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Die Osterinsel (spanisch Isla de Pascua, rapanui Rapa Nui) ist eine isoliert gelegene Insel im Südostpazifik, die politisch zu Chile gehört, geographisch jedoch zu Polynesien. Sie liegt südlich des südlichen Wendekreises. Der Hauptort Hanga Roa ist 3526 km von der chilenischen Küste (oder 3833 km in genauer Ostrichtung bis zur Küste) und 4251 km von Tahiti entfernt. Das nächstgelegene bewohnte Eiland ist Pitcairn im Westen, in einer Entfernung von 2078 Kilometern. 2017 lebten laut Volkszählung 7750 Menschen auf der Osterinsel.[1]

Osterinsel
Rapa Nui
Isla de Pascua
Gewässer Pazifischer Ozean
Geographische Lage 27° 7′ S, 109° 21′ W
Lage von OsterinselRapa NuiIsla de Pascua
Lage von Osterinsel
Rapa Nui
Isla de Pascua
Länge 24 km
Breite 13 km
Fläche 162,5 km²
Höchste Erhebung Maunga Terevaka
507,41 m
Einwohner 7750 (2017[1])
48 Einw./km²
Hauptort Hanga Roa
Karte der Osterinsel
Karte der Osterinsel
Karte der Osterinsel

Bekannt ist die Insel vor allem wegen der monumentalen Steinskulpturen, der Moai. Seit 1995 ist die Osterinsel als Nationalpark Rapa Nui Teil des UNESCO-Welterbes.


Geographie



Geologie


Lage der Osterinsel
Lage der Osterinsel

Die Osterinsel ist ein vulkanischer Gipfel, der dem Salas-y-Gómez-Rücken aufsitzt, einem 2500 km langen, submarinen Höhenzug im Südostpazifik. Sie ist, neben der Insel Salas y Gómez, der einzige Berg dieser unter dem Ozean liegenden, aus zahlreichen Vulkanen bestehenden Kette, der über die Meeresoberfläche hinausragt.

Das für viele pazifische Inseln charakteristische Korallenriff fehlt, die Küste fällt steil bis zu einer Meerestiefe von 3000 Metern ab. Der Küstensaum ist steinig und zerklüftet, kleine Sandstrände sind nur an wenigen Stellen zu finden, beispielsweise in der Anakena-Bucht an der Nordküste. An der Südwestspitze sowie im Osten, an der Halbinsel Poike, ragen steile, bis zu 300 m hohe Kliffe empor.

Die Osterinsel hat etwa die Form eines gleichschenklig rechtwinkligen Dreiecks mit einer maximalen Länge von 24 km, einer maximalen Breite von 13 km und einer Fläche von 162,5 km². Die Landschaft ist durch ihren vulkanischen Ursprung geprägt und besteht im Wesentlichen aus den drei Vulkanen Rano Kao im Südwesten, dem Poike mit seinem Hauptgipfel Maunga Puakatiki im Osten und Maunga Terevaka im Norden sowie deren über 70, teils bis zur Unkenntlichkeit erodierten Nebenkratern. Der Maunga Terevaka ist mit 507,41 Metern[2] die höchste Erhebung der Osterinsel. Die Vulkane sind längst erloschen, es sind weder Aktivitäten in jüngerer Zeit beobachtet worden, noch sind solche in den Sagen und Mythen überliefert.

Im Südwesten sind der Osterinsel die kleinen, unbewohnten Nebeninseln Motu Nui (3,9 ha), Motu Iti (1,6 ha) und Motu Kau Kau (0,1 ha) vorgelagert, im Westen Motu Ko Hepoko (0,1 ha) und Motu Tautara (0,1 ha), und vor der Halbinsel Poike Motu Marotiri (0,2 ha).


Klima


Das Klima ist subtropisch warm, die Jahreszeiten sind nur gering ausgeprägt. Starke Passatwinde herrschen vor. Die Niederschläge betragen etwa 1150 mm im Jahr. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 21 °C. Die kältesten Monate sind Juli und August, die wärmsten Januar und Februar. Die regenreichsten Monate sind der April und Mai, die regenärmsten Oktober, November und Februar. Die durchschnittliche Wassertemperatur beträgt 18 °C.

Mataveri (Osterinsel)
Klimadiagramm
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Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Mataveri (Osterinsel)
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 27,0 27,7 27,1 25,6 23,8 22,4 21,7 21,5 22,1 22,9 24,2 25,5 Ø 24,3
Min. Temperatur (°C) 19,2 19,7 19,3 18,1 17,0 15,5 14,8 14,6 14,6 15,1 16,3 18,0 Ø 16,8
Niederschlag (mm) 73 85 96 121 153 106 105 94 87 68 74 86 Σ 1148
Sonnenstunden (h/d) 8,8 8,0 7,1 6,1 5,4 4,6 4,8 5,4 6,1 7,2 7,6 8,0 Ø 6,6
Regentage (d) 15 7 16 15 12 16 12 9 14 6 9 9 Σ 140
Wassertemperatur (°C) 24 24 25 23 22 20 20 20 20 21 22 23 Ø 22
Luftfeuchtigkeit (%) 77 79 79 81 81 81 81 80 79 77 77 78 Ø 79,2
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Klimawandel


Wie die meisten pazifischen Inseln ist auch die Osterinsel von den Auswirkungen des weltweiten Klimawandels betroffen. So zeigt eine Studie von Karnauskas et al. (2016) in der Fachzeitschrift Nature Climate Change auf, dass ein fortschreitender Klimawandel bis zum Jahr 2090 zu einer bedrohlichen Dürre auf der Insel führen könnte.[3]

Einschneidende Klimaänderungen im Südostpazifik sind jedoch kein neues Phänomen. In den letzten 35 000 Jahren war das Klima der Osterinsel, wie man aus palynologischen Untersuchungen schließen kann, nicht immer so wie heute. Das hatte entscheidende Auswirkungen auf die Vegetation. Das Klima vor rund 35 000 Jahren war warm und trocken und förderte den Bewuchs mit krautigen Pflanzen. Von 35 000 bis 26 000 vor unserer Zeitrechnung gab es eine feuchtere und deutlich wärmere Periode, die dichte Palmenwälder und buschige Vegetation gedeihen ließ. Anschließend, bis etwa 12 000 v. Chr., kühlte es ab und es wurde wieder trockener, was das Wachstum der Wälder reduzierte und die Entwicklung von Grasland begünstigte. Von 12 000 v. Chr. bis zur Ankunft der ersten polynesischen Siedler erholten sich die Palmenwälder und bildeten wieder dichte Bestände.[4] Um 4500 v. Chr., noch vor der menschlichen Besiedlung, scheint es eine mehrjährige Trockenperiode gegeben zu haben, Sedimentproben zeigen, dass der Kratersee des Rano Raraku um diese Zeit ausgetrocknet war.[5]

Für die Menschen der Osterinsel blieben die klimatischen Veränderungen nicht ohne Folgen. Der Anthropologe Grant McCall von der University of New South Wales ist der Meinung, dass anhaltende Dürren in der Kleinen Eiszeit wesentlich häufiger waren als heute.[6] Für die Zeit um 1466 n. Chr. haben Sedimentproben aus dem Krater des Rano Kao eine Trockenperiode bestätigt.[7] McCall nimmt an, dass der Klimawandel in der Kleinen Eiszeit mitverantwortlich für die Destabilisation und den Umbruch der Gesellschaft im 17. Jahrhundert war. Die schwieriger werdenden Lebensbedingungen könnten zu Unzufriedenheit, Unruhen und damit zum gesellschaftlichen Wandel beigetragen haben.[8]


Flora


Die Osterinsel gehört zu den artenärmsten Inseln des Südpazifiks. Es sind weniger als 30 indigene Samenpflanzen (Spermatophyta) bekannt. Das ist hauptsächlich eine Folge der isolierten Lage; die Insel war niemals mit einer kontinentalen Landmasse verbunden. Vögel, Wind und ozeanische Strömungen konnten nur in weit geringerem Maße als bei anderen Inseln Samen eintragen.[9]

Der erfolgreichste Überträger von Pflanzenmaterial dürfte daher der Mensch gewesen sein. Bereits die ersten Siedler haben Nutzpflanzen auf die Insel gebracht, wie die Legende von Hotu Matua berichtet. Roggeveen, Forster und andere frühe Entdecker berichteten unter anderem von Papiermaulbeerbaum, Süßkartoffel, Yams, Taro und dem Flaschenkürbis[10]. Auch die Europäer trugen in umfangreichem Maße Pflanzen ein, zum Beispiel verschiedene Grasarten als Weidepflanzen für die Schafe und Rinder.

Die heute vorherrschende Vegetation entspricht nicht der ursprünglichen. Sie ist das Ergebnis massiver menschlicher Eingriffe in das Ökosystem. Archäobotanische Befunde belegen, dass die Insel einst dicht mit Palmwäldern einer Art bedeckt war, die eng mit der Honigpalme (Jubaea chilensis) verwandt ist. In Proben von Rano Kao wurde nachgewiesen, dass eine Entwaldung über einen längeren Zeitraum ab dem Jahr 1010 (± 70 Jahre) stattfand.[11]

Man schätzt, dass in dieser Zeit mehr als zehn Millionen Palmen auf der Insel gefällt wurden. Der Verlust des Palmenwaldes, der die Kulturpflanzen vor dem ständig wehenden Wind und vor Austrocknung geschützt hatte, führte zu einer umfangreichen Bodenerosion, die wiederum entscheidende Auswirkung auf die Nahrungsmittelversorgung und damit auf den rapiden Rückgang der Bevölkerung gehabt haben dürfte.[12]

Das Totora-Schilf (Scirpus californicus) ist als Rest der ursprünglichen Vegetation in den Kraterseen des Rano-Kao und des Rano Raraku erhalten. Totora-Schilf wurde von den Ureinwohnern vielfältig genutzt, zum Beispiel zum Bau der charakteristischen bootsförmigen Häuser (Paenga-Haus).

Von großer ritueller Bedeutung war der Toromiro (Sophora toromiro), ein in der freien Natur ausgestorbener Schmetterlingsblütler. Das harte und feinporige Holz wurde vielfältig genutzt, insbesondere für kultische Schnitzereien. Exemplare dieser endemischen Baumart haben lediglich in botanischen Gärten (beispielsweise: Göteborg, Bonn, London, Valparaíso) überlebt.

Auffallend ist der geringe Bestand an Farnen. Lediglich 15 Arten wurden entdeckt, davon sind vier – Diplazium fuenzalidae, Doodia paschalis, Elaphoglossum skottsbergii und Polystichum fuentesii – endemisch. Letztere wurde nur einmal im Jahr 1911 gesammelt und gilt als vermutlich ausgestorben. Im Vergleich zu anderen Inseln des Südpazifiks (beispielsweise Marquesas mit 27 Familien, 55 Gattungen und 117 Arten von Farnen[13]) ist das sehr wenig.[14]

Eine weitere indigene Pflanze, die auf der Osterinsel nur noch in wenigen Exemplaren als kleinwüchsiger Busch vorkommt, ist die zu den Lindengewächsen (Tiliaceae) gehörende Triumfetta semitriloba. Pollenanalysen haben ergeben, dass die Pflanze bereits seit 35.000 Jahren auf der Insel wächst.[9] Aus den Fasern der Rinde knüpften die Rapanui Fischernetze und möglicherweise die Transportseile für die Moai.[15]

Heute ist die Landschaft der Osterinsel überwiegend von ausgedehnten Grasflächen geprägt. Die häufigsten Pflanzenfamilien sind Süßgräser (Poaceae), von denen nur vier Spezies indigen sind, und Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Eine weitere häufige Pflanzenfamilie ist die der Korbblütler (Asteraceae), ausschließlich anthropochore Pflanzen.[16] Über größere Bereiche im Südwesten haben sich eingeführte Guavenbüsche ausgebreitet. In den letzten Jahren hat es Aufforstungen mit Eukalyptus und der Monterey-Kiefer gegeben. Bei Anakena ist ein Palmenhain mit der ursprünglich nicht auf der Insel vorkommenden Kokospalme entstanden.

Als Nutzpflanzen werden heute für den Eigenbedarf Süßkartoffeln, Taro, Yams, Zuckerrohr sowie subtropische Früchte angebaut. Eine sehr wichtige Nahrungspflanze, oft zubereitet in einem Erdofen (umu), ist die ursprünglich aus Mittelamerika stammende Süßkartoffel. Sie ist bereits seit Jahrhunderten in der gesamten Südsee und im südasiatischen Raum verbreitet.

Tiefbeet (manavai) mit Bananenanpflanzung
Tiefbeet (manavai) mit Bananenanpflanzung

Der Anbau von Kulturpflanzen in historischer Zeit erfolgte nach Berichten der europäischen Entdecker in sorgfältig bearbeiteten und abgegrenzten Feldern. La Pérouse schätzte 1787, dass etwa ein Zehntel der Insel, insbesondere die tiefer gelegenen Bereiche der Küstenregion, mit Nutzpflanzen bebaut war. Diese etwa 20 km² Anbaufläche würden ausreichen, um eine Bevölkerung von mehreren Tausend Menschen zu ernähren. Der Ackerbau erfolgte mit dem Grabstock bzw. aus Mangel an Holz mit einem entsprechend hergerichteten Stein.

Den vulkanischen Boden der Osterinsel durchziehen zahlreiche Lavaröhren. Durch Erosion stürzte an manchen Stellen die Decke ein, sodass sich dolinenartige Spalten bildeten, die sich allmählich mit Humus füllten. Da der ständige Wind den Anbau von Nahrungspflanzen erschwert, nutzte man die Bodensenken als ertragreiche Tiefbeete (manavai) für die Kultivierung größerer Pflanzen, insbesondere von Bananen. Einige werden heute noch genutzt, so beispielsweise in der Nähe der Anlage Vinapu.


Fauna


Archäologische Grabungen belegen, dass auf der Osterinsel vor der polynesischen Besiedlung 25 Spezies von See- und sechs Spezies von Landvögeln heimisch waren.[17] Davon sind heute auf der Insel selbst (ohne vorgelagerte Motus) nur drei Seevogelarten und vier Landvogelarten verblieben, keine davon indigen oder endemisch.[18]

An Säugetieren kommen heute lediglich eingeführte Haustiere – Pferde, Schafe, Rinder, Schweine – und Ratten vor. Die ausgewilderten Pferde haben sich mittlerweile zu einem Problem entwickelt. Sie verbreiten die Guavenbüsche, indem sie die Früchte fressen und die Samen an anderer Stelle ausscheiden. Außerdem reiben sie sich an den Statuen und leisten so der Erosion Vorschub. Die Pazifische Ratte (Rattus exulans), die vermutlich als Nahrung von den ersten Siedlern mitgeführt wurde, ist inzwischen ausgestorben bzw. von Haus- (Rattus rattus) und Wanderratte (Rattus norvegicus) verdrängt worden. Auf der Osterinsel gibt es keine für den Menschen unmittelbar gefährlichen Tiere oder Überträger von Infektionskrankheiten.

Moko, Cryptoblepharus poecilopleurus, als geschnitzte anthropomorphe Figur
Moko, Cryptoblepharus poecilopleurus, als geschnitzte anthropomorphe Figur

Unter den Reptilien ist der Skink Cryptoblepharus poecilopleurus erwähnenswert. Sein Name auf Rapanui ist moko uri uri. Das etwa 12 cm lange Tier von goldbrauner Farbe genoss offenbar religiöse Verehrung, denn es sind mehrere, sorgfältig aus Toromiro-Holz geschnitzte, anthropomorphe Figuren als Zeremonialobjekte erhalten (beispielsweise Musées Royaux d’Art et d’Histoire, Brüssel).

Auf den vorgelagerten Motus nisten zahlreiche Seevögel, darunter Fregattvögel, Sturmtaucher, Tölpel sowie Ruß- und Feenseeschwalben.

An dem steil abfallenden Lavasockel bildete sich kein Korallensaum. Das vielfältige Ökosystem eines Korallenmeeres mit seiner artenreichen Population von Meereslebewesen konnte sich nicht entwickeln. In der Umgebung der Osterinsel wurden 164 Fischarten gezählt, davon 107 Spezies von Küstenfischen.[19] Das ist vergleichsweise wenig, in den Gewässern rund um die Fidschi-Inseln gibt es mehr als 1000 Fischarten. James Cook schrieb dazu in seinem Logbuch:[20]

„Die See scheint wie von Fischen befreit, konnten wir doch nicht einen einzigen fangen, und es waren auch nur sehr wenige, welche wir bei den Eingeborenen entdeckten.“

James Cook: Logbücher der Reisen 1768–1779

Die relative Artenarmut könnte eine der Ursachen für den Bevölkerungsrückgang und den damit verbundenen Kulturverfall auf der Osterinsel gewesen sein.

Nicht selten sind Pottwale zu beobachten. Man vermutet, dass in den Tiefen auch der Riesenkalmar vorkommt. Die Tiefsee weist die bisher dichteste bekannte Konzentration von Schwarzen Rauchern auf, aktive Vulkanschlote, aus denen heißes, mineralreiches Wasser aus dem Erdinneren sprudelt und um die sich bizarre Lebensgemeinschaften gebildet haben. Im Jahr 2005 wurde 1500 km südlich der Osterinsel eine neue Spezies entdeckt, die sogenannte Yeti-Krabbe (Kiwa hirsuta).

Von besonderem Interesse ist eine endemische Kaurischnecken-Art, die nach Pater Englert benannte Erosaria englerti, die nur vor der Osterinsel und der unbewohnten Insel Salas y Gómez, 400 km östlich, vorkommt.


Geschichte



Besiedlung


Kulturschema für die Osterinsel
Kulturschema für die Osterinsel
Karte der traditionellen Stammesgebiete
Karte der traditionellen Stammesgebiete

Die Frühgeschichte der Osterinsel ist schwierig zu rekonstruieren, da schriftliche Aufzeichnungen völlig fehlen. Bereits die Besiedlungsgeschichte ist umstritten. Sowohl eine Mono- als auch eine Multibesiedlungsthese wurden vertreten.

Thor Heyerdahl teilte die Inselgeschichte in eine frühe Periode im 1. Jahrtausend n. Chr. und eine mittlere Periode zwischen 1100 und 1600 n. Chr. In beiden Perioden gab es seiner Ansicht nach Einwanderungen aus Südamerika. Eine weitere Besiedlung soll in der Spätperiode ab 1680 von Polynesien aus erfolgt sein.[21] Diese Theorie war so nicht lange haltbar.

Ausgehend von der Legende von Hotu Matua und gestützt auf archäologische, genealogische und sprachwissenschaftliche Befunde war lange Zeit die Annahme einer Besiedlung im Rahmen der Polynesischen Expansion von Westen populär. Sie soll relativ spät in zwei Wellen erfolgt sein: Die Erstbesiedlung im 5. oder 6. Jahrhundert, die zweite Besiedlungswelle im 14. Jahrhundert. Heute ist in der Anthropologie allgemein akzeptiert, dass die Osterinsel von Westen besiedelt wurde, im Rahmen der Polynesischen Völkerwanderung und zwar mit nur einer Siedlungswelle aus dem Großraum Mangareva, Henderson, Pitcairn.[22]:17–18 Den Beweis lieferte die moderne Genforschung in den 1990er Jahren. Erika Hagelberg von der University of Cambridge untersuchte die mitochondriale DNA (mtDNA) von zwölf Schädeln, die aus Gräbern im Ahu Vinapu und Ahu Tepeu stammten und sich im Depot des Naturhistorischen Museums in Santiago de Chile befanden. Der Vergleich mit der mtDNA von historischen Knochenfunden anderer polynesisch besiedelter Inseln einerseits sowie mit der südamerikanischer Völker andererseits bewies unzweifelhaft die polynesische Abstammung der Rapanui. Es ergaben sich auch keinerlei Hinweise auf einen weiteren Gentransfer, etwa verursacht von einer zweiten Siedlungswelle aus Südamerika und die Vermischung mit der Urbevölkerung, wie Thor Heyerdahl in späteren Jahren vermutet hatte.[23] Wann die Initialbesiedlung erfolgte, ist umstritten, doch da die Osterinsel am äußersten Rand des Polynesischen Dreiecks liegt, darf man unterstellen, dass sie erst relativ spät besiedelt wurde. Linguistische Vergleiche haben ergeben, dass sich das Rapanui von der östlichen Untergruppe der protopolynesischen Sprachfamilie abgespalten hat. Nach dem Zeitpunkt der Abspaltung ist eine Besiedlung im ersten Jahrtausend n. Chr. anzunehmen.[24] Basierend auf palynologischen Untersuchungen am Rano Kao darf man annehmen, dass Eingriffe in die Ökologie der Insel, die von Menschen verursacht sein könnten, keinesfalls früher als 500 n. Chr. anzusetzen sind.[25] Das bislang früheste mit der Radiokarbonmethode ermittelte Datum, das mit einer Bautätigkeit und damit einer bereits etablierten Zivilisation in Verbindung zu bringen sein könnte, ist das Jahr 690 n. Chr. (± 130 Jahre).[26] Weitaus häufiger sind Radiokohlenstoffdatierungen in einem Zeitfenster von 800 bis 1000 n. Chr., sie sind außerdem breiter gestreut und fallen sowohl in Zeremonialkomplexen als auch in Siedlungsresten an.[27] Der Anthropologe Terry L. Hunt von der University of Hawaii nimmt – gestützt auf stratigraphische Grabungen bei Anakena – an, die Initialbesiedlung der Osterinsel habe erst um 1200 n. Chr. stattgefunden.[28]

Inzwischen gibt es weitere genetische Studien, die die Herkunft der Rapanui aus dem polynesischen Siedlungsraum bestätigten. Allerdings weisen sie bei einem sehr geringen Prozentsatz der untersuchten Proben DNA amerikanischen (oder europäischen) Ursprunges auf. Diese Untersuchungen fußen auf Blutentnahmen lebender Rapanui. Selbst bei sorgfältiger Auswahl der Probanden belegen sie daher nur den Ist-Zustand und nicht die Verhältnisse in voreuropäischer Zeit. Demnach erhärtet auch dieses Ergebnis letztlich die bisherigen Erkenntnisse über den polynesischen Ursprung der Rapanui, denn in jeder der Proben ließen sich die für Polynesier typischen Y-Chromosom-Marker nachweisen.[29] Die Theorie, dass Völker des amerikanischen Kontinentes die Osterinsel besiedelt haben, ist mit den Mitteln moderner genetischer Forschung zu widerlegen. Der Nachweis genetischer Spuren amerikanischen Ursprunges lässt jedoch zu, dass ein Kontakt zu voreuropäischer Zeit zwischen dem Kontinent und der Osterinsel bestanden haben könnte, doch wahrscheinlich nur als gelegentliches oder sogar einmaliges Ereignis.[30] Auch die Verbreitung der Süßkartoffel als Hauptnahrungsmittel auf der Osterinsel lässt Kontakte zwischen Polynesien und dem Kontinent möglich erscheinen. Die Süßkartoffel stammt ursprünglich aus Südamerika. Sie war (und ist) eine häufige Nahrungspflanze in den Trockenregionen Südamerikas vom Golf von Guayaquil bis Zentralchile. Die Knolle überlebt keinen längeren Aufenthalt im Meerwasser, sodass der natürliche Transport durch Wind und Wellen zur Osterinsel ausscheidet. Sie kann nur mithilfe des Menschen dorthin gelangt sein. Der Anbau der Kumara auf der Osterinsel wurde lange Zeit als Beweis für die Erstbesiedlung vom Kontinent angesehen. Dem steht aber entgegen, dass sie auch auf anderen polynesischen Inseln vorkommt, die weit von Südamerika entfernt liegen und ohne Zweifel nicht von dort besiedelt wurden. Vermutlich wurde die Süßkartoffel zuerst im Großraum der Cookinseln, der Gesellschaftsinseln und der Marquesas eingeführt. Sie taucht in dieser Region schon vor dem Jahr 1000 n. Chr. auf. Zwischen 1000 und 1200 n. Chr. ist die Süßkartoffel auch in den Randregionen des Polynesischen Dreiecks, in Neuseeland und Hawaii, verbreitet.[31] Bemerkenswert ist, dass zwar die Pflanze, nicht jedoch die Anbautechnik in Polynesien importiert wurde. Südamerikanische Völker bauten die Batate ursprünglich in künstlich bewässerten Feldern oder in angehäuften, mit Humus versetzten Hügeln an, einer Art Hochbeet, die Polynesier jedoch in Gruben. Solche Pflanzgruben bei Te Niu an der Nordwestküste der Osterinsel datieren auf das 13. Jahrhundert n. Chr.[32] Doch ist nicht ausgeschlossen, dass die Süßkartoffel schon von den ersten Siedlern von einer anderen polynesischen Insel mitgebracht worden ist.


Frühgeschichte


Es entwickelte sich eine streng stratifizierte Gesellschaft mit zehn unabhängigen Stämmen (máta), die mit verschiedenen Teilen der Insel assoziiert waren, obwohl es keine definierten Grenzen gab.[33] Besiedelt wurde zunächst nur die Küstenregion. Ab etwa 1100 n. Chr. begann die Konstruktion großtechnischer Bauwerke, der Zeremonialplattformen (ahu), der steinernen Statuen (moai), von Zisternen und Beobachtungstürmen (turtle towers). Diese Zeit der Kulturblüte dauerte bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, wobei gegen Ende der Periode zunehmend Anzeichen der Degeneration erkennbar waren:

Es ist heftig umstritten, wo die Wurzeln für diesen Kulturverfall zu suchen sind. Die Mehrzahl der Forscher geht heute davon aus, dass die Probleme von den Insulanern verursacht wurden. Populär ist die von Jared Diamond publizierte These des Raubbaus an den natürlichen Ressourcen, der zur Störung des ökologischen Gleichgewichtes auf der isolierten Insel geführt hat.[40]

Weitere Theorien gehen davon aus, dass eine mehrjährige Dürre, die Kleine Eiszeit, die von den ersten Siedlern eingeschleppte Polynesische Ratte, der europäische Einfluss auf die Kultur oder ein Stammes- bzw. Religionskrieg Ursache für den Niedergang waren.

20 ehemals bewohnte Distrikte entlang der Küste (beginnend mit Hauptort Hangaroa, übrige fett dargestellte bis Mitte des 19. Jh. bewohnt):HangaroaTahaiAhutepeu (Ahu Tepeu)Maitakitemoa (Maitaki-te-moa)VaimataHangaoteoAnakenaOvaheHanga KoonuMahatuaTongarikiHotuiti (Hotu Iti)HangamahikuHagatetengaHakahangaVaihuHangapaukuraHangahahaveVinapuMataveri
20 ehemals bewohnte Distrikte entlang der Küste (beginnend mit Hauptort Hangaroa, übrige fett dargestellte bis Mitte des 19. Jh. bewohnt):
Hangaroa
Tahai
Ahutepeu (Ahu Tepeu)
Maitakitemoa (Maitaki-te-moa)
Vaimata
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Anakena
Ovahe
Hanga Koonu
Mahatua
Tongariki
Hotuiti (Hotu Iti)
Hangamahiku
Hagatetenga
Hakahanga
Vaihu
Hangapaukura
Hangahahave
Vinapu
Mataveri

Einfluss der Europäer


Satellitenaufnahme
Satellitenaufnahme
Osterinsel bei Hanga Roa
Osterinsel bei Hanga Roa

Der erste Europäer, der vermutlich die Osterinsel sah, war der Pirat Edward Davis, der mit seinem Schiff Bachelors Delight 1687 von den Galápagos-Inseln kommend Kap Hoorn umsegeln wollte. Er sichtete die Insel eher zufällig und glaubte, den sagenhaften Südkontinent gefunden zu haben, landete jedoch nicht.

Ihren heutigen Namen erhielt die Osterinsel von dem Niederländer Jakob Roggeveen, der im Auftrag der Westindischen Handelskompanie am Ostersonntag, dem 5. April 1722, mit drei Schiffen dort landete. Er nannte sie Paasch-Eyland (Osterinsel), nach dem Tag ihrer Entdeckung. An der Expedition nahm der Mecklenburger Carl Friedrich Behrens teil, dessen in Leipzig verlegter Bericht die Aufmerksamkeit Europas auf die bis dahin unbekannte Insel lenkte.

Der Katalane Manuel d’Amat i de Junyent, Gouverneur von Chile und Vizekönig von Peru, hatte die Bestrebung, den Einfluss Spaniens in Südamerika (gegen England) zu festigen und nach Ozeanien zu erweitern. Er beauftragte Don Felipe González, bis zur Magellanstraße zu segeln und dabei u. a. die „Erde Davis“ für die spanische Krone zu annektieren. González landete am 15. November 1770 mit dem Linienschiff San Lorenzo und der Fregatte Santa Rosalia auf der Osterinsel, errichtete als Zeichen des spanischen Anspruches mehrere Kreuze an markanten Punkten und gab ihr den Namen San Carlos. Spanien verlor allerdings in den Folgejahren das Interesse an den ozeanischen Visionen Amats und erneuerte seinen Anspruch auf die Osterinsel nicht.

Während seiner zweiten Südseeexpedition besuchte James Cook vom 13. bis 17. März 1774 die Osterinsel. Er war von der Insel nicht begeistert und schrieb in sein Logbuch:

„Keine Nation wird je für die Ehre kämpfen, die Osterinsel erforscht zu haben, zumal es kaum ein anderes Eiland im Meer gibt, welches weniger Erfrischungen bietet und Annehmlichkeiten für die Schifffahrt denn dieses.“

James Cook: Logbücher der Reisen 1768–1779[41]

Dennoch brachte der Aufenthalt wesentliche Erkenntnisse über die geologische Beschaffenheit, die Vegetation, die Bevölkerung und die Statuen (die in der Mehrzahl bereits umgeworfen waren). Wir verdanken sie dem deutschen Naturforscher Johann Reinhold Forster und seinem Sohn Johann Georg Adam Forster, die an der Cook-Expedition teilnahmen. Reinhold Forster fertigte auch erste Skizzen der Moais, die, als Kupferstiche in damals typischer romantischer Überhöhung veröffentlicht, in den Salons Aufsehen erregten.

Im Jahr 1786 landete der Franzose Graf Jean-François de La Pérouse auf der Osterinsel. Er hatte im Rahmen seiner Weltumsegelung von Ludwig XVI. den Auftrag, genaue Karten zu zeichnen und mit der Erforschung der Völker der Südsee zur Bildung des französischen Thronfolgers (Dauphin) beizutragen.

Die von den europäischen Entdeckern eingeschleppten Krankheiten wie Grippe und Syphilis bewirkten einen stetigen Bevölkerungsrückgang auf der Osterinsel.

1862 überfielen peruanische Blackbirder auf der Suche nach billigen Arbeitskräften die Insel.[42] Innerhalb von zwei Jahren wurden 1400 Insulaner (34 % der geschätzten Bevölkerung) auf Haziendas in Peru verschleppt, wo viele im ungewohnten Klima an Infektionskrankheiten verstarben. Als auf internationalen Druck fünfzehn Überlebende auf die Osterinsel zurückkehren durften, schleppten sie die Pocken ein. An der Epidemie starb der größte Teil der Bevölkerung; 1864 waren noch etwa 150 Insulaner am Leben.[43]

1866 kam der Franzose Jean Baptiste Dutroux-Bornier, ein ehemaliger französischer Offizier, der nach dem Krimkrieg nach Tahiti übergesiedelt war, mit seinem britisch-tahitischen Geschäftspartner John Brander auf die Osterinsel. In den folgenden Jahren übernahmen die beiden umfangreiche Ländereien von den Häuptlingen und errichteten eine Schreckensherrschaft. Die Insulaner wurden aus ihren Siedlungen vertrieben und ihnen wurde ein kleines Gebiet an der Westküste (im Bereich des heutigen Hangaroa) zugewiesen, das sie unter Strafandrohung nicht verlassen durften. Der Rest der Insel wurde Weideland für Schafe und Rinder. Als die Verhältnisse schließlich unerträglich wurden, ermordeten die Insulaner 1876 den Despoten Dutroux-Bornier, ein Jahr später starb Brander eines natürlichen Todes. Die Insel blieb nach einem längeren Rechtsstreit der Erben vor französischen Gerichten im Besitz der Familie Brander.

1877 lebten nur noch 111 Personen auf der Insel.

Vom 20. bis 25. September 1882 besuchte das deutsche Kanonenboot SMS Hyäne im Rahmen einer ausgedehnten Südseeexpedition die Osterinsel. Kapitänleutnant Wilhelm Geiseler hatte den Auftrag der Kaiserlichen Admiralität, wissenschaftliche Untersuchungen für die ethnologische Abteilung der königlich preußischen Museen in Berlin vorzunehmen. Die Expedition lieferte u. a. detailgenaue Beschreibungen der Sitten und Gebräuche, Sprache und Schrift der Osterinsel, außerdem exakte Zeichnungen verschiedener kultischer Objekte, von Moais, von Hausgrundrissen sowie einen detaillierten Lageplan der Kultstätte Orongo.

Die ersten Fotos der Moais fertigte der Schiffsarzt William Thomson, der 1886 an Bord des US-amerikanischen Schiffes Mohican die Osterinsel besuchte.


Seit der Annexion durch Chile


Vor dem Hintergrund ihrer territorialen, ökonomischen und militärischen Expansion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts annektierte die Republik Chile die Insel am 9. September 1888. Die chilenische Regierung war dem Vorschlag des Korvettenkapitäns Policarpo Toro (1856–1921) gefolgt, der aus den Erfahrungen des Salpeterkrieges glaubte, sie sei als Marinestützpunkt und Versorgungsbasis von strategischem Wert. Es wurde ein Vertrag in spanischer und polynesischer Sprache geschlossen, den Toro und 20 Stammeshäuptlinge an Bord des Kriegsschiffes Angamos unterzeichneten. Der Grund für den Vertragsabschluss war die Erwartung der Rapanui, sich mit Hilfe der chilenischen Regierung besser gegen Übergriffe wehren zu können.

1895 verpachtete die chilenische Regierung die Insel an den Geschäftsmann Enrique Merlet, der die Viehzucht weiterhin betrieb. 1903 verkaufte er seine Besitzansprüche an das britische Handelshaus Williamson-Balfour. 1911 erreichte eine wissenschaftliche Kommission unter der Leitung des Deutsch-Chilenen Walter Knoche die Insel, um dort eine meteorologische und seismische Station zu errichten und erstmals fächerübergreifend biologische, ethnologische und archäologische Forschungen zu betreiben.

Die verschiedenen europäischen Besucher, aber insbesondere die Rückkehrer aus peruanischer Sklaverei, brachten Infektionskrankheiten auf die Insel, die sich rasch verbreiteten und die Bevölkerung dezimierten. Ab etwa 1900 breitete sich auch die Lepra, vermutlich von Tahiti eingeschleppt, auf der Osterinsel aus.[44] Abseits von Hangaroa wurde daher eine Leprakolonie errichtet, in der – nach Erzählungen der Einwohner – die Firma auch missliebige Personen isolierte, die sich dort erst mit der Krankheit ansteckten.

Im Ersten Weltkrieg spielte die Insel eine nicht unbedeutende Rolle im Seekrieg. Von Tahiti kommend traf sich ein Geschwader mit den Panzerkreuzern SMS Scharnhorst und SMS Gneisenau, dem Kleinen Kreuzer SMS Leipzig sowie Begleitschiffen mit aus dem Atlantik kommenden Transportschiffen, um Brennstoff und Lebensmittel zu übernehmen. Der Aufenthalt vor der Insel dauerte vom 12. bis 19. Oktober 1914. Am 23. Dezember 1914 versenkte der deutsche Hilfskreuzer SMS Prinz Eitel Friedrich das französische Handelsschiff Jean unmittelbar vor der Bucht von Hangaroa. Die Mannschaft des versenkten Schiffes wurde auf der Insel zurückgelassen. Als der deutsche Hilfskreuzer SMS Seeadler des „Seeteufels“ Felix Graf von Luckner 1917 vor Mopelia (Gesellschaftsinseln) sank, segelte die Mannschaft mit dem gekaperten britischen Schiff Fortuna zur Osterinsel. Das Schiff trieb beim Versuch des Anlandens auf die Klippen und sank. Die Besatzung rettete sich auf die Insel und lebte dort vier Monate, bis sie schließlich im neutralen Chile interniert wurde.

Als die angeblich seherisch begabte, betagte Osterinsulanerin Angata 1914 träumte, Gott habe die gesamte Insel wieder den Rapanui zugesprochen, brach ein Aufstand aus. Die Insulaner wollten nicht länger hinnehmen, dass ihnen das Betreten des größten Teils der Insel untersagt wurde. Als Angata zudem behauptete, dass Gott die Aufständischen kugelfest gemacht habe und ihnen daher nichts geschehen könne, eskalierte der Konflikt.[45]
Der Aufstand wurde durch den Einsatz eines chilenischen Kriegsschiffes beendet, dessen Kommandant aber die unerträglichen Verhältnisse erkannte und Kritik an der Verwaltung der Schaffarm übte. An den räumlichen Beschränkungen änderte sich nichts, die Regierung setzte jedoch einen von der Firma unabhängigen Verwalter ein.

Bis zum Jahr 1967 herrschte auf der Insel das chilenische Kriegsrecht. Die Bewohner der Insel unterstanden einer restriktiven militärischen Verwaltung mit einem von Chile eingesetzten Militärgouverneur an der Spitze. Obwohl chilenische Staatsbürger, hatten die Insulaner kein Anrecht auf einen chilenischen Pass und durften die Osterinsel nicht verlassen. Ihr Aufenthalt war auf ein umzäuntes und bewachtes Gebiet um Hangaroa beschränkt, der übrige Teil der Insel durfte nur mit Erlaubnis des Gouverneurs betreten werden. Eigenständige, demokratische Strukturen in der lokalen Verwaltung wurden erst Ende der 1960er Jahre zugelassen.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Universität Chile kam 1935 der deutschstämmige Kapuzinerpater Sebastian Englert auf die Osterinsel. Er blieb dort als Seelsorger bis zu seinem Tod auf einer Vortragsreise im Jahr 1969. Pater Englert sah seine Aufgabe nicht ausschließlich in der Missionierung, er kümmerte sich auch um soziale Belange, Gesundheitsvorsorge und Bildung der Insulaner. Auf den vielseitig Interessierten gehen bedeutende Aufzeichnungen archäologischer, linguistischer, kulturgeschichtlicher und botanischer Erkenntnisse zurück. Seine systematische Sammlung von Artefakten bildet heute den Grundstock des nach ihm benannten Museums in Hanga Roa.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es mehrere Forschungsexpeditionen zur Osterinsel. Erwähnenswerte Forscher sind die Engländerin Katherine Routledge, der Franzose Alfred Métraux und der Deutsche Thomas Barthel von der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, der die wesentlichen Ansätze zur Entschlüsselung der geheimnisvollen Osterinsel-Schrift fand.

Thor Heyerdahl hielt sich von 1955 bis 1956 auf der Osterinsel auf. Er führte Ausgrabungen und praktische Experimente durch und richtete den ersten Moai wieder auf.

Am 22. Mai 1960 verwüstete das Erdbeben von Valdivia, das eine Stärke von 9,5 hatte, die Stadt Valdivia auf dem chilenischen Festland. Das Beben löste einen Tsunami aus, der die Südküste der Osterinsel traf und den erst einige Jahre zuvor restaurierten Ahu Tongariki völlig zerstörte. Die tonnenschweren Moai wurden mehr als 100 Meter ins Landesinnere geschleudert. Mit japanischer Unterstützung konnten die Schäden in den Folgejahren beseitigt werden, sodass sich die Anlage heute wieder im ursprünglichen Zustand präsentiert.

1967/68 errichtete das US-Militär am Rano Kao eine geheime Abhörstation. Mit ihr kamen amerikanische Militärangehörige auf die Insel, die für einen kleinen wirtschaftlichen Aufschwung sorgten. Unter der Regierung Allende wurde die Basis wieder aufgegeben.

Die stufenweise Entwicklung zur Eigenständigkeit der Osterinsel begann mit dem chilenischen Diktator Augusto Pinochet. Pinochet zeigte ein besonderes Wohlwollen für die Osterinsel. Er war 1974 der erste chilenische Präsident, der die Insel besuchte, und er kehrte zweimal, 1980 und 1987, zurück. Unter seiner Regierungszeit wurden erhebliche Mittel in die Verbesserung der Infrastruktur investiert, und er ernannte 1984 den ersten ethnischen Rapanui, den in den USA ausgebildeten Archäologen Sergio Rapu, zum Gouverneur der Osterinsel.[22]:227

1989 veranstaltete das Senckenbergmuseum in Frankfurt am Main eine richtungweisende Ausstellung, in der erstmals einige der über die ganze Welt verstreuten Relikte der Osterinsel-Kultur zusammengeführt wurden.

1994 wurde die Osterinsel durch den Film Rapa Nui – Rebellion im Paradies, produziert u. a. von Hollywood-Star Kevin Costner, weltweit in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt. Der Film zeigt, eingebettet in viele Landschaftsaufnahmen der Insel, in spielfilmtypisch dramatischer Zuspitzung die Errichtung der Moai, die Eingriffe der Menschen in die Natur und die damit verbundenen negativen Folgen. Ein weiteres Filmprojekt, eine Seifenoper von Chiles nationaler Fernsehstation Televisión Nacional de Chile mit dem Titel: „Iorana, Bienvenido al Amor“, machte die Osterinsel in Chile bekannt. Seit der Ausstrahlung 1997/98 (mit mehreren Wiederholungen) hat sich die Zahl der chilenischen Touristen vervielfacht.


Kunst und Kultur


Die Bewohner der Osterinsel haben Objekte sowohl aus Stein als auch aus Holz hergestellt. Die erhaltenen Holzschnitzereien gelangten durch Kauf oder Tausch mit den europäischen Expeditionen in den Bestand der Sammlungen.


Die Moai


Moai am Ahu Tongariki
Moai am Ahu Tongariki

Die weltbekannten, kolossalen Steinstatuen der Osterinsel werden Moai genannt. Pater Sebastian Englert nummerierte und katalogisierte 638 Statuen, das Archaeological Survey and Statue Projekt von 1969 bis 1976 ermittelte 887, vermutlich waren es jedoch ursprünglich über 1000.[46]

Trotz umfangreicher Forschungen sind ihr eigentlicher Zweck und die genaue Zeit ihrer Errichtung unter den Experten immer noch umstritten. Man geht heute davon aus, dass sie berühmte Häuptlinge oder allseits verehrte Ahnen darstellen, die als Bindeglied zwischen diesseitiger und jenseitiger Welt fungierten.

Im Oktober 2022 wurden, wie aus Pressemeldungen hervorging, einige Moai durch ein Feuer irreparabel beschädigt.[47]


Rongorongo-Schrift


Rongorongo-Schrift auf einem „sprechenden Holz“
Rongorongo-Schrift auf einem „sprechenden Holz“

Die Osterinselkultur verfügt als einzige im Pazifik über eine eigene Schrift, die Rongorongo-Schrift. Es ist eine mit Lautzeichen durchsetzte Bilderschrift. Geschrieben wird in Zeilen in einer Variante des Bustrophedon: Jede Zeile steht gegenüber der vorhergehenden auf dem Kopf und ist gegenläufig geschrieben. Es wird von links nach rechts gelesen und am Ende der Zeile wird die Tafel um 180 Grad gedreht. Der Beginn ist links unten. Die durchschnittlich einen Zentimeter hohen Schriftzeichen zeigen grafische Symbole, Vogelmänner, Menschen, Tiere, Körperteile, astronomische Symbole und Geräte des täglichen Gebrauchs (Boot, Haus, Speer, Steinbeil, Paddel). Die Bilderschrift setzt sich jedoch nicht aus Piktogrammen, die unmittelbar reale Objekte abbilden, zusammen. Thomas Barthel, der wohl profundeste Kenner der Osterinsel-Schrift, hält sie lediglich für eine Gedächtnisstütze, d. h., es sind Kernbegriffe abgebildet, um die herum Wörter und Sätze aus dem Gedächtnis zu ergänzen sind.

Der Archäologe Kenneth P. Emory vom Bishop Museum in Hawaii vertritt eine völlig andere Auffassung. Aus der Tatsache, dass die wenigen erhaltenen Rongorongo-Tafeln nachweislich zwischen 1722 und 1868 aufgefunden wurden, zieht er den Schluss, bei der Schrift handele es sich lediglich um eine Nachahmung europäischer Schriftzeugnisse.

Die vollständige Entzifferung der Osterinsel-Schrift galt lange als ungelöstes Problem, insbesondere, da die Schriftkultur im Südseeraum keine Parallelen hat. Erst der systematische Vergleich mit Kalenderwissen und die Einbeziehung mündlicher Überlieferungen brachte erste Ansätze zur inhaltlichen Deutung. Bereits Thomas Barthel vermutete zumindest in Teilen in einer Schrifttafel, genannt Tablet Mamari (heute im Archiv der Congregazione dei SS Cuori in Grottaferrata bei Rom), einen Mondkalender, da die Zeilen 6 bis 9 der Vorderseite auffallend viele astronomische Zeichen und Mondsymbole zeigen. Diese Ansicht wurde inzwischen bestätigt.

Weltweit sind nur 25 als authentisch geltende Schriftzeugnisse auf Holztafeln, den Rongorongo-Tafeln, aber auch auf anderen Kultgegenständen (Rei-Miro in London, Vogelmann in New York und Zeremonialstab in Santiago de Chile) bekannt. Die erhaltenen Rongorongo-Tafeln sind überwiegend aus Toromiro-Holz geschnitzt. Die Schriftzeichen wurden vermutlich mit Obsidiansplittern oder Haifischzähnen eingraviert, Kenneth P. Emory behauptet, mit eisernen Werkzeugen europäischen Ursprunges. Die Schrifttafeln sind heute über Museen und Sammlungen der ganzen Welt verstreut.

Die Deutungsversuche sind zahllos, insbesondere seit sich Laienforscher daran versuchen. Die seriösen Erklärungen für die aufgezeichneten Texte reichen von Genealogien bis zu rituellen Gesängen. Bislang ist es jedoch immer noch nicht gelungen, die Texte Zeile für Zeile zu übersetzen.


Orongo und der Vogelmann-Kult


Blick auf Motu Nui von Orongo mit Vogelmann-Petroglyphen im Vordergrund
Blick auf Motu Nui von Orongo mit Vogelmann-Petroglyphen im Vordergrund
Makemake-Motiv in Orongo
Makemake-Motiv in Orongo

Am Hang des Rano Kao, gefährlich nah an einer 300 Meter abfallenden Klippe, befinden sich die bekannten Orongo-Petroglyphen. Das Hauptmotiv ist das des Vogelmannes (polynesisch: Tangata Manu), ein Mischwesen aus Mensch und Fregattvogel. Der Kult um den Vogelmann erlangte ab etwa 1500 n. Chr. zunehmende Bedeutung. Die Gründe für die Abkehr von der alten Religion der Ahnenverehrung, die letztendlich auch das spätere Umstürzen der Moais zur Folge hatte, sind unbekannt. Die Archäologin Georgia Lee, Herausgeberin des Rapa-Nui-Journals, vertritt die Auffassung, dass dies mit der Machtübernahme durch eine Kriegerkaste als Folge der ökologischen Zerstörung in Zusammenhang zu bringen ist.[48] Andere, zum Beispiel Alfred Métraux, nehmen an, dass Ahnenverehrung und Vogelmann-Kult zumindest eine Zeitlang parallel bestanden haben.

In jedem Frühjahr schwammen junge Männer von Orongo aus zum vorgelagerten Motu Nui, um das erste Ei der Rußseeschwalbe (Sterna fuscata) zu finden. Wer als erster ein unbeschädigtes Ei zurückbrachte, wurde zum Vogelmann erklärt, stand rituellen Opfern vor und erfreute sich besonderer Privilegien.

Vogelmannfiguren sind in der gesamten Südsee (Samoa, Sepik-Region in Neuguinea) verbreitet.

Ein weiteres Motiv der Felsritzungen bei Orongo ist Makemake, ein maskenhaftes Gesicht mit großen, eulenartigen Augen, das den Schöpfergott darstellt. Es sind auch Tierdarstellungen zu finden (Vögel, Wale, Haie, Schildkröten) sowie grafische Motive.

Zur Kultstätte Orongo gehören sorgfältig errichtete steinerne Hütten, mit einem Dach aus Grassoden, die nicht ständig bewohnt, sondern nur zu kultischen Zwecken genutzt wurden.


Rei-Miro


Rei Miro, Zeichnung der Geiseler-Expedition von 1882
Rei Miro, Zeichnung der Geiseler-Expedition von 1882

Rei Miro ist ein nur in der Kultur der Osterinsel bekanntes hölzernes Pektoral, vorwiegend aus Toromiro-Holz geschnitzt. Es hat eine mondsichelartige Form, die aber auch als Bootskörper gedeutet werden kann. Die beiden Enden sind häufig als menschliche oder tierische Köpfe mit feinen Gesichtszügen ausgebildet. An den oberen Enden befinden sich Löcher für eine Umhängeschnur. Einige Pektorale sind mit Schriftzeichen versehen. Rei Miro von der Osterinsel finden sich in den verschiedensten Museen der Welt. Ihre Bedeutung (Kultgegenstand, Schmuck oder Rangabzeichen) ist unbekannt.


Ao und Rapa


Ao und Rapa sind paddelförmige, aus Holz geschnitzte Ritualobjekte, die als Rangabzeichen hoher Würdenträger, aber auch bei rituellen Tänzen verwendet wurden.


Kulthöhlen


Der vulkanische Ursprung der Insel hat zur Folge, dass sich im Gestein zahlreiche Höhlen und Klüfte gebildet haben. Die Höhlen wurden als Kultstätten genutzt, wie zahlreiche Felsmalereien beweisen. Die Motive haben ihren Ursprung überwiegend im Vogelmann-Kult. Thor Heyerdahl fand in den Höhlen noch zahlreiche steinerne Kleinplastiken mit den unterschiedlichsten Motiven: Vogelmanndarstellungen, Moais, Kopfplastiken, anthropomorphe und zoomorphe Figuren bis hin zu Darstellungen von Segelschiffen. Die geheimen Höhlen sind einzelnen Familien zugeordnet. Das Wissen darüber wurde mündlich an besonders ausgesuchte Mitglieder der Nachfolgegeneration vermittelt. Knochenfunde beweisen, dass die Höhlen auch als Begräbnisstätten genutzt wurden, jedoch vermutlich nur in der Spätperiode. Der Überlieferung der Inselbewohner nach dienten die Höhlen in der Zeit des Kulturverfalls und der nachfolgenden Bürgerkriege auch als Zufluchtsstätten. Eine von Touristen häufig besuchte Kulthöhle mit zahlreichen Felsbildern ist Ana Kai Tangata, die sogenannte „Menschenfresserhöhle“, bei Mataveri an der Westküste.


Die Osterinsel heute


Blick über Rano Kao nach Süden und weiter von Hanga Roa über die Insel nach Norden

Verwaltung


Die Osterinsel ist eine von acht Provinzen der chilenischen Región de Valparaíso (spanisch Provincia de Isla de Pascua). Sie wird nicht wie die meisten übrigen Departamentos Chiles weiter in Gemeinden untergliedert, sondern entspricht einer Gemeinde.


Infrastruktur


Flughafen Mataveri International
Flughafen Mataveri International
Krankenhaus und Ambulanzwagen in Hangaroa
Krankenhaus und Ambulanzwagen in Hangaroa
Die Avenida Atamu Tekena ist die Hauptstraße von Hangaroa
Die Avenida Atamu Tekena ist die Hauptstraße von Hangaroa

Den Mataveri International Airport (IATA-Flughafencode IPC) gibt es seit den 1950er Jahren. Damals landete das erste Flugzeug auf einem notdürftig hergerichteten Grasstreifen bei Mataveri. In den 1960er Jahren erkannte Chile die Bedeutung der Osterinsel als Zwischenstation in einem transpazifischen Luftnetzwerk, nicht zuletzt unter militärischen Gesichtspunkten. Nachdem Pläne für einen Neubau bei Anakena als zu teuer verworfen wurden, erweiterte und asphaltierte man die Graspiste in Mataveri. Der Hauptzweck des von der chilenischen Luftwaffe betriebenen Flugplatzes war jedoch die Versorgung der amerikanischen Basis. Als der Flughafen Mataveri 1984 von der NASA als Notlandeplatz für die Raumfähren ausgebaut wurde, konnten dort Großraumflugzeuge landen. Das hat zu einem deutlichen Anstieg des Tourismus geführt, heute die Haupteinnahmequelle der Insel. Mehrmals pro Woche führt LATAM Airlines Flüge von und nach Santiago de Chile durch, der Flug dauert gut viereinhalb Stunden. Zweimal pro Woche gibt es eine Flugverbindung von und nach Papeete auf Tahiti, der Flug dauert rund sechs Stunden.

Seit 1967 gibt es ein zentrales Wasserleitungssystem mit Tiefbrunnen; bis dahin war die Bevölkerung auf die Vorräte in den Kraterseen bzw. an der Küste aussickerndes Grundwasser angewiesen. An das mit Dieselgeneratoren betriebene Stromversorgungsnetz sind auch im Außenbereich liegende Anwesen angeschlossen. Befestigte Straßen findet man im unmittelbaren Bereich von Hanga Roa und Mataveri. Auch die Strecken von Hanga Roa zum Strand von Anakena und entlang der Südküste zur Halbinsel Poike sind inzwischen asphaltiert. Alle Straßen in Hangaroa haben einen Namen, doch sind sie nicht auf Straßenschildern angegeben. In der Nähe des Flughafens befindet sich die einzige Tankstelle, es gibt jedoch keinen Autohändler. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es ebenfalls nicht. Einige Taxis, Mietwagen und Mietfahrräder stehen zur Verfügung. Manche der einheimischen Familien halten Pferde, die als alltägliches Fortbewegungsmittel dienen, oder fahren mit dem Motorrad.

An den fünf Schulen in Hangaroa können alle Bildungsabschlüsse bis zur Hochschulreife (Enseñanza Media, entspricht dem deutschen Abitur und der österreichischen/schweizerischen Matura) erworben werden. Ein Fach- oder Hochschulstudium ist jedoch nur auf dem Festland möglich. In einer der Grundschulen gibt es einen von der UNESCO unterstützten Schulversuch bilingualen Unterrichts mit Rapa Nui und Spanisch. Problematisch ist, dass es auf Rapa Nui keine Druckerei gibt – alle Druckerzeugnisse auf Rapa Nui müssen auf dem chilenischen Festland gedruckt werden, was die Herstellung erheblich verteuert.

Die Gesundheitsversorgung ist weitaus besser als in anderen abgelegenen Regionen von Chile. 1964 kam eine kanadische wissenschaftliche Kommission (Medical Expedition to Easter Island – METEI) im Auftrag der UN auf die Osterinsel, um in einem Pilotprojekt den Zusammenhang zwischen Vererbung, Umwelt und Krankheiten zu untersuchen. Als sie 1964 die Insel verließ, blieben die in einigen Containern untergebrachten modernen medizinischen Einrichtungen zurück. Sie bildeten den Grundstock für die Gesundheitsversorgung der Insel nach neuzeitlichem Standard. 1975 wurde das kleine Krankenhausgebäude errichtet, das heute einen Arzt, einen Zahnarzt, eine Hebamme sowie einen Pflegedienst beherbergt. Dort ist auch ein Ambulanzwagen stationiert. Ein Augenarzt kommt regelmäßig vom chilenischen Festland und hält Sprechstunden ab.

Die weitere Infrastruktur mit Kirche, Post, Bank, Apotheke, kleinen Geschäften, einigen kleinen Supermärkten, Snack-Bars und Restaurants hat sich seit den 1960er Jahren erheblich verbessert, nicht zuletzt zur Befriedigung der Bedürfnisse des Tourismus. Die meisten Geschäfte befinden sich in der Avenida Atamu Tekena, der Hauptstraße des Dorfes. Am Hafen wird morgens frischer Fisch verkauft, doch sind Auswahl und angebotene Menge gering. Vor einigen Häusern sind Stände aufgebaut, an denen Einheimische selbstgezogenes Obst und Gemüse feilbieten. Satellitentelefon, Internet und E-Mails sind selbstverständlich. Mobiltelefone funktionieren derzeit nur in Hangaroa und Umgebung (mehr oder weniger störungsfrei), das Netz wird aber kontinuierlich erweitert. Inzwischen gibt es auch eine Diskothek für die jüngeren Inselbewohner.


Bevölkerung


Man schätzt, dass die Osterinsel zur Zeit der Kulturblüte im 16. und 17. Jahrhundert etwa 10.000 Einwohner hatte. Als Folge der vom Menschen ausgelösten ökologischen Katastrophe, der Nahrungsknappheit und kriegerischer Auseinandersetzungen reduzierte sich diese Zahl auf etwa 2000 bis 3000 vor Ankunft der Europäer. Die Deportation als Zwangsarbeiter nach Peru verringerte die Einwohnerzahl auf etwa 900 im Jahr 1868, und die von den wenigen Rückkehrern eingeschleppten Krankheiten führten zu einem weiteren Bevölkerungsrückgang.

Die Ausbeutung der Insel durch die intensive Schafzucht eines europäischen Konsortiums hatte ein Zurückdrängen der Einwohner auf ein Siedlungsgebiet mit geringer Ausdehnung im Nordwesten der Insel zur Folge. Dieser Interessenkonflikt führte dazu, dass 168 Bewohner im Jahr 1871 mit Hilfe von Missionaren auswanderten. 1877 betrug die Einwohnerzahl nur noch 111. Danach erholte sich die Bevölkerung langsam. 1888, im Jahr der Annexion durch Chile, wurden 178 Einwohner gezählt.

Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts gab es – insbesondere unter der jungen Bevölkerung – den verbreiteten Wunsch, die Insel zu verlassen. Entsprechende Bestrebungen wurden jedoch von der chilenischen Militärverwaltung unterbunden. Erst in den 1950er Jahren besserten sich die Lebensumstände, und auch die Einwohnerzahl nahm zu. 1960 wurden bereits über 1000 Einwohner gezählt.

Von 1988 bis 2002 stieg die Einwohnerzahl von 1938 auf 3791. Der Zuwachs zwischen 2002 und 2012 ist mit über 54 % einer der höchsten in Chile. Die erhebliche Zunahme innerhalb weniger Jahre beruht hauptsächlich auf der Zuwanderung vom chilenischen Festland. In der Folge verändert sich die demografische Zusammensetzung der Bevölkerung zu Ungunsten der polynesischen Ureinwohner, der Rapanui.

1982 waren 70 % der Einwohner Rapanui, im Jahr 2002 betrug ihr Anteil nur noch 60 %. 39 % waren europäischen Typs (vorwiegend zeitweilige Residenten, wie Verwaltungsbeamte, Militärpersonal, Wissenschaftler und deren Angehörige) und ein Prozent sonstige.

In den letzten Jahrzehnten gab es nicht nur Zuwanderungen. Einwohner der Osterinsel sind auch zum Festland emigriert. Bei der Volkszählung 2002 wurde festgestellt, dass 2269 Rapanui außerhalb der Osterinsel in Chile lebten.

Im Jahr 2012 lebten auf der Osterinsel 5806 Menschen,[49] die Bevölkerungsdichte betrug 36 Einwohner pro Quadratkilometer. 2017 lebten laut Volkszählung 7750 Menschen dort.[50]

Mitte des 19. Jahrhunderts gab es noch sechs Siedlungen: Anakena, Tongariki, Vaihu, Vinapu, Mataveri und Hanga Roa. Heute konzentrieren sich die Bewohner auf die Dörfer Hanga Roa und Mataveri im Südwesten, die heute so zusammengewachsen sind, dass sie als eine Siedlung angesehen werden. In den restlichen Regionen der Insel gibt es nur wenige Streusiedlungen.

Die Amtssprache ist Spanisch, im Alltag werden allerdings auch sprachliche Varietäten gesprochen, die sowohl Elemente des Spanischen als auch der indigenen Sprache Rapanui enthalten → Spanisch auf der Osterinsel.


Tourismus


Tourismus in nennenswertem Umfang gibt es erst seit 1967, als die erste Passagiermaschine auf der Insel landete. Auch heute noch ist die Osterinsel per Flugzeug ausschließlich mit der Fluggesellschaft LATAM Airlines von Santiago de Chile oder von Tahiti aus zu erreichen. Allerdings ist die Zahl der Touristen im Vergleich zu anderen Urlaubsinseln immer noch sehr gering. Die chilenische Regierung senkte 2018 die maximale Aufenthaltsdauer von Touristen und Nicht-Einheimischen von 90 auf 30 Tage und begründete dies mit dem Schutz der Insel und deren begrenzten Ressourcen.[51]

Die Osterinsel verfügt nur über einen Hafen für kleine Boote. Eine regelmäßige Schiffsverbindung gibt es nicht. Kreuzfahrtschiffe liegen vor Hanga Roa auf Reede. Die Passagiere werden ausgebootet, was bei der durchweg rauen See häufig nicht angenehm ist.

Die Unterbringung von Touristen reicht von Privatquartieren bis hin zu Hotels, deren Komfort etwa der Dreisterne-Kategorie (nach mitteleuropäischem Standard) entspricht. Die Mehrzahl der Touristen bleibt jedoch im Rahmen von Rundreisen nur zwei oder drei Tage auf der Insel. Das hohe Preisniveau ist darauf zurückzuführen, dass alles – einige landwirtschaftliche Produkte ausgenommen – zu hohen Preisen vom Festland importiert werden muss.

Da die Bevölkerung heute überwiegend vom Tourismus lebt, gibt es kundige einheimische Reiseführer für alle gängigen Sprachen, auch für Deutsch. Die Sehenswürdigkeiten sind mit dem Geländewagen, zu Pferd und für geübte Wanderer auch zu Fuß erreichbar.

Der Anakenastrand mit dem Ahu Ature Huki (Vordergrund) und dem Ahu Nau Nau (Hintergrund)

Rezeption


Die Osterinsel bildete für eine Reihe von Filmen den Hintergrund. In der Folge 42 Chile und die Osterinsel (Erstausstrahlung am 1. Januar 2002) der Fernsehserie des ZDF Das Traumschiff, die seit 1981 nach einer Idee von Wolfgang Rademann produziert wird, wird die Osterinsel thematisiert. Der Film Rapa Nui von Kevin Reynolds thematisiert eine der Legenden.[53]

Der deutsche Komponist Valentin Ruckebier schrieb die Ballettsuite Osterinsel, die Worte aus dem Rapanui vertont.


Siehe auch



Literatur



Dokumentationen




Wiktionary: Osterinsel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikivoyage: Osterinsel – Reiseführer
Commons: Osterinsel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Osterinsel – geographische und historische Karten

Einzelnachweise


  1. Censo 2017 (spanish) In: National Statistics Institute. Abgerufen am 11. Mai 2018.
  2. Erwin Koch: Warnung an die Welt. In: Die Zeit. Dossier, 28. Mai 2009, Nr. 23, S. 19.
  3. Kristopher B. Karnauskas, Jeffrey P. Donnelly, Kevin J. Anchukaitis: Future freshwater stress for island populations. In: Nature Climate Change. Band 6, 2016, S. 720–725, doi:10.1038/nclimate2987.
  4. Catherine Orliac: The woody vegetation of Easter Island between the early 14th and the mid-17th centuries AD. In: C. Stevenson and W. Ayres (Hrsg.): Easter Island archaeology: Research on early Rapanui culture. Los Osos (CA), Seite 211–220
  5. Daniel Mann et al.: Drought, vegetation change, and human history on Rapa Nui(Isla de Pascua, Easter Island). In: Quaternary Research. Band 69, 2008, S. 16–28.
  6. Grant McCall: Little Ice Age: Some Speculations for Rapa Nui. In: Rapa Nui Journal. Band 7, Nr. 4, 1993, S. 65–70.
  7. Candace Gossen: Deforestation, Drough and Humans: New Discoveries of the Late Quaternary Paleoenvironment of Rapa Nui (Easter Island). Dissertation, Portland State University, 2011.
  8. Garnt McCall: Little Ice Age: Some Proposals for Polynesia and Rapanui (Easter Island). In: Journal de la Société des Océanistes. Band 98, Nr. 1, 1994, S. 99–104.
  9. Björn Alden: Wild and Introduced Plants on Easter Island. In: Courier Forschungsinstitut Senckenberg. Band 125, Frankfurt am Main 1990, S. 209–216.
  10. Andrew C. Clarke: Reconstructing the Origins and Dispersal of the Polynesian Bottle Gourd (Lagenaria siceraria). In: Molecular Biology and Evolution. Band 23, Mai 2006, S. 893–900.
  11. J. R. Flenley, Sarah King: Late Quaternary pollen records from Easter Island. In: Nature. Band 307, 1984, S. 47–50.
  12. Andreas Mieth, Hans-Rudolf Bork, Ingo Feeser: Prehistoric and Recent Land Use Effects on Poike Peninsula, Easter Island (Rapa Nui). In: Rapa Nui Journal. Band 16, 2002.
  13. Flora of the Marquesas. Smithsonian National Museum of Natural History, abgerufen am 2. Februar 2020.
  14. Carl Johan Fredrik Skottsberg: The Natural History of Juan Fernandez and Easter Island. Uppsala 1956, S. 197–438.
  15. W. Mulloy: Easter Island. In: History. Nr. 10, 1967, S. 47–81.
  16. Georg Zizka: Changes in the Easter Island Flora – Comments on Selected Families. In: Courier Forschungsinstitut Senckenberg. Band 125, Frankfurt am Main 1990, S. 189–207.
  17. David W. Steadman: Stratigraphy, chronology, and cultural context of an early faunal assemblage from Easter Island. In: Asian Perspectives. Band 33, 1994, S. 79.
  18. WWF scientific report: Rapa Nui subtropical broadleaf forests. Auf: worldwildlife.org
  19. L. H. Di Salvo, J. E. Randall: The Marine Fauna of Rapanui – Past and Present in Easter Island Studies. In: Contributions to the History of Rapanui in Memory of William T. Mulloy. Oxford 1993.
  20. James Cook: Logbücher der Reisen 1768–1779. Erdmann, Tübingen 1971.
  21. Thor Heyerdahl: Die Kunst der Osterinsel. München/ Gütersloh/ Wien, 1975, S. 31–37.
  22. Steven Roger Fischer: Island at the End of the World – The Turbulent History of Easter Island. Reaktion Books, London 2005.
  23. Erika Hagelberg et al.: DNA from ancient Easter Islanders. In: Nature. Band 369, 5. Mai 1994, S. 25–26.
  24. Roger C. Green: Subgrouping of the Rapanui language of Easter Island in Polynesian and its implications for East Polynesian prehistory. In: Abstract and Paper for the First international Congress Easter Island and Polynesia (Congreso Internacional Isla de Pascua y Polinesia Oriental), Santiago de Chile 1988.
  25. John R. Flenley: New data and new thoughts about Rapa Nui. In: Proceedings of the Fourth International Conference on Easter Island and East Polynesia, Los Osos (CA) 1998. S. 125–128.
  26. William Stanley Ayres: Radiocarbon Dates from Easter Island. In: Journal of the Polynesian Society, Volume 80, Auckland 1971, Seite 500
  27. Helene Martinsson-Wallin, Susan Crockford: Early Settlement of Rapa Nui (Easter Island). In: Asian Perspectives. Band 40, Nr. 2, Honolulu (HI) 2002, S. 244–278.
  28. Terry L. Hunt: Kein Kollaps auf der Osterinsel? In: Spektrum der Wissenschaft. Dezember 2006, S. 38–46.
  29. Benedicte Alexandra Lie et al.: Molecular genetic studies of natives on Easter Island – evidence of an early European and Amerindian contribution to the Polynesian gene pool. In: Tissue antigens: histocompatibility and immunogenetics. Band 69, Nr. 1, 2006, S. 10–18.
  30. Victor Moreno-Mayar, Simon Rasmussen et al.: Genome-wide Ancestry Patterns in Rapanui Suggest Pre-European Admixture with Native Americans. In: Current Biology. Band 24, Nr. 21, 3. November 2014, S. 2522.
  31. Roger C. Green: Rapanui Origins Prior to European Contact – The Few from Eastern Poynesia. In: Patricia Vargas Casanova (Hrsg.): Easter Island and East Polynesian Prehistory. Universidad de Chile, Facultad de Arquitectura y Urbanismo, Instituto de Estudios Isla de Pascua, Santiago de Chile 1999, S. 87–110.
  32. Ian G. Barber: A fast yam to polynesia: New thinking on the problem of the American sweet potato in Oceania. In: Rapa Nui Journal Band 26, Nr. 1, Mai 2012, S. 31 und 34.
  33. Katherine Routledge: The Mystery of Easter Island. London 1919, S. 221. (online)
  34. P. C. McCoy: Easter Island Settlement Patterns in the Late Prehistoric and Protohistoric Periods. In: Bulletin of Easter Island Committee International Fund for Monuments. Band 5, New York 1976.
  35. C. M. Stevenson u. a.: Prehistoric agricultural production on Easter Island (Rapa Nui), Chile. In: Antiquity. Band 73, 1999, S. 811.
  36. P. V. Kirch: On the Road of the Winds. An Archaeological History of the Pacific Islands before European Contact. Los Angeles, 2000, S. 273–274.
  37. S. R. Fisher: At the teeth of savages. In: Rapa Nui Journal. Nr. 6, 1992, S. 72–73.
  38. David W. Steadman: Extinction of birds in Eastern Polynesia: A review of the record, and camparisons with other island groups. In: Journal of Archaeological Science. Band 16, 1989, S. 177–205.
  39. Helene Martinsson-Wallin: Ahu – The ceremonial stone structures of Easter Island. Uppsala 1994.
  40. Jared Diamond: Kollaps. Warum Gesellschaften überleben oder untergehen. Frankfurt am Main 2005, S. 103 ff.
  41. Zitat aus: James Cook: Logbücher der Reisen 1768–1779. Erdmann, Tübingen 1971/ Ausgabe 1975, ISBN 3-7711-0124-7.
  42. Henry Evans Maude: Slavers in Paradise. University of the South Pacific Press, Suva 1981.
  43. Karl F. Gründler: Geknechtete Insulaner. Die Bewohner der Osterinsel litten unter Sklavenhandel und Unterdrückung. In: Deutschlandradio Kultur. vom 5. April 2007 (online). Zitiert aus: Hermann Fischer: Schatten auf der Osterinsel – Ein Plädoyer für ein vergessenes Volk. BIS Verlag, Oldenburg 1998, ISBN 3-8142-0588-X. Die Quellen gehen von etwa 150 bis 160 Insulanern als überlebender Gesamtbevölkerung aus.
  44. Walter Knoche: Die Osterinsel – Eine Zusammenfassung der chilenischen Osterinselexpedition des Jahres 1911. Conception 1925.
  45. Hans Nevermann: Götter der Südsee. Stuttgart 1947, S. 186.
  46. Jo Anne van Tilburg: Easter Island – Archaeology, Ecology and Culture. London 1994.
  47. Mystische Statuen: Berühmte Steinköpfe auf Osterinsel durch Feuer zerstört. In: RND Redaktionsnetzwerk Deutschland. 7. Oktober 2022, abgerufen am 9. Oktober 2022.
  48. Heide-Margaret Esen-Baur: 1500 Jahre Kultur der Osterinsel – Schätze aus dem Land des Hotu Matua. Katalog zur Ausstellung veranstaltet von der Deutsch-Ibero-Amerikanischen Gesellschaft Frankfurt am Main vom 5. April bis 3. September 1989. Mainz am Rhein 1989, S. 109.
  49. Instituto Nacional de Estadísticas: Resultados Preliminares: Censo de Población y Vivienda 2012. S. 28. (Memento vom 24. Januar 2013 im Internet Archive) (PDF; 3,4 MB)
  50. Censo 2017 (spanish) In: National Statistics Institute. Abgerufen am 11. Mai 2018.
  51. Osterinsel soll per Gesetz ihren alten Namen zurückerhalten. In: www.welt.de. 2. August 2018, abgerufen am 7. August 2018.
  52. Karlo Huke Atan: Kultur, Philosophie, Geschichte der Osterinsel. Freiburg 1999, S. 26.
  53. Rapa Nui in der Internet Movie Database (englisch)


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- [de] Osterinsel

[en] Easter Island

Easter Island (Rapa Nui: Rapa Nui; Spanish: Isla de Pascua) is an island and special territory of Chile in the southeastern Pacific Ocean, at the southeasternmost point of the Polynesian Triangle in Oceania. The island is most famous for its nearly 1,000 extant monumental statues, called moai, which were created by the early Rapa Nui people. In 1995, UNESCO named Easter Island a World Heritage Site, with much of the island protected within Rapa Nui National Park.

[es] Isla de Pascua

Isla de Pascua (en idioma rapanui: Rapa Nui, literalmente 'Isla Grande')[4] es una isla de Chile, perteneciente a la región de Valparaíso, ubicada en la Polinesia, Oceanía, en medio del océano Pacífico a 3700 kilómetros de Caldera.[5] Tiene una superficie de 163,6 km², lo que la convierte en la mayor de las islas del llamado Chile insular, y una población de 7750 habitantes, concentrados en Hanga Roa, capital y único poblado existente en la isla. La tierra habitada más cercana es el territorio británico de las islas Pitcairn, a unos 2000 km al oeste.

[fr] Île de Pâques

L'île de Pâques, en rapanui Rapa Nui (« la grande Rapa » en référence à Rapa iti « la petite Rapa »)[N 1], en espagnol Isla de Pascua, est une île du Chili, isolée dans le Nord-Est de l’océan Pacifique sud. Elle est particulièrement connue pour ses statues monumentales (les moaï) et son écriture océanienne unique (le rongorongo).

[it] Isola di Pasqua

L'Isola di Pasqua (in pasquense Rapa Nui, letteralmente "grande isola/roccia"; in spagnolo Isla de Pascua)[1] è un'isola dell'Oceano Pacifico meridionale appartenente al Cile.

[ru] Остров Пасхи

О́стров Па́схи, или Рапану́и[1][2] (исп. Isla de Pascua, рап. Rapa Nui, нидерл. Paas eiland) — остров в юго-восточной части Тихого океана, территория Чили (вместе с необитаемым островом Сала-и-Гомес образует провинцию и коммуну Исла-де-Паскуа в составе области Вальпараисо). Местное название острова — Рапануи, или Рапа-Нуи (рап. Rapa Nui). Площадь — 163,6 км²[3].



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