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Dallol gilt als eines der außergewöhnlichsten Geothermalgebiete der Erde. Das Gebiet liegt in der Danakil-Depression im Nordosten Äthiopiens in Grenznähe zu Eritrea. In dieser schwer erreichbaren Gegend wurden die höchsten durchschnittlichen Jahrestemperaturen der Erde registriert.
| Dallol | ||
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| Höhe | 91 m unter dem Meeresspiegel | |
| Lage | Danakil-Depression, Äthiopien | |
| Koordinaten | 14° 14′ 25″ N, 40° 17′ 52″ O | |
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| Typ | Vulkan | |
| Letzte Eruption | 1926 | |
Beschreibung
Die letzte phreatische Explosion des Dallol fand 1926 statt und formte einen 30 m weiten Krater, seitdem beschränkt sich die Aktivität auf eine große Anzahl von heißen Salzwasserquellen. Das etwa 4 km² große Vulkangebiet erhebt sich ca. 30 m aus einer Salzebene, die 120 m unter dem Meeresspiegel liegt. Heißes Grundwasser löst beim Aufsteigen durch die 1000 m dicken Salz- und Anhydritschichten Mineralien auf, die an der Oberfläche wieder abgelagert werden. Dabei bilden sich verschiedenartigste Formen, welche an Korallenstöcke oder Hornitos erinnern. Die Ausfallprodukte erhalten durch Schwefel und verschiedene Kaliumsalze ihre charakteristischen Weiß-, Gelb- und Rotfärbungen. Die Austrittstemperatur der Quellen beträgt ca. 70 °C, ein pH-Wert von unter 1 zeugt von extremem Säuregehalt. Die vulkanischen Gase lösen sich im Wasser, jedoch verdunstet das Wasser aufgrund der trockenen Luft und ihrer hohen Temperatur, zudem ist die Luft aufgrund der Gase selbst sauer.[1]
Im Oktober 2019 veröffentlichte ein französisch-spanisches Wissenschaftlerteam einen Artikel in Nature Ecology and Evolution,[2] der zu dem Schluss kommt, dass es in Dallols extremen Tümpeln kein Leben gibt.[3] Die Untersuchungen zeigten, dass selbst die widerstandsfähigsten Mikroben dort keine Überlebenschance haben. Die Zellen könnten sich nicht gleichzeitig gegen den extremen pH-Wert, den hohen Salzgehalt von mehr als 35 % NaCl und die Hitze von über 108° C schützen. Ein weiterer Faktor ist der hohe Gehalt an Magnesiumsalzen. Dadurch werden Wasserstoffbrückenbindungen aufgebrochen und dies führt zur Denaturierung der Biomoleküle.[4] Früher nachgewiesene DNA-Spuren stammten alle von verschiedenen Kontaminationen (Laborausrüstung, Touristen, Wind).[5]
An der Südwestflanke des Dallol erstrecken sich die sogenannten Salz-Canyons, durch Erosionsprozesse geformte, bis 40 m hohe Pfeiler. Das Magma liegt etwa 3000 bis 4000 Meter unter der Oberfläche.[1]
Das Wort Dallol bedeutet in der Afar-Sprache „Auflösung“,[1] kann aber auch mit „Ort ohne Wiederkehr“ oder „Eingang zur Hölle“ übersetzt werden.[5]
Klimatabelle
| Dallol (1960–1966) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Dallol (1960–1966)
Quelle: Dallol, Ethiopia | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mit 34,7 °C besitzt Dallol eine höhere Durchschnittstemperatur als alle anderen Orte der Erde. Selten wird es kühler als 24 °C. Regen fällt nie. Somit ist Dallol auch einer der trockensten Orte der Erde.
Galerie
Salz-Canyons
Formation aus Schwefel und Salz
Vulkanische Landschaft
Schwefelhaltiger Tümpel
Weblinks
- Dallol im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
- Dallol auf photovolcanica.com (englisch)
- Jan.2008 Dallol auf vulkanfaszination.de
- xflow.eu: April 2010, Reisebericht und Fotos
Einzelnachweise
- Auf den Vulkanen der Welt, Der Dallol ein sauerer Vulkan. Auf arte, 14. April 2012
- Jodie Belilla, David Moreira, Ludwig Jardillier, Guillaume Reboul, Karim Benzerara, José M. López-García, Paola Bertolino, Ana I. López-Archilla, Purificación López-García: Hyperdiverse archaea near life limits at the polyextreme geothermal Dallol area. In: Nature Ecology & Evolution. 3, Nr. 11, 2019, ISSN 2397-334X, S. 1552–1561. doi:10.1038/s41559-019-1005-0. PMID 31666740. PMC 6837875 (freier Volltext).
- Dallol Geothermal Field — A Place on Earth Where There is No Life. In: www.indrastra.com. Abgerufen am 11. Dezember 2019.
- Nadja Podbregar: Forscher finden Ort ohne Leben. In: scinexx | Das Wissensmagazin. 25. November 2019 (scinexx.de [abgerufen am 26. Juli 2020]).
- Jana Zeh: Archaeen, Bakterien, Mikroben Gibt es wirklich überall auf der Erde Leben?, auf: n-tv.de vom 25. Juli 2020
Schimmernde Seen aus Säure : Dallol - Ort ganz ohne Leben, auf n-tv, Fotoserie vom 25. Juli 2020
На других языках
- [de] Dallol
[en] Dallol (hydrothermal system)
Dallol is a unique, terrestrial hydrothermal system around a cinder cone volcano in the Danakil Depression, northeast of the Erta Ale Range in Ethiopia. It is known for its unearthly colors and mineral patterns, and the very acidic fluids that discharge from its hydrothermal springs.[1][es] Dallol
Dallol es un cráter volcánico o maar en la depresión de Danakil, al noreste de la cordillera Erta Ale en Etiopía. Se formó por la intrusión de magma basáltico en los depósitos de sal del Mioceno y la actividad hidrotermal posterior.[1] Las erupciones freáticas ocurrieron en 1926, formando el volcán Dallol, mientras que otros cráteres de erupción salpican los salares cercanos. Estos cráteres son los respiraderos volcánicos subaéreos más bajos del mundo, a 45 metros por debajo del nivel del mar.[fr] Dallol (volcan)
Dallol est un site géologique situé dans le désert du Danakil, au nord-est de l'Éthiopie, à une quinzaine de kilomètres de la frontière de l'Érythrée. Ce site volcanique (solfatarien) se trouve à l'extrémité nord d'un lac salin, le lac Karoum, dont le sel est encore exploité par les Afars. Il résulterait de l'explosion d'une importante chambre magmatique de la vallée du Grand Rift au-dessus d'une vaste zone saline à l'ouest de la mer Rouge, et se trouve à – 136,8 mètres au-dessous du niveau de la mer, dans la dépression de Danakil. La température y atteint régulièrement les 45 degrés à l'ombre. Une réinterprétation géologique du site laisse entendre qu'il ne s'agit nullement d'une activité purement volcanique mais de phénomènes complexes entre dynamique salifère (halocinèse) et circulations hydrothermales[1] possiblement liées à une intrusion en profondeur (bien que cette intrusion n'ait pas été reconnue en géophysique jusqu'à 2 200 m de profondeur)[2].[it] Dallol (vulcano)
Dallol è il nome di una cittadina dell'Afar, ma anche di un cratere vulcanico dalle caratteristiche uniche.[ru] Даллол (вулкан)
Далло́л — действующий вулкан во впадине Данакиль, на северо-востоке Эфиопии, недалеко от границы с Эритреей. Это самый низкий вулкан в мире, не считая подводных. Вулкан известен своими специфическими пейзажами, похожими на внеземные, напоминающими поверхность Ио, спутника планеты Юпитер.Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
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