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Der Rinjani ist ein Schichtvulkan auf der indonesischen Insel Lombok und nach dem Kerinchi der zweithöchste Vulkan des Landes.[1]

Rinjani

Kleinerer Ausbruch des Gunung Rinjani (1994)

Höhe 3726 m
Lage Lombok, Indonesien
Dominanz 1601 km Kinabalu
Schartenhöhe 3726 m
Koordinaten  25′ 0″ S, 116° 28′ 0″ O
Rinjani (Kleine Sundainseln)
Rinjani (Kleine Sundainseln)
Typ Schichtvulkan
Letzte Eruption 27.09.2016

Insel Lombok mit dem Vulkan Rinjani

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Geographische Lage


Der Rinjani ist ein Inselbogen-Vulkan und gehört zu den Vulkanen des Sundabogens. Der Inselbogen entstand durch die Subduktion ozeanischer Kruste, die zur Indo-Australischen Platte gehört. Die Vulkane des Sundabogens sind zum größten Teil hochexplosiv. Nicht weit vom Rinjani entfernt auf der Insel Sumbawa befindet sich der Mount Tambora, der 1815 mit einem VEI der Stärke 7 eruptierte.

Aufstieg zum Rinjani (Video, 8:12 min)
Karte der Vulkane in Indonesien
Karte der Vulkane in Indonesien

Durch den Gunung Rinjani Nationalpark, der 1997 gegründet wurde, ist der Berg geschützt. Von hier aus wird auch der Zugang zum Krater organisiert. In der 6 × 8,5 km großen Caldera liegt der 230 m tiefe Kratersee Segara Anak. Mehr als 20 Dörfer liegen um den von den Bewohnern als heilig verehrten Berg herum. Zu den Flüssen, die am Rinjani entspringen, zählt unter anderem auch der Jangkok.


Eruptionen


Nach Untersuchungen eines internationalen Forscherteams[2] ist der Ausbruch des Samalas im Rinjani-Vulkankomplex im Jahr 1257 dafür verantwortlich, dass der darauf folgende Sommer 1258 in Europa von Dauerregen und Missernten geprägt war. Die Forscher nennen 1258, ähnlich dem üblicherweise so bezeichneten Jahr 1816, ein „Jahr ohne Sommer“. Belegt wird dies durch Bohrkernanalysen aus Grönland und der Antarktis, die den gewaltigen Vulkanausbruch Mitte des 13. Jahrhunderts nachweisen. Durch einen Vergleich des Bohrkernmaterials mit den Ablagerungen in der Umgebung des Vulkans konnte der Ausbruch dem Berg Samalas zugeordnet werden. Das Jahr 1259 war einer Rekonstruktion aus Baumringdaten zufolge das drittkälteste der Nordhemisphäre in den letzten 1000 Jahren.[3]

In zahlreichen Chroniken wird von den schlechten Sommern nach 1257 berichtet. In den Normannischen „Aufzeichnungen von Coutance“ ist davon zu lesen, dass es „keinen Sommer während des Sommers“ gab. Das Wetter war zur Erntezeit sehr regnerisch und kalt, weder die Getreideernte noch die Traubenlese war gut.[3] In England verschärfte die Eruption eine Lebensmittelkrise.[4] Im Ergebnis des Vulkanausbruchs wurde nach der auf Palmblättern verfassten Chronik Babad Lombok Pamatan, die Hauptstadt des Königreichs Lombok, vollständig zerstört.

Der Ausbruch hatte die Stärke 7 und wird auf den Zeitraum Mai bis Oktober 1257 datiert. Die Höhe der Rauchsäule wird auf 43 Kilometer und das Auswurfvolumen auf 100 Kubikkilometer Tephra geschätzt.[2][5][A 1] Wahrscheinlich kein anderer Vulkanausbruch der letzten 2000 Jahre schwächte derart die Strahlung der Sonne durch Schwefeldioxidemissionen ab.[6] Es wird vermutet, dass diese und einige nachfolgende Eruptionen durch Rückkopplungseffekte auch langfristig zu einer kühleren Episode der Nordhemisphäre, zur sogenannten Kleinen Eiszeit, beitrugen.[7]

Die letzten größeren Eruptionen waren im Mai 2009, Mai 2010[8], September 2016[9] und Juli 2018.[10]


Siehe auch




Commons: Mount Rinjani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Liste bei Peakbagger
  2. Franck Lavigne et al.: Source of the great A.D. 1257 mystery eruption unveiled, Samalas volcano, Rinjani Volcanic Complex, Indonesia (Abstracts). 4. September 2013, abgerufen am 2. Oktober 2013 (englisch).
  3. Sébastien Guillet u. a.: Climate response to the Samalas volcanic eruption in 1257 revealed by proxy records. In: Nature Geoscience. Band 10, 2017, doi:10.1038/ngeo2875.
  4. Bruce M. S. Campbell: Global Climates, the 1257 mega-eruption of Samalas volcanoe, and the English Food Crisis of 1258. In: Transactions of the Royal Historical Society. Band 27, Dezember 2017, doi:10.1017/S0080440117000056.
  5. Kälteeinbruch im Jahr 1258: Forscher legen Lösung für Vulkan-Rätsel vor. Spiegel Online, 1. Oktober 2013, abgerufen am 2. Oktober 2013.
  6. M. Sigl u. a.: Timing and climate forcing of volcanic eruptions for the past 2,500 years. In: Nature. 2015, doi:10.1038/nature14565.
  7. Gifford H. Miller u. a.: Abrupt onset of the Little Ice Age triggered by volcanism and sustained by sea-ice/ocean feedbacks. In: Geophysical Research Letters. Band 39, Nr. 2, Januar 2012, doi:10.1029/2011GL050168.
  8. vulkane.net/blogmobil Rinjani Aufruf am 4. Juni 2010 19:04 CEST
  9. Activity for the week of 28 September-4 October 2016. Smithsonian's Global Volcanism Program und United States Geological Survey, abgerufen am 6. Oktober 2016.
  10. Tiroler am Vulkan in Lombok: „Wir sind einfach losgerannt“ (1. August 2018)

Anmerkungen


  1. Der in den Quellen genannte Wert von 40 km³ DRE (Dense-rock equivalent) wurde mit dem Faktor 2,5 auf 100 km³ Tephra umgerechnet.

На других языках


- [de] Rinjani

[en] Mount Rinjani

Mount Rinjani (Indonesian: Gunung Rinjani) is an active volcano in Indonesia on the island of Lombok. Administratively the mountain is in the Regency of North Lombok, West Nusa Tenggara (Indonesian: Nusa Tenggara Barat, NTB). It rises to 3,726 metres (12,224 ft), making it the second highest volcano in Indonesia.[2] It is also the highest point in the Indonesian province of West Nusa Tenggara.

[fr] Mont Rinjani

Le mont Rinjani ou mont Rindjani[2], en indonésien Gunung Rinjani, est un volcan du Sud de l'Indonésie situé sur l'île de Lombok. Culminant à 3 726 mètres d'altitude, il est le deuxième volcan le plus élevé d'Indonésie, après le Kerinci[1].

[it] Rinjani

Il Rinjani è un vulcano attivo dell'isola di Lombok in Indonesia. La sua altitudine di 3.726 metri sul livello del mare, il che lo rende il secondo vulcano più alto del paese, e la cima più elevata dell'isola.

[ru] Ринджани

Ринджа́ни (индон. Gunung Rinjani) — активный стратовулкан на острове Ломбок (Индонезия). Неоднократно извергаясь в западной части формировалась кальдера с озером. Предпоследнее извержение было на конусе Meer Lake в 2009 году. Последнее извержение в ноябре 2015 года. Столб пепла, выбрасываемого вулканом поднимался до отметок в 3,7 км. На вулкане 3 субкратера.



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