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Saipan ist nach Guam die zweitgrößte Insel der sich über 650 Kilometer erstreckenden Inselkette der Marianen im Pazifischen Ozean.

Saipan
NASA-Satellitenbild von Saipan
NASA-Satellitenbild von Saipan
NASA-Satellitenbild von Saipan
Gewässer Pazifischer Ozean
Inselgruppe Marianen
Geographische Lage 15° 11′ N, 145° 44′ O
Lage von Saipan
Lage von Saipan
Länge 22 km
Breite 9 km
Fläche 115,38 km²
Höchste Erhebung Ogso Tagpochau
465 m
Einwohner 40.220 (2010)
349 Einw./km²
Hauptort Garapan
Lage in den Nördlichen Marianen
Lage in den Nördlichen Marianen
Lage in den Nördlichen Marianen

Geographie


Die Insel ist annähernd 22 km lang und 9 km breit. Saipan liegt circa 200 km nördlich von Guam. Höchster Berg ist der Vulkan Ogso Tagpochau mit einer Höhe von 465 m über dem Meer. Garapan ist der größte Ort der Insel.

Etwa 8 km südwestlich von Saipan liegt, getrennt durch den Saipan Channel, die Insel Tinian.

Geopolitisch gehört Saipan zum US-amerikanischen Außengebiet der Nördlichen Marianen.


Geschichte


Vor mehr als 3000 Jahren soll die Insel Saipan erstmals besiedelt worden sein. Die Ureinwohner hießen Chamorro. Mit der Landung von Ferdinand Magellan wurde Saipan 1521 eine Kolonie Spaniens. Von 1899 bis 1914 stand die Insel als Teil der Kolonie Deutsch-Neuguinea unter deutscher Verwaltung und war zeitweilig Sitz eines eigenen Bezirksamtmanns für die Marianen-Inseln. Wirtschaftlich spielte unter deutscher Hoheit vor allem die Kokospalmenkultur eine Rolle.

1914 während des Ersten Weltkriegs besetzten japanische Truppen die Insel. Später befestigten die Japaner die Insel stark und stationierten Soldaten auf Saipan. Im Jahr 1941 befanden sich etwa 30.000 Soldaten auf Saipan.

Bekanntheit erlangte die Insel hauptsächlich durch die Schlacht um Saipan während des Zweiten Weltkriegs. Sie begann am 15. Juni 1944 mit der Landung von US-Marines an der südwestlichen Küste von Saipan und endete nach drei Wochen mit der Eroberung der Insel durch die US-Amerikaner. Es wurden in aller Eile die vorhandenen japanischen Flugplätze erweitert und neue erbaut. Insgesamt besaß Saipan vier Flugplätze. Von dem Isley Field genannten Flugplatz begannen in großem Stil die strategischen Bombenangriffe auf Japan. Eine dieser 2650 m langen Startbahnen ist heute der Saipan International Airport. Die Flugplätze Kagman AFB und Kobler AFB sind heute überbaut und der Stützpunkt Marpi Field im Norden der Insel ist überwachsen. Von Saipan aus eroberten US-Truppen auch die etwa 8 km südlich liegende Nachbarinsel Tinian. Von dort starteten die B-29-Bomber Enola Gay und Bockscar für die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Noch 1952 wurden japanische Soldaten auf Saipan entdeckt, die die Nachricht vom Ende des Zweiten Weltkrieges nie erreicht hatte.

Am 24. Oktober 2018 überquerte Taifun Yutu die Nachbarinsel Tinian und richtete dort wie auch auf Saipan enorme Verwüstungen und Schäden an. Saipans Häfen und der Flughafen öffneten einige Tage nach dem Sturm wieder.[1]


Bevölkerung



Religion


Die Mehrheit der Chamorro, Karoliner und Philippiner ist katholisch. Einige Kirchen sind in mehreren Sprachen, wie Englisch, Chamorro, Tagalog, Koreanisch und Chinesisch, tätig. Zum Beispiel halten mehr als 200 Zeugen Jehovas ihre Zusammenkünfte (Gottesdienste) auf Englisch, Amerikanischer Gebärdensprache, Koreanisch und Hochchinesisch ab. Außerdem befindet sich ein buddhistischer Tempel auf der Insel. Der aus Bangladesch stammende Teil der Bevölkerung ist überwiegend muslimischen Glaubens.


Wirtschaft


Während der Kolonialherrschaft Japans wurden die Zucker- und Fischindustrie erheblich gefördert. Heute stellen der Tourismus und die Textilindustrie die wirtschaftlichen Standbeine Saipans dar. Die Insel ist ein sogenanntes Steuerparadies. Als Außengebiet der Vereinigten Staaten ist Saipan von einigen US-Gesetzen befreit, vor allem im Sozial- und Einwanderungsrecht. Als Folge davon betrug der Durchschnittslohn in der Textilindustrie etwa die Hälfte des US-Minimallohns.

Dies betraf ungefähr 30.000 in der Textilindustrie beschäftigte Arbeiter. Im Januar 1999 verfassten US-amerikanische Gewerkschaften und Verbände eine Sammelklage im Namen der Textilarbeiter, da diese quasi wie Sklaven behandelt wurden. Im April 2003 wurde mit 27 Textilfirmen und -händlern, darunter GAP, Tommy Hilfiger, Abercrombie & Fitch und Ralph Lauren, ein Vergleich über 20 Millionen US-Dollar ausgehandelt. Nur die Firma Levi Strauss & Co. weigerte sich, den Vergleich anzuerkennen. Im Januar 2004 wurde das Verfahren gegen die Firma eingestellt.


Trivia


Als Folge eines Sturms sank an der Südwestspitze Saipans am 20. September 1638 die spanische Galeone Nuestra Señora de la Concepción, die sich auf der Fahrt von Manila nach Acapulco befand. 1987 wurden aus dem Wrack zahlreiche Schmuckstücke und andere Gegenstände geborgen.

In Saipan befindet sich der Oleai Sports Complex mit Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten für Fußball, Leichtathletik, Baseball, Volleyball und Basketball.


Persönlichkeiten



Bildergalerie



Literatur




Commons: Saipan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. The Latest: Saipan airport reopens for limited service. In: The Washington Post. 27. Oktober 2018, abgerufen am 29. Oktober 2018 (englisch, eingeschränkter Zugang).

На других языках


- [de] Saipan

[en] Saipan

Saipan (/saɪˈpæn/ Chamorro: Sa’ipan, Carolinian: Seipél, formerly in Spanish: Saipán, and in Japanese: 彩帆島, romanized: Saipan-tō) is the largest island of the Northern Mariana Islands, a commonwealth of the United States in the western Pacific Ocean. According to 2020 estimates by the United States Census Bureau, the population of Saipan was 43,385, a decline of 10% from its 2010 count of 48,220.[2]

[es] Saipán

Saipán es la isla más grande del Estado libre asociado insular estadounidense de las Islas Marianas del Norte situado en el océano Pacífico occidental. Su capital política y administrativa es Garapan. La isla tiene una extensión de 115,39 km², y una población de 62 392 habitantes según el censo de 2000.[1]

[fr] Saipan

Saipan, parfois francisé en Saïpan (Code International : MP.SA) est la plus grande des îles du Commonwealth des îles Mariannes du Nord rattachées aux États-Unis depuis 1944, une chaîne de 15 îles faisant partie de l’archipel des îles Mariannes dans l'océan Pacifique occidental.

[ru] Сайпан

Сайпа́н[1] (англ. Saipan) — второй по величине остров в архипелаге Марианские острова в Тихом океане, крупнейший остров и столица Северных Марианских Островов. Входит в состав муниципалитета Сайпан.



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