Der Kinabalu, Gunung Kinabalu (mal. Gunung = „Berg“) oder Mount Kinabalu ist der höchste Berg Malaysias. Er ist 4095m hoch und liegt im malaysischen Bundesstaat Sabah, im Nordteil Borneos. Er ist etwa 50km von Kota Kinabalu, der Hauptstadt des Staates, entfernt.
Der Kinabalu besteht größtenteils aus Granit (Adamellit) und ist geologisch gesehen noch sehr jung. Er hebt sich heute noch jährlich um 5mm. Während der Eiszeit war der Gipfel vergletschert.
Am 5. Juni 2015 ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 5,9 bis 6,0, das Erd- und Felsrutsche und Steinschlag auslöste und mindestens 19 Menschen tötete.[1]
Vegetation
Die Pflanzenwelt des Kinabalu ist äußerst vielfältig.
Am Kinabalu findet man folgende Höhenstufen:[2]
Die planare Vegetationszone bis 350/600m wird von Dipterocarpaceen-Tieflandregenwäldern gebildet.
Die kolline Höhenstufe bis 900m wird ebenfalls von Diperocarpaceen-Regenwald gebildet, in dem jedoch zudem tropische Eichen und Kastanien häufig sind.
Die submontane Stufe, die bis 1700/1800m reicht, wird von tropischen Eichen u. a. Buchengewächsen dominiert.
In der mittleren Montanstufe wachsen bis auf 2000/2350m Steineiben- und Myrtengewächse.
Bis auf 2600/2800m bildet ein Nebelwald aus Myrten- und Buchengewächsen die hochmontane Höhenstufe, die mit epiphytischen Moosen und Flechten überwachsen sind. Weitere häufige Gehölze sind verschiedene Rhododendronarten und einige Nadelhölzer wie die Celery Pine. Die insektivoren Kannenpflanzen sind hier besonders häufig vertreten.
Das subalpine Waldgrenz-Ökoton beginnt mit einem krüppelwüchsigen Elfenwald, der in ericoide Sträucher und schließlich in eine Kräuterflur bis auf 3400/3700m übergeht.
Bis zum Gipfel auf 4095m wachsen nur noch vereinzelte tropisch-alpine Zwergsträucher- und Kräuterheiden sowie Gräser.
Der Kinabalu bildet ein Diversitätszentrum für Kannenpflanzen (Nepenthes), Orchideen und Rhododendren.
Wetter
Auf dem Kinabalu ist das Wetter sehr wechselhaft, oft beginnt der Tag sonnig oder neblig und im Verlaufe des Mittags wird er in Wolken eingehüllt. Dazu kommen starke Regengüsse oder Gewitter, die manchmal sogar mit Schnee vermischt sein können. Der Schnee bleibt aber nicht liegen. Nachts und am frühen Morgen herrschen auf dem Gipfel oft leichte Minusgrade. Eine hochstehende, stechende Sonne und enorme Luftfeuchtigkeit können auch die kaum 10 °C Mittagstemperatur unangenehm werden lassen. Des Öfteren weht auf dem Gipfel ein starker Wind mit Böen um 120 km/h.
Besteigung
Touristisch ist der Kinabalu gut erschlossen: Nach der Pflichtanmeldung im Nationalpark werden die Touristen in Gruppen einheimischen Führern zugeteilt. Am ersten Tag fährt man morgens mit dem Minibus vom Verwaltungsgebäude des Parks bis zum Timpohon Gate in 1800m Höhe (Bus- und Taxistand). Von dort wandert man bis zu den Laban-Rata-Hütten in 3200 bis 3300m Höhe, wo man übernachtet. Vom Startpunkt geht es stetig bergan. Die Wege sind anspruchsvoll, mal mit Wurzeln durchzogen, zeitweise mit unregelmäßigen Stufen und kleinen Felsen. Es sind während des Aufstiegs in regelmäßigen Abständen (ca. alle 500m) Zapfstellen für Trinkwasser und Regenunterstände („Shelter“) zu finden.
An der Hütte steht eine Übernachtungsmöglichkeit in Mehrbettzimmern mit einem kleinen kantinenartigen Restaurant zur Verfügung. Der Aufstieg erfolgt üblicherweise am frühen Morgen zwischen 2:00 und 3:00 Uhr, da es das Ziel vieler Besteiger ist, den Sonnenaufgang auf dem Berggipfel zu erleben. Für die letzten 800m Höhenunterschied werden dabei drei bis vier Stunden veranschlagt. Es starten täglich weit über 100 Wanderer.
Darüber hinaus werden auf Nachfrage Eintagestouren angeboten. Diese sind nicht im Vorfeld, sondern nur auf persönliche Nachfrage im Park buchbar. Da die Übernachtung auf der Hütte die größte Kostenposition ausmacht, sind diese Touren wesentlich günstiger. Es werden jedoch nur vier Lizenzen pro Tag ausgegeben.
Kinabalu Park
Der Kinabalu liegt im gleichnamigen Nationalpark. Dieser ist 75.370 ha groß und wird seit 2000 in der Welterbeliste der UNESCO geführt.[3]
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