Der Chambal (Hindi: चम्बल, Cambal) ist ein ca. 885 km langer Fluss im nördlichen Indien, der zum Einzugsgebiet des Ganges gehört. Er wird bereits im Mahabharata unter dem Namen Charmanyavati (चर्मण्वती) erwähnt.
Chambal | ||
Chambal-Schlucht und Gandhi-Sagar-Damm | ||
Daten | ||
Lage | Madhya Pradesh, Rajasthan, Uttar Pradesh (Indien) | |
Flusssystem | Ganges | |
Abfluss über | Yamuna → Ganges → Indischer Ozean | |
Quelle | im Vindhyagebirge 22° 26′ 35″ N, 75° 38′ 3″ O22.44292975.6343854 | |
Quellhöhe | 854 m[1] | |
Mündung | in die Yamuna26.48888888888979.247222222222122 26° 29′ 20″ N, 79° 14′ 50″ O26.48888888888979.247222222222122 | |
Mündungshöhe | 122 m | |
Höhenunterschied | 732 m | |
Sohlgefälle | 0,83 ‰ | |
Länge | 885 km[2] | |
Einzugsgebiet | 132.508 km²[3] | |
Abfluss[4] | MQ |
952 m³/s |
Abfluss[1] | MNQ 1996/2004 MHQ 1996/2004 |
58,53 m³/s 2.074,28 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Banas, Mej | |
Rechte Nebenflüsse | Kali Sindh, Parbati, Shipra | |
Durchflossene Stauseen | Jawahar Sagar, Rana Pratap Sagar, Gandhi Sagar, Kota-Staustufe | |
Großstädte | Nagda, Kota | |
Hydrologischer Hauptstrang des Ganges-Systems | ||
![]() Verlauf des Chambal im Einzugsgebiet der Yamuna | ||
![]() Unterlauf des Chambal bei Dholpur | ||
![]() Mittellauf des Chambal bei Kota |
Der Chambal entspringt im zentralindischen Vindhyagebirge südlich der Stadt Mhow nahe Indore; er durchfließt in zumeist nördlicher oder nordöstlicher Richtung die Bundesstaaten Madhya Pradesh, Rajasthan sowie Uttar Pradesh und mündet nach ca. 885 km bei Etawah in die Yamuna. Er ist nicht nur deren längster Nebenfluss, sondern übertrifft sie auch an Größe, was weiter flussabwärts wiederum für die Mündung der Yamuna in den Ganges gilt.[5] Der Chambal entwässert die Landschaft Malwa zwischen dem Aravalli- und dem Vindhyagebirge.
Die größte Stadt an seinen Ufern ist die Millionenstadt Kota in Rajasthan; die zweitgrößte Stadt ist Nagda mit ca. 100.000 Einwohnern.
Der Fluss hat mit seinen Nebenflüssen am Rande des Dekkan-Plateaus ein verzweigtes Schluchtensystem geschaffen, in welchem er mehrere Stromschnellen bildet und an drei Stellen zur Nutzung seiner Wasserkraft gestaut ist.
Das Einzugsgebiet liegt in einem semiariden bis semihumiden Klimabereich, der durch eine savannenartige Vegetation mit dornenreichen Gehölzen und laubabwerfenden Trockenwäldern charakterisiert ist. Im hügeligen Randbereich der Gangesebene sind die Landwirtschaftsflächen verbreitet von Bodenerosion betroffen.
Der noch wenig verschmutzte Fluss bietet einigen bedrohten Tierarten Lebensraum, darunter dem Gangesdelfin, dem Gangesgavial sowie dem Sumpfkrokodil. Im Unterlauf sind zwei Abschnitte von zusammen rund 425 km Länge zu Schutzgebieten erklärt worden.