Der Erta Ale (Afar’Ertá’alé oder ’Irtá’alé „Berg, der raucht“) ist ein basaltischer Schildvulkan im Afar-Dreieck (Danakil) im Nordosten Äthiopiens, der sich auf 613m erhebt.
Er liegt auf der Riftzone des Ostafrikanischen Grabenbruchs, einer kontinentalen Nahtstelle, die Ostafrika auf einer Länge von 6000km bis nach Mosambik durchzieht. Der Vulkan erhebt sich über dem Boden eines trockengefallenen Meeres, das entstanden war, als der Danakil-Block durch die Plattentektonik angehoben wurde und dadurch das Afar-Dreieck vom Roten Meer trennte.
Sein Krater auf dem Gipfel hat Maße von 700m×1600m. Eine andere zum Erta Ale gehörige Vertiefung befindet sich südöstlich des Hauptgipfels, ist durch Steilhänge begrenzt und hat Maße von 1800m×3100m.[1]
Der Erta Ale ist Bestandteil der nach ihm benannten Erta-Ale-Vulkankette, deren höchster Vulkan mit 1031m der Ale Bagu ist.
Lavasee in der Caldera des Erta Ale
Aktive Lavaströme im Krater, Nachtaufnahme
Trockenes Lavafeld in der Nähe des Kraters
Vulkan Erta Ale (EA), aufgenommen aus einem Space Shuttle
Lavasee
Der Erta Ale ist einer von nur wenigen Vulkanen weltweit, in dessen Caldera sich ein aktiver Lavasee befindet. Der Krater hat einen Durchmesser von 50 m und ist 85 m tief, auf halber Höhe befindet sich eine Terrasse, die aus erstarrter Lava entstanden ist. Die Lava des Sees ist ebenfalls oberflächlich erstarrt, durch die Konvektion zerbricht sie in dünne Platten, die über den See treiben. Die Prozesse, die die Entstehung und die Bewegung dieser Platten steuern, entsprechen in ganz kleinem Maßstab denen der Kontinentaldrift und der Plattentektonik.
Im Januar 2017 wurden starke Aktivitäten innerhalb dieses Lavasees beobachtet, die zu einer starken Änderung der Menge an Lava, sogar zu einem Überlaufen des Sees führten.[2]
Seit Oktober 2020 ist der Lavasee meistens erstarrt.[3]
Literatur
Axel Bojanowski:Afrika bricht entzwei. Im Ostafrikanischen Graben bildet sich bereits der Boden eines künftigen Ozeans. In: der Standard. 17.Februar 2009 (derstandard.at– auch in: Süddeutsche Zeitung Nr. 28, 4. Februar 2009, S. 22 (Wissen)).
Didier Morin: ’Ertá’alé, in: Dictionnaire historique afar (1288–1982); Karthala Editions 2004; ISBN 978-2-84586-492-4; S. 95
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