 2001 день]



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