Die Würm ist ein etwa 53 Kilometer langer Fluss durch das Gäu in Baden-Württemberg, der im Schönbuch entspringt und nach einem Lauf nach Nordwesten durch die Oberen Gäue und zuletzt auch den Schwarzwald bei Pforzheim von rechts und Südosten in die unterste Nagold mündet.
Das Würmtal zwischen Aidlingen und Dätzingen mit Blick südwärts Richtung Aidlingen
Die Würm entsteht aus zwei Quellbächen, die im Schönbuch südlich von Hildrizhausen („Hildrizhauser Würm“) und südlich von Altdorf („Altdorfer Würm“) entspringen. Wenige Kilometer nach deren Vereinigung tritt sie bei Ehningen in die Oberen Gäue ein, die sie in gering eingesenktem, windungsreichem Tal in nord-nordwestlicher Richtung durchfließt. Um Weil der Stadt, dem bedeutendsten Ort an ihren Ufern, ist das Tal weiträumig und offen. Bei Tiefenbronn-Mühlhausen erreicht sie den von zusammenhängendem Nadelwald geprägten Naturraum der Schwarzwald-Randplatten. Im weiteren Verlauf werden die Hänge des gewundenen Tals allmählich höher, bis die Würm am südlichen Stadtrand von Pforzheim im Nordschwarzwald in die Nagold fließt, wenig vor deren eigener Mündung in die Enz.
Zuflüsse
Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Länge[LUBW 2], Seefläche[LUBW 4], Einzugsgebiet[LUBW 5], Höhe[LUBW 1] in der Regel nach der Onlinekarte des LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Auswahl. Mühlkanäle werden meist nicht mit aufgeführt.
Zusammenfluss der beiden Quellbäche zwischen Hildrizhausen und Ehningen-Mauren auf unter 455mü.NHN.
Hildrizhauser Würm, linker und südwestlicher Hauptstrang-Oberlauf, 3,7km und 5,7km². Oberste Quelle Würmursprung auf etwa 509mü.NHN an einem Feldwegstern vor dem Hahnenbühl-Wald südlich von Hildrizhausen im Schönbuch.
Altdorfer Würm, rechter und südöstlicher Quellbach, 4,6km und 8,2km². Oberste Quelle auf etwa 515mü.NHN eben noch im Waldgewann Schwendehau südlich von Altdorf. Eine andere Quelle auf etwa 489mü.NHN davor am Hangfuß des Flurhügels Erzberger liegt näher am Ort und wird auf Karten, wie der Ursprung der Hildrizhauer Würm, ebenfalls mit Würmursprung bezeichnet, ihr ebenfalls Altdorfer Würm genannter Ast ist deutlich kürzer.
Ludlensbach, von rechts und Osten auf etwa 448mü.NHN, 2,0km. Entsteht auf etwa 497mü.NHN an einer Feldwegunterführung unter der B464. Zwischen diesem und dem nächsten Zulauf schwenkt die Würm nach links auf ihren großmaßstäblich beständigen Nordwestkurs.
(Bach aus dem Wald Ketterlenshalde), von links und Westen auf etwa 447mü.NHN fast gegenüber Mauren, 1,7km. Entsteht auf etwa 465mü.NHN im Waldgewann Sumpfwiesenbuckel. Durchläuft kurz vor der Mündung einen 0,6ha großen Weiher.
Glemsbach, von rechts und Ostnordosten auf 439,1mü.NN[LUBW 6] im Maurener Tal etwa einen halben Kilometer vor der Unterquerung der A81, 1,9km. Entsteht auf etwa 470mü.NHN an einer Waldweggabel nordwestlich des Hörnles. Unbeständiger Oberlauf von weiteren ca. 0,3km[LUBW 7] Länge, der an einer Quelle an der Nordostseite der B464 auf etwa 475mü.NHN entsteht. Durchläuft kurz vor der Mündung einen 0,8ha großen Weiher.
Zwei Weiher linksseits gegenüber der Mündung des vorigen, zusammen 0,2ha.
Krebsbach, von links und Süden am Ortskern von Ehningen, 12,2km auf dem Hauptstrang mit dem längeren Quellast Hungergraben und 44,6km².[LUBW 3] Der Hungergraben entsteht weit im Westen auf etwa 540mü.NHN am Südostrand von Deckenpfronn. Kurz nach Verlassen des Ehninger Siedlungsbereichs tritt die Würm in ihr enges Muschelkalktal ein.
Aid, von links und Westen auf 411,5mü.NN[LUBW 6] in Aidlingen an der Straßenbrücke der Talstraße, 10,8km auf dem Hauptstrang mit dem linken Quellbach Irm und 46,8km².[LUBW 3] Die auch Sau genannte Irm entsteht auf etwa 535mü.NHN an der Spitze der Flurbucht Birklen im Wald südwestlich von Gechingen. Am kürzeren rechten Quellbach Aischbach gibt es einen Aischursprung.[LUBW 8] Von diesem Zufluss an abwärts setzt ein sehr flussmäanderreicher Abschnitt der Würm ein.
Schwippe, von rechts und Südosten an der Ölmühle des Stadtteils Schafhausen von Weil der Stadt auf etwa 399mü.NN, 18,0km auf dem Hauptstrang (linker) Diebskarrenbach– Goldbach– Schwippe und 85,3km².[LUBW 3] Der Hauptstrang entsteht im Wald nordöstlich von Sindelfingen wenig südlich des Autobahnkreuzes Stuttgart neben der K1055 auf etwa 501mü.NHN.
Altbach, von links auf 398mü.NN[LUBW 6] weniger als 200 Meter nach dem vorigen, 5,4km und 9,7km². Entsteht auf etwa 490mü.NHN am Fuß des Dittenbergs bei den Sportplätzen von Ostelsheim.
Zwei Weiher linksseits auf etwa 393mü.NHN gegenüber den ersten sporadischen Häusern von Weil der Stadt, zusammen 1,2ha.
Talackerbach, von links und Westen auf etwa 390mü.NHN am Südrand von Weil der Stadt, 6,9km und 13,8km². Entfließt auf etwa 510mü.NHN der Deponie westlich von Simmozheim.
Rankbach, von rechts und Nordosten auf 385,8mü.NN[LUBW 6] am Nordrand von Weil der Stadt, 16,7km und 52,0km².[LUBW 3] Entsteht auf unter 490mü.NHN im Waldgebiet zwischen Magstadt im Westen und Vaihingen-Büsnau im Osten neben der A8.
Burggraben, von links und Westen auf etwa 380mü.NHN an der Riemenmühle von Weil der Stadt, 2,6km und 3,5km². Entsteht auf über 480mü.NHN an der ehemaligen Kirche von Münklingen.
Rotgraben, von links und Südwesten auf unter 375mü.NHN in Hausen an der Würm, 1,5km und 1,3km². Entsteht auf etwa 450mü.NHN am Eisberg.
Kotzenbach oder Zieselbach, von rechts und Osten auf 369,4mü.NN[LUBW 6] vor der Hausener Frohnmühle, 5,2km und 17,0km². Entsteht auf über 440mü.NHN in den Oberen Ziegelwiesen von Heimsheim.
Stadelbach, auf einem Abschnitt auch Seegraben genannt, von rechts und Nordosten auf über 360mü.NHN ungefähr einen Kilometer unterhalb von Mühlhausen an der Würm, 5,4km und 6,7km². Entsteht auf etwa 470mü.NHN etwas östlich von Friolzheim neben der A8,
Talbach, bis zur Waldklinge vor der Mündung Welzgraben, von links und Südwesten auf etwa 360mü.NHN etwa hundert Meter nach dem vorigen, 4,7km und 5,8km². Entsteht auf unter 500mü.NHN am Waldrand zum Dreiviertelshau nordwestlich von Neuhausen.
Schwillbach, von rechts und Nordosten auf etwa 350mü.NHN zu Füßen von Tiefenbronn auf dem rechten Talhang, 2,9km und 5,2km². Entsteht auf unter 445mü.NHN im Waldgewann Stockhau nördlich von Tiefenbronn.
Seewiesenbach, von links und Südwesten auf etwa 345mü.NHN unter der Burg Steinegg bei Neuhausen-Steinegg, 2,9km. Entfließt auf etwa 495mü.NHN einem Waldweiher im Linsenbusch südwestlich von Neuhausen-Hamberg.
(Bach aus der Immelsklinge), von rechts und Norden auf über 325mü.NHN nördlich von Neuhausen-Hamberg, 2,2km. Entsteht auf etwa 493mü.NHN in der Mitte des großen Waldgebietes Schieß zwischen Seilers Kreuz und Brenntenhau.
(Bach aus der Dollbronnerklinge), von links und Südwesten auf über 320mü.NHN an der Würmbrücke vor der Liebenecker Sägmühle des Pforzheimer Stadtteils Würm, 2,6km und 3,6km². Entsteht auf etwa 515mü.NHN am Nordostrand von Neuhausen- Schellbronn.
(Bach aus der Drehklinge), von rechts und Osten auf etwa 300mü.NHN zu Füßen des beginnenden Stadtteils Würm über dem Gegenhang, 3,8km und 3,1km². Entsteht im mittleren Schieß zwischen den Gewannen Schwabeneck und Schmierofen.
Lettenbach, von rechts und Osten auf etwa 290mü.NHN gegenüber dem nördlichen Würm, 4,7km und 13,8km². Entsteht auf unter 470mü.NHN im mittleren Schieß im Gewann Schwarze Tannen.
Mündung der Würm auf unter 255mü.NHN beim Kupferhammer und gegenüber der Südweststadt von Pforzheim von rechts und Südosten in den letzten Linksbogen der Nagold vor deren eigener Mündung in die Enz. Die Würm ist hier mit ihrem Hauptast Hildrizhauser Würm 53,4km lang und hat ein 417,8km²[LUBW 3] großes Einzugsgebiet.
Orte entlang der Würm
Von der Quelle zur Mündung fließt die Würm durch folgende Orte:
Die Würm ist 53,4Kilometer lang und führt aus einem 418,3km² umfassenden Einzugsgebiet der Nagold eine Wassermenge von im Mittel rund 3m³/s zu;[2] sie ist damit nach Volumen, Länge und Einzugsgebiet der größte Nebenfluss der Nagold. Ihr Gefälle zwischen Quelle und Mündung beträgt ungefähr 250Meter.
Verkehr
Seit 2009 zieht der 49 km lange Würmtalradweg durch das gesamte Würmtal.
Die Würm im Aidlinger Tal
Bei Ehningen überquert die Bundesautobahn 81 mit der Würmtalbrücke das Würmtal.
Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer.
Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
Höhe nach blauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
Beschriftung Aischursprung in Blau auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
Andere Belege
Friedrich Huttenlocher, Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt170 Stuttgart. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1949, überarbeitet 1967. →Online-Karte (PDF; 4,0MB)
Alfred Lutz: Schönes Würmtal. Mit Bildern und historischen Beschreibungen seiner Gemeinden vom Schönbuch bis Pforzheim. Heimsheim, Jost-Jetter Verlag 1992, ISBN 3-931388-00-X.
Weblinks
Commons: Würm– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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