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Der Tungurahua ist ein aktiver Schichtvulkan, der südöstlich von Ambato am Ostabhang der Anden Ecuadors liegt und das Amazonasgebiet überragt. Der Name stammt wahrscheinlich aus dem Quechua von tunguri = Schlund, rahua = brennen, feuerspeien.

Tungurahua

Der Tungurahua am 28. November 2004

Höhe 5016 m
Lage Ecuador
Gebirge Anden
Dominanz 23,8 km El Altar
Schartenhöhe 1561 m
Koordinaten  28′ 12″ S, 78° 26′ 41″ W
Tungurahua (Ecuador)
Tungurahua (Ecuador)
Typ Schichtvulkan
Letzte Eruption 2015 (gegenwärtig aktiv seit 1999)
Erstbesteigung 1873, Alfons Stübel und Wilhelm Reiß
pd5
fd2

1802 versuchte Alexander von Humboldt auf seiner Amerikareise vergeblich, den Gipfel zu ersteigen.[1]


Vulkanische Aktivität


Ausbruch des Tungurahua 2003
Ausbruch des Tungurahua 2003
Ausbruch des Tungurahua 2006
Ausbruch des Tungurahua 2006

1999 führte eine größere Aktivität zur Evakuierung der an seinem Fuße gelegenen Stadt Baños und ihrer Umgebung, es mussten dabei 22.000 Personen in Sicherheit gebracht werden. Aschewolken stiegen ca. 10 km hoch in die Atmosphäre und bedeckten beim Niederfall mehr als 500 km² Land. Schlammlawinen führten zu Straßenzerstörungen. Seitdem sind kontinuierlich, mal an-, mal abschwellend, Rauchausstöße und kleinere Eruptionen zu verzeichnen. Im Juli 2006 kam es erneut zu starken Rauch- und Ascheausstößen und Eruptionen geringerer Intensität.

In den frühen Morgenstunden des 17. August 2006 zeigte der Vulkan die stärksten Lavaausstöße seit 1999. Fünf Dörfer wurden verschüttet und verbrannt, sechs Menschen aus dem Dorf Palitahua kamen ums Leben, 13 wurden verletzt. Insgesamt 3200 Bewohner der umliegenden Dörfer und der Stadt Baños wurden in Sicherheit gebracht, die Provinzen Tungurahua und Chimborazo wurden für einige Tage zum Katastrophengebiet erklärt.

Am 16. Oktober 2006 spuckte der Vulkan ein weiteres Mal kleinere Lavaströme sowie mehrere Tonnen Asche in bis zu 8 km Höhe. Umliegende Dörfer im Norden mussten erneut evakuiert werden, Tote oder Verletzte waren nicht zu beklagen.[2]

«Tungurahua»
«Tungurahua»

Am 6. Februar 2008 sind nach einem Asche- und Gesteinsregen fast 1500 Menschen aus ihren Häusern geflohen.[3] Nach lokalen Medienberichten wurden bei der Eruption mehrere Ortschaften stark beschädigt, mindestens fünf Personen kamen ums Leben. Der Tungurahua spuckte Lava aus, Felsbrocken rollten die Westseite des Bergs hinab, und über dem Vulkan stand eine zehn Kilometer hohe Aschewolke.[3] Der Ascheregen zerstörte nach Behördenangaben 20.000 Hektar Agrarland.[4] Rund 400 an den Hängen des Bergs lebende Familien wurden in Sicherheit gebracht. Ecuadors Präsident Correa rief den Notstand für die Region aus.

Am 22. Mai 2010 brach der Vulkan erneut aus. Die dabei entstandene Aschewolke war über zehn Kilometer hoch. Der Flughafen und alle Schulen der größten Stadt Ecuadors, Guayaquil, wurde geschlossen und mehrere Dörfer evakuiert.[5] Eine erneute eruptive Phase begann am 22. November 2010.[6]

Am 17. Dezember 2012 brach der Tungurahua erneut aus und eruptierte tonnenweise Asche sowie glühende Gesteinsbrocken.[7] Die Aschewolke dieses Ausbruchs war rund 7 Kilometer hoch. Die Einwohner der umliegenden Dörfer konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.

Am 10. März 2013 brach der Tungurahua erneut aus und schleuderte tonnenweise Asche und glühende Gesteinsbrocken auf umliegende Gebiete. Vom 1. bis 3. Februar und am 5. April 2014 kam es zu erneuten Eruptionen, bei denen etwa 8 bzw. 10 Kilometer hohe Aschewolken ausgestoßen wurden.[8][9]

Am 11. November 2015 wurde eine mehrere Tage andauernde eruptive Aktivität des Tungurahuas verzeichnet. Die dabei entstandene Aschewolke war bis zu 4500 Meter hoch.[10][11]

Am 27. Februar 2016 ist der Tungurahua erneut aktiv geworden und hat riesige Gesteinsbrocken sowie eine 5 Kilometer hohe Aschewolke ausgestoßen, die mehrere Dörfer als Niederschlag bedeckte. Es herrschte Alarmstufe orange, die Ende März 2016 wieder auf gelb herabgesetzt wurde.[12]



Commons: Tungurahua – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Andreas W. Daum: Alexander von Humboldt. C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73435-9, S. 56.
  2. http://www.bbc.com/news/world-latin-america-26901834
  3. Spiegel-Online, „Fünf Tote bei Vulkanausbruch“, 7. Februar 2008
  4. swissinfo, „Mindestens fünf Tote nach Vulkanausbruch in Ecuador“, 7. Februar 2008@1@2Vorlage:Toter Link/www.swissinfo.ch (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. web.de Nach Vulkanausbruch Flughafen gesperrt (Memento des Originals vom 1. Juni 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/magazine.web.de (4. Juni 2010 18:51 CEST)
  6. igepn.edu.ec, 27. November 2010: Volcán Tungurahua: Constantes columnas de emisión con moderado contenido de ceniza en dirección Sur Occidente (28. November 2010)
  7. Tungurahua und Lokon: Ausbruch von Vulkanen in Indonesien und Ecuador. SPIEGEL Online. Abgerufen am 21. Dezember 2012
  8. Ecuador's Tungurahua volcano spews lava and rocks. BBC News, 3. Februar 2014, abgerufen am 5. April 2014 (englisch).
  9. Ecuador volcano throws up spectacular ash plume. BBC News, 5. April 2014, abgerufen am 5. April 2014 (englisch).
  10. Una emisión de ceniza de 3 kilómetros se registró en el volcán Tungurahua. El Comercio, 11. November 2015, abgerufen am 24. November 2015 (spanisch).
  11. Declaran alerta naranja en las zonas de influencia del volcán Tungurahua. El Comercio, 18. November 2015, abgerufen am 24. November 2015 (spanisch).
  12. Red de Observatorios Vulcanológicos (ROVIG). ROVIG, 31. März 2016, abgerufen am 31. März 2016 (spanisch).

На других языках


- [de] Tungurahua

[en] Tungurahua

Tungurahua (/tʊŋɡʊˈrɑːwə/; from Quichua tunguri (throat) and rahua (fire), "Throat of Fire")[5] is an active stratovolcano located in the Cordillera Oriental of Ecuador. The volcano gives its name to the province of Tungurahua. Volcanic activity restarted on August 19, 1999,[6] and is ongoing as of 2013[update], with several major eruptions since then, the last starting on 1 February 2014.[7][8]

[es] Volcán Tungurahua

El Tungurahua es un estratovolcán activo situado en la zona andina de Ecuador. El volcán se alza en la Cordillera Oriental de Ecuador, límite de las provincias de Chimborazo y Tungurahua, y da nombre a esta última. Está frecuentemente en erupción, las últimas más violentas han tenido lugar el 14 de julio de 2006, 16 de agosto de 2006, 28 de mayo de 2008, 26 de abril de 2010, 20 de agosto de 2012, el 1 de febrero de 2014 y la más reciente el 27 de febrero de 2016. El Instituto Geofísico, EPN monitorea la actividad del volcán Tungurahua y otros volcanes en las montañas de los Andes de Ecuador y en las Islas Galápagos.[1][2]

[fr] Tungurahua

Le Tungurahua est un stratovolcan équatorien en activité de 5 023 mètres d'altitude, situé à cheval entre les provinces de Chimborazo et Tungurahua. En éruption depuis le 5 octobre 1999, son activité éruptive a repris le 28 mai 2010 et connaît à partir du 26 avril 2011 une nouvelle phase explosive.

[it] Tungurahua

Il Tungurahua (5023 m s.l.m.) è uno stratovulcano andino dell'Ecuador, localizzato nell'omonima provincia. Si tratta di uno dei più attivi tra i numerosi vulcani presenti nel territorio ecuadoriano. Il suo nome significa "gola ardente" (o gola di fuoco) nella lingua quechua.[1]

[ru] Тунгурауа

Тунгурауа (исп. Tungurahua, от кечуа Tunguri — «горло» и rahua — «огонь», то есть «огненное горло») — действующий вулкан в Эквадорских Андах (Кордильера-Реаль[en]), на территории национального парка Сангай. По названию вулкана названа и провинция Тунгурауа, на территории которой он расположен. Абсолютная высота вулкана 5023 метра над уровнем моря.



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